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«Wiedergeburt» lädt ein

DIE NATIONALE FRAGE

Die Perestroika hat viel Neues in das Leben all der Völker gebracht, die in unserem Land leben, unter anderem auch ins Leben der Sowjetdeutschen. Die durch das «Genie» Stalin missachtete und verschmähte nationale und menschliche Würde konnte keinen Frieden finden, aber in den letzten Jahren entstand eine reale Möglichkeit die Gerechtigkeit vollständig wiederherzustellen.

Schon lange existiert die Gesellschaft der Sowjetdeutschen «Wiedergeburt», der ehemaligen Bewohner der autonomen Republik der Wolgadeutschen, die in den Kriegsjahren, voneinander weit verstreut, in den riesigen Weiten Sibiriens, Kasachstans und Mittel-Asiens angesiedelt wurden. Bis vor kurzem wusste kaum jemand etwas darüber. Doch in den letzten Jahren aktivierte sie ihre Tätigkeit im Hinblick auf eine Wiederherstellung der ASSR der Wolgadeutschen und die Wiedergeburt der nationalen Sprache, Kultur und Tradition. Eine Filiale der Gesellschaft wurde in Krasnojarsk gegründet. Auf dem Territorium der Region leben 58000 ehemalige Wolgadeutsche.

Am 25. Februar fand un Krasnojarsk im städtischen Kulturhaus am Swobonij-Prospekt eine außerordentliche Konferenz der regionalen Abteilung der Gesellschaft «Wiedergeburt» statt. Zuvor gab es in den Bezirken, in denen Deutsche leben, eine Versammlung zur Nominierung der Delegierten für diese Konferenz. Derartige Zusammenkünfte fanden auch im Balachtinsker Bezirk statt: in den Dörfern Tschistoje Polje, Ugolnij, in Balachta und Krasnaja.

Unter den gewählten Delegierten waren bei der Konferenz auch A.A. und W.A. Fritzler (Vater und Sohn), R.B. Greb, Vater und Sohn Jung und andere anwesend. Insgesamt trafen dazu etwa 400 Vertreter aus unterschiedlichen Bezirken der Region zusammen; auch Delegationen aus dem Gebiet Irkutsk, Vertreter anderer nationaler Vereinigungen – Griechen, Tataren, Armenier – waren präsent.

Während der Konferenz wurden zwei Briefe verabschiedet:

An den Obersten Sowjet der UdSSR mit der Forderung, die Entscheidung über die Frage der Wiederherstellung der Autonomen sowjetischen sozialistischen Republik der Wolgadeutschen innerhalb ihrer ehemaligen Grenzen und an derselben Stelle zu beschleunigen,

an die Bürger der Gebiete Wolgograd und Saratow mit dem Aufruf zur Einsicht, damit sie die Wiederherstellung der ASSR nicht behinderten.

Unter anderem wurde auch folgende Frage gestellt: ist eine Bezirksorganisation der Gesellschaft «Wiedergeburt» nötig? Sie existiert in mehreren Bezirken — insgesamt etwas mehr als zehn. Ist es sinnvoll und zweckdienlich, auch in unserem Bezirk eine Gesellschaft zu organisieren? Um über diese Frage zu entscheiden, findet am 9. März 1990 um 14 Uhr in den Räumlichkeiten des Bezirkskulturhauses eine organisatorische Versammlung der Bürger deutscher Nationalität, die auf dem Territorium des Balachtinsker Bezirks wohnen, statt. Alle Interessenten sind eingeladen.

Die Initiativgruppe

„Dorf-Nachrichten“ (Balachta), 05. März 1990
Das Material wurde vom Balachtinsker Heimatkunde-Museum zur Verfügung gestellt.


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