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Kerze der Erinnerung. Das Tajmyr-Gebiet in den Jahren der politischen Verfolgung. Erinnerungen

Warwara (Barbara) Michailowna Kukuschkina (Gerb-Sommer). Begegnung mit dem Bruder

П.М.Пабст (Герб-Зоммер)Geboren 1923 im Dorf Gelzel (Hölzel), Bezirk Seelmann, Gebiet Saratow, ASSR der Wolgadeutschen. 1941 zusammen mit den Eltern in die Region Krasnojarsk verschleppt, im September 1942 ins Taijmyr-Gebiet. Arbeitete als Fischerin. Verstorben in Dudinka.

Ich wurde als Bauerntochter geboren. Meine Eltern arbeiteten auf einer Schweinezuchtfarm. Wir hatten unser eigenes Haus, eine kleine Hofwirtschaft – eine Kuh und ein paar Hühner. Im September 1941 gerieten wir nach Sibirien. Vater: Michail-Michailowitsch Gerb-Sommer kam zur Trudarmee und gilt als verschollen. Ein Jahr später brachte man uns mit dem Dampfer „Kirow“ nach Dudinka, von dort mit einem Kutter in die Ortschaft Ananewskoje. Wir wurden in Gemeinschaftsbaracken untergebracht. Es war kalt und wir hatten Hunger. Im April 1943 starb unsere Mutter, Jekaterina (Katharina) Andrejewna Gerb-Sommer, aufgrund völliger Entkräftung durch die harte Arbeit. Ich war damals vierzehn Jahre alt, Bruder Adolf – sieben, Schwester Pauline – sechzehn.

Im Herbst 1943 brachten sie den Bruder in ein Kinderheim. Er wollte das nicht, rannte fort und verbarg sich unter dem Rock der Großmutter Jadwiga Raissich (Reissig?).


Barbara, Pauline, Adolf Gerb-Sommer.
Siedlung Lewinskije Peski, 1962

Mein Bruder und ich sahen uns erst achtzehn Jahre später wieder, im Jahre 1961, als er in die Siedlung Lewinskije Peski umzog, wo meine Schwester und ich in der Fischerei tätig waren. In den letzten Jahren hat meine Schwester, Pauline Pabst, als Melkerin in der Sowchose „Poljarnij“ gearbeitet. Sie besitzt zahlreiche Auszeichnungen – Ehrenurkunden und Diplome.


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