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P. Sokolow. Schlaglöcher

Teil 2 . JUGEND

Kapitel 6. Die Paraguayer

„Flattere, grüne Fahne,
Flattere im heimatlichen Gefilde.
Wir sind verwegene Paraguayer,
Wir riechen alle nach Wein“.
(Aus der Hymne der Republik Paraguay)

Wieder begann ein neues Schuljahr. Zu dieser Zei hatte sich das Wesen unserer zukünftigen, unzertrennlichen Gesellschaft bereits ein wenig deutlicher herausgebildet. Ich wohnte damals in der zerfallenen Hälfte irgendeiner Bruchbude, die ich zu einem früheren Zeitpunkt bereits genau beschrieben habe. Dorthin kam gewöphnlich an den Wochenenden und auch sonst in der Freizeit Kot, der dann auch bei mir übernachtete. Nicht weit von uns gab es einen nicht sonderlich großen Laden, dessen Inhaber ein Russe namens Sagluchinskij war, ein rothaariger, dicker Mann mit den Manieren eines waschechten Anweisers, aber gutmütig und feinfühlig; jedenfalls konnte man bei ihm in einer schweirigen Minute immer irgendetwas auf Kredit bekommen. Man kann nicht sagen, daß sein Geschäft blühte, aber er mußte auch keine Not leiden. Bis zu einem gewissen Grade war er mit dem Vater von Wanka Tinin verwandt, der ihm manchmal half, und der für gewöhnlich an den Sonntagen zu ihm kam, mitunter im Laden ein wenig zur Hand ging, aber hauptsächlich die Zeit in unserer Gesellschaft verbrachte. In dem anderen Haus, daß in unserem Hof stand, lebte ein Mädchen – Galja Jeroschenko, die in unserem Alter war. Sie bekam immer Besuch von ihren Freundinnen, Walja Trofimowa und Wera Fedtschenko, die auch in unsere Schule ging. Die Familie Fedtschenko bestand aus dem Vater, einem Mann von undefinierbarem Alter und nicht feststellbarem Beruf, die Mutter war Griechin, und von ihr hatten die Kinder auch die gediegene griechische Nase geerbt, sowie zwei Kinder – Wera, die den Spitznamen Fistaschka trug, und Boris, ein besonnener Bursche, der etwa ein Jahr älter war als wir und den sie wegen seiner „griechischen“ nase nicht selten zu den Juden zählten und Baruch nannten. Dieser Baruch schloß sich uns ebenfalls an und spielte in unserer Gesellschaft eine nebensächliche Rolle. Ein wenig später gesellte sich auch noch Kostja Schanow hinzu, der nicht weit entfernt in einer vielköpfigen Familie lebte, und über den im weiteren Verlauf noch einiges gesagt werden wird, sowie Danka (Danila) Kurakin, Abkömmling einer Fürstenfamilie, der erst kurz zuvor mit seiner Mutter aus der UdSSR eingetroffen war, was ihm gegenüber sogleich ein erhöhtes Interesse hervorgerufen hatte. Die Mutter fand eine Arbeit, wo – das weiß ich schon nicht mehr, und Danka wohnte bei Kostja, wo er mit seiner korpulenten, großen Erscheinung nicht weniger Kubikmeter der Schanow-Wohnung einnahm.

