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Opferliste - T

TAG, Daniel Danilowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1900 in der Ortschaft Basel, Kanton Unterwalden, Gouvernement Saratow. Trudarmist in der Arbeitslagerkolonie „Wjerchnjaja Tuguscha“, Ilansker Sonderlagerpunkt des Kraslag/NKWD. Am 06.01.1943 in Sachen A.J. Bachman(n) verhaftet. Unter diese Sammelakte fielen insgesamt 39 Personen. Angeklagt nach §§ 58-2, 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 12.10.1957 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-8050).

TAG, David Michailowitsch. Geb. 1921 im Gouvernement Saratow. Trudarmist in der Arbeitskolonie Nischnaja Tuguscha des Kraslag im Ilansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeiter. Am 16.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter, trotzkistischer Agitation. Am 30.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits-/Besserungslager verurteilt. Am 07.03.1955 von einer Kommission zur Prüfung von Strafverfahren der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4624).

TANENBERG (Tannenberg), Witalij Grigorewitsch. Geb. 1905 in der Ortshcaft Jermakowo, Minussinsker Gebiet, Jenisseisker Gouvernement. Sohn eines Geistlichen. Verantwortlicher für die Materialverteilung beim Holzkombinat in Abakan. Sohn: Alexander (geb. 1928). Verhaftet am 03.06.1938 in Sachen Akte ¹ 16984, J.M. Lindberg (in diesem Fall wurde insgesamt über 3 Personen verhandelt. Am 02.04.1939 wurde die Akte zur weiteren Untersuchung zurückgegeben. Zuerst gestand er, dann widerrief er seine zuvor gemachten Aussagen. Am 20.05.1939 von einem Staatsanwalt in Chakassien aus der Haft entlassen.

TEILON (Tailan), Anton Eduardowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1882 im Dorf Matschy, Rschewsker Landkreis, Gouvernement Witebsk. Aus einer Mittelbauernfamilie. Lebte später in der Ortschaft Kreslowka, Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete als Verkäufer in der Dorfkonsumgenossenschaft. Am 21.11.1937 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 13.01.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 02.02.1938 in der Stadt Minusinsk erschossen. Am 22.09.1959 vom Obersten Gericht der RSFSR rehabilitiert (P-11289).

TEITZ (TETZ?). Deutsche Familie. 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen nach Turuchansk deportiert.
M. Sotkina. Wer eifersüchtig die Vergangenheit verbirgt, wird kaum im Einklang mit der Zukunft leben …

TEMPEL, Andrej Alexandrowitsch. Geboren ~1912. Zusammen mit den Eltern Ende September 1941 in den Pirowsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert; anschließend zum gewerblichen Fischfang nach Ewenkien geschickt. 1943 mit Rentieren zu einer Fischfabrik nach Tura abtransportiert. Arbeitete als Zimmermann, transportierte Wasser; begegnete Verbannten unterschiedlicher Nationalitäten: Ewenken, Russen, Letten, Finnen, Esten.
09.05.2013 Veronika Litwinowa. Fremde Erde, die zur Heimat wurde.

TERMER, Iwan Iwanowitsch, geb. 1927 im Bezirk Krasnokut, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 4 Klassen. Parteilos. Im September 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Region Krasnojarsk deportiert, arbeitete beim Fischfang im Tajmyrgebiet, lebte später im Aleksandrowsk-Sachalinsker Bezirk. War dort in der Fischfabrik beschäftigt. 1956 aus dem Status eines Sondersiedlers freigelassen.
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TERMER, Jekaterina (Katharina) Iwanowna, geb. 1294. Im September 1941 aus der Ortschaft Schilling, ASSR der Wolgadeutschen in die Region Krasnojarsk deportiert, arbeitete ab 1942 beim Fischfang im Tajmargebiet (Siedlung Lajda).
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TESKE, Jewjenij/Eugen (Sohn von Timofej/Timothäus, geb. 1905. Befand sich 1950 zusammen mit seiner Tochter Ludmilla, geb. 1949, in der Siedlung Nischnaja Pojma, Kreis Nischne-Ingasch, Region Krasnojarsk, unter der Sonderkommandantur des KrasLag, in Ver-bannung. Am 21.08.1950 wurden sie an die Sonderkommandantur No. 67 bei der Nischne-Ingaschker Kreis-Abteilung des Ministeriums für Staatssicherheit in der Region Krasnojarsk überstellt.

