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Verbanungs- / Lagerhaftbericht von Wilma Iwanowna Grak (Grack)

Im September 1941 deportierten die Behörden vom Einzelgehöft Majanka, Dorfrat Neudorf, Kanton Unterwalden, ASSR der Wolgadeutschen (dem von der Wolga weit entfernt gelegenen Ende des Kantons) die deutsche Familie:

Merkel, Katharina Iwanowna (1894-1979), Witwe:
Merkel, Iwan Iwanowitsch (geb. 1924, lebt in Deutschland);
Merkel Emilia Iwanowna (geb. 1926; lebt in Deutschland);
Merkel, Wilma Iwanowna (geb. 1936, lebt in Krasnojarsk)

K.I. Merkels Mann starb noch vor dem Krieg. Bis zu seinem Tod lebte die Familie in der Ortschaft Basel, in dem gleichen Kanton, am linken Ufer der Wolga.

Am 17.09.1941 wurde K.I. Merkel zusammen mit den Kindern auf den Zug Nr. 813 verladen und nach Krasnojarsk gebracht. Dort wurden sie etwa einen Monat lang in Baracken festgehalten; anschließend transportierte man sie mit dem Zug nach Ilansk (hinter Kansk) und von dort in den südlichen Teil des Ilansker Bezirks, in das Dorf Juzhno-Aleksandrowka.

Im Januar 1948 wurde I.I. Merkel in die „Trudarmee“ geholt. Er geriet ins KrasLag – zuerst zur Holzfällerei am Lagerpunkt Werch-Tuguscha, ebenfalls im Bezirk Ilansk. Später wurde er ins Nachbarlager Tscheremschanka, nahe dem Dorf Tscheremschanka, verlegt, das sich gleih neben der Ortschaft Juzhno-Aleksandrowka befindet. Daher gelang es glücklicherweise ihm Pakete zukommen zu lassen.

Nach Juzhno-Aleksandrowka gerietennoch zwei weitere deutsche Familien, aber sie wurden im Juni 1942 in den Norden getrieben, zum „Fischfang“. Danach blieben in Juzhno-Aleksandrowka nur K.I. Merkel und ihre Kinder.

K.I.Merkels älteren Töchter, Ella Iwanowna Triller (geb. 1919, lebt in Deutschland) und Jekaterina (Katharina) Iwanowna Gan (Hahn, 1921-1996), lebten bis zu ihrer Deportation in der Ortschaft Basel. K.I. Hahns Ehemann war an der Front; er gilt als verschollen. Sie selbst kam zur Verbannung in den Norden – zum „Fischfang“ an der Bahnstation Tschulkowo.

E.I. Triller und ihr Mann gerietennach Tasejewo, und Anfang 1942 holte man ihren Mann zur „Trudarmee“ ins Kraslag. Er kam nach Werch-Tuguscha und saß dort zusammen mit I.I. Merkel ein. Später wurde auch er nach Tschermschanka verlegt.

E.I. Triller bat bei der Kommandantur um die Erlaubnis in den Bzirk Ilansk umzuziehen. Sie lebte in Tschermschanka und später mit der Mutter in Juzhno-Aleksandrowka. 1946 wurden ihr Mann und I.I. Merkel aus dem KrasLag entlassen. Sie und ihr Mann sowie K.I. Merkel und ihre Kinder blieben in Juzhno-Aleksandrowka bis zur endgültigen Freilassung aus der Verbannung und arbeiteten in einer Kolchose. Sie wurden am 05.02.1956 entlassen.

K.I.Merkel wurde am 22.12.1998 vom Informationszentrum der Behörde für innere Angelegenheiten der Region Saratow rehabilitiert. E.I. Merkel erhielt ihre Rehabilitation am 18.07.1994, ebenfalls furch das Informationszentrum der Behörde für innere Angelegenheiten.

04.02.1999
Aufgezeichnet von W.S. Birger, „Memorial“-Gesellschaft Krasnojarsk

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