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Menschenrechtler: Die Errichtung von Stalin-Denkmälern in russischen Städten gleicht einer ganz gezielten Public-Relations- Aktion

„Die Serie der Versuche in verschiedenen Teilen des Landes sowie in Jalta in der Ukraine Stalin-Denkmäler zu errichten, gleicht einer ganz gezielten Public-Relations-Aktion – und zwar nicht nur seitens der Kommunisten, sondern auch durch den Kreml“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der krasnojarsker Gesellschaft für Geschichtsaufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge Aleksej Babij dem Korrespondenten der Zeitung „Kaukasischer Knoten“ während seines Kommentars zur gestrigen Eröffnung eines Denkmals zu Ehren des sowjetischen Diktators in der Stadt Digora, Nord-Ossetien.

Seiner Meinung nach ähneln sich die Versuche, in verschiedenen Städten Denkmäler und Büsten Josef Stalins aufzustellen, in der Tat ganz erheblich. „Irgend jemand will, daß das Thema „Stalin“ in der Gesellschaft ständig gärt“, meint Aleksej Babij, der den Kampf gegen die Errichtung eines Denkmals zu Ehren des sowjetischen Diktators im heimatlichen Krasnojarsk aufgenommen hat.

Babij dementierte die gestrige Mitteilung der Nachrichtenagentur „Interfaks“ darüber, daß in Krasnojarsk ein Stalin-Denkmal aufgestellt worden sei. Nach seinen Worten wurde die Bronzebrüste des Initiators des Großen Terrors am 6. Mai dieses Jahres von der städtischen Organisation der KPRF an deren Sitz an der Markowskij-Straße lediglich für ganze drei Stunden aufgestellt – zum Zwecke der „Präsentation“. Bis dahin konnten die Kommunisten ihren Willen nach einer offiziellen Errichtung der Büste durchsetzen, aber die Behörden hatten dazu nicht ihre endgültige Einwilligung gegeben. Fast genau zu derselben Zeit, am 8. Mai dieses Jahres, tauchte ein Denkmal des Josed Dschugaschwili in der Stadt Mirnij in Jakutien auf.

Wir erinnern daran, daß gestern in der Stadt Digora in Nord-Ossetien eine Versammlung sowie eine feierliche Zeremonie zur Eröffnung des Josef-Stalin-Denkmals stattfanden, das zu seinem 126. Geburtstag errichtet wurde, berichtet die Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Die Büste des „Führers aller Völker“ wurde auf einem fünf Meter hohen Sockel auf Initiative und mit Finanzmitteln der im Digorsker Kreis, Nord-Ossetien, lebenden Kommunisten aufgestellt.

Zuvor hatten Vertreter der KPRF in Wolgograd das Autoren-Exemplar der Gipskopie einer Skulptur von Stalin, Roosevelt und Churchill besorgt, die deren Schöpfer Surab Zereteli der Stadt als Geschenk übergeben hatte. Die höhe der Skulptur beträgt einen halben Meter.

Wie die Zeitung „Iswestija“ berichtet, wurden in den vergangenen Jahren und bis heute immer wieder Stalin-Denkmäler eröffnet: 1998 stellte man eine Büste des Führers im Gymnasium Nr. 2 in Tscheljabinsk auf, 1999 auf dem Sowjet-Prospekt in Kaliningrad, im Juli 2003 in der Siedlung Tajginka in der Region Tscheljabinsk und im Oktober desselben Jahres in Ischim, Gebiet Tjumen.

Man hatte zuvor ebenfalls berichtet, daß zum Geburtstag Josef Stalins in Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, zu seinen Ehren ein Museum eröffnet werden sollte. Die Initiatoren, die dieses Museum ins Leben riefen, waren die „Stalin“-Bewegung und das Dagestaner Komitee der Kommunistischen Partei Rußlands. Bei dem Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, handelt es sich um das Privathaus des Leiters der „Stalin“-Bewegung Asirchan Paschajew, der auch dadurch Berühmtheit erlangte, daß er als Doppelgänger des Führers in Erscheinung tritt. Der Agentur für nationale Nachrichten teilte Paschajew mit, daß die Exponate, die er im Laufe der vergangenen zehn Jahre gesammelt habe, eine Wandfläche von etwa 80 Quadratmetern einnehmen. Die persönliche Sammlung enthält Portraits und Fotografien, die Stalin zeigen, sowie verschiedene Gegenstände aus seiner Epoche.

Autor: Wjatscheslaw Feraposchkin, Eigen-Korrespondent der Zeitung „Kaukasischer Knoten“
HTTPS://kavkaz.memo.ru/ 22.12.2005


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