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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Lidia (Lydia) Adolfowna Kremljowa

Geboren am 02.10.1929

Mutter: Petrjda Jakowlewna
Bruder: Aleksander Petrowitsch
Schwester: Viktoria Adolfowna
Schwester: Emma Adolfowna
Schwester: Berta Adolfowna
Bruder: Adolf Adolfowitsch
Schwester: Marta Adolfowna

Gebiet Saratow, Ortschaft Grimm

Beenedete 1941 das 5. Schuljahr, fuhr zu Besuch zur Schwester in die Stadt Engels. Das Haus in dem Dorf, wo L.A. geboren wurde, war angemietet, während die Schwester ein eigenes Haus besaß.

Mutters erster Mann starb 1914 im Krieg; zurück blieb Sohn Aleksander Petrowitsch (geb. 1913). Er machte in Moskau eine Ausbildung und starb im Alter von 95 Jahren in Podtjossowo. Die mutter heiratete ein zweites Mal; sie hatte vier Kinder, später bekam sie noch drei weitere; eine Tochter starb.

1941 wurde die Familie deportiert. Zum Packen hatte die Schwester 4 Tage Zeit; die Mutter mußte mit 24 Stunden auskommen.

Mit Pferden brachte man sie nach Saratow, verlud sie auf Güterwaggons. Neben jedem Waggon stand ein Soldat. Sie bekamen gut zu esen und wurden auch gut behandelt. Mutter und ihre Kinder wurden in das Dorf Kargino geschickt; die Schwester kam in den Bezirk Bogotol, in das Dorf Wladimirowka (Bahnstation Wagino). Fünf Familien wurden zum Arbeiten in die Kolchose geholt. Sie mußten sich regelmäßig in der Kommandantur melden und registrieren lassen.

Die Schwester hatte zwei Kinder. Von 1941-1946 lebte L.A. im Bogotolsker Bezirk.

Sie erhielten ein großes Haus; darin wohnten insgesamt drei Familien. Der Ehemann der Schwester arbeitete als Mähdrescher-Fahrer. Der erste Herbst war für alle schwer, sie sammelten gefrorene Kartoffeln. Später gab man ihnen ihre Kuh zurück. Die Kinder arbeiteten in der Kolchose. Das Heu wurde auf Karren geladen und abtransportiert.

Die Schwester des Ehemannes wurde in die Arbeitsarmee eingezogen und geriet nach Leninabad.

Die Schwester fuhr zu ihrem Mann. Dem Bruder gelang es, L.A. ausfindig zu machen; er holte sie zu sich nach Podtjosowo. Er nahm auch die Mutter aus Kargino zu sich.

Später fuhr er zusammen mit der Mutter in den Ural, kehrte dann jedoch zurück; die Mutter starb dort.

In Swerdlowsk lebt die 83-jährige Schwester.
Sie arbeitete in der Bäckerei als Bäckerin und Verwalterin.
1953 heiratete sie.

Auf dem Foto: Schwester Marta

Jelena Ponomarjowa
Tatjana Wasilichina

(AB . Anmerkungen von Aleksej Babij, “Memorial“ Krasnojarsk)


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