Während des Schulbetriebs sahen wir uns selten, vor allem Wanka und Kot, aber an Festtagen kamen wir immer zu einer großen, lärmenden Gesellschaft zusammen, gingen spazieren, spielten verschiedene Pfänder-Spiele, stille Post und viele andere einfache, aber fröhliche Spiele, die damals den Fernsehapparat und die quietschenden Plattenspieler ersetzten und uns Raum und Gelegenheit für menschliches Miteinander, Gedankenarbeit und Gefühle gaben. In der Schule formierten sich aber auch noch andere Gruppen, die einen mehr oder weniger vorübergehenden Charakter in sich bargen. In einer dieser Gruppen verbrachte ich häufig die Zeit nach der Schule, und wir gingen in der zweiten Schicht zum Unterricht, denn bis zum Mittagessen wurden dort die Mädchen aus dem bulgarischen Gymnasium unterrichtet. Diese unsere Abende waren hauptsächlich mit Spielen auf der Straße und in den Grünlagen angefüllt. Die Spiele zeigten sich nicht gerade durch Manierlichkeit aus: wir spielten „Esel“ , „Kosaken-Räuber“ und andere ähnliche Spiele – und das unter Ausnutzung aller uns bekannten Hinterhöfe und Einzäunungen. Wenn wir zufällig „Geld in der Tasche“ hatten, liehen wir uns Fahrräder und jagten damit durch die Straßen. Es gab beliebte, bevorzugte Straßen mit wenig Verkehr und glattem Belag. Wenn wir vom Spielen müde waren, durchstöberten wir unsere Jackentaschen, und wenn wir dann ein paar kümmerliche Fünfer beisammen hatten, kauften wir uns Brot und Wurst, die sich „gemischte“ nannte und demzufolge aus allen möglichen Wurstresten bestand. Für gewöhnlich nahmen gute Menschen das für ihre Hunde, aber wir ekelten uns keineswegs, und nachdem wir mit unseren schmutzigen Händen das Brot gebrochen hatten, aßen wir mit großem Appetit, entweder auf einer Bank oder einem Zaunbrett sitzend. Stets in dieser Clique dabei waren auch Walka Tukow, der mich mit seiner Pistole beinahe ins Kloster gebracht hätte und damals am bulgarischen Gymnasium lernte, und Waska Nepriemkow, mit Spitznamen Diakon, wegen seiner zotteligen Frisur und seiner heiseren Baßstimme. Dieser Diakon besaß grobe mongolische Gesichtszüge, nach allen Seiten abstehende, widerspenstige schwarze Haare, er war untersetzt, breitschultrig und zeichnete sich durch ungewöhnliche Kraft aus. Er lebte auf dem Dachboden eines großen, aber halb eingestürzten Hauses, gleich neben dem überdachten Markt, auf dem die Altwarenhändler ihre Sachen feilboten. In der Regel handelte es sich dabei nicht nur um abgetragene Kleidungsstücke, sondern eher um Plunder und Trödel, der mit viel Müh und Not repariert und nun wieder ein paar Groschen wert war. Käufer wie Verkäufer sahen mitgenommen aus, denn beide gehörten sie zu den Schlußlichtern der Gesellschaft. Diakons Mutter, eine Bulgarin, trieb auf diesem Markt ebenfalls Handel, der Vater, eine russischer Kosak, saß im Gefängnis eine achtjährige Haftstrafe wegen Unterschlagung ab. Diakon selbst war bereits längere Zeit zuvor von der Schule gejagt worden – wegen seiner geheimnisvollen Erfolge und seines lauten benehmens; er war also sozusagen eine „freier Vogel“, in der Art des berühmten Huckleberry Finn.. Im übrigen war er ein guter Junge, imm er bereit sich für einen Freund einzusetzen; er konnte sich wie ein Rüpel aufführen, aber auch hin und wieder einer unachtsamen Marktfrau eine Birne oder einen Apfel stibitzen. Wahrscheinlich haben ihn alle gekannt, viele hatten Kontakt zu ihm, aber meist auf der Straße. Übrigens war er auch bei mit und Wanka zuhause, und sogar bei dem „Aristokraten“ Kot. Man muß dem Taktgefühl unserer Eltern gerecht werden, die Diakon genauso aufnahmen, wie jeden beliebigen anderen auch, und die kein Drama aus der Sache machten, daß wir mit ihm befreundet waren. Ob nun freiwillig oder unfreiwillig – jedenfalls spielten diese beiden letzten Personen meiner Erzählung eine entscheidende Rolle bei der jähen Wendung, die mein Leben nehmen sollte. An unserer Schule lernte eine gewisse Nadja Kokljugina, die ein Jahr älter war als wir, eine üppige Blondine, mit einem, aus meiner Sicht, recht banalen Äußeren, aber immerhin war sie in der Schule etwas Besseres. Von sich selbst hatte sie eine ziemlich hohe Meinung, während sie uns, das Gesindel, keines Blickes würdigte; nur Kot Siewers mit seinen aristokratischen Manieren vermochte es, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und in ihr den Wunsch zu hegen, ihn in das Gefolge ihrer zahlreichen Anhänger und Verehrer einzureihen. Anfangs schnappte Kot nach dem ausgelegten Angelköder, kehrte dann aber bald in den Schoß von Adotschka Newejnowa zurück, was zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Kot und Nadja führte. Wir, unbeschwert von jedweden Herzensfesseln, standen diesem Konflikt mit „ungewöhnlicher Leichtigkeit“ gegenüber, aber aus Soldidarität mit Kot legten wir gegenüber der Kokljugina eine betonte Gleichgültigkeit an den Tag. Eines schönen Abends zog unsere ganze lärmende Gruppe los, um Kot nach Hause zu begleiten. Bis ans Ziel war es schon nicht mehr weit, als
