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Opferliste - B

BABASCH, Peter Pawlowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1916 an der Station Kljukwennaja, Ujarsker Amtsbezirk, Kansker Landskreis, Jenisejsker Gouvernement. Nicht beendete höhere Schulbildung. Aus der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee demobilisiert. Am 29.04.1942 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 08.01.1943 durch das krasnojarsker Gebietsgericht zu 8 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 28.03.1997 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-22405).

BABATZ Ernst. Verbüßte seine Lagerstrafe im Norillag.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst..., Buch 2, Moskau, 2002, S. 161.

BACH, Katharina (Tochter von Iwan/Johann), geb. 1902. Geschichtslehrerin an der Mittelschule in der Ortschaft Frank im Kanton Gussenbach, ASSR der Wolgadeutschen. Verhaftet am 02.11.1936, verurteilt zu 6 Jahren nach § 58-10 Strafgesetzbuch. Verbrachte die Zeit von 1937-1940 in einer Arbeitskolonie in der Stadt Engels, ASSR der Wolgadeutschen. Vor Anbruch des neuen Jahres Etappe ins UnschLag zur Station Suchobeswodnaja zum 30. Lagerpunkt. Danach mit der Schmalspurbahn zum 3. Lagerpunkt, in die Möbelfabrik, bis 1943. Freigelassen und sofort in die Frauen-Zone der Arbeitsarmee des UnschLag geschickt – in eine landwirtschaftliche Zone, 15 km von Schachunje entfernt. 1954 vom Krasnojarsker Gebietsgericht rehabilitiert. Ehemann Basemüller, R. (Sohn von K.). 1991 lebte sie in Krasnojarsk.

BACHSCHALIJEW, Anwer, geb. 1930 in Baku. Vater Aserbeidschaner, Mutter Deutsche.  Der Vater wurde 1937 erschossen. 1941 zusammen mit den Verwandten der Mutter aus der Stadt Engels in die Region Krasnojarsk deportiert. Beendete 1944 die Betiebsfachschule, zur Pazifik-Flotte demobilisiert. Starb 2008
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BACHMAN(N), Aleksander Jakowlewitsch, geb. 1903 im Gouvernement Saratow. Grundschulbildung. Zwangsarbeiter in der Siedlung Werchnaja Tuguguscha, Ilansker Sonderlager-Außenstelle des KrasLag. Am 06.01.1943 verhaftet; unter das Gruppenverfahren fielen insgesamt 39 Personen. Angeklagt nach § 58-2, 10, 11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 12.10.1957 vom krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-8050).

BACHMANN, Iwan Davidowitsch, geb. 1898 in der Ortschaft Bettinger, Kanton Unterwalden, ASSR der Wolgadeutschen. 1941 in den Askissker Bezirkl, Autonomes Gebiet Chakassien,Region Krasnojarsk, deportiert. Am 17.09.1943 in die Trudarmee mobilisiert; verbüßte seinen Lageraufenthalt im Tagillag. Am 28.05.1945 freigelassen.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 311, (b).

BACHMANN, Theodor Ludwigowitsch, geb. 1902 im Gebiet Odessa. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Arbeitete im Holzverarbeitungsbetrieb Nr. 13 in der Stadt Krasnojarsk. Am 06.11.1947 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, 11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 02.01.1948 von einer Sonder-Kommission des krasnojarsker Regionsgerichts zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 30.08.1991 von einer Sonder-Kommission des Obersten Gerichts der RSFSR rehabilitiert (P-20023).

BADEN-MÜLLER, Robert Fedorowitsch, geb. 1876. Lebte in Krasnojarsk. Konnte lesen und schreiben. Arbeitete als Kinomechaniker. Am 19.05.1920 verhaftet. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Das Verfahren wurde am 25.08.1920 von der krasnojarsker Gouvernements-Tscheka aus Mangel an Tatbeständen eingestellt (020897).

BADER, Alexander Kosefowitsch, geb. 1918 im Barwenkowsker Bezirk, Gebiet Charkow. Absolvierte 7 Schulklassen; stammte aus einer Bauernfamilie. Mitglied der Allrussischen Leninistischen Kommunistischen Jugendorganisation. Lebte eine Zeit lang in Kramatorsk. Rechnungsführer. Verhaftet am 02.12.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Verurteilt am 04.01.1938 von einer Sondersitzung des NKWD der UdSSR zu 10 JUahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag. Freigelassen am 01.12.1947, abgemeldet nach Rybzowsk im Altai-Gebiet.

BADERSCHNEIDER, Viktor (Sohn von Viktor), geb. 1907, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 verbannt in das Dorf Talinskoe im Kreis Partisanskoje. Einberufen in die Arbeitsarmee des KrasLag.

BAER (oder BÄHR), Katharine (Tochter von Iwan/Johann), geb. 1902, verhaftet in der ASSR der Wolgadeutschen im Jahre 1937. Nach der Freilassung lebte sie in Krasnojarsk.

BAGELGAM. Entkulakisiert und aus der Republik der Wolgadeutschen ausgewiesen.. Die Verbannungsstrafe verbüßte er im Schirinsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Arbeitete in einer Kolchose namens Budjonnij.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd.3, Abakan, 2006, S. 229

BÄHR, siehe BAER

BAHNMANN, siehe BANMANN

BAIER, Eduard Josifowitsch, geb. 1886 in dem Dorf Faifer (Pfeifer), Saratowsker Gouvernement. Lebte in dem Dorf Tasejewo, Tasejewsker Kreis, Region Krasnojarsk. Grundschulbildung. Arbeitete in der Lenin-Kolchose. Angeklagt als Familienmitglied eines Vaterlandsverräters. Am 12.02.1944 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Verbannung verurteilt. Am 08.09.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-17022).

BAIER, Iwan Iwanowitsch, geb. 1899 im Saratowsker Gouvernement. Als Zwangsarbeiter in der Arbeitskolonie Wjerchnjaja Tuguscha, Ilansker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 30.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter trotzkistischer Agitation. Das Verfahren wurde am 30.10.1943 aufgrund des Todes des Beschuldigten eingestellt. Am 27.06.1958 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4624).

BAIER, Maria Georgiewna, geb. 1914 im Saratowsker Gouvernement. Höhere Schulbildung. Arbeitete als Lehrerin an der Schule in dem Dorf Troitsk, Tasejewsker Kreis, Region Krasnojarsk. Angeklagt als Familienmitglied eines Vaterlandsverräters. Am 12.02.1944 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Verbannung verurteilt. Am 08.09.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-17022).

BAIER, Paulina Kasparowna, geb. 1885 im Saratowsker Gouvernement. Hauswirtschafterin, Lebte im Tasejewsker Kreis, Region Krasnojarsk. Angeklagt als Familienmitglied eines Vaterlandsverräters. Am 12.02.1944 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Verbannung verurteilt. Am 08.09.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-17022).

BAIL (oder BEIL), Wilhelm Julewitsch, geb. 1878 in Berlin. Höhere Schulbildung. Arbeitete als Deutschlehrer an der Mittelschule in Sowrudnik, Nord-Jenisejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 14.02.1937 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, 11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 03.07.1937 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 02.08.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabiltiert (P-19256).

BAKALOWA, Maria Josifowna, geb. am 01.01.1921 in der ASSR der Wolgadeutschen. Lebte 2004 in der Siedlung Nosok, Ust-Jenisejsker Bezirk.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BAKER, Fjodor Christianowitsch (Christoforowitsch), geb. 1900. Stammte aus dem Dorf Alexandrowka, Amtsbezirk Abakan, Landkreis Minusinsk, Jenisejsker Gouvernement. Arbeitete auf einer Kolchose namens Rosa Luxemburg im Krasnoturansker Kreis, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 08.12.1941. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 21.06.1942 vom Militär-Tribunal des Sibirischen Wehrkreises zur Höchststrafe verurteilt. Das Strafmaß wurde am 11.08.1942 vom Obersten Gericht der UdSSR in 10 Jahre Besserungs-Arbeitslager umgewandelt. Rehabilitiert am 04.03.1998 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk. (P-22940).

BAKER, Franz, lebte in Bremen, Deutschland. Verhaftet. Verbüßte seine Haftstrafe im NorilLag.

BAL, Ella Davidowna. 1941 zusammen mit der Familie (den Eltern) aus der ASSR der Wolgadeutschen in den Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
O.S. Denissowa. «Schmerz und Leid sind nicht vergessen…»

BALDON, Peter Iwanowitsch, geb. 1901. Lebte in der Ortschaft Nowo-Tschernoretschenskoje, Nowo-Tschernoretschensker Dorfrat, Atschinsker Bezirk, Gebiet Atschinsk. Familie: Ehefrau Maria Filippowna (geb. 1907). Entzug der Wahlrechte 1930. (Archiv der Stadt Atschinsk. Fond 295, Verz. 1-Ñ. Dossier 1400).

BALMER. Zweiköpfige Familie. Aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert. Im Herbst 1942 siedelten sie in der kleinen Siedlung Mirojedicha, Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk.
Bespalow G «Auf Wiedersehen, Mirojedicha», Leuchtturm des Nordens. 07.02.2000 Ljudmila Koschijewa. Sonderumsiedler im Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk. 9- Wettbewerb.

BALMER, deutsche Familie (2 Personen). Verschleppt in das Dorf Mirojedicha, Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk, wo man sie im Herbst 1942 ablieferte.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BALZER, Alexander (Sohn von Fjodor/Friedrich), 1898-05.98.1952, geboren und wohnhaft in dem Dorf Paulskoe, Kanton Marxstadt, Gebiet Saratow. Im September 1941 deportiert in den Tolutschinsker Kreis, Gebiet Nowosibirsk, in eine Sondersiedlung, in der er auch verstarb. Rehabilitiert am 20.05.1996 vom Nowosibirsker Gebietsgericht. Sein Sohn Viktor, geb. 1923, der am Technikum studierte, und seine Tochter Olga, 1915-1980, wurden im Oktober in das Dorf Schelomki im Dserschinsker Kreis des Krasnojarsker Gebietes deportiert. Ein Jahr verbrachten sie in der Arbeitsarmee und kehrten dann nach Schelomki zurück. Am 15.02.1956 wurden sie aus der Sonderansiedlung freigelassen und 1996 durch das Kreisgericht des Krasnojarsker Gebietes rehabilitiert.

BALZER, Christoph (Sohn von Christoph), geb. 1907, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 wurde er verbannt in das Dorf Tschernajewka im Kreis Bolsche-Murta. Einberufen in die Arbeitsarmee des KrasLag.

BALZER, Elli Genrichowna, geb. 1940 in der Ortschaft Grimm, Gouvernement Saratow. Konnte lesen und schreiben. Hilfsarbeiterin bei der Wohnungsbaugesellschaft Nr. 1 in Norilsk. Am 20.07.1957 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10,11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 27.09.1957 vom Tajmyrsker Regionsgericht zu 2 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 14.11.1997 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-22793).

BAM, 1943 in der Arbeitsarmee im KrasLag. Ausgezeichnet als bester Agitator.

BANMANN, Iwan/Johann (Sohn von Peter), geb. 1908, beendete die Fliegerschule der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee. Mechaniker für die Repartur von Schreibmaschinen in Krasnojarsk. Am 17.05.1938 laut Aktenzeichen No. 18495 verhaftet Am 25.06.1939 wurde die Akte von der Trojka des UNKWD im Krasnojarsker Gebiet geschlossen und er aus der Haft entlassen.

BARBE, Emma (Tochter von Josef), geb. 1931, Deutsche aus der ASSR der Wolga-deutschen, wurde 1941 zusammen mit den Eltern in die Region Krasnojarsk verschleppt. 1942 wurde die Familie auf Lastkähnen in den Norden transportiert. Vom 11. Lebensjahr an begann sie Netze zu knüpfen; man verlieh ihr den Titel einer Meisterin im Netzeknüpfen. 1997 lebte sie in Minussinsk.

BARBE, Josef, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen; 1941 zusammen mit der Familie in die Region Krasnojarsk verschleppt. Im Jahre 1942 mit Lastkähnen in den Norden und anschließend in die Arbeitsarmee geschickt. Unterwegs erkrankte sein jüngstes Kind an Keuchhusten und starb in Turuchansk. Nach dem Tode beider Kinder kam seine Frau in eine psychiatrische Klinik.

BARKE, Richard Adolfowitschz, geb. 1913 im Landkreis Schitomir, Gouvernement Kiew. Acht Klassen Schulbildung. Bauer. Mitglied der WKP (B) 1936-1937. Zusammen mit den Eltern entkulakisiert und nach Igarka verschleppt. Zwangsarbeiter-Umsiedler. Zeichner im Projektierungsbüro der Territorialverwaltung der Hauptbehörde des Nordmeer-Seewegs in Igarka, Region Krasnojarsk. Musiker, spielte Trompete in der katholischen Kirche. Am 10.02.1938 verhaftet. Angeklagt nach §58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Im Igarka Gefängnis festgehalten; wurde im Herbst ins Krasnojarsker Gefängnis überführt, wo er bis zum Frühjahr 1939 blieb und dann zurück nach Igarka verlegt wurde. Das Verfahren wurde aus Gründen, die zu seiner Rehabilitation führten, eingestellt; er wurde am 11.11.1939 in die Freiheit entlassen. Blieb noch bis 1964 unter Kommandanturaufsicht, anschließend zog er nach Krasnojarsk um. (P-3038).
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Zesa Michailowna Barke

BARON, Maria Iwanowna, geb. 1916 im Kanton Unterwalden, Gebiet Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang an der Iwanowsker Mine, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 03.05.1946. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 1, 58-14 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 29.05.1946 vom Krasnojarsker Regionsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 01.07.1946 aus dem Krasnojarsker Durchgangsgefängnis eintraf. Freigelassen am 30.07.1952.

BARTLE, Franz Antonowitsch, geb. 1916 in der Ortschaft Stepanowka, Rasdeljansker Bezirk, Gebiet Odessa. Lebte in Krasnojarsk. Am 19.03.1949 verhaftet. Angeklagt nach §54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Am 07.06.1949 vom Militärtribunal des MWD der Region Krasnojarsk zu 25 Jahren Arbeits-/Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte verurteilt. Er verbüßte seine Strafe im Norillag; durch Beschluss Nr. 163 des Militärgerichts des West-Sibirischen Wehrkreises vom 08.04.1955 wurde die Haftstrafe auf 10 Jahre verkürzt. Er wurde am 25.04.1955 unter Anrechnung von Tagen in die Freiheit entlassen und meldete sich nach Krasnojarsk ab.
Norlag-Archiv.

BARUTTO, Roman Michailowitsch (möglicherweise Deutscher). Geb. 1881. Lebte in der Ortschaft Ust-Karaskir, Abakansker (heute Idrinsker) Bezrk. 1931 enteignet, zusammen mit seiner Familie verschleppt zur Bahnstation Tschuly: Ehefrau Emma Josipowna, geb. 1881, Tochter Marta.

BARZ, Ewald Johannowitsch, geb. 1905 in der Ortschaft Grinij Dub Nowo-Wolynsker Bezirk. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte eine Zeit lang in der Ortschaft Aleksandrowka, Dnjepropetrowsker Gebiet. Tischler. Verhaftet am 26.06.1937. Angeklagt nach § 58-11 (Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären, faschistischen Sabotage- und Spionage-Organisation) des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 09.08.1937 von einer Troika der NKWD-Behörde des Kiewer Gebiets zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Die Strafe verbüßte er im Norillag, wo er am 18.08.1938 aus dem Weißmeerkanal-Lager eintraf; freigelassen am 25.06.1947.

BASKAL, Michael Wassiljewitsch, geb. 1896 in der Ortschaft Seelmann, Gebiet Kujbyschew. 5 Klassen Schulbildung. Lebte im Gebiet Tscheljabinsk. Monteur, Schlosser. Verhaftet am 25.03.1943. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 05.06.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.10.1943 aus Tscheljabinsk eintraf, entlassen am 20.09.1951, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BASNER, Amilia (Amalia? Emilia? Tochter von Iwan/Johann), geb. 1903, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 verbannt in das Dorf Tscheremschanka im Tjumensker Kreis, Altai-Gebiet. Einberufen in die Arbeitsarmee des KrasLag.

