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Wofür?

Am 28. August jährt sich zum 60. Mal der Tag der Verabschiedung der Anordnung des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über die Umsiedlung der in den Wolga-Bezirken lebenden Deutschen“. Insgesamt leben in dem Bezirk fünfzehn Menschen, die zwischen 1937 und 1953 völlig unbegründet aus politischen Motiven verfolgt wurden. Leittragende der politischen Repressionen waren 54 Personen.

Am leicht abfallenden Ufer der Wolga erstreckte sich die große Ortschaft Graube. Alle Straßen, waren wie eine gerade Linie angeordnet, die Häuser gediegen, mit Dächern aus Brettern, mit bunten Palisadenzäunen. In allem erkannte man die deutsche Genauigkeit und Sorgfältigkeit. Das einzig Unangenehme war, dass das Wasser der Wolga niemandem Rettung brachte. Sobald es Frühling wurde, wurde ein großer Teil Graubes vom Wolga-Hochwasser heimgesucht. So sehr die Menschen auch auf das Wolga-Hochwasser schimpften – ihren angestammten Wohnort wollten sie trotzdem nicht verlassen. Kaum war die Wolga wieder in ihre Uferbegrenzungen zurückgewichen, machten sie sich schon daran, ihr zerstörtes und aufgeweichtes Hofgelände wieder her zu richten, brachten das Vieh auf die Höfe zurück, schöpften aus ihren unterirdischen Vorratskellern das Wasser. Und so ging das bis zum nächsten Frühling.

Dafür sorgte der fruchtbare Schlamm, der nach den Überschwemmungen in den Gemüse- und Obstgärten zurückgeblieben war für so reiche Ernten, wie man sie sich in den benachbarten „trockenen“ Dörfern noch nicht einmal erträumt hätte. Die Äpfel und Birnen aus Graube waren mit ihren roten Backen ganz besonders schmackhaft6. Und immer waren sie der ganze Stolz der Erwachsenen wie auch der Kinder. Die russischen Familien im Kukuisker Bezirk konnte man an den Fingern abzählen, deswegen gestalteten sich auch das gesamte Leben, der Alltag, die Gebäude, Lieder und Tänze – in deutscher Manier. Aus gebleichtem Leinen nähten sie Kleidung, tünchten ihre Häuser mit weißem Lehm. Und all das gelang ihnen so hervorragend, dass das Dorf zu jeder Zeit sonnig und hell aussah.

Die grauäugige, rothaarige Frieda arbeitete zusammen mit Andrej auf den Kolchosfeldern. Ihr gefiel der stille, fügsame Bursche. Sie bemerkte, dass er gern mit ihr gemeinsam die Arbeit verrichten wollte, wenn sie Gemüse oder Früchte in großen Körben zu den Fuhrwerken trugen. Er gefiel ihr, aber sie traute sich nicht, ihn anzuschauen; ihre Wangen röteten sich, sobald ihre Schultern oder Hände einander zufällig berührten. Sie wollte gern seine Braut sein. Und als Andrej den Brautwerber schickte, konnte sie ihre Freude weder vor ihren eigenen Eltern, noch vor den Eltern des Bräutigams verbergen.

Für die im vergangenen Jahrhundert Geborenen war es Gott um viel Fleiß und Mühe, die er ihnen bescherte, nicht schade. Die Arbeit war schwer, auf Tabak-Plantagen und Melonenfeldern schufteten sie – suchten sich nie etwas leichtes aus. Für ihre Arbeit wurden ihnen Tagesarbeitseinheiten in Form von Stöckchen zugeteilt, Geld bekamen sie niemals zu sehen. Gut wäre es gewesen, wenn sie die Gemüsesorten und Früchte mit nach Hause gebracht hätten, von denen es sowieso reichlich genug gab. An großen Festtagen gab es auf dem Tisch nur einen runden Laib Weizenbrot.