Auf der anderen Straßenseite die Kokljugina mit einer Freundin auftauchte. Sie rief Kot zu sich heran, und zwischen den beiden erhob sich eine schwerwiegende Unterredung. Worum es genau ging konnten wir nicht hören, aber als das Gespräch beendet war, meinte Kot: „Du bist die Pest! Genau das bist du!“ Wir gingen bis vor Kots Haus, machten unterwegs mit ihm zusammen unserer Entrüstung Luft und gingen dann wieder zurück. Kot wollte mit uns gehen. Unterwegs kamen wir erneut an der Kokljugina vorbei. Aber da begannen plötzlich Waska und Tukow irgendwelche Couplets aus damals bekannten Schlagern zu singen, in denen sie einen der Namen in Nadja umwandelten, und dazu schoß Tukow auch noch aus seiner Muskete. Nachdem err auf diese Weise seine Geringschätzung für die Kokljugina zum Ausdruck gebracht hatte, gingen wir alle nach Hause und vergaßen den Vorfall. Aber das Unwetter sollte erst noch seinen Lauf nehmen. Unser Klassensprecher – Tarzan, war mit Kokljuginas Familie gut bekannt; abgesehen davon war er niedlichen Mädchen sehr gewogen, und genau er war es, dem Nadja schließlich ihr Leid klagte, wobei sie offensichtlich ordentlich dick auftrug und übertrieb. Es begann eine Untersuchung. Tarzan rief mich aus dem Unterricht in den Korridor heraus. Ich erzählte ihm, wie alles gewesen war, wobei ich ihm erklärte, daß ich weder persönlich irgendeine Beziehung zum Konflikt selber, noch das Geringste mit den Fehltritten meiner Weggenossen zu tun hatte. Als Antwort darauf erzählte mir Tarzan die Fabel von der Meise, die sich den Spatzen angeschlossen hatte, um mit diesen über ein Hirsefeld zu fliegen. ; und als die ganze Vogelschar bemerkte, daß sie mit einem Netz zugedeckt worden war, da fing die Meise an zu schreien: „Ich bin eine Meise; ich bin gar kein Spatz!“, woraufhin die Bauern erwiderten: „Dann gib dich auch nicht mit ihnen ab!“ – und dreht ihr im nächsten Augenblick den Hals um. Ich hört mit die Fabel an, nickte mit dem Kopf, wobei ich mit meiner ganzen Haltung, meinem gesamten äußeren Erscheinungsbild tiefste Reue zum Ausdruck brachte, denn ich wußte von vornherein, daß es nutzlos war, Tarzan irgendeinen Beweis vorzulegen, und so hoffte ichz, daß der Vorfall mit dieser Moralpredigt abgehandelt wäre. Aber ... an einem besonders trüben und kalten Tag, als mit Schnee vermischter Regen vom Himmel fiel, ging ich nicht in die Schule – entweder, weil ich ein wenig kränkelte oder weil meine Schnürschuhe schon so zerfetzt waren. Plötzlich, es war ungefähr drei Uhr, also kurz nach Beginn des Schulunterrichts, klopfte es an die Tür. Auf der Schwelle stand Kot Siewers. Auch in guten Zeiten hatte er mitunter gestottert, aber jetzt klang sein Gerede wie aneinandergereihtes Geheul, wie eine ganze Salve von Schüssen, aus dem sich letztendlich heraushören ließ, daß man uns für eine Woche aus der Schule ausgeschlossen hatte – uns das war vor aller Ohren, im Beisein aller, während des Schulappells über die Lautsprecher verkündet worden. Ich wäre unaufrichtig, wenn ich behaupten würde, daß die Perspektive eine Woche lang nicht in die Schule gehen zu dürfen, uns in einen besonders schwermütigen Zustand versetzt hätte, aber Tarzans Hinterlist verletzte und kränkte uns sehr. Meine und Kots Eltern hatten bereits erfahren, worum es bei dieser Sache ging, wir standen beide zu unseren Eltern in einem sehr vertrauensvollen Verhältnis, und sie trugen die Situation ruhig und gefaßt. Es versteht sich von selbst, daß wir nicht zum Unterricht gingen, aber wenn er zuende war, fanden wir uns jeden Tag bei der Schule ein, trafen uns mit unseren Kameraden, die uns als Opfer des Despotismus begrüßten. Als Krönung des Ganzen erhielten wir, als wir in die Weihnachtsferien entlassen wurden, im Klassenbuch eine Drei in Betragen „wegen rowdyhafter Ausschreitungen und rüpelhaften Umgangs mit Straßengören“. Außerdem wurden wir mündlich verwarnt, daß, wenn wir auch weiterhin eine solches Benehmen an den Tag legten, man uns vollständig der Schule verweisen würde. So endete dieses Schuljahr. Den Sommer verbrachte ich wieder auf dem lande, allerdings dieses Mal am Ufer der Donau, unweit der Stadt Lom. Einige kannte ich bereits aus der letzten Feldarbeitssaison, und sie nahmen mich herzlich in ihre Gemeinschaft auf. Unter den ortsansässigen Arbeitern, die für Aushildsarbeiten eingesetzt worden waren, befand sich ein schon etwas betagtes Männlein, schmächtig und von geringem Wuchs, der jedoch große Achtung seitens meiner jungen Kollegen genoß. Während des Aufstandes im Jahre 1923, als Bulgarien fast eine Revolution unter Leitung der Kommunisten erlebt hätte, war dieser Mann das von den Aufständischen ernannte Stadtoberhaupt von Lom gewesen. Nach der Niederlage hatte er, wie viele andere Teilnehmer, die nach den ganzen Verwüstungen und Erschießungen am Leben geblieben waren, im Gefängnis gesessen und dort eine ganze Anzahl von Jahren verbüßt. Das hatte ihm den klaren Nimbus eines Revolutionskämpfers verliehen. Seine Autorität festigte sich noch mehr durch das Vorhandernsein eines hübschen Töchterchens, der all meine Freunde erfolglos den Hof machten. Wir aßen in der Familie eines anderen Arbeiters. Er war, so kann man wohl sagen, ein Dorfprolet; er besaß ein winziges Stückchen Land und lebte hauptsächlich von seiner Kornschwinge, die er an andere Bauern zum Reinigen des Getreides verlieh. Er wohnte zu zweit mit seiner Ehefrau; sie verlangten von uns eine derart hohe Bezahlung, daß sie wahrscheinlich mit der Kornschwinge nicht den geringsten Geweinn machten. In dieser Gesellschaft wurde ich erstmalig an eine Teilnahme in der Parteiorganisation herangeführt. Mitunter, übrigens ziemlich oft, verwandelte sich unser Abendessen in eine Zusammenkunft: es wurden Vorträge über politische und wirtschaftliche Themen gehalten, revolutionäre Lieder, die Internationale, gesungen. Wahrscheinlich war das alles naiv, in den Köpfen unserer „Theoretiker“ herrschte einige Verwirrung, aber offensichtlich wurde unter Bedingungen, da die Kommunistische Partei verboten und vernichtet worden war, jegliche politische Opposition in den Untergrund getrieben; solche selbst initiierten Zellen unterstützten das Leben, die Ideen von Sozialismus und Revolution, und sie wurden zu ihrer Zeit zum entscheidenden Faktor der Volksrevolution in Bulgarien.