TESMAN(N), Pet(e)r Iwanowitsch, geb. 1901 in der Ortschaft Chlebnoje, Bogdanowsker Amtsbezirk, Gouvernement Taurien. Deutscher. Beendete die Dorfschule. Stammte aus einer Großbauernfamilie. Von Juli 1919 bis November 1919 gewöhnlicher Soldat in der Koltschak-Armee. 1929 und 1930 nach § 61 des Strafgesetzes zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Verbannung verurteilt. Lebte später in der Siedlung Prediwinsk, Bolschemurtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete als Lagerverwalter der Werft N° 2 bei der Holzfabrik. Am 05.07.1937 verhaftetund ins Krasnojarsker Gefängnis gesperrt. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 27.11.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager mit Konfiszierung des gesamten Besitzes verurteilt. Am 31.10.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region rehabilitiert (P-16475).

TESMIN, Pet(e)r Antonowitsch, geb. 1881 in dem Dorf Demowschtschina, Gouvernement Kiew. konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Großbauernfamilie. Lebte später in der Ortschaft Ust-Moscharka, Artemowsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeite auf einer Kolchose. Am 30.08.1942 verhaftet. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 31.03.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Am 19.12.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabiloitiert (P-4932).

TEWS, Albina Andrejewna. Geb. 1939 im Gebiet Saratow. Lebte in der Stadt Tschernogorsk. Als Sägearbeiter im Tschernogorsker Kombinat. Zur Zeit der Verhaftung hatte er zwei Kinder unter 8 Jahren. Verhaftet am 03.09.1962. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Verurteilt am 14.11.1962 vom Tschernogorsker Stadt-Volksgericht zu 4 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Rehabilitiert am 18.02.1998 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (P-22908).

TEWS, Aron Petrowitsch, geb. 1887 in der deutschen Kolonie Lesnaja in der Ukraine. Höhere Schulbildung. Als Verbannter im Dorf Goltjawino, Bogutschansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 07.02.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation und konterrevolutionärer Tätigkeit. Am 23.05.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 01.08.1938 in der Region Kasnojarsk erschossen. Am 10.07.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-18615).

TEWS, Samuel Iwanowitsch, geb. 1870 im Dorf Gabarowka, Landkreis Schitomir, Gouvernement Wolhynien. Deutscher. Lebte in der Ortschaft Nikolajewka (Gnadendorf), Nikolajewsker Dorfrat, Abakansker (heute Krasnoturansker) Bezirk, Gebiet Minussinsk. Familie: Ehefrau Justina Adolfowna, geb. 1872; Kinder: Samuel, geb. 1906, seine Ehefrau Maria Adolfowna, geb. 1908. Entzug der Wahlrechte 1929. Verhaftet am 03.02.1934. Angeklagt wegen Spionage und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Verurteilt am 10.03.1934 von einer Sondertroika der OGPU der Region West-Sibirien zu 3 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Rehabilitiert am 02.10.1962 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises.
Sein Sohn, TEWS, Samuel Samuilowitsch, geb. 1906 in der Stadt Nischneudinsk. Deutscher. Lebte im Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete in einer Kolchose. Verhaftet am 03.03.1938. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Verurteilt am 23.05.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe. Erschossen am 02.08.1938 in der Stadt Minussinsk. Rehabilitiert am 20.03.1959 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises.
Sein Sohn, TEWS, Julius Samuilowitsch, geb. 1910 in der Stadt Nischneudinsk. Deutscher. Lebte im Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete in einer Kolchose. Verhaftet am 03.03.1938. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetztes der RSFSR. Verurteilt am 23.05.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe. Erschossen am 02.08.1938 in der Stadt Minussinsk. Rehabilitiert am 20.03.1959 von einem Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises. (Archiv der Regionalbehörde des FSB Russlands der Region Krasnojarsk, Dossier P--10556, P-13603; Krasnoturansker Bezirksarchiv, Bestand R-1/377, Verz. 3. Dossier 9, 15)