Alle Verwandten legten sich ordentlich uns Zeug, bauten ein Holzhaus am Ende der Straße, lebten sich ein, legten sich eine Wirtschaft zu, mit muhenden und grunzenden Hausgenossen, und sahen zu, dass sie ihre Kinder auf eigene Füße gestellt bekamen. Bis 1933 lebten sie zwar nicht in reichen Verhältnissen, aber sie brauchten auch keinen Hunger leiden. Und bereits in jenem verfluchten Jahr kannte nicht nur Wenzels Familie, sondern jedermann an der Wolga, den Geschmack von Melde und mit Hafer gekochter Fruchtsuppe. Unheilvoll zog der „Sensenmann“ damals durch die russischen Dörfer und Ortschaften. Er nahm keine Rücksicht davor, ob du Russe oder Deutscher warst oder irgendeiner anderen Nationalität angehörtest. In vielen Fällen mähte er ganze Familien dahin, ganz bestimmt aber ein oder zwei Angehörige. Auch Frieda und Andrej verloren ihren Erstgeborenen, den zehnjährigen Andrjuscha. Zuerst bekam das Jungchen Hungerödeme, hörte auf zu gehen, lag still auf seinem hölzernen Bett und schaute mit großen unverständlichen Augen auf die vorübergehende Welt. Anjuta war die dritte in der Familie. Als Andrej starb, war sie gerade sechs Jahre alt. Für sie hatte er damals einfache Spielsachen gebastelt und ihr aus Büchern vorgelesen. Gescheit und aufgeweckt wie sie war, lernte sie die Buchstaben und Zahlen. Im Kopf addierte und subtrahierte sie dermaßen flott, dass Andrej Aleksandrowitsch ihr das Schicksal einer Buchhalterin oder Verkäuferin voraussagte. Zu der Zeit, als sie zur Schule kam, konnte sie auch schon lesen. Die Entfernung von zu Hause bis zur Schule betrug fast einen halben Kilometer, aber wenn sie am Ufer der Wolga entlang ging – war die Strecke nur halb so lang. Aber sie rannte auch im Laufschritt. Im Frühling und Herbst, wenn es morgens taubedeckt und neblig war, rannte sie durch das dicht gewachsene Gras, vor der morgendlichen Frische erschauernd. Und im Winter knirschte sie mit ihren großen besohlten Filzstiefeln über den schmalen Pfad und beobachtete die Wellen der Wolga, die nicht zufrieren wollte.

An jenem Herbstmorgen ihres ersten Schuljahres ging Anjetschka ebenfalls am Ufer der Wolga entlang. Ein verzweifeltes Gewinsel direkt am Ufer erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie verließ den Pfad und begab sich in Richtung Wasser. Auf einem Wellenkamm zappelten ein paar Hunde-Welpen. Die drei Kleinen, die das Ufer nicht sehen konnten, kämpften verzweifelt gegen das Wasser an. Sie waren noch blind. Die Wellen schwemmten sie mal ans Ufer, mal rissen sie sie wieder mit sich fort. Das Mädchen ließ seine Tasche am Ufer zurück und schritt, ohne lange zu überlegen, ins Wasser hinein. Der Uferrand war zu allem Ärger an dieser Stelle ziemlich faulig und sumpfig.