Viele interessante Beobachtungen machte ich im Umgang mit dem Volk. Nicht selten kamen zu uns zur Mittagszeit ganze Gruppen von Männern aufs Feld, brachten uns Essen und Wein und führten dann stundenlang Streitgespräche oder machten Pläne über eine zukünftige Umorganisierung des Lebens. Es wäre vuielleicht gut, meinten einige, wenn man den Sohn unseres Zaren mit Stalins Tochter verheiraten und so die Familien zusammenbringen würde.

Wenn wir doch nur Land hätten! Hinter allen ähnlichen Projekten stand sowohl die politische Unwissenhaft der bulgarischen Bauernschaft, als auch ihr aufrichtiges Streben in Richtung Rußland und hin zum russischen Volk. Unmittelbar vor Beginn des Unterrichts kehrte ich zurück. Einen der ersten, die ich traf, war Tukow, und als ich mit ihm die Straße entlang schlenderte, stieß ich mit Tarzan zsammen. Ich begrüßte ihn, er verbeugte sich überaus förmlich, aber ich fühlte, daß er mich an diese Begegnung noch einmal erinnern würde; auch kamen mir die alten Beleidigungen und Kränkungen wieder in den Sinn; irgendwie war mir schwer ums Herz, und so wandte ich mich an die Mutter, mit der Bitte, mich auf das bulgarische Gymnasium gehen zu lassen. Das erwies sich als nicht so einfach. Erstens war die Einschreibefrist bereits verstrichen, zweitens zeigte sich eine Nichtübereinstimmung der schulischen Programme, aber so oder so wurde ich schließlich als „auswärtiger“ Schüler aufgenommen, das heißt ich mußte die Schule besuchen, meine Hausaufgaben erledigen, man konnte mich zum durchgenommenen Stoff befragen, aber ich würde keine Zensuren bekommen, und am Ende des Jahres sollte ich dann ein Examen über den gesamten Jahresunterrichtsstoff ablegen. Wenn ich ehrlich sein soll, so war mir das ganz recht, denn selbst wenn ich meine Lektionen nicht gelernt hatte, drohte mir keine schlechte Zensur, und ich war mit dem Lernen nachlässig. Allerdings ging die Plackerei los, als die Prüfungen immer näher heranrückten. Aber die Kenntnisse waren vorhanden und ein bißchen Glück ebenfalls. Ich bewältigte alle Hindernisse und wurde ein ganz normaler Schüler. Im bulgarischen Gymnasium war vieles ganz anders. Erstens war es ein Gymnasium nur für Jungen. Innerhalb des Gymnasiums gab es drei Abteilungen oder Zweige: den klassischen, der mit dem Erlernen der griechischen und lateinischen Sprache verbunden war, den sogenanntzen realen – ohne altertümliche Sprachen, aber mit Schwerpunkt auf den exakten Wissenschaften, und den halbklassischen, in dem wohl Latein unterrichtet wurde, aber ansonsten ein Programm galt, indem die einzeln Fächer sich in etwa das Gleichgewicht hielten. In diese Abteilung kam ich. Das Gymnasium war in einem der wohlhabenderen Stadtbezirke gelegen. Einst war Zar Boris hier zur Schule gegangen; das Gymnasium, das seinen Namen trug, zählte zu den privilegierteren Lehreinrichtungen. Auch die Schüler stammten aus der Elite. Unter meinen Mitschülern befanden sich auch der Sohn des Bildungsministers, der Sohn des Vorsitzenden der Volksversammlung (des Parlaments), die Söhne stadtbekannter Kaufleute und Ärzte. Es gab nur wenige Geschöpfe, die so arm waren wie ich. Meist handelt es sich dabei um Bewohner des Internats für Kriegswaisen, das sich in Knjaschewo befand, wo auch ich wohnte, und wir, die mit der Straßenbahn angefahren kamen, waren nicht so streng an den Mikrobezirk gebunden, sondern durften vielmehr jede beliebige Schule besuchen. Die Lehrkräfte waren alle Männer, mit Ausnahme der Französischlehrerin. Mein Klassenleiter war ein gewisser Michail Wojnow – ein Latinist, Autor vieler Lehr- und Wörterbücher. Er war ein ziemlich gebeugt gehender, hagerer Mann mit hellen, in die Stirn fallenden Haarsträhnen, die er ständig ordentlich zurechtrückte. Er war ungefähr 35-36 Jahre alt und auf seinen Wangen zeigte sich stets ein beinahe ironisches Lächeln. Er war sehr ruhig, gerecht und besaß Humor. Die anderen Lehrer waren ziemlich unterschiedlicher Natur, sowohl was ihr Äußeres betraf als auch im Hinblick auf die Art, wie sie sich benahmen, aber das Wichtigste war, daß sie an alle Schüler die gleichen Anforderungen stellten, sich nicht durch die Vermögensverhältnisse des Einen oder Anderen beeinflussen ließen und, ohne einen Unterschied zu machen, jedem auch mitunter eine Vier oder sogar eine Ohrfeige gaben. Ich komme noch einmal auf die Schule zurück, aber jetzt möchte ich die Veränderungen in meinem Leben mit meinen vorherigen Freunden und Zeitvertreiben verbinden Freunden und Zeitvertreiben verbinden. Obwohl in der neuen Schule mein Verhältnis zu Lehrern und Kameraden gut war, sehnte ich mich doch nach meinem alten Freundeskreis, und so ging ich fast täglich, immer wenn der Stundenplan dies zuließ, zum Russischen Gymnasium, das zu dem Zeitpunkt gerade wieder als „nebenamtliche Institution ins Gebäude einer anderen Schule verlegt worden war. Wenn ich mit Kot, Wanka, Tinin und den anderen zusammentraf, lebte ich praktisch wieder nach dem gleichen Muster wie früher. Tarzan, den ich nicht leiden konnte, verursachte mir auch weiterhin einen dumpfen Schmerz, und meine Wut nahm eine etwas ungewöhnliche Form an. In Literatur wurde in dieser sechsten Klasse, sowohl am bulgarischen wie auch am russischen Gymnasium, die Klassik durchgenommen, darinter auch die „Ilias“. Unser Lehrer, Iwan Kyntschew, war ein großer Liebhaber dieses Werkes. Mit seinem „Hobby“ riß er auch uns mit; im Unterricht lasen wir häufig laut vor, lernten ganze Passagen auswendig und wären bald so weit gewesen, daß wir selber in Hexametern gesprochen hätten.

