Feofan Michailowitsch ist Ukrainer, Bauer aus der Ortschaft NOWOMALIN, heute OSTROSCHSKER Kreis, Gebiet ROWNO, ebenso wie sein Vetter P.M. SYWUK (siehe seinen Verbannungs-/ Lagerhaftbericht). Beide wurden im März 1944 mobilisiert und kamen zur Aufstellung ins Reserve-Schützenregiment in TATISCHTSCHEWO, Gebiet SARATOW.
Er wurde am 16. Mai 1944 zusammen mit Feofan MANKO (er starb 1987 in Nowomalin, siehe ebenfalls den Verbannungs- / Lagerhaftbericht von P.M. Sywuk) und weiteren zehn ukrainischen Soldaten verhaftet. Man rief sie vom Schießplatz und verkündete ihnen, daß sie zu einem anderen Truppenteil versetzt werden sollten. Mit einem gewöhnlichen Personenzug fuhren sie mit einem Begleiter nach SARATOW, wo dieser Begleiter sie unverzüglich ins Gefängnis führte. Der Weg vom Bahnhof zum Gefängnis betrug nicht mehr als eine halbe Stunde. Zuerst wurden alle in eine allgemeine Zelle gesteckt, in der sich bereits nicht weniger als hundert Häftlinge befanden, und am nächsten Morgen stieß man sie dann in unterschiedliche Zellen.
Im September oder Oktober 1944 geriet Feofan Andrejewitsch ins UNSCHLAg und saß dort etwa 3 Jahre am 13. Lagerpunkt; dann wurde er an den 17. Lagerpunkt geschickt. Am 13. standen 4 oder 5 Baracken, in jeder hausten ungefähr 150 Gefangene.
K. MELNITSCHUK und S. MANKO (siehe Verbannungs- / Lagerhaftbericht von P.M. Sywuk) kamen etwa im März 1945 ums Leben. Zu dieser Zeit wurden aus der Lagerzone täglich 2-3 Leiterwagen mit den Leichen umgekommener Häftlinge abgefahren, jeweils 10-15 Leichen pro Fuhre. Einmal fuhr Feofan Andrjewitsch selber so einen Leiterwagen mit Leichen aus dem Lager. Man vergrub sie im Schnee, etwa 200-300 Meter von der Zone entfernt. Was im Frühjahr mit ihnen geschah, hat Feofan Andrejewitsch nicht gesehen, und er weiß es auch nicht.
Als man Feofan Andrejewitsch zum 17. Lagerpunkt schickte (er warb sehr verwundert, als er sah, daß es in den Baracken keine Pritschen, sondern richtige Bettstellen gab), blieben Konstantin STUNDER und F. MANKO (siehe Verbannungs- / Lagerhaftbericht von P.M. Sywuk) am 13. Lagerpunkt zurück.
Im Frühjahr 1950 gerieten Feofan Andrejewitsch und Sywuk nach KARAGANDA, an den Lagerpunkt beim Zentral-Krankenhaus. Dort arbeitete er beim Abladen von Waggons und später in der Tischlerei. Anfang 1952 wurde er „freigelassen“ und kam mit einer Etappe nach Krasnojarsk, wo der Zug am 16. Februar 1952 eintraf. Hier steckte man die „Entlassenen“ ins Gefängnis. Nach 5-6 Tagen gelangte feofan Andrejewitsch mit einer Gruppe anderer Verbannter in die Ortschaft SUCHOBUSIMSKOJE: das Industriekombinat hatte sie „gekauft“. Von dort schickte man sie zum Arbeiten in die Ziegelei in dem Dorf SCHESTAKOWO, SUCHOBUSIMSKER Kreis, 25 km von der Kreisstadt entfernt. In SCHILINKA mußten sie sich melden und registrieren lassen. 1956 wurde die Kommandantur abgeschafft.
Im SUCHOBUSIMSKER Kreis lebt Awram Pschewlozkij (geb. 1925), Ukrainer aus Nowomalin, der ebenfalls am 13.Lagerpunkt des UNSCHLAG einsaß, und später in KARAGANDA.
Aufgezeichnet von W.S. Birger „Memorial“-Gesellschaft, Krasnojarsk