Nachrichten
Unsere Seite
FAQ
Opferliste
Verbannung
Dokumente
Unsere Arbeit
Suche
English  Русский

Studienfahrt nach Jenissejsk . 3 März 2004


Presse- Mitteilung

Krasnojarasker Menschenrechtler unternehmen eine Studienfahrt nach Jenissejsk

Am 3. März fährt eine Experten-Gruppe gesellschaftlicher Organisationen der Stadt Krasnojarsk im Rahmen eines Projektes der Volksversammlung zum Thema " Die Beseitigung administrativer Barrieren im sozialen Leben als Instrument im Kampf gegen die Armut" nach Jenissejsk. Das Projekt wird von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt. Die Maßnahme wird von der Krasnojarsker Gesellschaft „Memorial“ in Zusammenarbeit mit dem Informationszentrum für Menschenrechte und der regionalen Gesellschaft für Verbraucherschutz durchgeführt. In Jenissejsk wird die Arbeit von der Jenissejsker Lehranstalt für Pädagogik - einem Partner der Krasnojarsker Gesellschaft „Memorial“ organisiert.

Derzeit haben die Menschen in Rußland die Möglichkeit eines breit gefächerten Zugangs zu kostenlosen Sozialdiensten (im medizinischen Bereich, im Bildungswesen, etc.), aber auch soziale Vergünstigungen für verschiedene Kategorien von Bürgern, deren Bewilligung vom Staat sichergestellt wird. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Menschen in der Praxis nicht immer Nutzen aus diesen sozialen Diensten und Vergünstigungen ziehen können. Dies hängt mit einem Informationsmangel über die Rechte zur Inanspruchnahme solcher Dienstleistungen und Vergünstigungen, mit ungenauen oder falschen Vorstellungen bezüglich der Realisierbarkeit einer solchen Unterstützung sowie des Ortes der Hilfeleistung, an dem diese sozialen Dienste gewährt werden, zusammen, aber auch mit zahlreichen verwaltungsbedingten Barrieren, mit denen man auf dem Weg bis zur endgültigen Inanspruchnahme des Hilfsdienstes konfrontiert wird. Und manchmal kann man sogar von einer Verletzung der Bürgerrechte sprechen.

Das Ziel der Studienreise: die Durchführung kostenloser Beratungen für die Bevölkerung in Jenissejsk, ein Zusammentreffen mit örtlichen Menschenrechtsorganisationen sowie Vertretern der Verwaltung für Sozialfürsorge. Die Thematik der Beratungsgespräche ist äußerst breit gefächert- Sie geht von Fragen der Rehabilitation von Opfern politischer Repressionen bis hin zum Verbraucherschutz und der Sicherstellung von Vergünstigungen und Sonderrechten für Frauen und Kinder. Außerdem hält die Gesellschaft "Memorial" in Jenissejsk eine Lektion für die höheren Schulklassen über die Geschichte politischer Repressionen in der Region Krasnojarsk. Ebenfalls findet in der Lehranstalt für Pädagogik ein Treffen mit Geschichtslehrern der Stadt Jenissejsk statt.


Die Menschenrechtler in Jenissejsk

Am 3. März 2004 wurde in der Stadt Jenissejsk im Rahmen eines Projektes der Volksversammlung zum Thema " Die Beseitigung administrativer Barrieren im sozialen Leben als Instrument im Kampf gegen die Armut" eine kostenlose Rechtsberatung durchgeführt. Das Projekt wurde von der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt.

Menschenrechtsorganisationen gibt es in Jenissejsk nicht. Juristische Beraterfirmen nehmen für eine Konsultation nicht weniger als 50 Rubel. Daher hat der Besuch der kostenloser Berater der Krasnojarsker Gesellschaft "Memorial" und des Informationszentrums für Menschenrechte eine große Resonanz hervorgerufen. Es genügt zu erwähnen, daß innerhalb eines Tages vierundsechzig Personen die Möglichkeit einer solchen Beratung in Anspruch genommen haben.

Bei den meisten von ihnen (insgesamt 46) handelte es sich um Opfer politischer Repressionen. Das ist nicht verwunderlich, denn die Region Jenissejsk war eine der Hauptverbannungsgebiete. Es gab auch eine Telefon-Beratung - Menschen aus weit entfernten Dörfern riefen an. Die Beratungsgespräche zur Rehabilitation und zu möglichen Vergünstigungen von Rehabilitierten führte die Juristin der Krasnojarsker Gesellschaft "Memorial" - Tatjana Lawrentewna Moisejewa. Dabei behilflich war ihr der Vorsitzende der Krasnojarsker Gesellschaft "Memorial", Alexej Babij, der sich mit den typischsten und weniger komplizierten Fragen befaßte. Ferner unterhielt sich T.L. Moisejewa mit Repressionsopfern und informierte sie eingehend über ihnen zustehende Vergünstigungen, über charakteristische Probleme der Rehabilitation sowie Maßnahmen ihrer Entscheidung.

Wie zu erwarten war, lag das Hauptproblem darin, daß die Leute von ihrem Recht auf Vergünstigungen überhaupt nichts wissen; daher kam mit großem Erfolg das dort verteilte Material zur Anwendung: Artikel 16 des Rehabilitationsgesetzes, u.ä.

Die Juristin des Informationszentrums für Menschenrechte, Nina Arkadjewna Rybnikowa, hielt Konsultationen zu Fragen der finanziellen Unterstützung auf dem Wohnungssektor, der Vergünstigungen in der medizinischen Versorgung , der Sonderansprüche von Lehrkräften in dörflichen Gemeinden u.ä., ab.

An der Gruppenarbeit nahm Tatjana Wladimirowna Schaschkowa, Spezialistin in Fragen des Mutterschutzes und der Kindererziehung der Verwaltung für Sozialfürsorge der Stadt Jenissejsk, teil.

Der Vorsitzende der Krasnojarsker Gesellschaft "Memorial", Alexej Babij, verwirklichte eine Zusammenkunft von Schülern der höheren Klassenstufen, Studenten der Pädagogischen Lehranstalt und Geschichtslehrern aus der Stadt Jenissejsk und der Jenissejsker Region.

Der Stadtbibliothek der Stadt Jenissejsk wurde ein Reihe literarischen Materials übergeben, das von der Volksversammlung im Rahmen des Projektes " Die Beseitigung administrativer Barrieren im sozialen Leben als Instrument im Kampf gegen die Armut" herausgegeben wurde.

Hilfreiche Unterstützung bei der Organisation der Aktion fanden die Krasnojarsker Menschenrechtler bei der Pädagogischen Lehranstalt der Stadt Jenissejsk und besonders ihrer Lehrerin Maria Walerjewna Cholina.


F O T O

 
Die Sprechstunde begann um 9.30h

 
Die Besucher treffen ein ...

 
T.L. Moisejewa unterhält sich mit Repressionsopfern

 
Alexej Babij hält eine Lektion für höhere Schulklassen und Studenten der Pädagogischen Lehranstalt ab

 
Ein schönes, behagliches Gebäude. Klare Gesichter. Der Saal ist voll.


На главную страницу