Zu der Zeit kam es bei Wanka und Tarzan zu einem schwierigen, reichlich verwickelten Vorfall. Wanka, der sich unsterblich in eine Mitschülerin, Sina Popowitsch, ein bescheidenes, unbedeutendes Mädchen, verliebt hatte, schrieb ihr eine Notiz, in dem er ihr sein Herz ausschüttete und um Erwiderung bat. Und da, als er seine Botschaft gerade zuende geschrieben hatte, wurde Tarzan vom Teufel geritten. Er las das Geschreibsel auf dem Zettel und stellte Iwan sogleich an den Pranger. Unter anderen Zitaten, mit denen er Wanka die Hölle heiß machte, war diese hier: „Obwohl ich nicht weiß, wer diese Sina ist – und ich will es auch gar nicht wissen -, weiß ich sehr wohl, was du für einen gemeinen, niederträchtigen Charakter hast“. Für Wanka hatte diese Beleidigung keine Folgen, wenngleich Tarzan auch im Unterricht Grausamkeiten verübte. Irgendwie hatten meine Gedanken noch einmal in der „Iliade“ herumgestöbert und diese mit Wankins Abenteuer in Verbindung gebracht; jedenfalls schrieb ich ein „Gedicht“ mit dem Titel „Tarzaniade“. Es hatte den typisch klassischen Anfang: „Mit Zorn, oh Göttin, besinge den Tarzan...“ Nach der lyrischen Einleitung folgte eine Beschreibung der Ereignisse.