BASTRON , Andrej Genrichowitsch, geb. 1911 in St. Petersburg. 7 Klassen Schulbildung, Mitglied des Allrussischen Leninistischen Kommunistischen Jugendverbandes seit 1930. Arbeitete als Schlosser bei «Krasdrew» in der Stadt Jenisseisk, Jenisseisker Bezirk, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 23.10.1944. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt vom Kranojarsker Regionsgericht am 29.01.1945 zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 23.02.1945 aus dem Jenisseisker Gefängnis eintraf; freigelassen am 23.05.1952, abgemeldet nach Jenisseisk. Rehabilitiert am 11.01.1957 durch das Oberste Gericht der RSFSR (P-7589).

BATZ, Genrich (Heinrich) Genrichowitsch, geb. 1928 in der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen verschleppt. Ab 1942 in dem Dorf Seliwanicha, Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk in der Verbannung. Arbeitete im Alter von 14 Jahren in der Kolchose als fest angestellter Jäger, Fischer und Wildfänger. Lebt seit 1967 in der Ortschaft Otschury, Bezirk Altai, Autonomes gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Schriftsteller. Autor der Bücher: „Von einem Jahrhundert ins andere“, 1994; „Das Tauschgeschäft der Sibylle“, Abakan, 1996; „Der große Zug der Rentiere“, Abakan, 1997.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BAUER. Deutsche Familie. 1941 aus dem Wolgagebiet in die Region Krasnojarsk deportiert; lebte in dem Dorf Gladka, Abakansker Bezirk.
Ksenija Wegelei. Die Geschichte der Verfolgungen in der UdSSR am Beispiel von Einwohnern der Ortschaft Noschino.

BAUER, Adam (Sohn von Ambrosius), geb. 1907; 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in das Dorf Pintschino, Kreis Mana, Region Krasnojarsk, verbannt. Einberufen zur Arbeits-armee ins KrasLag.

BAUER, Albert Wilhemowitsch, geb. 1921 in der Ortschaft Orlowskoje, Gebiet Saratow. 10 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Mitglied des All-Russischen Leninistischen Kommunistischen Jugendverbandes. Lebte in der Stadt Engels. Verhaftet am 27.09.1945. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 21.12.1945 vom Militärtribunal der Garnison in Rostow am Don zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; entlassen wegen guter Führung am 21.04.1952, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Alexander Alexandrowitsch, geb. 1912 in der Ortschaft Bolscherowo, Gebiet Saratow. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in der Stadt Slatout. Mähdrescher- und Traktorfahrer. Verhaftet am 23.03.1944. Angeklagt nach §58-10, Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.05.1944 vom Tscheljabinsker Gebietsgericht zu 8 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag; entlassen am 16.02.1951, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Aleksander Andrejewitsch, geb. 1879 im Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Parteilos. Ungelernter Arbeiter in einer Kolchose des Jemeljanowsker Milch- und Fleisch-Kombinats, Region Krasnojarsk. Am 25.05.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 1, des Strafgesetzbuches der RSFSR. Das Verfahren wurde am 30.12.1939 aufgrund von Umständen, die ihn rehabilitierten, niedergelegt. Er wurde aus der Haft entlassen (P-3264).

BAUER, Alexander Christoforowitsch, geb. 1918 in der Stadt Straßburg, Gebiet Stalingrad. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Nowosibirsk, Lager-Kriegsgefangener 7199/2. Revisor, Buchhalter, Rechnungsführer. Verhaftet am 10.06.1948. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.06.1948 von einem Militärgericht des West-Sibirischen Wehrkreises in Nowosibirsk zu 25 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 06.09.1946 aus Nowosibirsk eintraf; entlassen am 06.10.1955 gemäß Ukas vom 17.09.1955. Art. 3 und 6, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Alexander (Sohn von Salomon), mit seiner Ehefrau Dorothea BAUER (Tochter von Adam), geb. am 07.04.1903, beide Deutsche, geboren und wohnhaft im Gebiet Saratow, Verbannte, befanden sich in den 50-er Jahren in der Siedlung Kostino, Kreis Turuchansk, Region Krasnojarsk.

BAUER (Busunowa), Anna Viktorowna, geb.am 03.08.1950. Ihre Eltern wurden aus dem Wolgagebiet deportiert: Viktor Davidowitsch Bauer, geb. 1929, Frieda Davidowna Bauer sowie 6 Geschwister. Lebte eine Zeit lang in Minderla, Suchobusimsker Bezirk, Region Krasnojarsk.
Suchobusimsker Heimatkunde-Museum

BAUER, David. Geb. ~ 1880. 1941 zusammen mit seiner Familie aus der Ortschaft Straßburg, Kanton Pallassowka, ASSR der Wolgadeutschen ins Dorf Bereg-Taskino, Suchobusimsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert: Ehefrau und zwei Töchter: Frieda (Baranowa), geb. 1932, und Irma. Die Ehefrau verstarb, die Kinder kamen ins Kinderheim in der Ortschaft Kekur, später in die Ortschaft Podsopki. Irma wurde ins Dorf Kowrigino geschickt, Frieda blieb in Podsopki, arbeitete in der Fleischfabrik, später als Melkerin in der Kolchose. Zwei weitere Mädchen – Lusja Wochmina und Vera Leiman kamen in das Dorf Schestakowo.
11.06.2010 N. Golowina. Staatliche Kindheit
05.04.13 F. Baranowa. Sie kehrten aus jener Wel6 zurück

BAUER, David Davidowitsch, geb. ~ 1902. Im Jahre 1941 zusammen mit seiner Familie, Ehefrau Maria Bauer (geb. 1902), Sohn Viktor Davidowitsch Bauer (geb. 1929), Tochter Irma Davidowna Bauer (geb. 1939) aus der Ortschaft Straßburg, Kanton Pallasowka, ASSR der Wolga-Deutschen in das Dorf  Podsopki, Suchobusimsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Irma heiratete Viktor Klowetanz; 1990 wohnen sie in Straßburg. D.D. Bauer und seine Ehefrau wurden in die „Arbeitsarmee“ geschickt, die Kinder kamen ins Heim. Bei ihrer Rückkehr aus der Trudarmee holten sie die Kinder wieder zu sich nach Hause.
Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Maria Iwanowna Schestakowa

BAUER, David Davidowitsch, 1894-1978, gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Straßburg, Kanton Pallassowka, ASSR der Wolgadeutschen. Schuster. Am 05.09.1941 mit Ehefrau Maria Iwanowna, 1896-1990, Schneiderin, den Kindern Ella (geb. am 10.06.1924, Schülerin am Technikum), Tamara (geb. 1925) und Edgard (geb. 1930), außerdem der Familie des Bruders Alexander, der 1938 verhaftet wurde und nicht nach Hause zurückkehrte, dessen Ehefrau Berta und deren Kindern Robert Alexandrowitsch (geb. 1923), Rosa, Helga und Irmtraut sowie dem jüngeren Bruder Andrej, dessen Ehefrau Amalia und deren Kindern, in den Suchobusimsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Mit trieb sie in Waggons an der Bahnstation Pallassowka und transportierte sie etwa 2 Wochen lang. In Krasnojarsk wurden sie abgeladen und weiter den Jenissei abwärts auf einem Lastkahn geschickt. Die Familie von D.D. kam in die Ortschaft Atamanowo, wo er als Schuster beim Industriekombinat arbeitete. Die Familie des jüngeren Bruders Andrej geriet in die Ortschaft Tolstomyssowo. Im Januar 1942 wurde David Davidowitsch zusammen mit seinem Neffen Robert und dem jüngeren Bruder Andrej zur Trudarmee ins Kraslag mobilisiert. 1946 kehrte er in die Verbannung nach Atamanowo zurück. Ella Davidowna und Rosa Alexandrowna wurden im Juni 1942 in die Trudarmee eingezogen und nach Dudinka geschickt, und im August 1942 brachte man sie mit dem Dampfer "Montcalm" nach Chatanga. Dorthin verschleppten sie mehrere hundert junge Mädchen, aber es gab auch Familien mit kleinen Kindern. Insgesamt waren sie eineinhalb Monate unterwegs, denn der Dampfer kehrte mehrere Male nach Dudinka zurück. Sie kamen zum gewerblichen Fischfang in der Faktorei Nowaja am Fluss Cheta, westlich von Chatanga. Im Herbst 1943 verlegte man sie nach Chatanga, als die ganze Familie dorthin transportiert worden war. 1945 kehrte sie mit der Familie nach Atamanowo zurück. Sie heiratete Iwan Aleksandrowitsch Korolskij, einen Nachfahren polnischer Verbannter aus dem vergangenen Jahrhundert, Mitglied der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewisten), der von der Front zurückgekehrt war und beim Binnenschifffahrts-Transport arbeitete. 1954 ernannte man ihn zum Leiter der Anlegestelle in Turuchansk. Aber bis zum 17.08.1955 musste sie sich noch regelmäßig in der Kommandantur melden. Sie wurden rehabilitiert.
 K.Kowalenko. Gedenkkerze, 16. Wettbewerb
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Ella Davidowna Korolskaja.

BAUER, David (Sohn von Friedrich), geb. 1907, befand sich mit seiner Ehefrau Ella (Tochter von Friedrich) BAUER, geb. 1915, ebenfalls Deutsche, und den Kindern Alexander, geb. 1947, Arnold, geb. 1941 und Valentin, geb. 1949, im Jahre 1950 in Verbannung, unter Sonderkommandantur des KrasLag, im 4. Lagerstützpunkt. Am 22.08.1950 wurden sie der Sonderkommandantur No. 65 überstellt.

BAUER, Eduard Aleksandrowitsch, geb. 1918 in der Siedlung Mirnij, Jekaterinoslawsker Gouvernement. Sonderzwangsumsiedler im Jemeljanowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Arbeitete in einer Kolchose des Jemeljanowsker Milch- und Fleisch-Kombinats. Am 25.05.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesethbuches der RSFSR. Am 25.05.1938 von einer Trojka der NKWD-Behörde zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 08.02.1940 von einer NKWD-Behörde der Region Krasnojarsk rehabilitiert (§ 204, Punkt „b“ der Strafprozeßordnung der RSFSR), (P-8111).

BAUER (Ehename KRAMER), Emma (Tochter von Fjodor/Friedrich), geb. 1928. Im September 1941 aus dem Gebiet Saratow in den Beresowsker Kreis (heute Scharypowsker Kreis), Region Krasnojarsk, verschleppt. Am 18.02.1956 aus der Sonderansiedlung entlassen. Lebte in der Ortschaft Beresowskoje im Scharypowsker Kreis.

BAUER, Friedrich Christachorowitsch (Christophorowitsch?), geb. 1914 in der Ortschaft Neisetz (Neusatz?), Tiligul-Beresansker Bezirk, Nikolajewsker Gebiet. Lebte in Krasnogor, Jurewezker Bezirk, Iwanowsker Gebiet. Schmied. Verhaftet am 03.06.1949. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.07.1949 von einem Militärgericht des MWD im Iwanowsker Gebiet zu 25 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag; auf Beschluss eines Militärgerichts des Moskauer Wehrkreises vom 28.07.1955 Herabsenkung der Strafe auf 7 Jahre mit 2 Jahren Entzug der politischen Rechte. Wegen guter Führung entlassen am 18.08.1955, abgemeldet nach Krasnodar.

BAUER, Friedrich Jakowlewitsch, geb. 10.01.1886 in der Ortschaft Goly Karamysch, Kamyschinsker Landkreis, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 4 Klassen an der selbstverwalteten Lehranstalt. Bewohner der Siedlung Olchowka, Artemowsker Bezirk, Region Sibirien.1929 vom Volksgericht zu 3 Jahren Konzentrationslager verurteilt. Arbeitete als Buchhalter im Wirtschaftsbereich des „Solotoprodsnab“-Betriebs des „Minusasoloto“-Konzerns. Am 07.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 09.07.1939 auf einer Außentagung des Krasnojarsker Regionsgerichts zu 8 Jahren Arbeits- und Erziehungslager sowie 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Am 29.05.1940 vom Obersten Gericht der UdSSR rehabilitiert (P-808) .

BAUER, Iwan (bzw. Hans, Sohn von Heinrich), geb. 1928, wurde im September 1941 aus dem Gebiet Stalingrad in den Kreis Beresowka (heute Scharypowsker Kreis), Gebiet Krasnojarsk, verschleppt. Aus der Sonderansiedlung freigelassen am 14.02.1956. Lebte in Scharypowo.

BAUER, Iwan (Hans?) Christianowitsch, geb. 1908 in der Ukraine. Deutscher; konnte nur wenig schreiben und lesen. Am 14.08 1937 von einer Trojka der NKWD-Behörden im Donez-Gebiet wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie anschließender Verbannung in einer entlegenen Siedlung verurteilt. Verbüßte die Strafe im Norillag. Arbeitete als Zimmermann im Schacht. Am 12.04.1946 verhaftet. Angeklagt nach §58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 17.05.1946 vom Lagergericht zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Zur ewigen Ansiedlung in die Region Akmolinsk verschickt. Am 26.10.1956 vom Obersten gericht der UdSSR rehabilitiert (P-7664).

BAUER, Iwan Christophorowitsch, geb. 1908. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Uljanowka, Uspensker Bezirk, Gebiet Woroschilowgrad. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Großbauern-Familie. Zimmermann. Verhaftet am 10.05.1946. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 17.05.1946 von einem Sonder-Lagergericht zu 6 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 01.12.1950 eintraf; entlassen aus dem Gorlag 03.06.1952.

BAUER, Jakob Karlowitsch, geb. 1920 in der Ortschaft Petrostal, Owidiopolsker Bezirk, Gebiet Odessa. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie, Traktorfahrer. Verhaftet am 07.05.1947. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 17.05.1948 von einem Militärgericht des MWD im Gebiet Molotow zu 25 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.04.1952 aus dem Sonderlager-2 eintraf. Auf Beschluss des Jarolsker Militärgerichts im * Wehrkreis wurde die Haftstrafe nach § 58-1 auf 10 Jahre gesenkt; entlassen am 05.07.1955 aufgrund des Ukas vom 14.07.1954 der ständigen Sitzung des Krasnojarsker Regionsgerichts vom 27.06.1955; abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Jegor Aleksandrowitsch, geb. 1918 in der Ortschaft Galzel (?), Kanton Seelmann, Gouvernement Saratow. Konnte lesen und schreiben; parteilos. Verschleppt ins Dorf Beja, Bejsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Arbeitete als Hammerschmied in der örtlichen Industrie. Âefand sich 1947 im Autonomen Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk, wegen einer Anklage nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR in Untersuchungshaft.
-Liste von N.S. Abdin
-Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd.3, Abakan, 2006, S. 234

BAUER, Jegor Iwanowitsch, geb. 1897. Gebürtig und wohnhaft im Gebiet Woroschilowgrad. Schmied. Verhaftet am 29.04.1943. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 21.08.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, abgemeldet am 26.11.1943 ins Juschlag.

BAUER, Ludwig Ludwigowitsch, geb. 1910 in der Ortschaft Kalginowka, Dnjepropetrowsker Gebiet. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte im Kantemirowsker Bezirk, Gebiet Woronesch. Verhaftet am 24.03.1938. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Verurteilt am 26.10.1938 von einer Troika der NKWD-Behörde im Gebiet Woronesch zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 13.08.1942 aus dem Jugorlag eintraf; entlassen am 10.05.1948, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Lydia Iwanowna, geb. 1915 in der Ortschaft Dönhof, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 4 Klassen. Parteilos. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert; arbeitete im Tajmyr-Gebiet; 1948 nach Sachalin angeworben. Lebte eine Zeit lang  in Alexandrowsk, Sachalinsker Bezirk. Arbeitete in der Fischfabrik. 1956 aus dem Status der Sondersiedlerin abgemeldet.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BAUER, Milja, zusammen mit den Eltern (deutsche Familie) 1942 verschleppt in das Dorf Dworets, im Keschemsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk.

