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Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Lidija Fjodorowna Baturina

Im März 1931 wurde aus der Ortschaft AKSCHA (Kreisstadt) in der Region Westsibirien (heute Gebiet Tschita) die russische Bauernfamilie BATURIN deportiert:

F. (F.) BATURIN litt nach einer Typhus-Erkrankung ab 1918 noch an Taubheit.

Man ludt die Vertriebenen an der Station KAMARTSCHAGA, Kreis MANA (zwischen Ujar und Krasnojarsk), aus und schickte sie dann zum Bäumefällen. Die BATURINs gerieten nach UST-BADSCHEJ, Kreis MANA. Zum Ende der Flöß-Saison, im Juni 1931 schickte man sie auf Flößen den Mana abwärts. So kamen sie nach KRASNOJARSK.

Einen halben Monat wurden sie in „Durchgangs„-Baracken, in der Siedlung 1. August, am rechten Ufer des Jenissej, festgehalten. Dort begannen die Durchfallerkrankungen. Viele kleine Kinder starben. An dem Tag, als man den vierjährigen Michail BATURIN beerdigte, wurden noch weitere 17 Kinder begraben.

Später jagte man die Verbannten auf dem Dampfer „Jan Rudsutak“, transportierte sie den Jenissej abwärts und lud sie am 02.08.1931 in IGARKA ab.

Nirgends gab es eine Bleibe. Sie gruben Erdhöhlen aus und begannen Baracken für sich zu errichten. Bis Mitte September waren die Baracken fertig. Die Verbannten ließen sich darin nieder, immer 5 Familien in einer Sektion. So entstand in IGARKA das „2. Revier“.

Während der Hungerzeit starb Sergej BATURIN an Meningitis.

Später lebten die BATURINs im 1. Revier. F. (F.) BATURIN arbeitete als Zimmermann im Verpackungswerk des Holzfällerkombinats.

Verhaftet wurde er am 26.02.1938. Eine „Dwojka“ verurteilte ihn am 19.05.1938 nach §58-10 (konterrevolutionäre Agitation). Am 22.11.1938 wurde er in Krasnojarsk erschossen. 1989 rehabilitierte ihn die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk posthum.

20.04.1996, aufgezeichnet von W.S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft „Memorial“

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