„Einst gelehrt von Aphrodite, der wundervollen Tochter des Zeus,
kam dem ruhmreichen Sohn Grigorij plötzlich die Idee, einen Brief zu schreiben.
Und so begann er: „Oh, du unter allen schönste Sina,
Das Gift der strahlenden Göttin, geboren aus den Wellen des Meeres,
Durchdrang mein Herz, und es entflammte vor Liebe,
Wie eine Fichte auf dem Gipfel des Parnas,
Getroffen von dem grellen Pfeil des Donnergottes Zeus.
Wenn du das gelesen hast, dann antworte mir,
Die Pfeile des Eros haben dein unzugängliches Herz durchbohrt...“

Im weiteren Verlauf wurde dann in allen möglichen Hyperbeln und Metapherm die Episode der Konfiszierung und des Durchlesens des Briefes durch Tarzan beschrieben, und es wurde sogar ein Satz über die Niederträchtigkeit des Charakters eingefügt, der so übertrieben war, daß er bis an das Niveau eines „Weltverbrechens“ heranreichte. Den glücklichen Ausgang bildete schließlich das Ergebnis der Einmischung der Liebesgöttin.

„Und Tarzan stand da –schwankend und nachdenklich, ob er Iwan ein befreuendes Wort geben oder seinen ganzen Zorn über ihn ausgießen sollte, oder, nachdem er zur Feder gegriffen und alles aufgeschrieben hatte, was zeitlich zwischen Sparte und Troja lag, mit purpurroter Tinte in sein Tagebuch schreiben sollte... „

Damals stieg Aphrodite, der sie beide lieb und teuer waren, denn auch Tarzan brachte ihr hin und wieder gefällige Opfer, unsichtbar vom Himmel herab, stellte sich hinter seinen Rücken und sprach zu ihm die beruhigenden, friedfertigen Worte:
„Ruhmreicher Sohn Alexanders, der du fast den Göttern gleich bist, bemühe dich, deinen Zorn zu besänftigen, wenn du nicht willst, daß die Götter sich von dir vollständig lossagen, aber vor allen Dingen ich, die dich stets mit ihrer Gunst begleitet hat...

Wenn du die Hitze deines aufgebrachten herzens nicht beschwichtigen kannst, verströme deinen Zorn auf andere, die meinem Schicksal und den unsterblichen Göttern des Olymp nicht so wohlgesonnen sind...“

So hatte Aphrodite es gelehrt und so tat es nun der gottähnliche Tarzan. Eilig betrat er die Klasse und entschloß sich mit zornigen Blicken seine Wut über die anderen zu ergießen, und welch Kummer und Gram demjenigen, scharfsinniger Leser, der den ganzen Segen abbekam“.

