CHAPON-DU-LAPPE (-LAPPAIS?), Wladimir, geb. 1882 in der Schweiz. Konnte lesen und schreiben. Stammte aus einer Adelsfamilie. Ehemaliger Offizier der Koltschak-Armee (diente im sibirischen Ulanen-Regiment); lebte bis zu seiner Verhaftung in der Stadt Krasnojarsk, davor in der Stadt Simbirsk. Angeklagt wegen seines Dienstes in der Koltschak-Armee. Am 20.02.1920 verhaftet. Am 03.03.1920 von einer Sonderabteilung der Allrussischen Tscheka der 5. Armee zur Verschickung in ein Konzentrationslager bis zum Ende des Bürgerkriegs verurteilt; der Fall wurde am 06.11.1920 aufgrund einer Amnestie von der Irkutsker Gouvernementskommission zu den Akten gelegt. Am 19.11.1998 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (P-23444) rehabilitiert.
CHARAUS, siehe HARAUS
CHERNETZKI(J), Adolf Aleksandrowitsch, geb. 1913 an der Station Jurga der Tomsker Eisenbahnlinie. Verurteilt zur Haftverbüßung bei der Sonderbauverwaltung 218 in der Stadt Krasnojarsk. Am 23.08.1941 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-10, 58-14 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.09.1941 vom Krasnojarsker Regionsgericht zur Höchststrafe verurteilt. Am 02.01.1942 in der Stadt Krasnojarsk erschossen. Am 30.11.1993 durch die Staatsanwaltschaft der RSFSR rehabilitiert (P-21355).
CHERNETZKI(J), Filipp Juliusowitsch, geb. am 14.12.1905 im Gouvernement Wolhynien. Dorfschulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang im Dorf Aleksandrowka, Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Kolchosarbeiter. Am 22.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 31.12.1938 von der Krasnoturansker NKWD-Bezirksabteilung aus Gründen, die zu seiner Rehabilitation führten, eingestellt (§ 204, Pkt.b der Strafprozessordnung der RSFSR); unverzüglich aus der Haft entlassen (P-2676).
CHERNETZKI(J), Julius Jakowlewitsch, geb. 1874 im Landkreis Schitomir, Gouvernement Wolhynien. Analphabet. Stammte aus einer Mittelbauernfamilie. Arbeiter in der Thälmann-Kolchose im Dorf Rakitow Kljutsch, Idrinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 26.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 31.03.1939 vom Krasnojarsker Regionsgericht zu 6 Jahren Besserungs-/ Arbeitslager und 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Am 16.11.1993 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-21247).
CHOLITSCHEWA, Angelina (Tochter von Kondrat / Konrad), geb. 1919, stammte aus dem Gebiet Saratow. Verbüßte 1950 ihre Verbannungsstrafe unter der Sonderkommandantur des KrasLag, im 13. Lagerstützpunkt. Am 22.08.1950 wurde sie der Sonderkommandantur Nr. 65 bei der Nischne-Ingascher Kreis-Abteilung des Ministeriums für Staatssicherheit unter-stellt, Personenakte No. 352.
CHRIST, Andrej / Andreas (Sohn von David), 1941 aus dem Gebiet Saratow in die Region Krasnojarsk, Kreis Bolsche-Uluj, verschleppt.
CHRIST, David Friedrichowitsch. Geb. 1900 in der Ortschaft Schwed,
ASSR der Wolgadeutschen. Familie: Ehefrau Emilia Genrichowna Christ (geb. 1901),
Kinder David (geb. 1925), Amalia ((geb. 1927), Genrich (Heinrich, geb. 1929),
Gottlieb (geb. 1935), Emma (geb. 1937), Friedrich (geb. 1939). Trafen am
07.09.1941 mit Zug №869 in Barnaul ein. Anschließend wurden alle in die
Ortschaft Baschenowa, Bolscheuluisker Bezirk, Region Krasnojarsk, geschickt.
J. Christ. «Mein Großvater – Sonderumsiedler aus dem Wolgagebiet»