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Mitteilung von Amalia Alexandrowna Gansjuk

Amalia Alexandrowna Gansjuk wurde 1933 in der Ortschaft Krasnyj Kut, Gebiet Saratow geboren.

Mutter – Luisa Jakowlewna Schek (geb. 21.09.1896), Vater – Alexander Jakowlewitsch Schek (geb. 27.04.1894). In der Familie gab es auch noch die Schwestern Jekaterina (geb.1921), Lisa (geb. 1927) und Marusja (geb. 1930), sowie die Brüder Sascha (geb. 1936) und Jascha Яша (geb. 1941).

Im Juni 1941 wurden sie Opfer der Repressionen. Sie berichtet, dass sie vor der Verbannung sogar ein sehr gutes Leben führten und über eine Menge Besitz verfügten (ein Haus, vier Ziegen, eine Herde Schafe, vierzig Hühner und Enten sowie Schweine). Von der Aussiedlung erfuhren sie über das Radio, und außerdem liefen überall Soldaten herum. Nachdem sie also informiert waren, fingen sie an ihre Sachen zu packen und sich bereit zu halten; dafür gab man ihnen nicht mehr als drei Tage Zeit. Alle nahmen nur das Allernötigste mit (Lebensmittel für unterwegs, eigene Kleidung). Wie die Mehrheit der Repressionsopfer fuhren sie in einem Güterwaggon bis nach Krasnojarsk. Von dort weiter mit einem Lastkahn bis nach Galanino. Den Vater holten sie sofort als Lagerarbeiter in die Kolchose, während Mama keiner Beschäftigung nachgehen musste, weil sie gerade schwanger wаr. Ein allgemeiner Umgangston mit den Ortsansässigen in der Siedlung konnte nicht gefunden werden; diese beleidigten und beschimpften sie, aber das währte nur bis zu dem Zeitpunkt, als die Mutter der Kolchose beitrat und sich beschwerte. Einmal pro Monat begaben sie sich zur Kommandantur, um sich zu melden und registrieren zu lassen. Die Umsiedler hatten Angst, ein einziges unnützes Wort zu sagen, deswegen gingen sie zur Registrierung und anschließend gleich wieder zur Arbeit.

(AB – Anmerkungen von Aleksej Babij, Krasnojarsker „Memorial“-Gesellschaft ) Neunte Expedition des Krasnjarsker "Memorial“ und des Pädagogischen College in Jenisseisk, Worokowka-Kasatschinskoje-Roschdestwenskoje 2014 .


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