BAUER, Samuel Alexandrowitsch, geb. 1900 in der Ortschaft Mergen, Arakumsker (?) Kanton, ASSR der Wolgadeutschen. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Ortschaft Libowka, Gebiet Nord-Kasachstan. Tischler. Verhaftet am 23.03.1943.Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 19.06.1943 vom Tscheljabinsker Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag; entlassen am 25.06.1951, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BAUER, Wassilij Antonowitsch, geb. 1894, möglicherweise Deutscher. Grund- und Boden-Organisator. Lebte in der Stadt Atschinsk. Familie: Ehefrau Agnia Lawrowna. Entzug der Wahlrechte 1926 – als ehemaliger Fähnrich der Weißen Armee. (Archiv der Stadt Atschinsk, Fond 310, Verz. 1-Ñ. Dossier 48; Fond 295, Verz. 1-Ñ. Dossier 1354).

BAUERBERG, Bel(l)a Abramowna, 36 J. Lebte in der Stadt Atschinsk. Entzug der Wahlrechte 1927 als Händlerin.
Ihr Ehemann, BAUERBERG, Moisse Grigorjewitsch, geb. 1885 in der Stadt Krasnojarsk. Jude, konnte nur wenig lesen und schreiben. Händler. Arbeitete als Leiter der Forstabteilung in der Taischetsker Filiale der Jenisseisker Gouvernements-Kooperative an der Bahnstation Taischet, Gouvernement Irkutsk. Verhaftet am 25.03.1921. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Der Fall wurde aufgrund der Amnestie vom 21.11.1921 niedergelegt. Rehabilitiert am 30.12.2002 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (Archiv der Regionalbehörde des FSB Russlands der Region Krasnojarsk, Dossier P-4777; Archiv der Stadt Atschinsk, Bestand 310, Verz. 1-S, Dossier 57; Bestand 295, Verz. 1-S, Dossier 1354)

BAUM, Iwan Konstantinowitsch, geb. 1895. Gebürtig und wohnhaft in der ASSR der Wolgadeutschen. Angeklagt nach §58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.05.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Pestschanlag eintraf; abgemeldet am 02.10.1943 ins Juschlag.

BAUM, Jemeljan (Emil?) Gustawowitsch, geb. 1883 in dem Dorf Emelka, Kiewsker Gouvernement, konnte weder lesen noch schreiben. Lebte in der Ortschaft Rakitow Kljutsch, Idrinsker Kreis, Region Krasnojarsk. Kolchos-Mitglied. Am 27.05.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 14.04.1939 vom krasnojarsker Regionsgericht zu 5 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 29.03.1967 durch das Oberste Gericht der Russischen Föderation rehabilitiert (P-14453).

BAUMAN(N), Konstantin Konstantinowitsch, geb. 1907*. Angeklagt nach § 58 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 10.04.1936 zu 8 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus Tscheljabinsk eintraf; starb am 13.09.1943.

BAUMAN(N), Martin Martinowitsch, geb. 1887. Lebte im Dorf Olug, Okunewsker Dorfrat, Atschinsker Bezirk, Gebiet Atschinsk. Familie: Ehefrau Paulina Michailowna, geb. 1889, Tochter Olga (1912). Entzug der Wahlrechte 1932.
Sein Bruder, BAUMAN(N), August Martinowitsch, geb. 1893, arbeitete auf seinem eigenen Hof auf dem Bauman(n)-Vorwerk, Olugsker Dorfrat. Atschinsker Bezirk, Region West-Sibirien. Verhaftet am 20.07.1931. Angeklagt nach § 58-2, 11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 21.10.1931 von einer Sonder-Troika der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU des Gebiets West-Sibirien zur Höchststrafe. Das Urteil wurde am 13.02.1932 von einem Kollegium der OGPU in 10 Jahre Erziehungs- und Arbeitslager abgeändert. Rehabilitiert am 15.09.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk ÊÊ. (Archiv der FSB-Verwaltung Russlands in der Region Krasnojarsk, Akte P-17017; Archiv der Stadt Atschinsk, Fond 295, Verz. 1-Ñ. Dossiers 1348, 1374 , 1371, 1377, 115).

BAUMBERGER, W.W., möglicherweise Deutscher, verurteilt nach § 58 des Strafgesetzes der RSFSR. Verbüßte seine Strafe im Norillag. Kam im Oktober 1943 ums Leben.
Archiv des Informationszentrums der Staatlichen Verwaltung für innere Angelegenheiten der Region Krasnojarsk, Verz. 3, Akte 55. Journal der Protokolle des freigelegten Leichenschauhauses (Norillag), 01.10.1943-20.12.1943, S.56 und Rückseite.

BAUMGARTEN, Viktor, geb. 1940, wurde zusammen mit der Mutter aus der ASSR der Wolgadeutschen verschleppt. Die Mutter arbeitete 1941 in Biriljussy als technische Leiterin in der Getreidebeschaffung.

BAUMGARTNER, Alexander, Deutscher, war in der Arbeitsarmee an der Station Sorokino im Kreis Mana, in der Fabrik, Postfach-Nr. 121.

BAUMSBERG, Andrej Gottfriedowitsch, geb. 1913 in Odessa. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in Konstantinowka, Stalinsker Gebiet. Stukkateur. Verhaftet am 11.02.1938. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Verurteilt am 03.10.1938 von einer Troika der NKWD-Behörde im Stalinsker Gebiet zu 8 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 22.08.1939 eintraf; entlassen am 27.04.1947, abgemeldet in den Kytmanowsker Bezirk, Altai-Gebiet.

BAUMSBERG, Gottfried Gottfriedowitsch, geb. 1913 in Odessa. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in Konstantinowka, Stalinsker Gebiet, Stukkateur. Verhaftet am 12.02.1938. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Verurteilt am 03.10.1938 von einer Troika der NKWD-Behörden im Stalinsker Gebiet zu Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 22.07.1938 eintraf; verstarb am 16.09.1938.

BAUMSTARK, Eduard Leontjewitsch, geb. 1918. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte im Amtsbezirk Selz, Gebiet Odessa. Rechnungsführer. Verhaftet am 27.06.1938. Angeklagt nach §§ 54-10, 54-11 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 15.03.1939 vom Gebietsgericht* zu 3 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 21.08.1939 eintraf; starb am 23.11.1939.

BAUS, Iwan Iwanowitsch, geb. 1926 in der Ortschaft Dönhof, Kanton Selzer (Balzer?), Gouvernement Saratow. Verschleppt in den Bogradsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 19.09.1943 in die Trudarmee mobilisiert, 1946 zur Abfahrt ins Tagillag abgeschrieben.  Lebte 1991 in Dudinka, Region Krasnojarsk.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd 3, Abakan, 2006, S. 311

BAUS, Jakob Genrichowitsch (Grigorewitsch), geb. 1899 im Tscharkowsker Amtsbezirk, Landkreis Minusinsk, Jenisejsker Gouvernement. 1943 wegen antisowjetischer Agitation in eine „Arbeitskolonne“beim NKWD mobilisiert. Am 09.09.1996 durch die Verwaltung für innere Angelegenheiten der Region Krasnojarsk rehabilitiert.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 2, Abakan, 2000, S. 29.

BAUS, Maria (Tochter von Jakob), verbrachte die Verbannungszeit in der kleinen Siedlung Polikarpowsk im Kreis Ust-Jenissejsk, Autonomes Gebiet Taymyr, arbeitete in der Kolchose „Roter Tajmyrer“

BAUS, Mina Filippowna,  geb. 1914 in der Ortschaft Dönhof, Kanton Selzer (Balzer?), ASSR der Wolgadeutschen. Verschleppt in den Bogradsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 24.09.1943 in die Trudarmee mobilisiert. Im April 1946 zur Abfahrt ins Tagillag abgeschrieben. Am 04.06.1946 in die Freiheit entlassen.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 311

BECHER, Karl Iwanowitsch. Geb. 1881 in der Siedlung Battenger (Bettinger), Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Zimmermann in der Sowchose «Kommunar» im Schirinsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Kinder: Andrej (geb. 1914), Iwan (geb. 1914), Iwan Ludwigowitsch Leimann (geb. 1917), Julius Ludwigowitsch Leimann (geb. 1921). Verhaftet am 13.04.1942. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Verurteilt am 02.06.1942 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk, zur Höchststrafe. Am 14.07.1942 in der Stadt MMinussinsk erschossen. Rehabilitiert am 20.11.1995 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (P-21809). Die Kinder wurden 1942 vom Schirinsker Kreiswehrkommando in Arbeitskolonnen geholt.
-Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 288,
-Die unschuldig Erschossenen (Martyrolog), Abakan, 2004, S. 43

BECHERT (Becherdt, KORWA), Olga. Iwanowna, geb. 1917 im Podlesnowsker Bezirk, Gouvernement Saratow. Schulbildung: 7 Klassen. Parteilos. Im September 1941 aus der ASSR der Wolgadeutscheh in die Region Krasnojarsk deportiert. Arbeitete ab 1942 beim gewerblichen Fischfang im Tajmyr-Gebiet (Station Lajda). 1948 nach Sachalin angeworben. Lebte im Aleksandrowsk-Sachalinsker Bezirk. War dort nicht berufstätig. Wurde 1956 aus der Zwangsansiedlung abgemeldet.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BECHTOLD, Alexander Jegorowitsch, geb. 1908. Gebürtig und wohnhaft in der deutschen Kolonie, Sergowsker Bezirk, Woroschilowgradsker Gebiet. Stammte aus einer Bauernfamilie. Schmied. Verhaftet am 10.04.1938. Angeklagt nach §§ 54-2, 54-11 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 05.04.1939 vom Stalinsker Gebietsgericht der Stadt Stalino zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 21.08.1939 eintraf; starb am 08.04.1944, Standesamt Lugansk 18.12.1965.

BECHTOLD, Georg, geb. 1875, Ehemann von Katharina Bechtold. Am 17.09.1941 gemeinsam mit der Ehefrau aus dem Ort Dönhof im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen deportiert zur Station Son und von dort weiter in die Ortschaft Potechino im Bogradsker Kreis, Chakassien, wo er 1942 starb.

BECHTOLD, Katharina, geb. 1880, Mutter von W. (F.) und F. (F.) Aab, Ehefrau von Georg Bechtold. Zusammen mit dem Ehemann und sieben Söhnen, die zwischen 1937 und 1938 umkamen, am 17.09.1941 aus dem Ort Dönhof im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert zur Station Son und von dort weiter zur Ortschaft Potechino im Bogradsker Kreis, Chakassien, wo sie 1943 verstarb.

BECHTOLD, Martin Martinowitsch, geb. 1901. Gebürtig und wohnhaft inder Stadt Woroschilow, Donezker Gebiet. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 10.04.1938. Verurteilt nach §§ 54-2, 54-11 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 05.01.1939 vom Stalinsker Gebietsgericht der Stadt Stalino zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 21.08.1939 eintraf; starb am 06.02.1940.

BECK (BEKK), Ferdinand Genrichowitsch, geb. 1917 in der Ortschaft Rosengen, Bezirk Krasnojar, ASSR der Wolgadeutschen. Geringe Schulbildung. Lebte eine Zeit lang in Friedenfeld. Verhaftet am 13.06.1945. Angeklagt nach § 58-1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 16.06.1945 vom Militär-Tribunal der 23 Artillerie-Rotbanner-Division zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 14.09.1945 mit einer Häftlingsetappe aus Lwow eintraf; freigelassen am 13.12.1952.

BECK, Jakob Jakowlewitsch, geb.1919. Geboren und wohnhaft in einer Siedlung im Bezirk Gmelin, ASSR der Wolgadeutschen. Konnte lesen und schreiben. Lebte eine Zeit lang im Bolschemurtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Drechsler. Am 12.06.1945 verhaftet. Angeklagt nach §58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 09.01.1946 vom Krasnojarsker Regionsgericht zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Verbüßte die Strafe im Norillag. Am 26.07.1953 zur Verwaltung der Arbeits- und Erziehungslager und –Kolonien der Region Krasnojarsk abgemeldet

BECK, Olga Andrejewna, geb. 27.05.1894 in derOrtschaft Kamenskoje, Jekaterinoslawsker Gouvernement. Absolvierte das „Bitner“-Gymnasium in Dnjepropetrowsk. Lebte an der Bahnstation Irgen, Dnjepropetrowsker Bahnknotenpunkt. Buchhalterin an der Materialstation. Àm 02.03.1944 verhaftet und ins Dnjepropetrowsker Gefängnis gebracht. Am 22.04.1944 on einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Verbannung in der Region Krasnojarsk verurteilt. Traf am 09.10.1944 in der Ortschaft Jarzewo ein. Am 02.03.1949 aus der Verbannung freigelassen; fuhr von dort nach Tscheljabinsk ab.
Informationszentrum der Staatlichen Behörde für Inneres, persönliche Verbanntenakte N° 1348,Archiv-Akten-Nr. 578.Brief des Leiters der Jarzewsker Bezirksabteilung des Ministeriums für Staatssicherheit Kalatschew an den Chef der Abteilung „A“ der Verwaltung beim Ministerium für Staatssicherheit Kambirow vom 06.06.1949 ¹ 289

BECKER, deutsche Familie. Gebürtig und wohnhaft im Gouvernement Saratow. 1941 deportiert, verbüßte die Verbannungsstrafe im Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk.
J.W. Mogilnikow, Schüler der 11. Klasse an der städtischen Bildungseinrichtung der Roschtschinsker Schule N° 17, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk. N.M. Botschkarewa, Geschichtslehrerin. Zwei Schicksale aus meiner Familienbiographie (A.A. Wagner, E.G. Wagner und andere). Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BECKER (BEKKER), Adam Adamowitsch, geb. 1914. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Krasnoje, Nikolajewsker Gebiet. Kolchosbauer, Hammerschmied. Verhaftet am 17.11.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Aktivitäten. Verurteilt am 29.12.1937 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.08.1938 eintraf; freigelassen am 16.11.1937, abgemeldet in die Ortschaft Jelzowka, Altai-Gebiet.

BECKER, Albert (Sohn von Wilhelm), geb. 1908. Am 20.04.1938 im Dorf Alexandrowka, Norowljansker Kreis, Weißrußland, verhaftet. Am 11.09.1938 von der Trojka des NKWD der BSSR verurteilt zu 10 Jahren. Am 13.08.1942 kam er aus dem JugorLag im NorilLag an. Verhaftet laut Akte des K. Gosdenko (darunter fielen insgesamt 49 Personen). Am 10.03.1943 von der OSO des NKWD der UdSSR zum Tod durch Erschießen verurteilt. Starb am 09.04.1943 in Krasnojarsk.

BECKER, Aleksander, geb. 1926. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Metallhüttenwerkes (Postfach 121) an der Bahnstation Sosrokino, Mana-Bezirk, Region Krasnojarsk.
A.F. Lorej, Liste der Trudarmee-Angehörigen, die sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Metallhüttenwerkes (Postfach 121) an der Bahnstation Sosrokino, Mana-Bezirk, Region Krasnojarsk, befanden,

BECKER (BEKKER), Alfred Iwanowitsch, geb. 1902 in der Stadt Lodz. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte eine Zeit lang in der Petrowsker Kolchose im Gebiet Woroschilowgrad. Maschinist. Verhaftet am 09.12.1937. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetztes der RSFSR. Verurteilt am 13.12.1937 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.07.1945 mit einer Krasnojarsker Häftlingsetappe eintraf; freigelassen am 09.12.1947, abgemeldet ins Gebiet Swerdlowsk. Rehabilitiert.

BECKER (BEKKER), Alis Petrowitsch, geb. 1925. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Witmal (Wittmann), Underkalsker Bezirk (Bezirk Unterwalden), ASSR der Wolgadeutschen. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Als Verbannter in Barnaul, Mähdrescherfahrer. Verhaftet am 05.11.1942. Angeklagt nach §§ 19-58-2, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt vom Altaisker Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Siblag eintraf; freigelassen am 03.11.1952, abgemeldet zur MWD-Behörde der Region Krasnojarsk beim Gorlag.

