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Kerze der Erinnerung. Das Tajmyr-Gebiet in den Jahren der politischen Verfolgung. Erinnerungen

Andrej Davidowitsch Schwaitzer (Schweizer). Sie nannten meinen Vater den „Schweizer-Fischer“

Geboren 1930 im Gebiet Saratow, ASSR der Wolgadeutschen. 1941 zusammen mit den Eltern in die Region Krasnojarsk, in den Nowoselowsker Bezirk, verschleppt. Ab 1942 befand er sich in der Sonderansiedlung im Bezirk Dudinka, Nationalgebiet Tajmyr. Fischer und Jäger. Lebte eine Zeit lang in der Siedlung Lewinskije Peski

Unsere Familie bestand aus sieben Personen, fünf Kinder – drei Brüder und zwei Schwestern. Der Vater war Fischer. Deswegen wurde er der „Schweizer-Fischer“ genannt. In Sibirien holten sie den Vater und den ältesten Bruder in die Trudarmee. Nach dem Krieg gelang es dem Vater uns ausfindig zu machen, aber der Bruder kehrte aus der Arbeitsarmee nicht mehr zurück.

Ich war erst zwölf Jahre alt. Im Alter von dreizehn Jahren fing ich mit dem Fischen und Jagen an. Und so arbeitete ich bis zum Renteneintritt in der Sowchose „Jenisej“ als gewerblicher Fischer. Ich lebte mit den Ureinwohnern in der Tundra und liebte ihr typisches Gericht „Stroganina“ (rohen, gefrorenen Fisch).

Aus unserer großen Familie sind nur noch meine Schwester und ich übriggeblieben, die nach Abschluß ihrer medizinischen Ausbildung dreißig Jahre im Gesundheitswesen tätig war.

Aufgezeichnet in der Siedlung Lwinskije Peski im Jahre 1991

 


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