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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Stanislaw Dmitriewitsch Kaloschin

Geboren am 20.02.1950 in der Ortschaft Jarzewo. Kind repressierter Eltern. Einziges Kind der Familie.

Wurden 1941 vertrieben – man erklärte es damit, dass die Mutter Deutsche war, sie könnten Verräter sein, schließlich war doch Krieg (die Mutter – Eva Nikolajewna Schnaider). Lebten vor der Verbannung in Saratow; als man sie verbannte, gab man ihnen keine Zeit sich darauf vorzubereiten. man brachte sie ans Ufer des Flußes und zwang sie, einen Lastkahn zu besteigen. Es war ein langer Weg, man konnte kaum atmen. Später hieß man sie in einen Zug umsteigen, und dann auf den Dampfer „Maria Uljanowa“, der sie zu dem Dorf Fomka brachte.

Die Ortsbewohner verhielten sich ihnen gegenüber wohlgesonnen, denn in Fomka gab es hauptsächlich nur deutsche Vertriebene.

Die Eltern arbeiteten in einer Kolchose und brachten mitunter etwas Mehl oder Getreide mit nach Hause.

1946 wurden die Eltern nach Jarzewo verlegt.

Jede Woche mußten sie sich bei der Kommandantur melden und registrieren lassen.

1954 erhielten sie ihre Rehabilitation.

Spricht nur noch schlecht Deutsch, kennt aber ein paar Nationalgerichte, die er auch kocht (Klöße, Fischkuchen).

Die Vergünstigungen für Repressionsopfer kennt er, nutzt sie jedoch nicht alle.Er macht Gebrauch von den Beihilfen zu Strom, Brennholz und dem ersten Telefonanschluß.

06.07.04

Die Befragung wurde durchgeführt von Kazupij, Moisejew (historische Abteilung der Jenisejsker Fachschule für Pädagogik)

Erste Forschungsexpedition für Geschichte und Menschenrechte


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