BECKER, Andreas (Sohn von Andreas), geb. 1918, arbeitete per Einberufung als Hilfsarbeiter Omsk, in der Bau- und Montage-Verwaltung Nr. 4. Unter seine Strafakte fielen insgesamt 6 Personen. Am 17.06.1944 wurde er zu 10 Jahren verurteilt.

BECKER (BEKKER), Anna Nikolajewna, geb. 1924. Gebürtig und wohnhaft in der Stadt Saporoschje. 6 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Buchhalter. Verhaftet am 29.01.1945. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 26.03.1945 vom Milität-Tribunal der 2. Weißrussischen Front zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 05.08.1945 mit einer Orschansker Häftlingsetappe eintraf; abgemeldet am 31.10.1948 ins Oserlag.

BEILMANN (Sabelfeld), Valentina Wladimirowna. Geb. am 13.08.1951; Eltern: Verbannte aus der ASSR der Wolgadeutschen. 2004 lebte sie in der Stadt Dudinka, 2016 Mitglied der Taimyrsker Gesellschaft zum Schutz der Opfer der politischen Repressionen
L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.
28.04.2016 , I.U. Sereschina. Die Erinnerung findet stets einfache Worte..
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BEKKER (Brunner). Erna Davidowna, geb. 1921 im Gouvernement Saratow. 1941 zusammen mit der Famioie in die Region Krasnojarsk deportiert. Arbeitete beim gewerblichen Fischfang im Tajmyr-Gebiet. Lebte 2003 in der Siedlung Dorofejewka, Bezirk Dudinka, Region Krasnojarsk.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BEKCER (BEKKER), Genrich (Heinrich) Genrichowitsch, geb. 1919 im Erleiboksker (?) Bezirk, ASSR der Wolgadeutschen. Lebte eine Zeit lang in Stalingrad. Verhaftet am 17.05.1943. Angeklagt nach § 58-1á des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 06.09.1943 vom Militär-Tribunal des Reserve-Schützen-Bataillons zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Amur-Gebiet eintrafen; freigelassen am 16.05.1953.

BECKER, Genrich (Heinrich) Kasparowitsch, geb. 1888 in der Ortschaft Tschernogorka, Berdowkser Amtsbezirk, Gouvernement Kiew. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Buchhalter in der Ortschaft Beresowka. Am 14.08.1933 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-4, 58-6, 58-7, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 14.08.1933 zu 10 Jahren Konzentrationslager verurteilt. Verbüßte die Strafe ab dem 06.01.1934 in den Fernöstlichen Lagern. Traf 1935 im Norillag, am Lagerpunkt Dudinka ein. Als Häftling im Norillag. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 31.10.1937 von einer Troika der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 21.07.1937 ins Krasnojarsker Gefängnis abgemeldet. Am 18.12.1937 in der Siedlung Norilsk erschossen. Am 24.04.1965 vom Krasnojarkser Regionsgericht rehabilitiert (P-14214).
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 1, Abakan, 1999, S. 51.

BEKKER (Becker/Kortschagina), Irina Konstantinowna. 1941 mit der elterlichen Familie aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Kotschergino, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
 Unterricht an der Kotscherginsker Schule, Pädagoge K.A. Grigorjan.

BECKER, Iwan, geb. 1927. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Metallhüttenwerkes (Postfach 121) an der Bahnstation Sosrokino, Mana-Bezirk, Region Krasnojarsk.
A.F. Lorej, Liste der Trudarmee-Angehörigen, die sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Metallhüttenwerkes (Postfach 121) an der Bahnstation Sosrokino, Mana-Bezirk, Region Krasnojarsk, befanden

BEKKER (Becker), Iwan Andrejewitsch, geb.1895 im Gouvernement Saratow. Sonderumsiedler, Arbeiter beim Abakansker Reederei-Kontor im Autonomen Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Kinder: Iwan (geb. 1920), Lidia (geb. 1930), Ermina (Hermine, geb. 1929). Verhaftet am 12.10.1942. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Verurteilt am 14.12.1942 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk, zu 8 Jahren Besserungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Rehabilitiert am 20.07.1992 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (P-20416).

BEKCER (BEKKER), Iwan (Johann) Iwanowitsch, geb. 1920 im Gebiet Saratow. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Verhaftet am 10.06.1943. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.08.1943 Obersten Gericht der Baschkirischen ASSR zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 07.07.1947 aus Kujbyschew eintraf; freigelassen am 10.01.1951, abgemeldet nach Dudinka.

BECKER, Jakob, geb. 1927 in der Ortschaft Dönhof, Kanton Belzer (Balzer), Gouvernement Saratow. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121) an der Bahnstation Sorokino, Mansker Bezirk, Region Krasnojarsk.
A.F. Lorej. Liste der Ende der 1940er in der Trudarmeezone der Krasnojarsker Metallhütte befindlichen Trudarmisten, Postfach 121, an der Bahnstation Sorokino, Mansker Bezirk, Region Krasnojarsk.

BECKER, Jakob Wasiljewitsch, gebürtig und wohnhaft im Gouvernement Saratow, Ehemann von J.A. Bekker. Im April 1941 in die Armee einberufen. Diente in der Stadt Tschugajewo. Nach Kriegsausbruch als Deutscher aus dem Truppenteil entfernt und in die Arbeitsarmee nach Swerdlowsk geschickt. Die Fahrt dauerte 14 Tage und Nächte, innerhalb dieser Zeit bekamen sie nur ein einziges Mal in Syrsani etwas zu essen. Bei Ankunft des Häftlingstransports in Swerdlowsk waren viele vor Hunger gestorben. Arbeitete im Ural-Maschinenwerk. Wurde nach Tscheljabinsk zum Bau des Metallhüttenwerkes überstellt. Der Baustellen bereich war mit mehreren Reihen Stacheldraht eingezäunt, auf den Wachtürmen standen bewaffnete Soldaten. In der Zone arbeiteten 9 Bautrupps von jeweils 3-4000 Mann. Nachdem der Bau des kombinats beendet war, kam er außerhalb der Zone zum Waggonbau, wo er als Schlosser arbeitete. Suchte nach seiner Frau, die sich in dem Dorf Nowaja, Rybinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, in der Verbannung befand. Als man ihm einen Urlaub bewilligte, fuhr er zu seiner Frau. Er blieb dort, denn er besaß kein Geld für die Rückfahrt. Wure als Deserteur verhaftet, kurz darauf wieder entlassen, und nach Nowaja in die verbannung geschickt. Von 1964 bis 1980 arbeitete er als Traktorist. Nach Eintritt ins Rentenalter war er noch als Schmied in der Nowinsker Kolchose tätig. Lebte im April 1995 noch im Dorf Nowaja, Rybinsker Bezirk, Region Krasnojarsk.

BECKER, Jegor Fjodorowitsch, geb. 1915 in der Ortschaft Sednaja Rogatka, Slutzker Amtsbezirk, Gouvernement Petersburg. Grundschulbildung. Militärperson des Sibirischen Wehrkreises. Am 28.09.1942 verhaftet. Angeklagt nach § 58-8, 9, 10, 11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 28.12.1942 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises zur Höchststrafe verurteilt. Das Urteil wurde am 01.03.1943 vom Obersten Sowjet-Präsidium der UdSSR in 10 Jahre Besserungsarbeitslager umgewandelt. Am 24.06.2002 von der Militär-Generalstaatsanwaltschaft rehabilitiert (P-24184).

BECKER, Katharina (Jekaterina) Andrejewna, gebürtig und wohnhaft im Gouvernement Saratow, Ehefrau von J.W. Bekker. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Verbüßte die Verbannungszeit in dem Dorf Nowaja, Rybinsker Bezirk.

BECKER, Kurt Jewgenewitsch (Eugen), geb. 1905. Stammte aus der Stadt Kramatorska, wo er auch lebte. Angeklagt nach § 58-6 und 9 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Verurteilt am 16.04,1952 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR zur Verbannung in den Bogutschansker Kreis, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 16.09.1954. Rehabilitiert am 13.02.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BECKER (BEKKER), Kurt Jewgenewitsch, geb. 1919. Gebürtig und wohnhaft in der Stadt Kramatorsk. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Ingenieur-Mechaniker. Verhaftet am 27.09.1933. Angeklagt nach §§ 54-6, 54-9 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 25.02.1934 von einer Troika der Bevollmächtigtenvertretung der OGPU der Ukrainischen SSR zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 20.06.1936 aus dem Siblag eintraf; freigelassen am 28.02.

BECKER (BEKKER), Leonid Eduardowitsch, geb. 1907. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Werchowka, Gebiet Wolhynien. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Zimmermann. Verhaftet am 31.08.1944. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.09.1944 vom Militär-Tribunal des Tscheljabinsker Eisenhüttenwerks zu 7 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er mit Häftlingen des Bauprojekts 859 eintraf; wegen guter Führung freigelassen am 24.08.1950, abgemeldet nach Norilsk.

BECKER, Maria (Tochter von Andreas), 1877-1967, wurde zusammen mit ihrer Familie, dem Sohn Konrad (Sohn von Philipp, 1902-1987), der Tochter Amalia (Tochter von Philipp) Hermann oder Germann (geb. 1920), deren Ehemann Alexander (Sohn von Andrej/Andreas) Hermann oder Germann (1920-1951), dem Sohn Alexander Becker (1908-1965, Sohn von Philipp), dessen Ehefrau Elisabetha (1912-1986, Tochter von Fjodor/Friedrich) und dem Enkel Iwan/Johann Bekker (geb. 1924, Sohn von Andrej/Andreas) im September 1941 aus dem Ort Issenburg, Kanton Gmelin, ASSR der Wolgadeutschen in das Dorf Basan (unweit Kemskoe), Kreis Bolsche-Murta (heute Kasatschinsker Kreis), Krasnojarsker Gebiet, deportiert, mitten in die tiefste Taiga. Im Januar 1942 jagten sie den Enkel Iwan (Johann, Sohn von Andrej/Andreas) zur „Arbeitsarmee“ ins KrasLag, hinter Reschoty, aber im Frühjahr ließ man ihn wieder nach Basan zurückkehren. Gemeinsam mit ihm hetzten sie auch Konrad Becker (den Sohn von Philipp) bis 1946 ins KrasLag, und als man ihn aus dem Lager „freiließ“, da durfte er nicht einmal zur Familie in die Verbannung gehen. Man vertrieb ihn nach Kirgisien, in einen Schacht der Siedlung Majli-Saj, im Gebiet Dschalalabad (heute Gebiet Hosch), wo er bis zum Ende der Verbannungszeit blieb. Mitte 1942 jagten sie ihn zur „Arbeitsarmee“ ins Swerdlowsker Gebiet.
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Iwan Bekker (oder Becker), Sohn von Andrej Bekker

BECKER A. (A.) Hermann (oder Germann) kehrte 1946 krank zurück und kam 1951 in der Verbannung um. A. (Ph.) Becker wurde Invalide (er verlor den rechten Arm). Er arbeitete bis zur Freilassung aus der Verbannung als Buchhalter in einer Kolchose. Am 24.01.1994 wurde er von der Behörde für Innere Angelegenheiten im Gebiet Nowosibirsk rehabilitiert. Andrej (Ph.) Becker (1900-1951), Zimmermann, arbeitete als Produktionsleiter in einer Fabrik in Balzer; von dort aus wurde er ins Gebiet Nowosibirsk deportiert. Anfang 1942 wurde er zur „Arbeitsarmee“ nach Ogarewka, im Gebiet Tula mobilisiert, wo er als Meister in der Gewerbeschule beschäftigt war. Nach dem Krieg wurde er erneut zurück in die Verbannung geschickt, nach Tschulym im Gebiet Nowosibirsk, wo er ums Leben kam. Seine Ehefrau starb in den 20-er Jahren, Sohn Alexander (geb. 1920) diente als Leutnant in der Armee, geriet an die Front und blieb spurlos verschwunden. 1946 gaben sie seinem Sohn die Erlaubnis zum Vater überzusiedeln, und er begann als Buchhalter zu arbeiten. Am 07.02.1956 wurde er freigelassen. Andrej/Andreas (Sohn von Andrej/Andreas) Becker (1918-1943) diente in der Armee. Er wurde zur „Arbeitsarmee“ gejagt, wo er umkam. Rehabilitiert wurde er am 11.04.1994 von der Verwaltung für Innere Angelegenheiten im Gebiet Wolgograd. M. (A.) Becker, A (Ph.) Germann (oder Hermann), Al. (Ph.) Becker und E. (Ph.) Becker blieben in Basan bis zum Ende der Verbannungszeit. Man ließ sie Anfang 1956 frei. Später lebten M. (A.) Becker und A. (Ph.) Becker in Talowka im Kreis Bolsche-Murta, Gebiet Krasnojarsk.

BEKKER (BECKER), Maria Andrejewna. 1941 zusammen mit Tochter Amalia Philippowna (German / Germann / Hermann, geb. 1920) aus der Ortschaft Issenburg, Gebiet Rostow, in das Dorf Basan, Kasatschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Freigelassen 1956, später lebte sie in Talowka, Bolschee-Murtinsker Bezirk, in der Familie der Tochter.
26.10.19 S.A. Mamatowa. Niemals die Erinnerung vergessen

BECKER, Marianna Wendelinowna, 1912-1986; wurde zusammen mit den Kindern BECKER, Eugen Rudolfowitsch, geb. 1932, Elisabeth Rudolfowna, geb. 1937, Rudolf Rudolfowitsch, geb. 1935, Eduard Rudolfowitsch, 1942-1948, Erwin Rudolfowitsch, geb. 1940, im März 1944 aus der Ortschaft Seltz im Rasdeljansker Kreis, Gebiet Odessa, nach Sachsen deportiert. Im Oktober 1945 verschleppte man sie mit den Kindern aus Deutschland nach Krasnojarsk; sie arbeitete als Reinmachefrau in der Schule. Anfang 1956 ließ man sie frei. Eduard kam während der Verbannung ums Leben. 
Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Elisabeth Rudolfowna Nestjorkina.

BECKER, Natalia. Verbüßte die Verbannungsstrafe im Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Sohn Robert Bekker, Nina Bekker.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BECKER (BEKKER), Pawel (Paul) Kondratewitsch, geb. 1910. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Bauer, Bezirk Grimm, ASSR der Wolgadeutschen. Privateigentümer. Tischler. Verhaftet am 11.09.1935. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 14.01.1936 vom Hauptgericht der ASSR der Wolgadeutschen in der Stadt Engels zu 6 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.07.1936 eintraf; freigelassen am 04.06.1946.

BECKER, Philipp (Sohn von Wilhelm), geb. 1911. Traktorist in der Ortschaft Snamenka, Bogradsker Kreis. Repressionsopfer (anscheinend in der Arbeitsarmee). Am 01.04.1944 im Gebiet Perm verstorben.

BECKER, Viktor (Sohn von Jakob), Verbannter im Krasnojarsker Gebiet. Im Jahre 1997 Dozent der staatlichen N.F. Katanow-Universität in Chakassien, Doktor der Geschichtswissenschaften.

BECKER, Wilhelm, geb. 1906; wurde zusammen mit seiner Ehefrau Maria, geb. 1901, sowie den Kindern Wilhelm, geb. 1924, Karl, geb. 1935, Eugenia, geb. 1927, Frieda, geb. 1930 und Erna, geb. 1941, am 17.09.1941 aus dem Dorf Dönhof im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert zur Station Son und weiter in das Dorf Potechino im Bogradsker Kreis, Chakassien. Im Januar 1942 jagte man ihn und seinen Sohn Wilhelm in die Arbeitsarmee. Er kehrte 1950 zurück und lebte dann in dem Dorf Maly Arbat, Taschtypsker Kreis, Chakassien. Der Sohn kam in der Arbeitsarmee um.