Die großen Filzstiefel, die sie trug. Zog es sogleich auf den schlammigen Grund herunter. Das Wasser ergoss sich über den Kleidersaum und stach an den Beinen wie mit eisigen Nadeln. Aber sie hielt die kleinen Hunde bereits in ihren Armen. Sie stopfte sie, die zitternden, nassen Wesen, zwischen Kleidung und Brust und begriff erst dann, dass sie nicht in der Lage war, sich von der Stelle zu bewegen. Fast bis zur Gürtellinie im Wasser, mit den drei winselnden Hundchen an sich gedrückt, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Hilfe konnte sie nicht erwarten – kaum jemand kam am Ufer entlang. Und in den Beinen hatte sie schon kein Gefühl mehr. Die Rettung kam unverhofft. Eine heranrollende Welle schob Anjutinas dünnen Körper zum Ufer, so dass einer ihrer Füße aus dem Stiefel glitt. Das zweite Bein zu befreien war eine Sache von einer Minute. Und schon stand sie am Ufer – schmutzig, nass und barfuß. Im Laufschnitt rannte sie nach Hause und versetzte ihre Eltern mit ihrem Anblick und den mitgebrachten Hundchen nicht schlecht in Erstaunen. Der Vater schimpfte mit ihr nicht – er strich ihr über den Kopf und schickte sie auf die heiße Ofenbank. Einige Tage fieberte Anjuta, es brodelte in ihrer Brust und sie war heiser. Es wurde aber keine schlimme Erkrankung daraus, denn sie kam mit Husten und Schnupfen davon. Und den Welpen – hat alles nichts ausgemacht! Zu was für Schönheiten sie heranwuchsen! Schlimm war nur, dass das Mädchen um ein Haar sein Leben mit ihrer Rettung bezahlt hätte. Aber Andrej Aleksejewitsch ließ es sich nicht nehmen, die Stiefel wieder aus der Wolga herauszufischen – es war nicht die Zeit dafür, um Schuhwerk einfach wegzuwerfen. Sie wurden gewaschen, getrocknet, und dann trugen die Kinder sie weiter auf.

Anja wurde ohne Probleme von einer Klasse in die nächste versetzt, sie war stets eine der Besten. Nun lastete bereits die achte Klasse auf ihren Schultern, und die Lehrbücher für die neunte Klasse waren auch schon gekauft. Und wie herrlich es sich von der Zukunft träumen ließ – hell und voller Freuden. Doch der Krieg machte alle Träume auf einen Schlag zunichte – dem einen nahm er die Kindheit, dem anderen die Jugend und manch einem sogar das Leben.

Als Stalins Ukas über die Aussiedlung der Deutschen aus dem Wolgagebiet hinter den Ural herauskam, wollte man an ein derart wildes Gebaren überhaupt nicht glaube, aber man musste wohl oder übel – als nämlich von Anjutinas ältestem Bruder, der im Vorkriegsjahr in die Rote Armee einberufen worden war, die Nachricht eintraf, dass man ihn als Deutschen in aller Eile aus dem gegen die Faschisten operierenden aktiven Heer in die Arbeitsarmee verlegt hatte. Dabei erhielten Saschas Eltern für das Jahr, in dem ihr Sohn Kriegsdienst geleistet hatte, vom Militärkommando keinen einzigen Dankesbeweis. Obwohl der junge Wenzel ein treffsicherer Schütze und eifriger Kämpfer gewesen war. Weswegen nun so ein Misstrauen?

Leute mit Maschinenpistolen gingen von Haus zu Haus, sagten Bescheid, dass die Bewohner sich auf die Aussiedlung vorbereiten sollten. Innerhalb von zwei Wochen sollten alle ihr Vieh an den Staat abgeben, ihre Habseligkeiten packen – so viel, wie sie auf ihren Schultern und mit ihren Händen tragen konnten, und vor allem mussten sie in der Zeit noch alles Vertraute beweinen, was sie nun der Willkür des Schicksals überlassen sollten.

Frieda Alexandrowna führte die Kuh, die sie ernährt hatte, zum Gemeinschaftsferch; durch ihren Tränenschleier sah sie nicht, wie sie wieder nach Hause gelangte. Aus dem ganzen Ort kamen die Menschen mit ihren Bündeln und Reisekoffern am Ufer der Wolga zusammen. Alle warteten auf das Übersetzen ans rechte Flussufer, von dort aus weiter ins gut 100 km entfernte Engels. Das Warten zog sich über eine ganze Woche hin. Man erlaubte ihnen nicht, nach Hause zurück zu kehren. Und das vertriebene Vieh brüllte wie wild. Die nicht gemolkenen und nicht getränkten Tiere verwüsteten die Umzäunungen und rannten auf der Suche nach ihren Herren zu ihren Höfen auseinander. Wie mag wohl dem fleißigen deutschen Volk bei dieser Zerstörung zumute gewesen sein? Wie viele Tränen wurden an diesem Ufer vergossen. Aber es waren nur kleine Glöckchen des Unheils, die hier läuteten; die dröhnenden Glockenschläge lagen erst noch vor ihnen.

