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Theresa Iwanowna Pabst

Geboren 1932 in dem Dörfchen Kind, ASSR der Wolgadeutschen. 1941 zusammen mit der Familie in die Region Krasnojarsk verschleppt. Ab 1942 verbrachte sie die Zwangsansiedlung auf der Halbinsel Tajmyr. Dort arbeitete sie als Fischerin. War in der Gegend auch eine bekannte Pelztierzüchterin. Heute lebt sie in Dudinka.

- Sie verschleppten uns in das Dorf Sosnowka, Region Krasnojarsk. Insgesamt vier Kinder hingen an den Rockzipfeln meiner Mutter, Theresa Andrejewna Papst. Die älteste Schwester, Jekaterina (Katharina) war 17 Jahre alt, Bruder Alexander – fünfzehn, David – dreizehn. Ich war die jüngste in der Familie. Vater starb im Hungerjahr 1933. An ihn kann ich mich überhaupt nicht erinnern.

1942 kamen wir mit dem Dampfer „Josef Stalin“ im Tajmyrgebiet, in der Siedlung Potapowo, an. Dort brachte man uns in einem Pferdestall unter, denn eine andere Behausung gab es weit und breit nicht.

In die Schule ging ich nicht – ich hatte nichts zum Anziehen. So kam es auch, dass ich Analphabetin blieb. Ich mußte viel und hart arbeiten, der Mutter beim Fischfang und in den Gemüsegärten helfen.

Meine Familie hatte das große Glück, in der Verbannung zu überleben, obwohl es ein hartes Leben war. Viele ertrugen die Herausforderungen und Schicksalsschläge nicht – sie starben vor Hunger, an Krankheiten und der alle menschlichen Kräfte übersteigenden Arbeit....

Leitung für Kultur und Kunst der Verwaltung des Autonomen Gebietes Tajmyr (Dolganen / Nenzen).
Heimatkunde-Museum des Autonomen Gebietes Tajmyr.
„Museumsbote“. Ausgabe 1.
Dudinka, 2001

 


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