BECKER, Woldemar (Sohn von Wilhelm), geb. 1938, Sohn von W. und M. Becker. Wurde am 17.09.1941 zusammen mit den Eltern aus dem Dorf Dönhof im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, zur Station Son deportiert und von dort aus weiter in das Dorf Potechino im Bogradsker Kreis, Chakassien.. In den Jahren 1943-1950 arbeitete er in der Soner Waldwirtschaft, danach lebte er in Maly Arbat, im Taschtypsker Kreis, Chakassien.

BECKMANN (BEKMAN), Michail Anatolewitsch, geb. 1888 in Sankt-Petersburg. Einwohner von Krasnojarsk. Ohne besondere Beschäftigung. Am 29.11.1930 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Am 07.04.1932 von einem Sonder-Kollegium unter Anwesenheit von Mitarbeitern der OGPU zu einer 3-jährigen Verbannung nach West-Sibirien verurteilt. Am 17.10.1994 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-9123).

BECKMANN (BEKMANN), Pawel Karlowitsch, geb. 1919 in der Stadt Akkerman (Ackermann), Bessarabien. Verhaftet am 27.03.1948. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.05.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 11.09.1943 aus Wologda eintraf; abgemeldet am 02.10.1943 ins Juschlag.

BECKMANN, Rosa (Tochter von Adolf), befand sich in den Jahren 1951-1953 in der Ortschaft Kasatschinsk, Gebiet Krasnojarsk, in Verbannung.

BEDA (Bida), Jakob Jakowlewitsch, geb. 1894, möglicherweise Deutscher. Lebte in der Siedlung Uglowskoi, Pospelichinsker Bezirk, Altai-Gebiet. 1932 enteignet; zusammen mit seiner Familie in den Bezirk Kuragino, Region West-Sibirien verschleppt: Ehefrau Christina Iwanowna, Kinder Vera, geb. 1922, Michail, geb. 1924, Matrena geb. 1928, Viktor, geb. 1930; seine erste Frau Stepanida Fominischna, geb. 1904, starb vor der Verbannungszeit..

BEER, siehe BEHR

BEHM (oder BEM), Anton (Sohn von Peter), geb. 1917, verurteilt zu 3 Jahren, verbüßte seine Haftstrafe. Arbeitete in einer Arbeitskolonne in Bolsche Tyguscha, im KrasLag. Am 16.06.1943 von der Trojka der UNKWD im Krasnojarsker Gebiet verurteilt zu 10 Jahren, laut Akte des D. (I.) Gelhorn (insgesamt 7 Personen).

BEHR (oder BER/BEER), Mitglied des Obersten Gerichts der ASSR der Wolga-Deutschen. Deportiert ins Krasnojarsker Gebiet. 1942 mobilisiert in die Arbeitsarmee des KrasLag. Mitglied der Brigade zur Imprägnierung von Eisenbahnschwellen. 1942 von der OSO verurteilt, mit einem Gefangenentransport ins KrasLag gebracht.

BEHR (BEER? BER?), Got(t)fried Karlowitsch, geb. 1887 im Gouvernement Wolhynien. Arbeitete als Wasserfahrer in einer Sowchose der Siedlung Teplyi Kljutsch, Sajan-Kreis, Region Krasnojarsk. Am 03.03.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 23.05.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 20.03.1959 durch das Militärgericht des Sibirischen Wehrkreises rehabilitiert (P-10556).

BEHR (BÄHR), Lidia, geb. 1927 in der Ortschaft Anton, Kanton Balzer, Gouvernement Saratow, Deportiert Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121) an der Bahnstation Sorokino, Bezirk Mana, Region Krasnojarsk.
A.F. Lorej. Liste der Arbeitsarmisten in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121) an der Station Sorokino, Bezirk Mana, Region Krasnojarsk

BEHRMANN (oder BERMANN), Heinrich (Sohn von August), geb. 1894, stammte aus Deutschland, verhaftet 1938 im Krasnojarsker Gebiet.

BEIDNITZ, Jakob (Sohn von Christian), geb. 1898, Deutscher aus der ASSR der Wolga-deutschen. 1941 verbannt in die Ortschaft Abakan-Perewos im Bogradsker Kreis, Chakassien. Mobilisiert in die Arbeitsarmee des KrasLag.

BEIER, Emilia (Tochter von Iwan/Johann), geb. 12.10.1927, gebürtig aus Leningrad, Heimkehrerin. Der Vater wurde 1938 verhaftet. Nach der Verhaftung des Vaters zusammen mit der Mutter in den Ort Pokrowka, Tschkalowsker (heute Orenburger) Gebiet verschleppt. Am 10.06.1941 mit Erlaubnis der Behörden gemeinsam mit der Mutter nach Leningrad umgezogen. Unterwegs begann der Krieg. Ihr und der Mutter gestattete man die Möglichkeit der Evakuierung. Sie wurden von den Deutschen zurückgehalten. Im Oktober 1943 schickte man sie nach Deutschland, nach Ost-Preussen. Dort arbeitete sie in der deutschen Schule für Fernmeldewesen in Straßburg. Laut Fragebogen war sie als Hilfskraft des Kochs in der Küche tätig. Nachdem sie mit den deutschen Truppen zurückgewichen war, geriet sie in die amerikanische Besatzungszone. Am 10.07.1945 begab sie sich in die sowjetische Besatzungszone zur Mutter nach Dresden, wo jene wohnte und arbeitete. Sie war als Übersetzerin im Polizeipräsidium der Stadt Dresden, in der Laienspielgruppe des Truppen-teils mit der Feldpost-No. 75067 und als Krankenpflegerin im Lager No. 256 beschäftigt. Im August 1946 kam sie im Rahmen der Repatriierungsmaßnahmen im Gorno-Marijsker Kreis, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Mari, an. Sie wohnte in der Siedlung Pjerwomajskij, war bei der Eisenbahn als Arbeiterin in der Waldwirtschaft tätig. Sie wurde der Kommandan-tur No. 4 zugerechnet. Verhaftet am 16.09.1949. Am 17.11.1949 vom Kriegstribunal des Ministeriums für Innere Angelegenheiten im Priwolschsker Militärgebiet verurteilt nach § 58-1a des Strafgesetz-buches zu 25 Jahren und 5 Jahren Entzug aller Rechte. Die Haftzeit verbüßte sie im DubrowLag. Am 03.11.1954 wurde die Anklage wegen Spionage zum Nutzen der amerikanischen Grenzschützer vom Kriegstribunal des Priwolschsker Militärgebietes fallengelassen. Die Haftdauer wurde verkürzt auf 6 Jahre und 3 Jahren Entzug aller Rechte. Freigelassen am 14.04.1955 mit der Auflage sich registrieren zu lassen. Sie wurde der Verwaltung des Ministeriums für Innere Angelegenheiten im Gebiet Krasnojarsk unterstellt. Die Verbannung verbrachte sie im Krasnojarsker Gebiet.

BEIFUS (BEFUS), Eduard Iwanowitsch, geb. 1989 im Dschonkojsker Wolost, Gouvernement Taurien. Lebte eine Zeit lang in dem Dorf Bogojawlenka, Roschdestwensker Volost, Landkreis Kansk, Jenisejsker Gouvernement. Stammte aus einer Familie von Mittelbauern, zweijährige Schulbildung, parteilos. Arbeitszwangsumsiedler. Arbeitete in der Kolchose „2. Jahrfünft“. Verhaftet am 14.06.1938. Angeklagt wegen § 58-2, 11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Verurteilt am 28.04.1943 durch ein Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeitsbesserungslager. Verbüßte die Strafe im KrasLag. Starb am 09.09.1943 im Lager. Rehabilitiert am 17.05.1957 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises (P-6912).

BEILMAN, August (Sohn von Josef), geb. 1910, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. Zimmermann in der landwirtschaftlichen Produktionsgenosenschaft Skotowod (= Viehzucht), im Askisschen Kreis, Chakassien. Arbeitsarmist.

BEILMAN(N), Gerda Josifowna, geb. 1926 in der Ortschaft Folmer, Kanton Kamenka, Gouvernement Samara. Deportiert in den Askissker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 17.09.1943 in die Trudarmee mobilisiert, am 25.04.1946 zur Abfahrt ins Tagillag abgeschrieben.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 311.

BEILMAN(N), Iwan Petrowitsch, geb. 1893 in der Ortschaft Baronsk, Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Mitglied der Kolchose „Funke Lenins“ in der Ortschaft Tes, Minusinsker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 25.01.1942 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 06.06.1942 auf einer auswärtigen Sitzung des krasnojarsker Regionsgerichts zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 28.02.1997 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-22288).

BEILMAN(N) Stepan (Stefan) Josifowitsch, geb. 1923 in der Ortschaft Folmer, Kanton Kamenka, Gouvernement Samara. Deportiert in den Askissker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 16.04.1943 in die Trudarmee mobilisiert. Am 25.04.1946 zur Abfahrt ins Tagillag abgeschrieben.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 311.

BEILMANN (Sabelfeld), Valentina Wladimirowna, geb. am 13.08.1951; die Eltern waren Verbannte aus der ASSR de Wolgadeutschen. Lebte 2004 in der Stadt Dudinka.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

 BEILMANN, Wladimir Augustowitsch, geb. am 07.12.1949; die Eltern waren Verbannte aus der ASSR de Wolgadeutschen. Lebte 2004 in der Stadt Dudinka.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BEIS, Jakob (Sohn von Alexander), geb. 1893, Deutscher aus der ASSR der Wolga-deutschen. 1941 verschleppt in die Ortschaft Tschurjukowo im Dserschinsker Kreis, Chakassien. Mobilisiert zur Arbeitsarmee ins KrasLag.

BEIS (Smirnowa), Maria Alexandrowna, geb. am 06.08.1923 in Marxstadt. 1941 in den Tasejewsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Befand sich ab 1942 als Sondersiedlerin in der Siedlung Dorofejewskij, Ust-Jenisejsker Bezirk, Autonomes Gebiet Tajmyr. 
Kerze der Erinnerung. Das Tajmyrgebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen.. Sie ließen uns kein Brot für unterwegs backen. 

BEISEL, wurde 1941 zusammen mit ihrer Tochter Erika, geb. 1938, aus der ASSR der Wolgadeutschen in den Kreis Biriljussy, Gebiet Krasnojarsk, verbannt. Arbeitete in der Produktionsgenossenschaft „Roter Kämpfer“; die Tochter starb im Oktober 1941.

BEISLER (Neistadt/Neustadt), Lydia Petrowna, geb. am 26.06.1930 im Gouvernement Saratow. In die Region Krasnojarsk deportiert. Lebte 2004 in Dudinka.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BEITZ, David (Sohn von David), geb. 1905, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen.1941 verbannt in die Ortschaft Tschurjukowo im Dserschinsker Kreis, Chakassien. Mobilisiert zur Arbeitsarmee ins KrasLag.

BEITZ, Ewald (Sohn von Peter), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 deportiert in den Kreis Biriljussy. Am 04.03.1942 zur Arbeitsarmee nach Uschur einberufen

BEITZ, Natalia (Tochter von Jakob), geb. 1917, Deutsche aus der ASSR der Wolga-deutschen. 1941 deportiert in den Ort Satschulymka im Kreis Biriljussy. Am 11.02.1943 in die Arbeitsarmee nach Atschinsk einberufen.

BEK, siehe BECK

BEK (Beck), Alexander Michailowitsch, möglicherweise Deutscher. Geb. 1905 in Jekaterinoslawsk. Angeklagt wegen antisowjetischer Tätigkeiten. Am 18.05.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in deen Tajewsker Kreis, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 09.07.1954. Rehabilitiert durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk am 19.01.2004.

BEKKER, siehe BECKER

BEKWINOL, Christian Christianowitsch, geb. 1900 im Gebiet Kiew. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Verhaftet am 21.11.1938. Angeklagt nach § 54-10 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 23.11.1938 ** zu 3 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 1 Jahr Entzug aller politischen Rechte. Verbüßte die Strafe Im Norillag, wo er am 21.08.1939 eintraf; freigelassen am 05.06.1946.

BEL (BELL, BEHL), David Petrowitsch, geb. 1909 in der Ortschaft Marino, Uspensker Bezirk, Region Krasnojarks. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang in der Siedlung Mlinow, Rowensker Gebiet. Schlosser. Verhaftet am 31.08.1944. Angeklagt nach § 54-1á des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 27.06.1945 vom Militär-Tribunal des Ukrainischen Panzer-Militär-Lagers zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.09.1945 mit einer Gefangenenetappe aus Riga eintraf; freigelassen am 20.11.1953 aufgrund guter Führung; abgemeldet nach Norilsk zur Städtischen Abteilung des MWD.

BELENDIR, Peter Petrowitsch, geb. 1903 in dem Dorf Keler (Keller? Kehler?), Gouvernement Saratow. Zwangsarbeiter in der Arbeitsarmee. Arbeitete als Lagerverwalter in der Zwangsarbeiterkolonie in Werchnaja Tuguscha, Ilansker Sonderlager-Außenstelle des KrasLag. Am 16.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter trotzkistischer Agitation. Am 30.10.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 07.03.1955 von einer Kommission der Region Krasnojarsk zur Überprüfung von Strafverfahren rehabilitiert (P-4624).

BELFELD, Fjodor Jelistratowitsch, geb 1900. Verhaftet am 10.02.1943. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Von einem Militär-Gericht verurteilt am 09.05.1943 zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag.

BELFORD, Aleksander Alfredowitsch, geb. 1893. Geboren und wohnhaft in der Ortschaft Troitzkoje, Tasejewsker Amtsbezirk, Krasnojarsker Region, Jenisejsker Gouvernement. Jude, möglicherweise Deutscher. Konnte lesen und schreiben. War in seiner eigenen Wirtschaft tätig. Am 07.08.1931 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären aufständischen Organisation und Banditentum. Am 14.10.1932 von einer Trojka der OGPU-Bevollmächtigten-Vertretung der Region Ost-Sibirien zur Höchststrafe verurteilt. Am 30.03.1933 in der Stadt Astrachan erschossen. Am 28.02.1994 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabiltiert (014434).

BELGER, Christian Karlowitsch, geb. 1909. Gebürtig und wohnhaft in Gnadenfeld, ASSR der Wolgadeutschen. 4 Klassen Schulbildung. Kolchosarbeiter, Traktorist. Verhaftet am 28.10.1936. Angeklagt nach §§ 58-8, 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.08.1937 Militärkollegium des Moskauer Gerichts zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Orlowsker Gefängnis eintraf; freigelassen am 27.10.1946.

BELLENDIR, Iwan Nikolajewitsch, geb. 1906 in der Ortschaft Mannheim, Nikolajewsker Landkreis, Gouvernement Samara. Höhere Bildung, Mitglied der WKP (B) seit 1928. Beendete 1933 die Staatliche Universität in Moskau. 1933 schloß er die Aspirantur ab. Doktorarbeit. Wurde als Dozent für dialektischen und historischen Materialismus bestätigt. 1941 in die Ortschaft Tascheba, Ust-Abakansker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk deportiert. Im Juni 1942 zur Trudarmee in die Stadt Osinniki, Gebiet Kemerowo mobilisiert, wo er zur Arbeit im „Molotow-Kohletrust“-Kombinat «Kusbas-Kohle» eingesetzt wurde; arbeitete dort im Schacht „Kapitalnaja“ (Arbeitskolonne, Baracke N° 8). War später im Bildungssystem des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk tätig. Verdienter Schullehrer der RSFSR (13.06.1958). Starb 1985.
-Liste N.S. Abdins
-Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 263-265

BELLENDIR, Peter Petrowitsch, geb. 1903 im Dorf Keler (Köhler), Gouvernement Saratow. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Buchhalter. Arbeitete als Lagerleiter in der Arbeitskolonne Wjerchnjaja Tuguscha, im Ilansker Sonderlagerpunkt des Kraslag. Verhaftet am 10.07.1942. Angeklagt nach §§ 19-58-2, 58-10 Abs. 2, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 31.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er mit einer Krasnojarsker Etappe eintraf; freigelassen am 10.07.1952. Am 07.03.1955 von einer Kommission der Region Krasnojarsk zur Überprüfung von Strafakten rehabilitiert (P-4624).

