Presse-Mitteilung
17.10.2006
Am 18. Oktober, um 15 Uhr wird auf dem städtischen Friedhof der Stadt Jenisejsk ein Denkmal zur Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen eingeweiht.
Im Jahre 1975 wurde beim Ausbau eines Nebenkraftwerks für das elektrische Leitungsnetz im Hohen Norden ein tiefer Graben mit verscharrten Leichen entdeckt. Nach den Aussagen von Augenzeugen handelte es sich dabei um Opfer der Erschießungen, die während der Periode der Repressionsmaßnahmen in den Jahren 1936 bis 1938 in Jenisejsk vorgenommen wurden. Durch die Staatsanwaltschaft wurde ein Strafverfahren eingeleitet; niemand erhielt von den Ermittlungsergebnissen irgendeine Mitteilung.
Der Leiter der Kommunalwirtschaft der Stadt Jenisejsk, Sachar Moisejewitsch Firer, dessen Vater 1938 hingerichtet wurde, organisierte die Umbettung eines Teils der sterblichen Überreste auf den städtischen Friedhof; an der Ausgrabungsstelle wurden damals drei hölzerne Kreuze, entsprechend der Anzahl der Massengräber, aufgestellt. Vor kurzem war nur noch ein einziges Kreuz vorhanden, auf dessen Fundort bzw. Lage Mitarbeiter des Museums durch eine Verwandte des 1938 erschossenen F.K. Konnych hingewiesen wurden. Ein anderer Teil der sterblichen Überreste wurde in den Sumpf transportiert, der sich in unmittelbarer Nähe des Nebenkraftwerks befindet.
Auf dem Territorium des Stadtfriedhofs gibt es auch noch einige andere, nicht identifizierte Massengräber, die anläßlich der Erweiterung des Friedhofsgeländes aufgedeckt wurden.
2006 wurde auf Initiative von Stanislawa Alexandrowna Kobytschewa ein Denkmal für die Opfer politischer Repressionen fertiggestellt. Es wurde aus Mitteln der Verwaltung sowie der Kulturbehörde der Stadt Jenisejsk finanziert, aber auch mit Hilfe von Spendengeldern, die von den Verwandten der Repressionsopfer gestiftet wurden. Die Einweihung ist für den 18. Oktober 2006 festgesetzt.
Für weitere Informationen können Sie sich an Tatjana Wjatscheslawowna Ignatewa unter den Ruf-Nrn. (215) 2-20-29 oder 2-29-26 wenden.