Die Erzählung, wahrscheinlich die erste in meinem Repertoire, löste Furore unter meinen ehemaligen Klassenkameraden aus und wurde zum Anstoß für das Schreiben weiterer an Tarzan und andere gerichtete Verse und Epigramme. Nachdem all diese Werke zu Papier gebracht waren, kamen wir auf die Idee, eine handgeschriebene Zeitung herauszubringen. Wir trafen wie gewohnt an den Sonntagen zusammen, und bereiteten jeweils zum nächsten Treffen die geheime Zeitung vor. Sehr schnell wurde der darin behandelte Themenkreis größer. So entstand unter anderem eine Rubrik, in der Wörter erklärt wurden – beispielsweise das Wort „UTKA (Ente; Anm. d. Übers.) – es gibt zahme und wilde; die wildesten Exemplare trifft man in Zeitungen an“. Ich habe dieses Beispiel angeführt, um zu zeigen, daß neben den Dingen unseres kleinen Weltchens auf den Seiten der Zeitung auch der Nachhall der Ereignisse zum Ausdruck kam, die sich in der großen Welt entfalteten. Und dieser Ereignisse rollten sich in einem ganz rasanten Tempo auf. In Spanien herrschte immer noch Krieg, aber trotz seiner ganzen Dramatik trat er unter dem Druck der sich in Europa abspielenden Ereignisse an die zweite Stelle. In Deutschland wütete der Faschismus. Die Zwangsverträge des Ersten Weltkrieges wurden gebrochen. Es entstand eine mächtige Armee. Ihre Truppen hatten bereits die entmilitarisierte Zone an der deutsch-französischen Grenze eingenommen. Offen wurden Fragen der Revanche, der Rückgabe der im vergangenen Krieg verlorenen Landesteile und der Eroberung von „Lebensraum“ aufgeworfen. Laut Hinweis der Kinozeitschriften dröhnte in allen Kinotheatern Marschmusik, es kamen ganze Kolonnen von Demonstranten, Truppen, und der Führer ereiferte sich. Von dieser Atmosphäre wurde auch Bulgarien erfaßt, das im Ersten Weltkrieg Deutschlands Schicksal geteilt hatte. Es entstanden chauvinistische Stimmungen, es tauchten von der Regierung bislang nicht veranlaßte Forderungen nach Rückgabe der betreffenden Landesteile auf. In der Luft hing der Geruch von Schießpulver. All das zog an uns nicht spurlos vorüber. Die Politik drang in unser Leben ein und schwappte über auf die Seiten unseres handgeschriebenen Journals. Und dann kamen plötzlich unterschiedliche politische Sympathien auf, es entstanden Konfliktsituationen, die drohten, Zwietracht in unsere friedliche Bruderschaft hineinzutragen. So verkörperten Kot und Wanka die germanophile Linie, während Baruch die Standpunkte der westlichen Demokratien vertrat und ich eifrig die Ideen des Kommunismus unterstützte. Um die Funken des Konflikts zum Erlöschen zu bringen, schlug Wanka vor, die Zeitschrift auf eine absolut neutrale Basis zu stellen. Wo sollte man ein Land finden, das für eine derartige Position verantwortlich zeichnete? Wir schlugen einen Atlas auf und machten im Zentrum Südamerikas einen winzigen Fleck mit der Aufschrift Paraguay aus. Da hatten wir ihn doch schon – unseren wahrhaft völlig neutralen Staat, der keinerlei Anspruch auf die Rolle des Herrschers über die Weltschicksale erhob. Na also – dann sind wir eben Paraguayer! Aber um unseren Status zu bekräftigen, brauchen wir natürlich eine Regierung, eine Flagge, eine Hymne und andere Staatsattribute. Die Regierung – das sind wir selbst… Und wie es sich für einen südamerikanischen Staat gehört, muß das natürlich eine Militärjunta sein. Wanka wird ihr Oberhaupt und erhält die Abzeichen eines Generals der Generale. Ich, der damals gerade in eine andere Wohnung umgezogen war, in die dritte Etage, wurde aufgrund meiner „hohen Position“ zum General der Luftwaffe ernannt. Kostja Schanow, der am Flüßchen wohnte – erhielt das Amt eines Admirals. Danka Kurakin wurde nicht nur wegen seiner mächtigen Figur, sondern auch deswegen, weil er es in der Zeit, als die Schüler der Technischen Fachschule die Straßenbahnfahrer ersetzten, bei der nächstfolgenden Mobilisierung fertiggebracht hatte, die Straßenbahn zu beschädigen, indem er auf die voranfahrende aufgefahren war, wurde Panzergeneral. Kot, der keine erkennbaren Verdienste vorweisen konnte, jedoch mit großem Sachverstand in der Lage war, die Vorzüge unterschiedlicher Weine zu beschreiben, wurde ins Amt des Trinkergenerals gehoben. Zur Einhaltung der Demokratie wurde auch ein Zivilfunktionär in die Regierung mit einbezogen – der Finanzminister. Diesen Posten bekam Baruch als Träger einer Nase, die einem im Hinblick auf die Rassenzugehörigkiet seines Besitzers zu denken gab. Für den Finanzminister wurde eine Währung erfunden: die Pesete – genau wie in dem spanischsprachigen Land, allerdings schrieb sie sich nun mit einem „I“. Nach langem Hin und Her einigte man sich endlich auf eine Flagge, und sie wurde dann auch tatsächlich genäht: auf grünem Untergrund eine gelbe Birne. Die grüne Farbe war dem nicht der Zensur unterliegenden „Goldenen Fiebel“ entnommen, wo sich unter dem Buchstaben „G“ die Zeile fand: „Die grüne Flagge weht am Mast...“. Die Birne entstammte dem Ausdruck „Die Birne vom Baum herunterschütteln“ (gemeint ist hier: einer nutzlosen Tätigkeit nachgehen; Anm. d. Übers.), mit dem irgendeiner der ernsthaften, erwachsenen Funktionäre unseren Zeitvertreib charakterisierte. Die Hymne, die auf Motiven des Liedes „Frisch auf, Genosse, halte Schritt....“ basierte, klang so, wie man es dem Epigraphen entnehmen konnte.

„Flattere, grüne Fahne,
Flattere im heimatlichen Gefilde.
Wir sind verwegene Paraguayer,
Wir riechen alle nach Wein“.