BELLER, Emilia Andrejewna. Im September 1941 aus dem Gebiet Saratow in die Siedlung Gornij (Dorf Orlowka), Atschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
J. Galmis «Die Schicksale von Menschen, die unter den stalinistischen Verfolgungen litten»

BELLER, Emilia (Tochter von Karl), geb. 1918. Im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Orlowka im Kreis Biriljussy deportiert. Am 11.02.1943 in die Arbeitsarmee einberufen.

BELLER, Emilia (Tochter von Kaspar), geb. 1906. Im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Orlowka im Kreis Biriljussy deportiert. Am 11.02.1943 in die Arbeitsarmee einberufen.

BELLER, Erich, geb. 1917 in der Stadt Erfurt, Thüringen. 8 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte eine Zeit lang in Hamburg. Radiotechniker. Verhaftet am 02.07.1947. Angeklagt nach § 58-6 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Angeklagt am 29.11.1947 von einem Sonderkollegium des MGB der UdSSR zu 15 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 15.10.1952 aus dem Butyrka-Gefängnis eintraf; abgemeldet am 01.08.1954 ins Oserlag.

BELLER, Fjodor Genrichowitsch, geb. 1890. Gebürtig und wohnhaft im Kanton Krasnojar, ASSR der Wolgadeutschen. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 05.02.1946. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 22.04.1946 von einer Kommission des Altaier Regionalgerichts zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 2 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 07.07.1946 aus dem Gefängnis N° 2 in Bijsk; abgemeldet am 20.08.1946 ins Siblag nach Mariinsk.

BELLER, Iwan Andrejewitsch, geb. 1884 im Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Als Sonderumsiedler in der Stadt Krasnojarsk, Schuhmacher in der Schusterwerkstatt der Verwaltungs- und Wirtschaftsstelle der NKWD-Verwaltung. Am 20.03.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutinären Organisation und konterrevolutionärer Agitation. Am 21.06.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 27.07.1938 in der Stadt Krasnojarsk erschossen. Am 06.10.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-18610).

BELLER, Iwan Genrichowitsch. Im September 1941 aus dem Gebiet Saratow in die Siedlung Gornij (Dorf Orlowka), Atschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
J. Galmis «Die Schicksale von Menschen, die unter den stalinistischen Verfolgungen litten»

BELLER, Jekaterina (Katharina). Lebte in der Ortschaft Krasnij Jar, Gebiet Saratow. Im September 1941 mit der Familie in die Siedlung Berjo, Atschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
Wlada Dubakowa. Die Deportation im Schicksal der Menschen der Siedlung Berjosowskij, Atschinsker Bezirk.

BELLER, Karl Karlowitsch. Fahrer. 1941 mit der Familie aus der Stadt Engels, Gebiet Saratow, ins Dorf Krasnij Lug, Bolscheuluisker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
-25.10.05 Stefanenko. Wege, die wir uns aussuchen

BELLER, Mina (Tochter von David), geb. 1904. 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Podkamenka im Kreis Biriljussy deportiert. Am 11.02.1943 in die Arbeitsarmee einberufen.

BELLON, Reinhold Fjodorowitsch, geb. 1898 in dem Dorf Agaj, Nowosjelsker Kreis, Krim-Gebiet. Angeklagt wegen der Zugehörigkeit zu einer antisowjetischen aufständischen Organisation. Am 13.04.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in den Bolsche-Ulujsker Kreis, Region Krasnojarsk. rehabilitiert am 21.01.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BELSCH, Karl, zusammen mit seiner Ehefrau Emma und den Kindern Valentina, Wladimir, Hermann, Irma und Maria 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert. Karl war von 1942 bis 1947 in der Arbeitsarmee. Starb im Gefängnis.

BELTZ, siehe BELZ

BELZ (Bels?), Adam Adamowitsch. Geb. ~1885 (1871) im Dorf Bolschaja Kraskoschowka, Tadoroschsker Gebiet. Chirurg, Professor an der Charkower Universität. Verhaftet am 05.03.1938 in Charkow. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 28.10.1938 von einem Militärtribunal des NKWD des Kiewer Wehrkreises zu 8 Jahren Besserungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Traf am 21.12.1939 aus dem Wladimirsker Gefängnis um KrasLag, Ingaschsker Lagerabteilung, ein. Ab dem 28.12.1939 in der Kansker Lagerabteilung, wo er am 12.05.1946 verstarb.
-Verbannungs-/Lagerhaft-Berichte von  Fjodor Danilowitsch Toroptschenko.
-Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von Anatolij Gumerowitsch Gumerow.

BELZ, Gottlieb Christianowitsch, geb. 15.01.1878 im Gouvernement Taurien. Konnte nur wenig lesen und schreiben, parteilos. 1935 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR verurteilt. Verbannter, ohne feste Arbeit. Lebte eine Zeit lang im Dorf Petropawlowsk, Pirowsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 13.05.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 21.12.1939 aus Gründen, die zu seiner Rehabilitierung führten, eingestellt (P-3434).

BELZ, Jakob Jakowlewitsch, geb. 1907. Gebürtig und wohnhaft in der Stadt Konstantinopel. Stammte aus einer verarmten Bauernfamilie. Verhaftet am 13.10.1936. Angeklagt nach §§ 17-58-2, 58-9* des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 23.03.1937 vom Militär-Tribunal des Charkower Militär-Distrikts zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Orlowsker Gefängnis eintraf; freigelassen am 11.10.1946.

BEM, siehe BEHM

BEM (BEHM / BÖHM), Alexander Alexandrowitsch. Geb. 1928. 1941 aus dem Gebiet Saratow in den Daurischen Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert, von wo aus er im Herbst 1942 zur Trudarmee nach Tatarstan mobilisiert wurde. Nach drei Monaten schickte man ihn nach Hause, um seine Gesundheit zu verbessern. Im November 1943 befand er sich in Nischnij Tagil, wo er den Beruf des Schweißers erlernte, er baute Fabrikten für Metallkonstruktionen. Im April 1946 demobilisiert. Auf Bitten der Leitung blieb er und arbeitete dort weiter. 1957 kehrte er zurück. Bis Januar 1987 war er als Schweißer im Dorf Krasnaja, Balachtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, tätig. Für seine Arbeit erhielt er Ehrenurkunden und Geldprämien, 1979 wurde er Sieger im sozialistischen Wettbewerb.
-31.03.00 O. Gontscharowa. Die Trudarmisten

BEM (BEHM), Anton Petrowitsch, geb. 1917. Verurteilt zu 3 Jahren Arbeits- und Erziehungslager; verbüßte seine Haftstrafe. Arbeitete in der Arbeitskolonne in Wjerchnjaja Tuguscha des Kraslag. Angeklagt nach § 59-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 16.06.1943 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk in Sachen Gelhorn (unter dieses Strafverfahren vielen insgesamt 7 Personen) zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 01.04.1974 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert .

BEM (Gatz oder Hatz), Dosja Ignatewna, möglicherweise Deutsche, geb. 1927, verhaftet im August 1945 in der Ortschaft Ribnik, Podbussker (heute Dragobuschsker) Kreis, Gebiet Lwow. Vom Militärtribunal verurteilt zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager nach § 54-1a, 11 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Die Haftstrafe verbüßte sie in Sibirien in der Holzfällerei, in einer Nebenwirtschaft in Karaganda (Häftlingsnummer auf dem Ärmel), in einer Nebenwirtschaft in Suslowo, Gebiet Tomsk, später in Kansk beim Holzsägen bis 1955.

BEM, Filipp Julissowitsch, geb. 1922 im Schirokowsker Bezirk, Gebiet Dnjepropetrowsk. 4 Klassen Schulbildung. Lebte eine Zeit lang im Komsomolsker Bezirk, Kostromsker Gebiet. Traktorist. Verhaftet am 06.04.1951. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 16.07.1951 vom Militär-Tribunal des MWD im Gebiet Jaroslawl zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 27.09.1951 aus Gowrowo eintrafen; laut Entscheid des Militärgerichts des Moskauer Wehrkreises vom 03.05.1955 wurde die Strafe vermindert auf 6 Jahre, 2 Jahre Entzug aller Rechte; freigelassen am 16.05.1955, abgemeldet zur Sonderansiedlung nach Kostroma.

BEM (BEHM), Genrich (Heinrich) Ferdinandowitsch, geb. 1878 im Jekaterinoslawsker Gouvernement. Sonderzwangsumsiedler in der Ortschaft Pirowskoje, Pirowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Konnte lesen und schreiben. Arbeitete nicht. Am 16.02.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären nationalistischen Organisation. Das Verfahren wurde am 14.01.1939 von der Pirowsker Kreis-Abteilung des NKWD aus Gründen, die seine Rehabilitation gerechtfertigten, eingestellt. Am 15.06.1994 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-21591).

BEM (BEHM), Karolina Nikodimowna, geb. 1924 im Nikolajewsker Gebiet. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte eine Zeit lang in Kirowograd. Abzieherin von Beruf. Verhaftet am 11.06.1947. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 26.07.1947 vom Militärtribunal des NKWD im Gebiet Kirowograd zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie aus dem Oserlag eintraf; freigelassen am 30.04.1952 auf Beschluss Regionsgerichts vom 23.04.1955, entsprechend dem Ukas vom 14.07.1954, abgemeldet nach Norilsk.

BEM (BEHM), Martin Adamowitsch, geb. 1911. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 10.07.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Gebiet Nowosibirsk eintraf, abgemeldet am 02.10.1943 ins Juschlag.

BEM (BEHM), Theodor Ferdinandowitsch, geb. 1876 im Jekaterinoslawsker Gouvernement. Konnte lesen und schreiben. Sonderzwangsumsiedler in der Ortschaft Pirowskoje, Pirowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Arbeitete nicht. Am 16.02.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären nationalistischen Organisation. Das Verfahren wurde am 13.01.1939 aus Gründen, die ihn rehabilitierten, eingestellt. Am 15.06.1994 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-21591).

BENDER, Alexander Iwanowitsch, geb. 1928 in Saratow. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte eine Zeit lang in Omsk. Schlosser. Verhaftet am 04.01.1946. Angeklagt nach § 58-10 Abs.1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 13.11.1946 vom Omsker Gebietsgericht zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 06.09.1946 aus dem Krasnojarsker Durchgangsgefängnis eintraf. Starb am 07.12.1950, Standesamt Omsk.

BENDER, Andrej Wassiljewitsch, geb. 1898 in der Ortschaft Galzer (Balzer), ASSR der Wolgadeutschen. Lebte eine Zeit lang in der Stadt Iskitim, Gebiet Nowosibirsk. Rechnungsführer. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.06.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 11.09.1943 aus dem Nowosibirsker Gefängnis eintraf; starb am 27.10.1943.

BENDER, Iwan Jakowlewitsch. geb. 1914 Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Iraklijewka, Kominternowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Geringe Schulbildung. Verhaftet am 19.07.1945. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.07.1945 vom Militärgericht der 193. Schützendivision zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.09.1945 mit einer Orschansker Häftlingsetappe eintraf; freigelassen am 01.08.1953. Rehabilitiert am 11.06.1991.

BENDER, Iwan Johannes Wassiljewitsch, geb. 1919 in der Stadt Krasnoarmejsk, Gebiet Saratow. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Lebte eine Zeit lang in Murmansk. Arbeiter. Verhaftet am 27.10.1951. Angeklagt nach § 63-2 des Strafgesetzes der WSSR. Verurteilt am 18.03.1952 vom Militärgericht des Nördlichen Wehrkreises zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Die Strafe verbüßte er im Norillag, wo er aus der 2. Lagerabteilung eintraf; freigelassen am 22.11.1955 gemäß Ukas vom 17.09.1955; abgemeldet in die Region Tomsk.

BENDIK, Anatolij Augustowitsch, geb. 1903 im Grodnensker Gouvernement. Mittlere technische Ausbildung, parteilos. Leiter eines Bauprojekts im ersten Revier des „Bumstroj“ in der Stadt Krasnojarsk. Am 20.03.1938 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-7, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 09.10.1939 vom Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert und in die Freiheit entlassen (P-765).

BENDINGER, Arkadij Adolfowitsch, geb. 1915 in der Stadt Krasnojarsk, Jenisejsker Gouvernement. 7 Klassen Schulbildung. Arbeitete als Monteur für Signalanlagen am 2. Streckenabschnitt des Blockierungspostens Owinnyj der Krasnojarsker Eisenbahnlinie. Am 29.04.1944 verhaftet. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 23.05.1944 vom Militärtribunal der Krasnojarsker Eisenbahngesellschaft zu 5 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 19.06.1965 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-14233).

BENDINGER (Bindinger), Reingold Jossifowitsch (Reinhold Josefowitsch). Geb. 1890 on der Stadt Lodz. Konnte lesen und schreiben. Stammte aus einer Handwerker-Familie. 1917-1919 Fähnrich in der Koltschak-Armee im 18. Eisenbahn-Sicherheitsbataillon. 1920 einberufen in die Rote Arbeiter- und Bauern-Armee, aus der er desertierte. Von einem Kriegstribunal zum Tod durch Erschießen verurteilt; das Urteil wurde in 10 Jahre Konzentrationslager abgeändert. Ende 1920 amnestiert. Vorarbeiter beim Ujsker Bau, lebte in der Ortschaft Osnatschennoje, Bejsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Kinder: Amalia (geb. 1918), Ben (geb. 1923). Verhaftet am 06.11.1937, festgehalten im Minussinsker Gefängnis. Anklage nach §§ 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 02.12.1937 von einer Trika der NKWD-Behörde der Region Krasnojarsk zu 10 Besserungs-/Arbeitslager. Rehabilitiert am 08.03.1958 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk (P-8972).
-Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Republik Chakassien, Bd.1, Abakan, 1999, S. 53
-Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 2, 2000, S. 33

BENDT (Benditsch), Jakob Josifowitsch (Osipowitsch), geb. 1896 im Bezirk Mariupol, Gebiet Dnjepropetrowsk. Diente in der Zarenarmee, mobilisiert in Denikins Armee; lief zur Roten Arbeiter- und Bauernpartei über, war an der Liquidierung der Machnow-Anhänger beteiligt. 1926 nahm er sein Studium am Medizinischen Institut in Charkow auf, das er 1931 beendete. Verhaftet am 17.12.1937 in Mariupol. Angeklagt nach § 58-12 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 17.12.1937 vom Dnjepropetrowsker Gebietsgericht zu 5 Jahren Arbeits- und Erziehungslager und 2 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Verbüßte die Haftstrafe im Norillag, wo er am 12.10.1943 aus dem Siblag eintraf. Bis 1948 Leiter der Sanitätsabteilung beim Podtesowsker Baukontor des MWD am Norillag. Am 23.08.1946 in die Freiheit entlassen, allerdings behielt man ihn zur Ansiedlung im Jenisejsker Bezirk. Von 1947 bis 1960 Leiter der chirurgischen Abteilung im Jenisejsker Bezirkskrankenhaus in Jenisejsk, wo er Operationen durchführte. 1960 begab er sich nach Mariupol, wo er 1986 starb.
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Jermolajewa Jewgenia Wasiljewna

BENGEL, Heinrich (Sohn von Peter), geb. 1895, wurde zusammen mit seiner Ehefrau Kristina (Tochter von Alexander) Bengel, geb. 1899, sowie den Kindern Anna, geb. 1924, Heinrich, geb 1939, Frieda, geb. 1927, im Jahre 1941 aus der Ortschaft Straub im Kanton Kukkus, ASSR der Wolgadeutschen, über Abakan in den Ort Sagajskoe im Karatusker Kreis deportiert.Anfang 1942 hetzte man ihn gemeinsam mit seiner Tochter Frieda in die Arbeitsarmee in einen Schacht in Kemerowo. 1946 kehrten sie nach Sagajskoe zurück. 1947 flüchtete er von dort. Anna jagten sie Anfang 1942 in die Arbeitsarmee zum Bumstroj in Krasnojarsk. Später wurde sie in die Waldwirtschaft nach Schumicha im Kreis Jemeljanowo geschicht und 1945 in eine Hilfswirtschaft in Minderla. Frieda starb 1948 während der Verbannung an Tuberkulose.
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Heinrich Bengel (Sohn von Heinrich)

BENKE, Alexander Karlowitsch, geb. 1915. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Abatschewo, Michailowsker Bezirk, Gebiet Charkow. Kolchosarbeiter. Tiersanitäter. Verhaftet am 25.06.1938. Angeklagt nach § 54-10 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 09.02.1938 von einem Sonderkomitee des Stalinsker Gebietsgerichts zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 2 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 05.07.1939 mit einer Gefangenen-Etappe aus Kiew eintraf; freigelassen am 06.06.1946.

