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Nina Alexandrowna Rib (Rieb)

Sie lebte zusammen mit Mutter und Bruder in der Stadt Engels, der Hauptstadt der Wolgadeutschen. Die Mutter war als Assistentin des Regisseurs am dramaturgischen Theater tätig.

Sie (Nina – Red.) war 9 Jahre alt, als man ihnen im September 1941 anbot, «vorrübergehend» in den Osten zu fahren. Sie nahmen nur das Allernötigste mit.

Die Behörden erklärten ihnen die Vorgehensweise folgendermaßen: die Deutschen näherten sich der Wolga, und, damit es bei den an der Wolga lebenden Deutschen nicht zu Sabotageakten käme und sie nicht die Faschisten unterstützten, wäre es unabdingbar, dass sie für einen gewissen Zeitraum fortführen.

Einen Monat lang waren sie unterwegs, gerieten dann in den Uschursker Bezirk, Region Krasnojarsk. Aber die Kusine mit Mann und Sohn kamen in den Norden, nach Turuchansk. Die Schwester war schon größer und benötigte keine Fürsorge mehr. Doch Nina Alexandrownas Mutter begab sich nach Krasnojarsk und bat darum, in den Norden fahren zu dürfen.

Im Juni 1942 reiste ihre Familie nach Turuchansk. Dort lebten sie eine Zeit lang. Hinter dem Rücken der Mutter fuhr Nina Alexandrowna nach Atschinsk, um dort eine Ausbildung an der medizinischen Fachschule zu machen. Nach Abschluss der Schule 1957 arbeitete sie in der Ortschaft «Krasnaja Soika», später in Atschinsk als Bezirksärztin.

Nina Fenzel

Meine Großmutter, Nina Alexandrowna Rib, und Großvater Ellionor Filippowitsch Fenzel waren zwanzigjährige Jugendliche, als ihre Familien die Jahre der stalinistischen Verfolgungen miterlebten.
Sie lebten in der Stadt Engels, der Hauptstadt der Wolgadeutschen. Es kam das Jahr 1941. Die deutschen faschistischen Truppen näherten sich der Wolga. Alle Russland-Deutschen aus Engels wurden nach Sibirien ausgesiedelt, denn Stalin fürchtete sich vor Sabotageakten seitens der Russlanddeutschen.

Alles ließen sie zurück: ihre Wohnungen, die Möbel, sonstige Sachen. Nur das Allernötigste nahmen sie mit.

Sie fuhren in bewachten Waggons, gerieten in den Bezirk Uschur und wurden dann in den Norden umgesiedelt, in die Stadt Turuchansk. Sie mussten ihr Leben wieder von Null anfangen, sie besaßen nichts. Um Arbeit war es sehr schlecht bestellt, sie hungerten, waren schlecht gekleidet. Aber sie überlebten, hielten durch. 1956 wurden sie rehabilitiert, das war nach Stalins Tod.

Meine Großmutter war Ärztin, der Großvater – Buchhalter. Sibirien wurde ihnen zur zweiten Heimat.

Archiv des Atschinsker «Memorial». Kommunale budgetierte Kultur-Einrichtung «Atschinsker Heimatkunde-Museum namens D.S. Kargopolow»


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