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Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Arthur Filippowitsch Lorey

Die Deportation aus der Ortschaft Kutter, Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, begann ein wenig später, als die Verschleppung der Menschen aus Dönhof (Kutter befindet sich zwischen Dönhof und Balzer). Folgende Familien wurden aus Kutter nach Krasnojarsk deportiert und anschließend auf einem Lastkahn in das Dorf Borki, Daurischer Kreis, Region Krasnojarsk, weitertransportiert (heute überflutet vom Krasnojarsker Meer).

Maria Genrichowna (Heinrichowna) Lorey (1893-1977), ihr Sohn Arthur Filippowitsch (geb. 1926), die Töchter Maria (geb. etwa 1915), Bertha (1924-1985), Elsa (geb. 1930), Jekaterina (etwa 1917-1957 ) sowie ihre Tochter Tamara (geb. 1939). Maria Genrichowna Loreis Ehemann, Filipp Lorey, starb 1933 an Hunger. Ihr Sohn Wasilij (geb. etwa 1920) diente ab 1939 in der Armee.

Piada Lorey (etwa 1900-1986) ihre Tochter Amalia (geb. ca. 1924), die Söhne Alexander (geb. etwa 1917), Andrej (geb. ca. 1920) und Pawel (geb. 1930). Ihr Ehemann Adam Lorey, der leibliche Bruder von Filipp, Meister in der Butterfabrik in Grimm, Kanton Kamenka, wurde 1937 verhaftet. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt (eine entsprechende Anfrage wurde am 8. Mai 1990 an die Behörden geschickt).

Wasilij Frank (geb. etwa 1895, der leibliche Bruder von Piada Lorey), seine Ehefrau Amalia (geb. ca. 1895), ihre Töchter Najmi (geb. 1920), Selma (geb. ca. 1922), Amalia (geb. 1924), Emilia (geb. ca. 1930), die Söhne Wasilij (geb. 1923), Andrej (geb. 1928) und Emmanuel (geb. ca. 1935).

Jakob Rafschnaider (geb. etwa 1915), seine Ehefrau Natalia (geb. ca. 1915, die leibliche Schwester von Wasilij Frank und Piada Lorey), und ihre Tochter Elja (oder Ella, geb. etwa 1939).

Weitere Deutsche wurden nicht nach Borki verschleppt. Auch gab es dort keine anderen Deportierten oder Verbannten. Die Ortsbewohner verhielten sich ihnen gegenüber nicht schlecht.

Arthur Filippowitsch wurde noch im selben Herbst durch das Kriegskommissariat in die „Trudarmee“ geholt.

Seine Schwestern Maria und Bertha wurden im Frühjahr 1942 nach Igarka getrieben. Etwa gleichen Zeit wurde die gesamte Familie von Piada Lorey in den ural geschickt, mit Ausnahme des kleinen Pawel (weil er „noch nicht arbeitsfähig“ war). Er blieb in Borki bei der Familie Maria Loreys. Auch ihre Tochter Jekaterina blieb zurück, da sie Invaliden war. Die Familien Frank und Rafschnaider wurden ebenfalls 1942 aus Borki fortgeschickt.

Arthur Filippowitschs Schwestern, Maria und Bertha, blieben nach ihrer Entlassung aus der Verbannung in Igarka, Elsa lebt im Balachtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk.. Alexander Lorey lebt in Tschimkent.

9. Mai 1990
Aufgezeichnet von W. Birger, „Memorial“-Gesellschaft, Krasnojarsk


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