BENKE, Johann Alexandrowitsch, geb. 1925 in der Ortschaft Michailowka, Bereslawsker Bezirk, Gebiet Cherson. 7 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Großbauern-Familie. Verhaftet am 24.11.1945. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 06.05.1946 vom Militär-Tribunal des NKWD im Gebiet Lwow zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 23.06.1946 mit einer Häftlingsetappe aus Lwow eintraf; abgemeldet am 20.08.1946 ins Siblag.

BENKE, Jakob Jakowlewitsch,.geb. 1898 in der Stadt Tichorezk, Gebiet Krasnodar. Rote Arbeiter- und Bauern-Armee. Verhaftet am 18.03.1943. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 12.05.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er mit einer Gefangenen-Etappe aus Tscheljabinsk eintraf; starb am 24.04.1944, Standesamt Tschimkent.

BENNING, Samuil (Samuel), geb. 1905, gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Kutter, Kanton Belzer (Balzer), Gouvernement Saratow. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmee-Zone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121) an der Bahnstation Sorokino, Mansker Bezirk, Region Krasnojarsk.
A.F. Lorej. Liste der Ende der 1940er in der Trudarmeezone der Krasnojarsker Metallhütte befindlichen Trudarmisten, Postfach 121, an der Bahnstation Sorokino, Mansker Bezirk, Region Krasnojarsk.

BENZ, Jakob Petrowitsch, geb. 1904. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Nendorf, Grigoriochaltensker Bezirk, ASSR der Wolgadeutschen. Traktorist. Verhaftet am 25.10.1934. Angeklagt nach § 54-8 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 30.01.1935 vom Militärgericht des 6. Schützenkorps zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.07.1936 aus dem Siblag eintraf; abgemeldet am 25.06.1940 ins Siblag.

BEP, Friedrich Friedrichowitsch, geb. 1896 in der Ortschaft Michailowka, Beresnowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Stammte aus einer Großbauern-Familie. Lebte eine Zeit lang in der Stadt Sulum in Abchasien. Baumeister. Verhaftet am 14.03.1935. Angeklagt nach §§ 54-4 Abs. 1, 68, 78 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 19.05.1935 vom Gebietsgericht Odessa zu 7 Jahren erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.08.1935 aus dem Siblag eintraf; abgemeldet am 27.09.1938 ins Siblag.

BER, siehe BEHR

BER, Johann Josef, geb. 1918 in der Ortschaft Kukkus, Gebiet Saratow. Analphabet. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lager 252 (Lager für Kriegsgefangene- und Internierte; Anm. d. Übers.). Mähdrescherfahrer. Verhaftet am 06.12.1946. Angeklagt nach § 58-10 der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 04.04.1947 vom Militärgericht der Brjankser Garnison zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag; freigelassen am 30.09.1953, abgemeldet nach Norilsk.

BERCHERS, 1889 in Hannover, Deutschland. Gehobene technische Ausbildung. Lebte eine Zeit lang in Berlin. Ingenieur der Metallurgie. Verhaftet am 30.07.1946. Angeklagt nach §§ 58-4, 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.11.1947 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 14.04.1948 aus dem Butyrka-Gefängnis eintraf; abgemeldet am 16.07.1953 ins Oserlag.

BERG, Aleksei Genrichowitsch, geb. 1906 in Riga. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in Welikije Luki. Schlosser. Verhaftet am 10.03.1945. Angeklagt nach
§ 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.06.1945 vom Kriegsgericht der 61. Armee zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslagerëåò sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.08.1948 mit einer Etappe aus Brest-Litowsk eintraf. Laut Entscheid des Sonderlager-Gerichts des Berglagers vom 06.02.1951 nach 58-10 Abs.1 Haftstrafe 10 Jahre, Haft-Ende 06.02.1961. Freigelassen am 08.03.1956 auf Beschluss des Krasnojarsker Regionsgerichts vom 30.04.1954, abgemeldet nach Moskau.

BERG, Arsentij Konstantinowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1920 in der Ortschaft Bolschaja Murta, Krasnojarsker Landkreis, Jenisejsker Gouvernement. Grundschulbildung. Schütze im Militärzug für chemische Waffen beim Feldheer. Am 30.08.1942 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 29.10.1942 vom Militärtribunal zu 7 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 26.05.2000 von der Militär-Staatsanwaltschaft des Sibirischen Wehrkreises rehabilitiert (P-23759).

BERG, Boris Gawrilowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1900 in der Stadt Tomsk. Schulbildung - 7 Klassen. Rotarmist in Krasnojarsk. Am 01.12.1920 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 17.04.1921 von der Krasnojarsker Gouvernements-Tscheka zu 6 Monaten Konzentrationslager verurteilt. Am 16.11.2000 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabiltitert (P-23798).

BERG, Genrich (Heinrich) Gottfriedowitsch, geb. 1907 in Taschkent. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Trudarmee. Agronom und Seidenraupenzüchter. Verhaftet am 19.12.1942.Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 02.06.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 04.09.1943 aus Tscheljabinsk eintraf; freigelassen am 26.10.1951 wegen guter Führung. Abgemeldet nach Norilsk.

BERG, Kornej Franzewitsch, geb. 1913. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Klasen, Gebiet Omsk. Verhaftet am 31.10.1935. Angeklagt nach § 58-4 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 09.03.1936 von einer Sonderkommission des Obersten Gerichts der Region West-Sibirien zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 30.07.1936 aus dem Siblag eintraf; freigelassen am 31.10.1940.

BERG, Peter Christoforowitsch, geb. 1915. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Semenowka, Dobrinsker Bezirk, Gebiet Saratow. Geringe Schulbildung. Traktorist. Verhaftet am 23.03.1945. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 21.04.1945 vom Militärgericht der 2. Weißrussischen Front zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 05.08.1945 aus Orscha eintraf; freigelassen am 26.11.1952.

BERG, Peter Iwanowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1910 in der Ortschaft Jermakowo, Jenisejsker Landkreis, Jenisejsker Gouvernement. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Rotarmist beim 165. Schützenregiment in der Stadt Aleksandrowska auf der Insel Sachalin. Am 25.10.1941 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 31.03.1942 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 11.09.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-16895).

BERG, Peter Wassiljewitsch, geb. 1916. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Selenowka, Pokrowsker Bezirk, Tschkalowsker Gebiet. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lehrer. Verhaftet am 05.06.1942. Angeklagt nach §§ 58-10 Abs..2, 59-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.11.1942 vom Tscheljabinsker Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 15.07.1948 mit Häftlingen des Bauprojekts 859 eintraf; freigelassen am 26.05.1951 wegen guter Führung; abgemeldet nach Norilsk zur Städtischen MWD-Abteilung.

BERGBOM (BERGBOHM), Gaston Wladimirowitsch, geb. 1912 in der Stadt Tscheljabinsk. Höhere Bildung. Sanitätsarzt. 1935 von einem Sonderkollegium des NKWD für 5 Jahre in die Verbannung geschickt, er verbüßte davon 1,5 Jahre. Häftling, war bei landwirtschaftlichen Arbeiten in der Abansker Kolonie beschäftigt. Am 10.05.1937 in Sachen I.M. Petrow verhaftet (unter dieses Gemeinschaftsverfahren fielen insgesamt 6 Personen). Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation und Schädlingstätigkeit. Am 26.10.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 02.11.1937 in der Stadt Kansk erschossen. Am 03.03.1969 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-14674).

BERGEN, Genrich (Heinrich) Abramowitsch, geb. 1915. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Schirokoje, Kertschensker Bezirk, Ukrainische SSR. 7 Klassen Schulbildung. Sohn eines Kaufmanns. Verhaftet am 18.02.1938. Angeklagt nach §§ 58-2, 58-6, 58-9, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.09.1938 von einer Troika der NKWD-Behörde im Gebiet Tscheljabinsk zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Jugorsker Erziehungs- und Arbeitslager eintraf; freigelassen am 7.02.1948, abgemeldet nach Norilsk.

BERGER, Alexander (Sohn von Emanuel), geb. 1913. 1941 verschleppt in die Ortschaft Rybino im Partisansker Kreis. Mobilisiert zur Arbeitsarmee ins KrasLag.

BERGER, German (Hermann) Germanowitsch, geb. 1918. Gebürtig und wohnhaft in Odessa. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Elektrotechniker. Verhaftet am 25.06.1944. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 13.11.1944 vom Militärgericht des NKWD im Gebiet Odessa zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag; laut Entscheid des Militärkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR vom 15.05.1954 betrug die Haftdauer 10 Jahre; freigelassen am 25.06.1954.

BERGER, Hans, geb. 1915 Gebürtig und wohnhaft in der Stadt Dresden. Mittlere Schulbildung. Verhaftet am 18.02.1948. Angeklagt nach § 58-b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 21.06.1948 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 03.07.1949 aus dem Siblag eintraf; abgemeldet am 21.07.1950 ins Oserlag.

BERGER, Iwan Iwanowitsch, geb. 1912 in der Ortschaft Basel, Jekaterinenstädter Kreis (Marxstadt), Gebiet Saratow. Lebte im Koktschetawsker Gebiet. Angeklagt aus politischen Motiven. Am 25.06.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR zur Verbannung in den Bogutschansker Kreis, Region Krasnojarsk verurteilt. Rehabilitiert am 24.03.2004 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BERGER, Iwan Johann (Sohn von Alexej/Alexander), geb. 1912, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. Wurde zusammen mit seiner Ehefrau Pauline BERGER (Tochter von Eduard) und 6 weiteren Familienmitgliedern nach Pestschanka im Kreis Jemeljanowo deportiert. Man erlaubte ihnen 100 kg Gepäck mitzunehmen. In die Arbeitsarmee wurden die Frauen einberufen, deren Kinder älter als 5 Jahre waren. Die Besiedelung der Häusern erfolgte zwangsweise. Nachdem sie die Männer verhaftet hatten, begann die Kommunisten die Familien zu vertreiben.

BERGER, Salomon (Sohn von Nikolaus), geb. 1906, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 verschleppt in die Ortschaft Barabanowo im Kreis Jemeljanowo. Mobilisiert zur Arbeitsarmee in s KrasLag.

BERGMAN (BERGMANN), Georg Petrowitsch, geb. 1923 in der Ortschaft Schirokoje, Peskowsker Bezirk, Gebiet Saporoschje. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 19.04.1945. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 26.04.1945 vom Militär-Gericht der 47. Garde-Schützen-Division zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.08.1945 mit einer Gefangenen-Etappe aus Brest eintraf; freigelassen am 04.07.1953, abgemeldet ins Tscheljabinsker Gefängnis.

BERK. 5-köpfige Familie. Aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert. Im Herbst 1942 siedelten sie in der kleinen Siedlung Mirojedicha, Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk. G. Bespalow «Auf Wiedersehen, Morojedicha», Leuchtturm des Nordens.
07.02.2000. Ljudmila Koschijewa. Sonderumsiedler im Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk. 9. Wettbewerb

BERK, deutsche (5-köpfige) Familie; Verbannte; im Herbst 1942 wurden sie im Dorf Mirojedicha, Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, abgeliefert.
-G. Bespalow, Auf Wiedersehen, Mirojedicha, Ikarsker Nachrichten, 24-31.08.2000.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BERK Iwan, möglicherweise Deutscher. Lebte in Nowoiwanowka, Nowoiwanowsker Dorfrat, Abansker (heute Krasnoturansker( Bezirk), Minussinsker Gebiet. Großbauer. (Krasnoturansker Bezirksarchiv, Fond R-1/377, Verz. 3, Akte 36)

BERKLE, Fjodor Fjodorowitsch (Friedrich Friedrichowitsch), geb. 1884 im Gouvernement Saratow. Konnte lesen und schreiben. Arbeitete als Tier-Sanitäter im Tubinsker Milch- und Fleischkombinat, Krasnoturansker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 13.05.1946 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 15.09.1946 auf einer Fernsitzung des Krasnojarsker Regionsgerichts zu 8 Jahren Besserungsarbeitslager mit Entzug der politischen Rechte für einen Zeitraum von 4 Jahren verurteilt. Am 29.01.1993 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4056).

BERKLEI, Jakob, mit seiner Familie (drei Kinder) aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Siedlung Podsosnoe, Nasarowsker Bezirk, egion Krasnojarsk, deportiert. Wegen Getreidediebstahls für seine hungernden Kinder zu 8 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Kehrte nach Hause zurück, genas und wurde erneut verhaftet.
Jegor Aleksandr, Märtyrer, „Krasnojarsker Arbeiter“, 17.03.1990.

BERKLI (Berkle?), Bogdan. Geb. 1928. Stammte aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1953-56 in der Verbannung in Jarzewo, Jenisseiseker Bezirk, Region Krasnojarsk, sowie in der Siedlung Kriwljak, Keschemsker Bezirk, Region Krasnojarsk.
L. Laman(n). Wie hartnäckig die Erinnerung die Kindheit absorbiert hat…
Verbannungs- / Lagerhaft-Bericht von Jaroslaw Dmitriewitsch Skalisch.

BERKMAN(N), Ern(e)st Karlowitsch, geb. 1920 in Koibez (Cottbus?), Brandenburg, Deutschland. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Kriegsgefangener. Verhaftet am 22.07.1947. Angeklagt nach § 58-6-1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 06.01.1948 vom Kriegsgericht des MWD in der Region West-Sibirien zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 19.09.1948 aus dem Nowosibirsker Gebiet eintraf, abgemeldet am 15.01.1949 ins Sonderlager 4.

BERKON, Alisa (Tochter von Fjodor/Friedrich), geb. 1917, beendete das Studium der Pädiatrie (Kinderheilkunde). Die Verbannungszwit verbüßte sie im Autonomen Gebiet Taymyr, Krasnojarsker Gebiet. 1943 war sie Ärztin im Woronzowsker Krankenhaus im Kreis Ust-Jenissejsk.

BERMANN, siehe BEHRMANN

BERMAN, Anton Iwanowitsch, geb. 1904 in der Stadt Schdanow, Gebiet Smolensk. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Stadt Barabinsk. Verhaftet am 22.04.1943. Angeklagt nach § 58-10 Abs.2 des Strafrechts der RSFSR. Angeklagt am 12.06.1943 vom Militär-Tribunal der Omsker Eisenbahnlinie zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag; traf dort aus dem Wjatlag ein, abgemeldet am 02.02.1949 ins Sonderlager 2. Freigelassen am 27.01.1951 wegen guter Führung, abgemeldet nach Dudinka. Rehabilitiert am 29.10.1964

BERMAN, Peter Bogdanowitsch, geb. 1917. Gebürtig und wohnhaft im Dserschinsker Bezirk, Gebiet Stalin. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Hammerschmied. Verhaftet am 19.08.1944. Angeklagt nach § 54-1b des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 28.07.1945 vom Militärgericht der Garnison der Stadt Stalin zu 20 Jahren harter Zwangsarbeit sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er mit einer Etappe aus Dnjepropetrowsk eintraf; starb am 09.11.1947, Standesamt der Stadt Stalin.