Ich sage sogleich, daß von uns kein Weingeruch ausging und der Trinkergeneral kein angeheneder Alkohol war. Es war ein vorgetäuschtes Bravourstück. Nach der Reorganisierung unserer Gesellschaft, wurde das Magazin in seiner endgültigen Form gestaltet. Wir nannten es „Der Paraguayer Bote“, und auf der Zierleiste prangte die Fahne mit der Birne. Wanka Tinin war der Redakteur, ich der Direktor. Das Journal wurde nicht nur innerhalb unserer Gruppe herumgereicht, es genoß auch Popularität unter den Klassenkameraden im Russischen Gymnasium und bgei anderen Bekannten, darunter Erwachsenen, die das Haus der Schanows besuchten, wohin unser Klubzentrum verlegt worden war. Einer der Schanowschen Stammgäste, ein gewisser Boris Arnoldowitsch Daue, aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung ein Invalide mit gelähmten Beinen, der sich in der Regel in leicht angetrunkenem Zustand befand und ansonsten ein galliger und spitzfindiger Mensch war, illustrierte unser Magazin zuweilen. Neben seiner Invalidenunterstützung hielt Daue sich mit dem Malen von Genre-Bildern über Wasser, für die unter den Bauern, die am Freitag auf den Markt kamen, rege Nachfrage herrschte. Einst war Daue Mitglied der Gesellschaft gewesen, welche die Christusfiguren verkaufte hatte, über die ich bereits früher berichtete, aber nach deren Zerfall spezialisierte er sich auf das Profil, das ihm ein unsicheres und auch recht armseliges Einkommen verschaffte und das er aus tiefster Seele verachtete. Der „Paraguayer Bote“ existierte mit Unterbrechungen etwa zwei Jahre; dann kam ganz still und leise das Aus, als wir plötzlich alle vom Strudel der Kriegsereignisse erfaßt und in verschiedene Richtungen davongetragen wurden. Sein Inhalt war ausreichend abwechslungsreich gewesen. Gedichte und Fabeln (Tarzan und der Spatz), Reportagen mit Fotos (zum Beispiel der Bericht über eine spirtistische Sitzung mit beigefügtem Foto, das einen Geist vor dem Hintergrund einer Toilette zeigte – es handelte sich um zwei Aufnahmen, die zu einer Fotomontage zusammengestellt worden waren, und betitelt war das ganze mit der Überschrift „Spiritismus oder Spritismus?“). In dem Artikel enthüllte der Redakteur den Obskurantismus einiger Paraguayer. In der folgenden Nummer wurde dem Artikel dann eine Abfuhr seitens der Spiritisten erteilt, und der Redakteur erhielt eine Verwarnung, daß, sollte er solche Herausgeberangriffe gegen den Spiritismus nicht sofort unterlassen, seine Anhänger auf ihrer nächsten Sitzung das Vergnügen haben würden, sich mit dem Geist dieses Redakteurs ein wenig zu unterhalten. In zahlreichen Ausgaben des Journals gab es Kapitel aus einem Detektivroman“, in dem der Gangster Jonny Tomson einen beharrlichen Kampf gegen Inspektor Redhand führte. Natürlich war Wanka Jonnys Prototyp und ich der des Inspektors. Wanja und ich schrieb abwechselnd die einzelnen Kapitel, wobei wir uns selber gegenseitig in dumme Situationen brachten. Schließlich war ich derjenige, der den Roman zum Abschluß brachte, indem ich nicht nur Tomsons ganzen Intrigen durcheinanderbrachte, sondern ihm auch noch seine Freundin vor der Nase wegschnappte. Übrigens, als Jonny davon erfuhr meinte er: „Es ist leichter auf einem Pferd zu sitzen, als auf einer Ziege“, und schaute mit grinsender Miene auf die vorbeischreitende Blondine. Ich dachte ich hätte ihn mattgesetzt. Aber in der folgenden Ausgabe erschien noch ein Nachwort zu dem Roman, in dem mit reichhaltigen Argumenten das niedrige moralische Niveau der ehemaligen Freundin enthüllt wurde, die ihrem Gentleman den Erfolg nicht gönnt hatte, und die Worte: „Es ist leichter auf einem Pferd zu sitzen, als auf einer Ziege“ spiegelten auf die allerbeste Art und Weise die Beziehung Tomsons zu der unwürdigen Person wider.

Vielleicht habe ich mich zu lange mit diesen literarischen Dingen aufgehalten, und vieles könnte den Eindruck erwecken, daß sich unser ganzes Leben ausschließlich im Schutze der grünen Flagge in Spaß und Fröhlichkeit abspielte. Aber ich erinnere daran, daß wir die Birne meist nur an Sonntagen hißten, während wir all die restlichen Tagen mit Lernen, Arbeit und Sorgen verbrachten.


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