TILNER, Nikolaj Wladimirowitsch, geb. 1909 in Riga, Lette (Deutscher), konnte lesen und schreiben. Dreimal von der OGPU verhaftet und verurteilt. Elektromechaniker in der „Komsomolka“-Fabrik („Elektrosila“) in Leningrad. Am 01.09.1934 aufgrund einer Diebstahlsanklage verhaftet. Bei der Haussuchung wurde nichts gefunden. Unter diesen Sammelfall gerieten insgesamt 6 Personen. Machte keine Aussagen; man begann ihn zu foltern, ihn in eine Kühlzelle zu sperren; nach langen Quälereien, Foltern und anderen Formen der Gewaltanwendung hängte er sich die Tat schließlich selber an. Am 26.11.1934 vom Volksgericht des Petrogradsker Bezirks in Leningrad auf Anordnung des Zentralen Exekutiv-Komitees und des Rates der Volkskommissare der UdSSR vom 07.08.1932 zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Vor Gericht leugnete er seine Schuld. Am 06.04.1935 kam er mit einer Leningrader Gefangenenetappe im Norillag an. War in der 1. und 2. Lagerabteilung, arbeitete in der Elektrowerkstatt als Monteur, Meister und Vorarbeiter. Am 04.09.1942 in Sachen W.I. Nikitenko nach § 58-10, 11 des Strafgesetzes verhaftet. Am 08.07.1943 vom Tajmyrsker Gebeitsgericht im Norillag zum Tod durch Erschießen verurteilt. Am 25.08.1943 wurde die Erschießung von einer Sonderkommission des Obersten Gerichts der UdSSR in 10 Jahre Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahre Entzug aller politischen Rechte abgeändert.Am 25.04.1949 in sGorlag verlegt. Am 17.05.1950 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 13.06.1950 vom Laagergericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Teilnehmer am Aufstand 1953. Am 22.09.1954 Abfahrt ins Gefängnis N° 5 der MWD-Verwaltung in der Stadt Werchne-Uralsk. In der Akte befindet sich ein Brief Tilners vom 07.08.1955:... „ während des Ermittlungsverfahrens haben sie den Ingenieur Frankontel und den Techniker Nikitenko gefoltert“. „ ...vergeblich dieser menschliche Abschaum ins Gesicht drs Leiter der 1. Abteilung des Norilsker Kombinats Polikarpow, Sokulin und Soldatow. Diese Mörder haben im Verlauf des 11-monatigen Ermittlungsverfahrebns Willkür und völlige Rechtlosigkeit walten lassen und sich über jegliche menschenwürde lustig gemacht. Sie haben die Leute mehrmals haben Ober-Ermittlungsrichter Sokulin und Untersuchungsrichter Soldatow während des Verhörs angefangen mich zu würgen und zu schreien – wir werden dir dein arisches Blut schon austreiben und sehen, wie es aussieht: blau oder schwarz. Weiter kann ich mich nicht erinnern, denn ich kam erst in einer Einzelzelle wieder zu Bewußtsein. Auf der gegenüberliegenden Pritsche lag mein Lagerhemd und mein Pullover war ganz zerrissen. Bei einem der Verhöre schlug Polikarpow mir ins Gesicht (er schämte sich nicht, dass ich schon so alt war und schon ergraut), und einer der mir unbekannten Untersuchungsführer schlug mich mit Metallgegenständen. Ich war voller Blut, die linke Seite war voller Geschwüre und färbte sich dunkelblau. Eine Narbe blieb zurück“. 1956 verbüßte er seine Strafe im Oserlag. Am 18.08.1956 freigelassen. Am 23.01.1990 durch eine Sonderkommission des Obersten Gerichts der RSFSR rehabilitiert (Arch. N° P-16768, Akte N° 1440, Arch. N° SO-24931 in der Verwaltung für Innere Angelegenheiten der Region Krasnojarsk).

TILTENBRENS, Milda. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Befand sich vom   01.07.1942 bis 1956 als Sondersiedlerin im Autonomen Gebiet Tajmyr, Region Krasnojarsk. Arbeitete dort beim gewerblichen Fischfang..
Kerze der Erinnerung. Das Tajmyrgebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen. Irma Petrowna Ausinsch Root). Wir waren alle Fischer.

TIME (TIMME). German (Hermann) oder Genrich (Heinrich) Iwanowitsch, geb. 1891 in der Stadt Perm. Besuchte 5 Klassen am Gymnasium. Stammte aus einer Adelsfamilie. Witwer, 2 inder. Lebte eine Zeit lang in der Ortschaft Schalo, Jenisejsker Gouvernement. Leiter der Miliz am 5. Streckenabschnitt des Jenisejsker Gouvernements. Am 26.03.1920 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Am 15.04.1920 von der Krasnojarsker Gouvernementstscheka aus der Haft entlassen. Am 26.04.1920 in der Atschinsker Vollzugsanstalt inhaftiert. Am 04.05.1920 von der Atschinsker Tscheko-Behörde, unter der provisorischen Sibirischen Regierung, wegen seiner Dienstzeit bei der Miliz bis zum Ende des Bürgerkriegs zum Freiheitsentzug in einem Konzentrationslager mit Konfiszierung seines Besitzes verurteilt. Am 16.10.1998 und 27.06.1993 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-6531, P-23378).

TIMMERMANN, Jan Karlowitsch, geb. 1866, möglicherweise Deutscher. Lebte im Bezirk Ujar. 1931 als Großbauer enteignet und zusammen mit seiner Familie in ein Gebiet außerhalb seines Wohnbezirks ausgewiesen: Ehefrau Emilia Janowna, geb. 1870, Kinder: Elvira, geb. 1911, Jassy, geb. 1916.