BERMANN (BEHRMANN), Genrich (Heinrich) Augustowitsch, geb. 1894 in Deutschland. Dorfschulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Arbeiter in der Kolchose „Mähdrescher“ im Dorf Dorschkejewo, Balachtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Àm 08.02.1938 verhaftet. Das Verfahren wurde auf Grund des Todes des Angeklagten am 05.01.1939 eingestellt. Am 26.06.2002 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-15277).

BERNDT, Friedrich Wilhelm (Franzewitsch), geb. 1914 in Bützew (Bützow?), Deutschland. Diente in der deutschen Armee. Am  03.04.1946 von der operativen Abteilung des Lagers N° 145 verhaftet. Angeklagt nach § 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 17.07.1946 vom Militärgericht des NKWD der Region Kursk zu 20 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Traf am 02.05.1947 mit einer Orschsker Etappe im Norillag ein, am 27.04.1949 ins Berglager-2 abgemeldet. Am11.12.1953 ins Lager 144 verlegt.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst. Buch 2, Moskau, 2002, S. 160

BERNGARDT (Bernhardt), Adam Adamowitsch, geb. 1912 in der Ortschaft Blumenthal, B-Taansker Bezirk, Gebiet Saporoschje. Nur wenig Schulbildung. Lebte in Wologda. Verhaftet am 29.04.1949. Angeklagt nach § 54-1à, 54-11 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 01.06.1949 vom Militärtribunal in Wologda zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 05.07.1949 aus Wologda eintraf. Auf Beschluss des Militärtribunals des Belomorsker Wehrkreises vom 22.03.1955 wurde die Strafe auf 7 Jahre abgemildert, mit Entzug der Rechte für 3 Jahre; freigelassen am 18.04.1955 wegen guter Führung gemäß Entscheid des Militärtribunals des Belomorsker Wehrkreises vom 22.03.1955, abgemeldet ins Gebiet Tscheljabinsk.

BERNGARDT (Bernhardt), Friedrich Kondratowitsch, geb. 1923 in der Ortschaft Frank, ASSR der Wolgadeutschen. 6 Klassen Schulbildung. Weber. Verhaftet am 03.02.1942. Angeklagt nach § 58-10 Abs.2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 06.05.1942 vom Militärtribunal der Garnison in Barnaul zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 25.06.1942 aus Barnaul eintraf, abgemeldet am 26.02.1949 ins Sonderlager-2, freigelassen am 24.04.1951 wegen guter Führung, abgemeldet nach Norilsk.

BERNGARDT (BERNHARDT), Valentin Ernestowitsch, geb. 1892 in der Stadt Smolensk, mittlere Schulbildung. Ab 1919 in der Partei, ausgeschlossen 1921 wegen Betrugs gegenüber der Partei. Wirtschaftler, Leiter der Planungsabteilung im Kombinat «Minusasoloto» in der Siedlung Olchowka, Artemowsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Àm 29.11.1937 in Sachen B.K. Aldadanow verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutinären Organisation. Am 19.04.1937 vom Militärlollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zu 8  Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 13.10.1956 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR rehabilitiert (P-6032).

BERNHARDT, Elisabeth, 1888-1964. Verbrachte die Verbannungszeit in der Ortschaft Koma im Kreis Nowosjolowo, Region Krasnojarsk. Nach der Freilassung im Jahre 1956 ging sie nach Barnaul.

BENGARDT (BENHARDT?), Friedrich. 1941 zusammen mit seiner Familie, darunter sein Sohn Leo Friedrichowitsch Bengardt, geb. 1935, aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Koma, Nowoselewsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. 1942 zur Trudarmee mobilisiert, wo er am 17.08.1942 an Unterernährung und Erschöpfung starb. Swetlana Balseris, Diana Maurer, Anastasia Golubewa. Es sprechen die Kinder der Kriegsjahre, 3. Wettbewerb.

BERNDT, Anna-Lars (Lara?), geb.1926. Gebürtig und wohnhaft in Deutschland. Mittlere Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Telefonistin. Verhaftet am 30.05.1945. Angeklagt nach § 19-58-8 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 05.05.1945 vom Militärtribunal der 28. Armee zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.09.1945 mit einer Etappe aus Lwow eintraf. Abgemeldet am 13.11.1948 ins Aleksandrowsker Gefängnis.

BERNDT, Friedrich Franzewitsch, geb. 1914 in der Stadt Bützew (Bützow?), Deutschland. Mittlere Schulbildung. Angehöriger der deutschen Armee. Verhaftet am 03.04.1946. Angeklagt nach § 58-6 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 17.07.1946 vom Militärtribunal des MWD im Gebiet Kursk zu 20 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 02.05.1947 mit einer Orschansker Etappe eintraf; abgemeldet ins Sonderlager-2 am 27.04.1949, abgemeldet ins Lager 144 am 11.12.1953.

BERNDT, Friedrich Wilhelm. Bankbesitzer. Verbüßte seine Haftstrafe im Norillag.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst,,,, Buch 2, Ìoskau, 2002, S. 160

BERNDT, Jakob Emmanuilowitsch, geb. 1925. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Israilowka, Ustinowsker Bezirk, Gebiet Kirowograd. 5 Klassen Schulbildung. Schüler. Verhaftet am 25.03.1946. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.04.1946 vom Militärtribunal der 69. Swenigorodsker Garde-Rotbanner-Division zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager (15 Jahren Zwangsarbeit) sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 08.07.1946 aus Krasnojarsk eintraf; abgemeldet am 12.10.1948 als Zwangsarbeiter (Erziehungs- und Arbeitslager) registriert; freigelassen am 25.07.1953.

BERNE, Pawel (Paul?) Petrowitsch, geb. 1893, mögliherweise Deutscher. Erdöl-Ingenieur, versierter Spezialist für geologische Schürfarbeiten sowie Bohrausrüstungen und –einrichtungen. Höhere Ausbildung, beendete 1916 das Petersburger Bergbau-Institut, studierte von 1929-1931 in Berlin N DER Deutschen Akademie der Wissenschaften. Lebte in Baschkirien. 1937 verhaftet. Verurteilt zu 20 Jahren Gefängnishaft und 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte. Verbüßte seine Strafe im Lager Solowki, ab 1939 im Norillag. Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen bei der Entwicklung geologische Schürfarbeiten wurde die Haftzeit insgesamt dreimal verkürzt (insgesamt um fünfeinhalb Jahre). 1948 mit einem Häftlingstransport ins Irkutsker Gefängnis verbracht. 1952 freigelassen. 1953 zur Zwangsansiedlung nach Norilsk verschickt. 1956 regabilitiert.
... und das ganze Leben, Norilsk, 2003, S. 17, 19.

BERNWALD, Maria Jewgenjewna, geb. 1925, 9 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Ortschaft Wassiljewka, Jurtschinsker Bezirk, Gebiet Kemerowo. Verhaftet am 24.11.1948. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.02.1949 vom Militärtribunal des MWD im West-Sibirischen Wehrkreis zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, traf dort aus dem Oserlag ein. Gemäß Beschluss des Militärtribunals des West-Sibirischen Wehrkreises vom 05.07.1955 wurde die Strafe auf 7 Jahre herabgesetzt, mit Entzug der Rechte für 2 Jahre; freigelassen am 21.07.1955 gemäß Entscheid des Militärtribunals vom 05.07.1955, abgemeldet nach Norilsk.

BERSCH, Donat. 21 Jahre. Lebte in der Ortschaft Algaschtyk, Algaschtyksker Dorfrat, Abakansker (heute Krasnoturansker) Bezirk, Minussinsker Gebiet. Der Familie wurden 1927 gerichtlich die Wahlrechte entzogen (Krasnoturansker Bezirksarchiv, Fond R-1/377, Verz. 3, Akte 2)

BERSCH, Jakob Jakowlewitsch, geb. 1899 im Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Ehemaliger Kulak. Genossenschaftsmitglied in der Siedlung Polewaja, Kreis Biriljussy, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 02.03.1938. Angeklagt der Teilnahme an einer konterrevolutionären Organisation. Verurteilt von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR am 23.05.1938 zur Höchststrafe. Erschossen am 13.08.1938 in Atschinsk. Rehabilitiert vom der Sonderkommission des Obersten Sowjet der RSFSR am 13.04.1961. (P-12781).

BERT, Klaudia (Tochter von Andreas), zusammen mit ihrem Sohn Alexander (Sohn von Jakob), geb. 1937, verbannt in den Kreis Biriljussy. Der Sohn starb im Oktober 1938.

BERTMAN(N), Peter Petrowitsch, geb. 1904 im Gouvernement Winniza. Konnte nur wenig lesen und schreiben. 1932 zu 6 Jahren Konzentrationslager verurteilt. Ungelernter Arbeiter am Bezirkswärmeenergie-Zentrum in der Stadt Krasnojarsk. Am 02.06.1938 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-6, 58-9 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 18.01.1939 aus Gründen, die zu seiner Rehabilitierung führten, eingestellt (P-2928) .

BERTSCH, Fjodor Petrowitsch, geb. 1895; BERTSCH, Maria Filippowna, geb. 1904; Bertsch (Resun), Sofia Fjodorowna, geb. 1926. Deutsche Familie, die in Leningrad in einem eigenen Haus wohnte. Auf Beschluss des Kriegsrates der Leningrader Front vom 09.03.1942 am 17.03.1942 aus Leningrad nach Momotowo, Kasatschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, ausgewiesen. Rehabilitiert am 16.08.1994.
Mitteilung von Vera Sawelewna Dranischnikowa Sechste geschichtlich-rechtliche Expedition, Momotowo 2009

BERTRAM, Iwan Iwanowitsch, geb. 1913 im Kamyschinsker Landkreis, Gouvernement Saratow. Arbeitete als Rechnungsführer in der Dorfkonsumgenossenschaft (Schullehrer)  im Dorf Nikolajewka (Gnadendorf), Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 04.07.1937 verhaftet. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 13.11.1937 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe (gemäß NKWD-Befehl ¹ 00439 vom 25.07.1937) verurteilt. Am 24.11.1937 in der Stadt Minusinsk erschossen. Am  15.07.1958 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises rehabilitiert (P-9872).

BERZ, Iwan Iwanowitsch, geb. 1900. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Mandorf, Bezirk Marienthal, Gebiet Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 18.03.1946. Angeklagt nach §§ 58-1à, 58-3 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 10.05.1946 vom Altaier Gebietsgericht in Barnaul zu 7 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 14.07.1946 aus dem Nowosibirsker Durchgangsgefängnis eintraf. Abgemeldet am 20.08.1946 ins Siblag.

BERZ, Martin Martinowitsch, geb. 1889 in der Ortschaft Nischnjaja Bulanka, Amtsbezirk Abakan, Landkreis Minusinsk, Jenisejsker Gouvernement. Ehemaliger Kulak. Arbeitete als Schmied bei der Mine Aleksandrowka, Taschtypsker Kreis, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 25.02.1938. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 19.05.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 24.06.1938 in Minusinsk erschossen. Rehabilitiert am 11.07.1959 von der Sonderkommission des Obersten Sowjet der RSFSR. (P-11070).

BERZ, Pawel (Paul) Davidowitsch, geb. 1891. Lebte in der Ortschaft Nischnjaja Bulanka, Bezirk Karatis, Region Ost-Sibirien. 1933 als Großbauer enteignet. Zusammen mit seiner Familie aus dem Bezirk verschleppt: Ehefrau Mathilda, Sohn Iwan.

BERZ, Peter Martinowitsch, geb. 1891, möglicherweise Deutscher. Lebte in der Ortschaft Nischnjaja Bulanka, Bezirk Karatus, Region Ost-Sibirien. 1933 enteignet, zusammen mit seiner Familie aus dem Bezirk verschleppt: Ehefrau Mathilde, Sohn Iwan.

BESER, Konstantin Iwanowitsch, geb. 1911 in der Ortschaft Aschaga-Dschamin, Saksker Bezirk, Autonomes Gebiet Krim. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Großbauern-Familie. Lebte eine Zeit lang in der Tschistowsker Getreide-Sowchose im Bulajewsker Bezirk, Gebiet Nord-Kasachstan. Schuhmacher. Verhaftet am 07.03.1949. Angeklagt nach §§ 58-10 Abs.1, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 26.04.1949 vom Nord-Kasachischen Regionsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 29.06.1949 aus Petropawlowsk eintraf; freigelassen am 07.04.1955 auf Veranlassung des Volksgerichts des 1. Norilsker Reviers mit Ukas vom 14.07.1954, nach Norilsk abgemeldet, anschließend bei der MWD-Behörde von Petropawlowsk, Gebiet Nord-Kasachstan, gemeldet.

BESGANS, Albert Adolfowitsch, geb. 1923 in der Ortschaft Nowopopowka, Marjanowsker Bezirk, Gebiet Omsk. Niedrige Bildung. Lebte eine Zeit lang im Kriworoschsker Bezirk, Gebiet Dnjepropetrowsk. Verhaftet am 23.06.1945. Angeklagt nach $ 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 27.06.1945 vom Militärtribunal des NKWD der Stadt Posen zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.08.1945 mit einer Häftlingsetappe aus Brest-Litowsk eintraf; freigelassen am 20.07.1953

BESGANS, Filipp Filippowitsch, geb. 1906im Ujsker Bezirk, Autonomes Gebiet Krim. Konnte lesen und schreiben. Lebte eine Zeit lang in der Ortschaft Nowye Posenki, Sowjetsker Bezirk, Gebiet Nord-Kasachstan. Von Beruf Koch. Verhaftet am 19.02.1943. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.04.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag., wo er aus dem Durchgangsgefängnis Nowosibirsk eintraf; am 03.11.1943 verstorben.

BESINER, Emma Jakowlewna, geb. 1908 im Gebiet Krasnodar. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in einer Kolchose namens Molotow im Urizker Bezirk, Gebiet Kustanai. Verhaftet am 03.08.1952. Angeklagt nach §§ 58-7, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.01.1952 vom Regionsgericht in Kustanai zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie aus Kustanai eintraf; abgemeldet am 28.07.1955 ins Dubrawlag Potma.

BESLER, Elvira Stefanowna, geb. am 25.12.1932. Wolgadeutsche, deportiert in die Region Krasnojarsk. Lebt in der Ortschaft Êaptyrewo, Bezirk Schuschenskoje, Region Krasnojarsk.

BESNER, befand sich 1943 in der Arbeitsarmee im KrasLag. Galt als bester Agitator.

BESSER, Michail Iosifowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1891 in Weißrußland. Angeklagt aus politischen Motiven. Am 08.06.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur verbannung in eine Siedlung im Bolscheulujsker Kreis, Region Krasnojarsk. Rehabilitiert am 30.12.2004 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BETCHER (BÖTTCHER), Karl Jakowlewitsch, geb. 1887 in Deutschland. Konnte lesen und schreiben. Deutscher Staatsangehöriger. Schneider in der Stadt Krasnojarsk. Am 10.08.1937 verhaftet. Angeklagt wegen Spionage. Am 04.01.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zur Ausweisung aus der UdSSR verurteilt. Am 17.05.1960 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises rehabilitiert (P-12116).

BETKE, Friedrich Gustavowitsch, geb. 1912. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Staraja Guta, Gebiet Schitomir. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schmied. Verhaftet am 20.04.1945. Angeklagt nach § 63-1 des Strafgesetzes der BSSR. Verurteilt am 10.05.1945 vom Militärtribunal des MWD im Gebiet Minsk zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 05.08.1945 mit einer Orschansker Etappe eintraf. Starb am 14.05.1946.

BETCHER (BÖTTCHER), Michail Michailowitsch. Geb. 1925 in Wapnjanka, Gebiet Odessa. 6 Klasen Schulbildung. Lebte im Makarowsker Bezirk, Gebiet Kostroma. Verhaftet am 26.03.1947. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 19.04.1947 vom Militärtribunal des NKWD im Gebiet Gorki zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 09.1952 aus dem Gebiet Gorki eintraf; abgemeldet am 12.08.1954, starb in Akmolinsk.

BETKER, Emil Ludwigowitsch, geb. 1902 im Abakansker Amtsbezirk, