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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Nadeschda Iwanowna Kimadse

Nadeschda Iwanowna Kimadse, geboren am 3. Juli 1952.

Ihre Eltern stammen von der Wolga. Sie ist das einzige Familienmitglied.

Eltern:
Jekaterin (Katharina) Jakowlewna Schaidemann (Scheidemann), geb. 1925 (Deutsche)
Iwan Kondratewitsch Seitschenko, geb. 1925 (Ukrainer, gebürtig aus Anapa).

Die Eltern wurden nur deswegen nach Sibirien verschickt, weil sie Deutsche waren. Sie durften nur das mitnehmen, was sie innerhalb von 24 Stunden zusammenpacken konnten.

Nadeschda Iwanowna selbst wurde bereits hier geboren.

Der Vater war Kriegsgefangener gewesen 7und auf diese Weise hierher geraten. Man brachte ihn auf einem Lastkahn hierher.

Als man sie herbrachte, waren sie voller Hungerödeme, und ihre Füße hatten sie mit irgendwelchen zerfetzten Fußlappen umwickelt.

Nachdem man den Vater hierher verschleppt hatte, schickte man sie zum Kartoffelholen in eine Kolchose, aber da war es schon kalt, und ihr Vater sammelte diese gefrorenen Kartoffeln. Und als man ihnen erlaubte, sie über dem offenen Feuer ein wenig zu erhitzen, warf er sie in die Flammen. Nachdem sie ein wenig gar waren, wollte er sie herausholen, aber der Kommandant verbot es und drohte ihm mit Tod durch Erschießen. Bis heute hat Nadeschda Iwanowna eine feindliche Einstellung gegenüber diesem Familiennamen, aber nennen wollte sie ihn auch nicht.

Die Befragung erfolgte durch Jekaterina Beresnewa, Walerij Zurow

AB – Anmerkungen von Aleksej Babij, Krasnojarkser „Memorial“-Organisation

Sechste Expedition für Geschichte und Menschenrechte, Momotowo, 2009


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