TIRIG, Wolgadeutscher. Befand sich von 1948-1950 in der Siedlung Jerlykowka, Magansker Dorfsowjet, Sowjet- (heute Beresowsker) Kreis, Region Krasnojarsk. Sie arbeiteten in der Waldwirtschaft. 
Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von Maria Boni.

TISE (TIESE? TIESSE? THIESSE ?), Ella Jakowlewna. Der Vater arbeitete auf dem Traktor, die Mutter auf einer Tabak-Plantage im Gebiet Saratow. In der Familie gab es drei Kinder. 1941 deportiert; zuerst mit dem Zug, dann mit einem Lastkahn auf dem Jenissei in die Ortschaft Juksejewo, Bolschemurtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Der Vater wurde zur Trudarmee mobilisiert und gilt seitdem als verschollen.
K. Gudkowa u.a.«Als das schreckliche Märchen zu Ende ging»

TISENGAUSEN (TISENHAUSEN), Dmitrij Orestowitsch, geb. am 12.03.1872 in der Stadt Sankt Petersburg. Deutscher. Höhere Bildung. Stammte aus einer Adelsfamilie (Baron). Beendete die physikalisch-mathematische Fakultät der St. Petersburger Universität. Konnte Italienisch, Englisch und Französisch, war nie im Ausland, Neffe von Rimskij-Korsakow. 1921 und 1927 wegen konterrevolutionärer Tätigkeit zu 3 Jahren administrativer Verbannung verurteilt. Insgesamt drei Prozesse. Lebte später in der Stadt Krasnojarsk. Arbeitete als Writschafter und Planer beim Regionskontor „Glaswkonserv“. Am 11.06.1937 in Sachen A.A. Rachlezkij (unter diese Sammelakte fielen insgesamt 34 Personen) verhaftet und ins Krasnojarkser Gefängnis gesperrt. Angeklagt wegen konterrrevolutionärer Verschwörung. Am 25.10.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 04.01.1957 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreisee rehabilitiert (P-6071).

TISENGAUSEN (TISENHAUSEN), Ernest Dmitrijewitsch, geb. 1902 in der Stadt Kingiseppe. Höhere Bildung. Lebte später in der Stadt Krasnojarsk. Leiter der physikalisch-mathematischen Abteilung am Institut f+ür Höherqualifizierung. Am 26.05.1937 verhaftet und ins Krasnojarsker Gefängnis gesperrt. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 25.10.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 26.10.1937 in der Stadt Krasnojarsk erschossen. Am 02.11.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-18973).

TISSEN, German (Hermann) Andrejewitsch, geb. 1909 in der Stadt Slawjansk. Deutscher. Stammte aus der Familie eines Großunternehmers. Kommandeur des Truppenteils 5686. Diente in der Stadt Atschinsk. Ab 1931 in der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee. Am 04.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-1 „b“ des Strafgesetzes der RSFSR. Am 01.06.1939 gerichtlicher Freispruch durch das Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises bezüglich § 58-1 „b“, aber Verurteilung nach § 169, Abs. 2 des Strafgesetzes zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager mit Entzug aller politischen Rechte für einen Zeitraum von 3 Jahren sowie Entzug der militärischen Rang-Bezeichnung „Leutnant“. Am 23.10.1939 wurde das Urteil Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR aufgehoben, da die Anklage nach § 169, Abs. 2 nicht nachgewiesen werden konnte und er wegen § 58-1 „b“ bereits freigesprochen worden war. Eigennutz konnte ebenfalls in diesem Straffall nicht festgestellt werden. Aus der Haft entlassen (P-12124).

TISSEN (Thyssen ?), Viktor Davidowitsch, geb. 1920 auf dem Einzelgehöft Klinowyj, Gouvernement Charkow. Vor dem Krieg studierte er am pädagogischen Institut, konnte es jedoch nicht rechtzeitig beenden. Unterrichtete an einer ukrainischen Dorfschule mehrere Fächer gleichzeitig: Geschichte, Geographie und Zeichnen. Ins Altai-Gebiet geflüchtet. 1941 zur  Arbeitsarmee in die ASSR Komi mobilisiert und von dort mit einer Gefangenen-Etappe nach Jermàkowo geschickt, zum Bauprojekt der Eisenbahnlinie Salechard – Igarka. Am 13.12.1943 vom Militärtribunal des NKWD der Bauverwaltung der Nord-Petschori-Bahnlinie zu 8 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Nach Absitzen der Strafe folgte die Zwangsansiedlung; er blieb beim Bauprojekt. Es war Viktor Davidowitsch verboten in die zentralen Geb iete Rußlands zu reisen; daher wurde er, samt Frau und Tochter, mit einem Zug nach Sajars, zum Bauprojekt des Bratsker Wasserkraftwerks gebracht. Seine Ehefrau, Agnija Titowna Plotnikowa, wurde in der Ortschaft Wjerchneimbatsk, Region West-Sibirien, als Tochter enteigneter Altgläubiger geboren. Tochter Ljudmila Viktorowna Plotnikowa (Tissen) wurde 1943 geboren. Am 03.10. aus der Zwangsansiedlung freigelassen. Am 22.11.1973 durch das Oberste Gericht der RSFSR rehabilitiert.  
Walerija Dejewa, Und die Spuren führen irgendwo ins Nichts ...