Anis kleiner Bruder war zu der Zeit zwei Jahre alt. Wie Frieda Aleksandrowna es verstand, ihn unterwegs sowohl vor Hunger, als auch vor Krankheiten zu bewahren – das weiß Gott allein. Der Zug aus Güterwaggons, mit zweistöckigen Pritschen ausgestattet, nahm die gesamte Einwohnerschaft von Graube auf. Sie fuhren gen Osten. Ende November trafen sie in Abakan ein, als die Pfützen in der Nacht schon vom Frost überfroren waren. Allerdings waren sie nicht zügig gefahren, sondern hatten viel Zeit damit verbracht, an den kleinen Bahnstationen die Züge passieren zu lassen, die Richtung Westen rollten. Alles für die Front. Alles für den Sieg. Aber was waren sie schon, diese Menschen, die ihre Heimat nicht weniger liebten, als diejenigen, die ihnen jetzt entgegen fuhren? Mit ihnen war ein Gespräch kurz. Sie waren nun einmal Deutsche, und das bedeutete – sie waren Feinde, und die musste man weiter hinter den Ural bringen, aus ihnen kostenlose Arbeitskräfte machen, da sie nun einmal für die Verteidigung des Vaterlands zu unzuverlässig waren. Auf diese Weise, indem sie gleichzeitig auf tausende von Seelen spuckten, brachten die Kreml-Führer die höllische Maschinerie der gewaltsamen Umsiedlung ganzer Völker in Gang.

Während sie unterwegs nach Abakan waren, hatte sich die Zahl der Passagiere immer weiter verringert. Zuerst starben die Allerjüngsten – aufgrund von schlechtem Wasser und der stickigen Luft, danach erwachsene Männer, denen sonst eigentlich nichts etwas anhaben konnte, die immer unverwüstlich schienen.

Am Ende der Reise stiegen aus den Waggons Menschen aus, die keineswegs denen ähnlich sahen, die erst unlängst an der Wolga verladen worden waren. Äußerlich gealtert, ergraut, hohlwangig und innerlich wie versteinert.

Die aus den verschiedenen Bezirken eingetroffenen Fuhrwerke brachten die Ankömmlinge in die Dörfer. Auch Wenzel wurde in den Bezirk Kuragino transportiert. Sie gaben ihm eine Holzhütte auf Hühnerbeinen – sie wurde von allen Seiten durch Holzpfähle gestützt. Aber selbst über dieses kleine Eckchen freuten sich alle, konnten kaum glauben, dass die Qualen der Fahrt nun zu Ende waren. Aber in den Ohren hörten sie noch lange Zeit die Waggon-Räder rattern, die einen nicht vergessen ließen, dass es eine Rückkehr in die Vergangenheit nie und nimmer geben würde.

