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Einige vereinzelte Verbannungsströme (1930-1933)


Hier nennen wir die Ströme aus der ersten Hälfte des Jahres 1930, als Deportationen noch ungeordnet durchgeführt wurden, sowie einige spätere, die möglicherweise auf irgendeine Art mit den hier beschriebenen größeren Strömen in Zusammenhang stehen.

Die Rede ist von Deportationen in unsere Region aus Gebieten jenseits ihrer Grenzen.

Im Frühjahr 1930 machte sich die Tendenz bemerkbar, Bauern von der mittleren Angara und ihren großen Nebenflüssen (Birjussa, Uda, Oka) "stromabwärts", d.h. nach Norden, zu verschleppen. Auf diese Weise fanden sich diese Verbannten in unserer Region wieder, im Kreis Keschma und sogar im Kreis Bogutschany. In der zweiten Hälfte des Jahres hörte diese Strömung auf. Während dieser Zeit geriet auch eine kleine Anzahl von Verbannten aus den Kreisen des heutigen Irkutsker Gebietes in das Warginsker Glimmer-Bergwerk.

Im Sommer 1930 wurden Bauern aus dem Kreis Tajschet in die Verbannung nach Igarka verschleppt und aus dem Kreis Mari ?(heute Gebiet Kemerowo) nach Turuchansk.

Vermutlich handelte es sich hierbei um zahlenmäßig kleine Ströme.

Im März 1931 wurde ein Transportzug mit Verbannten aus dem Kreis Babajewo, Gebiet Leningrad (heute Gebiet Wologdy), nach Transbaikalien verschleppt.Die Menschen wurden an der Station Mogotscha ausgeladen und dann allesamt in den Norden gebracht, in die Siedlung Tupik am Fluß Tungir (Kreis-Zentrum des Tungiro-Oljokminsker Kreises). Frauen mit Kindern und alte Menschen ließ man in Tupik, jedoch wurden alle Männer noch weiter nach Norden verschleppt (etwa 150 km), in die Berge, in die Kalar-Grube (heute Kreis Kalar, Gebiet Tschita). Im Frühjahr 1932 trieb man die Männer von Kalar nach Tupik zurück. Alle Verbannten wurden zur Station Mogotscha geschickt, auf einen Zug verladen und nach Krasnojarsk transportiert, von wo aus man sie den Jenissej abwärts, nach Norden, brachte. Diese Verbannten gerieten in die Bergwerke des Kreises Nord-Jenissejsk. Uns ist nicht bekannt, ob der "Zusammenfluß" dieses Stromes mit dem "Rossoschansker" (s. Abschnitt 4.4) nur in Transbajkalien erfolgte oder bereits in einem früheren Stadium.

Im Sommer 1933 wurde ein Transport mit verbannten Bauern aus dem Süd-Ural, dem Gebiet Tschkalow (heute Orenburg), verschleppt. Der Zug wurde in Atschinsk ausgeladen, alle Verbannten auf Lastkähne gejagt und den Tschulym flußabwärts in die Arbeitssiedlung Polewoj (s. auch Abschnitt 4.4) fortgebracht.

Siehe:


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