TOBERT, Selma Gottliebowna, geb. 1922 im Landkreis Schitomir, Gouvernement Kiew. Konnte lesen und schreiben. Lebte später als Verbannte in Jenisejsk. Arbeitete als Buchführerin in der Jenisejsker Schiffsreparatur-Werkstatt. Am 10.07.1948 verhaftet. Angeklagt nach § 58-1“a“, 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 07.02.1949 durch das Militärtribunal des MWD der Region Krasnojarsk zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Am 02.08.1955 vom Militärtribunal des West-Sibirschen Wehrkreises rehabilitiert P-20407).

TOMAN(N), Franz Josifowitsch, geb. 1873 in der Stadt Letowetz in Tschechien. Deutscher. Nicht abgeschlossene mittlere Schulbildung. Diente in der östereichischen Armee, Kriegsgefangener; 1919 diente er bei den Weiß-Tschechen. Lebte eine Zeit lang in der Siedlung Saosernyi im Rybinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete als Mechaniker an der „Getreidebeschaffungsstelle“. Am 04.09.1937 verhaftet, im Kansker Gefängnis eingesperrt. Unter diesen Sammelfall gerieten insgesamt 8 Personen. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation und Schädlingstätigkeit. Am 25.10.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 07.11.1937 in der Stadt Kansk erschossen. Am 26.10.1957 vom Krasnojarsker Regionsgericht rehabiltiert (P-8040).

TOMAS, befand sich 1943 in der Arbeitsarmee im KrasLag, in der Siedlung Sosonowka. Mitglied des Parteikomitees in der Arbeitsarmee. Im 1. Halbjahr 1943 galt er als bester Agitator, Bestarbeiter in der Produktion.

TOMASCHESKI, Konrad Adolfowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. am 26.01.1892 in Iwangorod, Ljublinsker Gouvernement. Mittlere technische Ausbildung. Lebte eine Zeit lang in der Stadt Jenisejsk. Bautechniker bei der Jenisejsker Bezirksabteilung für Grund und Boden. Am 24.09.1937 verhaftet. Angeklagt nach § 58-7 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 27.10.1939 aufgrund von Umständen, die ihn rehabilitierten, von der Krasnojarsker Regionsstaatsanwaltschaft eingestellt (P-2464).

TRAISE (Treise?), Jakob Iwanowitsch. Geb. 1885 in er Ortschaft Gnadentau, Gebiet Saratow. Ehefrau: geb. 1885, Kinder: Arnold (geb. 1910), Eduard (geb. 1912), Jakob (geb. 1914), Gilda (Hilde, geb. 1920), Ewald (geb. 1922), Pawel (Paul, geb. 1925). Ewald lernte bis zur Deportation am landwirtschaftlichen Technikum. Deportiert in die Ortschaft Kemskoje via Krasnojarsk. Er und sein Bruder wurden zur Trudarmee nach Nischnepoimenskoje, in die Holzeinschlagsabteilung des Kraslag (Reschoty) mobilisiert. 1946 schickte man sie nach Tadschikistan zur Verfügung des Bergbau- und Metallurgie-Kombinats. Ein Jahr lebte er mit seiner Ehefrau in der Ortschaft Kisultschar (Kirgisien), wo sie bis 1956 unter Sonderkommandantur standen. Er kehrte nach Sibirien, in die Ortschaft Dudowka, Kasatschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, zurück.
Irina Moissejewa. «Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten». Mitteilung von Ewald Jakowlewitsch Traise

TRAISER (TREISER), Emmanuel. Lebte in der Ortschaft Gnadentau, Gebiet Saratow. Im Herbst 1941 zusammen mit der Familie in die Siedlung Saliw, Kasatschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Ehefrau: Maria; Kinder: Elsa (geb. 1936), Olga (geb. 1938), Wilma (geb. 1939) und Viktoria (geb. 1941). 1942 zur Trudarmee mobilisiert, wo er ums Leben kam. 1954 zog die Familie in das Dorf Jesajewka. Maria heiratete den Verbannten Solomon (Salomon) Jakowlewitsch Katz. 2001 wurden sie rehabilitiert.
Mitteilung von Olga Emmanuilowna Traise(r?); Zehnte Expedition des Krasnojarsker „Memorial“ und des Pädagogischen College in Jenisseisk, Worokowka – Kasatschinskoje – Roschdestwenskoje, 2014.

