Anfang der 1990er Jahre regten die in der Lokalpresse aufgetauchten Erinnerungen über das Norillag und seine Gefangenen den jungen Norilsker K.K. Sytschew zur Suche nach Spuren des Lagerlebens in der Umgebung der Stadt an. Er suchte und fand sie am Ufer des Flusses Norilka und im Bereich der Kupferfabrik. K.K. Sytschew brachte die Aufnahmen ins städtische Museum.
Dieser Wachturm unweit der Kupferfabrik hat das Norillag überlebt
und steht auch weiterhin direkt in der Stadt….
Überreste der Lageraußenstelle „Waljok“ sind auch heute noch in Bezirk Walka
zu sehen,
unweit der Brücke über die Norilka
Wie viele Pfosten mit Stacheldraht sind im Norilsker Industriegebiet
noch erhalten geblieben? Viele …
Irgendwann einmal kochte in dieser Bergarbeiter-Siedlung das Leben: die Väter eilten schichtweise zur Arbeit in der Mine „Medwjeschij Rutschej“ („Bären-Bach“; Anm. d. Übers.), die Frauen führten den Haushalt, die Kinder spielten… Jedes dieser Häuser wurde von Häftlingen errichtet. Die auch heute noch erhaltenen Überreste der Siedlung sprechen von der Kultur in Architektur und Bauweise jener Zeit – und im Hohen Norden wünschten sich die Menschen Schönheit und Annehmlichkeiten im Leben. Die Häuser waren zwei- oder dreigeschossig, besaßen jedoch breite Bogenfenster, geräumige Treppen, hohe Decken … So schwierig es auch war in der Polarregion Wohnraum zu schaffen, so leicht ließ man diese Siedlung später verkommen …
Die verkommene Siedlung an der Mine „Medwjeschij Rutschej“
Foto: 1991
Diese Aufnahmen machte der Fotokorrespondent der Zeitung „Sapoljarnaja Prawda“, Wladimir Kamyschew.