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Briefe an die Krasnojarkser "Memorial"-Organisation"

1990-364

Ortschaft Suchobusimskoje,

4. Oktober 1990

Guten Tag, sehr geehrter Wolodja!

Wir senden Ihnen, Ihrer Frau und Agata Michailowna herzliche Grüße und bedanken uns herzlich für die zugesandten Drucksachen, d. h. die Mitteilungen von Frida Adamowna und Agata Michailowna.

Wie Sie uns empfahlen, haben meine Frau und ich ein Gesuch an die Staatsanwaltschaft des Gebietes Wolgograd geschickt, mit der Bitter, uns eine Rehabilitationsbescheinigung zuzusenden und uns Informationen über das Schicksal unseres Vaters Adam Adamowitsch Klauser (mit Bleistift: in der Karthotek nicht enthalten) zu übermitteln. Anm. der Red.: im Martyrolog gibt es einen A. Klauser.
Wir warten auf Antwort.

Was Reinhold Adamowitsch betrifft – er hat Angst sich für seinen Vater einzusetzen. Wir mussten schon zu viel Schreckliches und Demütigendes erleben und durchmachen.

Unter dem Aktenzeichen Nr. 19 von 10. August 1990 erhielt ich vom Bezirkssozialamt eine Bestätigung, dass ich rehabilitiert bin, - aber ich musste die dort vorgesehenen Vergünstigungen bislang noch nicht in Anspruch nehmen. Ich rechne auch nicht wirklich damit. Ich hoffe nur auf eine Erhöhung meiner Rente aufgrund meiner um weitere 30 Jahre verlängerten Berufserfahrung. Mein gesamtes Berufsleben wird 67 Jahre betragen, und ich soll 75% des Durchschnittslohns für 5 Jahre aus den letzten 15 Arbeitsjahren erhalten. Aber wann wird das sein?

Mit dem ehemaligen Häftling des Usollag, M.K. Budanow, habe ich mich noch nicht getroffen, aber ich bin bemüht, ihn in der Ortschaft Sedelnikowo zu sehen.

Damit sage ich auf Wiedersehen. Wir wünschen Ihnen Erfolg bei Ihrer wunderbaren Arbeit. Unser Leben geht weiter, und wir hoffen, dass in naher Zukunft bessere Zeiten kommen werden.

Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen

Unterschrift


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