Nachrichten
Unsere Seite
FAQ
Opferliste
Verbannung
Dokumente
Unsere Arbeit
Suche
English  Русский

Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Ljubow Petrowna Archipowa

1931 wurde in dem Dorf PESTSCHANKA, heute Kreis JEMELJANOWO, Region KRASNOJARSK (10 km von KRASNOJARSK entfernt), der Bauer Pjotr Innokentjewitsch TSCHERNOUSSOW (1889-1948) verhaftet. Sie holten ihn „wegen konter-revolutionärer Tätigkeit“ und steckten ihn ins KRASNOJARSKER Gefängnis. Im Sommer desselben Jahres wurde seine Familie nach IGARKA deportiert:

Zusammen mit ihnen wurde auch der Vater nach IGARKA geschickt. In der Verbannung arbeitete er als Schmied beim „Sewjenstroj“ (Nord-Jenissej-Bau-Trust). Gegen Ende der 30-er Jahre wurden die Leute nicht mehr in die Verbannung geschickt, und man konnte sich ungehindert in andere Städte begeben.

P. (I.) TSCHERNOUSSOW wurde am 25.10.40 verhaftet und kam ins Gefängnis von IGARKA. Am 19.02.1941 verurteilte ihn das Krasnojarsker Gebietsgericht bei einem Lokaltermin in IGARKA wegen § 58-10 zu 7 Jahren und 5 Jahren Entzug der bürgerlichen Rechte. Man beschuldigte ihn der „Lobpreisung des zaristischen Regimes“ sowie der „Äußerung von Verleumdungen bezüglich der Lebensbedingungen der Arbeiter“.

Im Sommer 1941 schickte man ihn von IGARKA nach NORILSK. Im Lager erkrankte er an Tuberkulose. Mit einem Invaliden-Transport brachte man ihn dann aus dem NorilLag fort, nach Tajschet (wahrscheinlich im Sommer 1942). Dort lag er in der Lager-Krankenstation. Am 17.06.1943 wurde er aus den Registrierungslisten ausgetragen und aus dem Lager freigelassen (aufgrund einer Direktive des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR vom 23.10.1942). Er fuhr zur Tochter nach Krasnojarsk und lebte dort noch 5 Jahre.

P. (I.) TSCHERNOUSSOW wurde (bereits posthum) am 22.11.1961 vom Obersten Gerichtshof der RSFSR rehabilitiert.

02.07.1994, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft „Memorial“

Im Archiv


Zum Seitenanfang