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Menschen und Schicksale. Den Opfern der politischen Repressionen des Krasnoturansker Bezirks gewidmet...

Andrej Friedrichowitsch Maier

Wurde 1884 geboren. Die Familie lebte im Nord-Kaukasus, Stawropolsker Gebiet, Landkreis Armawir.

1907 zog er mit seiner Ehefrau (Großmutter) Jekaterina Jegorowna Maier, geboren 1886, nach Nikolajewka im Krasnoturansker Bezirk. Für den Umzug gab es folgenden Grund. Im Kaukasus litten die Bauern unter zu wenig Ackerland und die Gemeindeordnung hatte sich aufgrund der Stolypin-Reform geändert. Damals gab man denen, die Interesse hatten, Land in Sibirien, das sie nach ihren Möglichkeiten und Kräften bearbeiten konnten. Viele machten sich auf den Weg dorthin, waren wochenlang mit Pferden unterwegs. 1914 musste unser Großvater an die Front, geriet bei den Deutschen in Gefangenschaft und kam nach Deutschland. Sechs Jahre blieb er in Gefangenschaft, bis 1920. Zu der Zeit gab es in der Familie bereits drei Kinder. Nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, arbeitete er mehrere Jahre als Leiter der Butterfabrik. Am 24. November 1937 geriet er selber in die Region, die nicht seine Heimat war.

Unsere Lieder waren Stöhnen, unser Leben Qual und Sehnsucht.
Wie lange träumten wir davon, dass eine hellere Zeit herankäme,
Und mein abgehärmtes Volk die Wolga endlich wiedersehen kann.

Ein schrecklicher Tag im Leben der Familie meiner Großmutter. Im Alter von 53 Jahren wurde ihr Ehemann, der Vater von sieben Kindern und unser Großvater ion der Stadt Minussinsk erschossen, weil er angeblich antisowjetisch eingestellt und ein Aufständischer war.

Über die Ereignisse jener Tage sagte der deutsche Dichter Konstantin Koppel folgendes:

In langer Reihe zogen die Züge sich dahin, das Unheil, wie die Wolga so breit,
Mit Kreuzen steckten wir unserenть наш leidvollen Weg nach Sibirien ab.
In langer Reihe fuhren die Züge…


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