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Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Jekaterina Jakowlewna Dubowa

 Am 06.09.41 wurde aus dem Dorf KANO, Kanton GMELIN, Autonome Republik der Wolga-Deutschen die (von hier stammende) wolgadeutsche Familie WITMAN von den Kommunisten deportiert:

Zuerst wollte man sie nach Kustanaj verschicken, aber dann wurden sie zum Gefangenentransportzug No. 840 gejagt und zusammen mit anderen Verbannten nach Sibirien gebracht.

Die gesamte Gruppe wurde in KRASNOJARSK abgeladen, von wo aus sie dann mit Lastkähnen den Jenissej aufwärts geschafft wurden. Jakob Friedrichowitsch WITMAN geriet mit seiner Familie in eine Kolchose in MOISSEJEWKA, im Kreis KRASNOTURANSK. Von dort hetzten ihn die Sowjets Anfang 1942 in die "Trud-Armee" (= Arbeitsarmee), ins Holzfällerlager WJATLag.

1942 starb sein jüngster Sohn während der Verbannung in MOISSEJEWKA.

1943 schickten die Kommunisten Jakob Friedrichowitsch WITMAN als Invaliden aus dem WJATLag zurück in die Verbannung. Aber 1944 zwangen sie ihn gemeinsam mit seiner Ehefrau in ein Lager an der Station SOROKINO, im Kreis MANSK, wo sich eine Podchose (= ländliche Hilfswirtschaft zur Versorgung von städtischen Fabriken mit Gemüse, etc.) der Affineriefabrik befand (Postfach 121, heute Krasnojarsker Buntmetallwerk). Und ihre Kinder wurden hier in Moissejewka in ein Kinderheim gesteckt. Danach kamen sie in ein anderes Kinderheim im benachbarten BELOJARSK.

1945, als Jakob Friedrichowitsch WITMAN und seine Ehefrau immer noch im Lager saßen, wurde ihre Tochter Erna geboren. 1946 wurden sie aus dem Lager entlassen. Sie blieben jedoch in der Station TAJOSCHNIJ in Verbannung und nahmen die Kinder zu sich. Dort bekamen sie 1948 in der Verbannung ihre Tochter Olga. Ab 1950 befand sich dann die gesamte Familie in der Verbannung in SOROKINO, wo bei einem Feuer der zweite Sohn, FRIEDRICH, ums Leben kam.

Jakob Friedrichowitsch WITMAN, seine Ehefrau Margarita WITMAN und ihre Kinder wurden am 23.01.56 aus der Verbannung entlassen. Später wohnten sie in Magansk, danach zogen sie in die Siedlung Berjosowka um.

Margarita WITMAN wurde am 01.12.93 vom UWD (Verwaltung für Innere Angelegenheiten) im Gebiet Wolgograd rehabilitiert.

Jakob Friedrichowitsch WITMAN sowie seine Kinder (außer Reinhold) erhielten ihre Rehabilitation am 12.04.2000 ebenfalls vom UWD des Wolgograder Gebiets.

09.10.2000, aufgezeichnet von Wladimir S. Birger, Krasnojarsk, Gesellschaft "Memorial"

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