TRAKS (Trakss), Gustav Josifowitsch (Jurewitsch, Georgiewitsch), geb. 1891. Lebte in der Ortschaft Nikolajewka (Gnadendorf), Nikolajewsker Dorfrat, Abakansker (heute Krasnoturansker) Bezirk, Minussinsker Gebiet. Fmilienmitglieder: Ehefrau Lydia Andrejewna (geb. 1895), Kinder Iwan (geb. 1925), Alexander (geb. 1936), Gustav (geb. 1918), seine Tochter Galina (geb.1949). 1931 Entzug der Wahlrechte, Ausweisung aus dem Bezirk ins Gebiet Tomsk. Lebte in der Siedlung Bobrowka, Teguldetsker Bezirk, Gebiet Tomsk. Schuster in der landwirtschaftlichen Genossenschaft. Am 15.12.1937 verhaftet. Angeklagt wegen aufständischer Spionage- und Sabotage-Tätigkeiten. Verurteilt am 15.01.1938 zur Höchsstrafe. Am 22.02.1938 erschossen. Im Dezember 1961 rehabilitiert.
Seine Ehefrau Lydia Andrejewna TRAKS wurde am 29.01.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären, nazionalistischen, aufständischen Spionage- und Sabotage-Organisation. Verurteilt zu 5 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Im Januar 1989 rehabilitiert. (Krasnoturansker Bezirksarchiv, Fond R-1/377, Verz. 3, Dossier 9, 45, 15, 4, 783; Archiv des Informationszentrums der Staatlichen MWD-Behörde der Region Krasnojarsk; Buch der Erinnerng für das Tomsker Gebiet)

TRAUSCH, Maria. Im September 1941 zusammen mit ihrer Familie in die Region Krasnojarsk deportiert. Ab 1942 arbeitete sie in einer Fischfang-Kolchose im Tajmyrgebiet.
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TRAUTWEIN, David Davidowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1910 in der Ortschaft Orlowskoje, Gouvernement Saratow. Aus einer verarmten Bauernfamilie. Soldat des Arbeitsbataillons 1840. Am 25.05.1942 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 10.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 20.10.1956 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-5432).

TREIBLUD (TREUBLUD?), Berngard (Benhard) Wladimirowitsch, geb. am 06.09.1902 in der Stadt Sankt-Petersburg. Mittlere Bildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte später eine Zeit lang in Pit-Gorodok, Uderejsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Deutschlehrer an der Schule. Am 26.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 26.06.1939 vom Krasnojarsker Regionsgericht eingestellt; freigesprochen (P-710).

TRIDE, Stefan Wladimirowitsch, Österreicher, geb. am 12.01.1890 in Godonin, Österreich. Höhere medizinische Ausbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebze später in der Stadt Krasnojarsk. Inspektor bei der Regionalen Krasnojarsker Gesundheitsbehörde. Am 28.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-6, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 01.06.1939 vom Militärgericht des Sibirischen Wehrkreises aus Gründen, die ihn rehabilitierten, niedergelegt; Freispruch aus Mangel an Beweisen (P-2958).

TRILLER, Ella (Tochter von Iwan/Johann), geb. 1919, stammte aus der Ortschaft Basel im Kanton Unterwalden, Gebiet Saratow. Im September 1941 wurde sie zusammen mit ihrem Ehemann nach Tassejewo, Region Krasnojarsk, deportiert. 1942 zog sie mit Genehmigung der Sonderkommandantur in das Dorf Tscheremschanka, Kreis Ilanskij, Region Krasnojarsk um, und später mit der Mutter nach Juschno-Alexandrowka, Kreis Ilanskij, Region Krasnojarsk. Arbeitete in einer Kolchose. Ihr Ehemann geriet 1942 zur Arbeitsarmee ins KrasLag, zuerst nach Wjerchnij Tugusch und dann gemeinsam mit seinem Schwiegervater K. (I.) Merkel nach Tschermschanka. 1946 wurde er aus der Arbeitsarmee entlassen. Die Verbannungszeit verbrachte er in Juschno-Alexandrowka. Am 05.02.1956 wurden er und seine Frau aus der Verbannung entlassen. 1999 lebten sie in Deutschland.

