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Jelisaweta Solomonowna Tokarewa. Erinnerungen

Geburtsdatum – 5. Oktober 1934

Ihr Vater - Iwan (?) Merz wurde 1937 Repressalien ausgesetzt; sie lebten damals im Dorf Rainstadt, Wolgadeutsche. 1937 kam er ins Gefängnis, von wo er nicht mehr zurückkehrte. Jelisaweta Solomonownas Mutter – Paulina Iwanowna Weinberg. Der Großvater war Musiker.

Vater – Solomon Andrejewitsch Weinberg - 1896. Leitete die Molkerei (kleine Fabrik zur Herstellung von Milchprodukten). Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, zog ständig um, um seiner Verhaftung zu entgehen. Er lebte mit der Familie in den Gebieten Armawir, Rostow und Wolgograd.

1941 kehrte die Familie in die Stadt Engels zurück (Wolgarepublik); sie kauften ein Haus, lebten dort jedoch nicht lange: sie wurden nach Sibirien verschleppt. In der Eile konnten sie nur das Allernötigste zusammenpacken und mitnehmen.

In Sibirien wurden sie im Dorf Jastrebowo angesiedelt, danach in Nagornoje. Der Vater arbeitete in seinem Beruf.

1942 verhafteten sie den Vater und ein paar Monate später – die Mutter; „man setzte sie auf einen Schlitten und brachte sie fort”. Wir drei Kinder blieben zurück:

- Rudolf - 12 Jahre,
- Alexander - 9 Jahre (er lebt in Atschinsk),
- Lisa (ich) - 7 Jahre.

Nachbarn wollten uns zu sich nehmen, aber die Schwester des Vaters – Sophia Andrejewna Diner – holte uns zu sich nach Atschinsk. Sie arbeitete in der Puschkin-Genossenschaft (Herstellung von Furnier-Koffern).

1945 kehrte der Vater aus der Arbeitsarmee zurück. Aber Mama war in der Arbeitsarmee in Baschkirien, und anschließend - als politische Gefangene im Gefängnis. Dort saß sie 8 Jahre ab, danach, 1951, kehrte sie nach Atschinsk zurück. Ich erinnere mich, dass wir alle zur Kommandantur gehen mussten, um uns dort zu melden.

1951 wurde meine Mutter – Paulina Iwanowna Weinberg - rehabilitiert (die Bescheinigung darüber wurde Lydia Michailowna durch Anatolia Sapolskajas Sohn übergeben).

Die Mutter war erschrocken, dass sie das Geld, welches ihr als Kompensation zustand, nicht erhalten hatte. Sie arbeitete in der „Lebensmittelindustrie“.

Natürlich ging die Familie auseinander, der Vater verließ uns. Er war im Handel tätig.
Der Vater starb 1964.

Die Mutter starb im Februar 1974.

Jelisaweta Solomonowna Tokarewa arbeitete 25 Jahre bei der AGK, bis sie in Rente ging. Sie absolvierte das Technikum für sowjetischen Handel in Atschinsk. Buchhalterin.

Familie: Ehemann – Arkadij Anatolewitsch Tokarew
Tochter - Alina
Sohn – Anatolij; starb am Tag der Wiedervereinigung Deutschlands, am
2. Oktober 1990 (Oberleutnant, Leiter des Laboratoriums der Militäreinheit in der Stadt Potsdam).
22.08.1994

 

Archiv des Atschinsker «Memorial». Städtische budgetierte Kultur-Einrichtung «D.S. Kargopolow-Heimatkunde-Museum Atschinsk» 


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