Von dem Tage an lebten sie nicht mehr – sie überlebten. Schneefälle und plötzlich einsetzender Frost trieben die Menschen bei der Beschaffung von Brennholz zur Eile. Der Ofen war gefräßig, aber er gab kaum Wärme ab. Offenbar hatte der Ofensetzer bei der Konstruktion etwas durcheinander gebracht oder sich nicht hinreichend beim Schichten des Labyrinths aus Ziegelsteinen bemüht, damit mehr Wärme im Zimmer blieb, als durch den Schornstein entwich. Irgendwie hielten sie mit Ach und Krach den Winter über durch. Und im Frühjahr, zum Pflügen, setzten sie Anja auf den Pflug, damit sie bei der Kehrtwende des Traktors den Handhebel der Pflugschar hochzog und wieder herunterließ. Da hatte sie eine Menge Angst auszustehen. Besonders nachts. Es war nicht so sehr, die Sache selbst, an die sie denken musste, sondern daran, dass sie nur nicht unter die scharfen Messer der Pflugschar geriet. Damals fühlte sie zum ersten Mal, wie sehr es hinter dem Brustbein schmerzt, wenn das Herz vor Angst anfängt zu springen. So lange Anjuta auf den Feldern arbeitete, holten sie ihre ein Jahr jüngere Schwester in die Trudarmee. Sie beriefen Irma zur gleichen Zeit mit anderen jungen Frauen zu den Schachtanlagen des Altai ein, so dass sie nun jeden Tag in die Abraumschächte hinunterstieg und Kohle für die Heimat förderte. Das wunderschöne junge Mädchen brannte in fünf Monaten völlig aus. Wenn sie aus dem Schacht heraufkamen, waren sie vollkommen durchnässt. In den Baracken angekommen, behielten sie die Kleidung zum Trocknen auf dem Leib, um am nächsten Morgen erneut in die Erde hinabzusteigen. Nicht nur sie wurde von einer Lungenentzündung dahingerafft. Wo Irma begraben liegt weiß niemand. Es fuhr auch niemand ins Altai-Gebiet, denn zu der Zeit hatten sie Andrej Aleksandrowitsch ebenfalls ins Arbeitslager geschickt. Was er in diesen qualvollen Jahren nicht alles mit ansehen musste. Er arbeitete sowohl als Ladearbeiter im Fluss-Hafen, als auch beim Holzeinschlag in Sarap und in der Kansker Hanf-Fabrik. Er ertrug vieles bis zu bitteren Tränen. Aber trotzdem dachte er immer an die Familie. Wie kamen sie, die Unglücklichen, Gramgequälten, wohl dort ohne ihn, den Hausherrn, zurecht? Warum hatte man uns in so ein Elend geworfen? Er versuchte eine Rechtfertigung für die Entscheidungen aus Moskau zu finden, aber er fand sie unter dem Anblick des nie gesehenen Leids nicht, dem völlig unschuldige, bei lebendigem Leibe aus dem Leben ausradierte Menschen ausgesetzt waren.
Andrej Aleksandrowitsch kehrte aus der Arbeitsarmee nicht wieder zurück, das Schicksal ereilte ihn beim Baumfällen. Frieda Aleksandrowna konnte das nicht ertragen; sie stürzte sich von einem Abhang in den Fluss. Das jüngste Kind gaben die Behörden in ein Kinderheim.

Nach dem Krieg suchte Anja lange in verschiedenen Kinderheimen nach dem Bruder, aber sie konnte ihn nicht ausfindig machen. Sie blieb allein. Aus welchem Grund, fragt sie sich, haben sie unsere Familie vernichtet? Und auch all die anderen? Die Erde schweigt, es schweigen die kalten Flussarme. Anna Andrejewna möchte laut herausschreien: „Leute! Lasst es nicht zu, dass das Weiße sich schwarz färbt und die Unschuldigen schuldig werden“.

Einige Jahre später geriet Anna Andrejewna durch den Willen des Schicksals im Suchobusimsker Bezirk in eine Siedlung, in der sie unter NKWD-Aufsicht gestellt wurde. Sie heiratete und zog mit ihrem Mann Kinder groß. Und jetzt? Das Leben ist gelebt. Und ihr Schicksal – eine bittere Erinnerung an jene Zeit, als das Leben und die Würde des Menschen leichter als seine Feder an den rostigen Waagschalen des Staates hingen.

Gebe Gott den noch lebenden Zeugen und Teilhabern an der Geschichte Gesundheit und wir denen, die bereits von uns gegangen sind – ein helles Andenken.

Jelena Chalejewa

„Land-Leben (Suchobusimskoje), 14. Juli 2001

 


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