TRINKLER, Andrej Gustafowitsch, geb. 1909 in Deutschland. Lebte später auf dem Einzelgehöft Rakitow Kljutsch, Idrinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Stammte aus einer verarmten Bauernfamilie. Führte seine eigene Landwirtschaft. Am 27.07.1931 in Sachen M.P. Stoljarow verhaftet (unter diese Sammelakte fielen insgesamt 74 Personen). Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 16./17.01.1932 von einer Sondertrojka der Bevollmächtigtenvertretung der OGPU der Region West-Sibirien zu 3 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verirteilt. Am 04.03.1965 Vom Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-14197).

TRIPPEL, Alexander Emmanuilowitsch, geb. 1903 in der Ortschaft Krasnyj Kut, Gouvernement Saratow. Niedere Bildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Als Trudarmist im Kraslag. Lebte später eine Zeit lang in der Ortschaft Denisowo, Dserschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Leitete die Garage der Maschinen- und Traktorenwerkstatt an der Holz-verarbeitungsstation des Kraslag. Am 25.04.1942 verhaftet. Angeklagt wehen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 28.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 17.05.1957 von der Militäranwaltschaft des Sibirischen Wehrkreises rehabilitiert (P-6912).

TRIPPEL, Heinrich (Sohn von Heinrich), geb. 1928, aus dem gebiet Saratow in den Kreis Berjosowka (heute Scharypowo), Region Krasnojarsk, deportiert. Am 15.02.1956 aus der Sonderzwangsansiedlung freigelassen. Er blieb im Gebiet Krasnojarsk.

TRISCHEL (Kunz), Anna Genrichowna, geb. 1925 in der Ortschaft Warenburg, Wolga-Bezirk, Gouvernement Saratow. Parteilos. Im September 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die RegionKrasnojarsk deportiert. Arbeitete ab 1942 beim gewerblichen Fischfang im Tajmyrgebiet.  1948 nach Sachalin angeworben, lebte dort in der Siedlung Sewernaja Schirokaja Pad, Aleksandrowsk-Sachalinsker Bezirk. War in der Holzfabrik beschäftigt. 1954 auf Anordnung der Behörde für innere Angelegenheiten der Region Kamtschatka abgemeldet.
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TROTT, Alexander. Als Kind mit der Mutter und zwei kleinen Schwestern aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Region Krasnojarsk, Dorf Wilenka, Balachtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
W. Djedkow.«Warum haben sie uns die Kindheit genommen?»

TROT, Wasilij Petrowitsch, geb. 1907 in der Ortschaft Kamsnskaja, Kamyschinsker Landkreis, Gouvernement Saratow. Aus einer verarmten Bauernfamilie. 1926 wegen rechtswidriger Aneignung von Getreide und Fälschung von Quittungen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Lebte eine Zeit lang in der Stadt Minusinsk. Verantwortlicher für die Warenannahme an der Minusinsker „Getreidebeschaffungs“-Station. Am 12.09.1937 in Sachen W.A. Janzykow (unter dieses Sammelverfahrenfielen insgesamt 6 Personen) verhaftet. Angeklagt wegen Schädlingstätigkeit. Am 23.10.1937 vom Militärtribunal des Sibirischen Wekrkreises zur Höchststrafe verurteilt. Am 05.11.1937 in Minusinsk erschossen. Gemeinsam mit ihm wurde auch seine Ehefrau Taisija Wasiljewna, geb. 1913, verhaftet. Sie wurde am 02.10.1940 freigelassen. Die Tochter kam ins Kinderheim. Am 28.11.1956 von einer Sonderkommission des Obersten Gerichts der UdSSR rehabilitiert (P-6346).

TRUBBE, Andrej Filippowitsch, geb. am 29.09.1903 in der Ortschaft Zuriki, Nikolsker Landkreis, Gouvernement Samara. Beendete die Vierklassen-Schule. Aus einer Beamtenfamilie. Der Vater trug den Titel eines Fürsten. 1931 wegen nterschlagung verhaftet. Lebte und arbeitete eine Zeit lang an der Station Kljukwennaja. Am 28.02.1929 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-11, 58-12 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 03.03.1929 von der Abteilung für Verkehrswege und Transportwesen der OGPU an der Station Krasnojarsk aus mangel an Beweisen eingestellt. War als Warenkassierer und Wiegearbeiter an der Bahnstation Kljukwennaja der Krasnojarsker Eisenbahnlinie tätig. Am 04.11.1937 verhaftet und ins Kansker Gefängnis verbracht; unter dieses Sammelverfahren geirten insgesamt 3 Personen. Angeklagt nach §§ 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.11.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 27.04.1957 vom Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-22764).

TRUMKELLER, Alexander Alexandrowitsch, geb. 1925. Im Jahre 1941 aus der Ortschaft Schillin, ASSR der Wolgadeutschen deportiert, arbeitete 1942 in der Fischfabrik in Ust-Port, Ust-Jenisejsker Bezirk, Region Krasnojarsk.

TRUMKELLER, Maria. Deutsche. 1942 aus dem Gebiet Saratow in das Dorf Jarkino, Keschemsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
Wladimir Rukossujew. Jarkino. Die Spitze der Geschichte (Fragmente)

TRUPP, Josef Iwanowitsch. Lebte in der Ortschaft Algaschtyk, Algaschtyksker Dorfrat (heute Krasnoturansker) Bezirk, Gebiet Minussinsk. Krasnoturansker Bezirksarchiv, Bestand R -1/377, Verz. 3. Dossier 39, 190)

TSCHALKINA (GERLITZ), Erika (Tochter von Kondrat / Konrad), geb. 04.09.1926, gebürtig aus Schental (Schöntal), Kreis Krasnokut, Gebiet Saratow. 1941 in die Region Krasnojarsk verbannt. Verbüßte die Verbannung in der Siedlung Kostino, Kreis Turuchansk, Region Krasnojarsk. Arbeitete als Leiterin der Kinderkrippe. Freigelassen am 19.08.1955. Ihr Ehemann war Iwan (Sohn von Jewstignej) Tschalkin.

TSCHAN CHAN GAN (Held), Maria (Minna) Andrejewna, geb. 1926 im Rowensker Bezirk, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 4 Klassen, parteilos. Im September 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert. Arbeitete ab 1942 beim gewerblichen Fischfang im Tajmyrgebiet. 1948 nach Sachalin angeworben; lebte dort im Aleksandrowsk-Sachalinsker Bezirk. Arbeitete in der Fischfabrik. 1956 aus dem Status einer Sondersiedlerin entlassen.
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TSCHEN BON CHEN (Michaelis), Emma Iwanowna, geb. 1918 im Rowensker Bezirk, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 2 Klassen, parteilos. Im September 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die RegionKrasnojarsk deportiert. Arbeitete ab 1942 beim gewerblichen Fischfang im Tajmyrgebiet. 1948 nach Sachalin angeworben; lebte dort im Aleksandrowsk-Sachalinsker Bezirk. Arbeitete in der Fischfabrik. 1956 aus dem Status einer Sondersiedlerin entlassen.
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

TSCHERNATA (Weingandt), Olga Konradowna, 29.06.1901, geboren und wohnhaft in der Ortschaft Warenburg, Kanton Kukkus, Gebiet Saratow. Ab 1945 als Verbannte in Seliwanicha, Kreis Turuchansk, Region Krasnojarsk; arbeitete in einer Kolchose namens Spandarjana. Ihre Ehemann war Iwan Wassiljewitsch Tschernata.

TUBITSCH, Susanna Iwanowna, möglicherweise Deutsche, geb. 1895 im Nowoselowsker Amtsbezirk, Minusinsker Gebiet, Gouvernement Jenisej. Lebte eine Zeit lang im Schirinsker Bezirk, Autonimes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 24.04.1943 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Am 25.05.1943 vom Militärtribunal der Krasnojarsker Eisenbahnlinie zu 7 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 02.04.1997 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabiltiert (P-22381).

TURTSCHANINOW, Wolgadeutscher. Befand sich 1944 in der Arbeitsarmee im KrasLag. Sekretär der Parteiorganisation in der Kolonie der Ortschaft Sosnowka, Kreis Nischne.Ingasch, Gebiet Krasnojarsk. 1942 wurde er im Lager verhaftet und verurteilt.

TYSCHTSCHIK (TYSZCZIK), Pawel Afanasewitsch, geb. 1885 in der Ortschaft Radesch, Brest-Litowsker Landkreis, Gouvernement Grodno. Deutscher (Pole). Sohn eines Händlers und Auftragnehmers. Der Vater wurde 1929 in eine Zwangsarbeitersiedlung verschickt. Besaß eine Großbauernwirtschaft, versteckte sich vor den gegen ihn gerichteten Repressionsmaßnahmen. Lebte eine Zeit lang nahe Kilometer 119 der Krasnojarsker Eisenbahnlinie. Arbeiter am 7. Streckenabschnitt der Krasnojarsker Bahnlinie. Am 04.11.1937 verhaftet; Aufenthalt im Kansker Gefängnis. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 27.12.1937 von einer Kommission des NKWD und der Sataatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 20.01.1938 in der Stadt Kansk erschossen. Am 20.10.1960 durch eine Sonderkommission des Obersten gerichts der UdSSR rehabiltiert (P-12468).


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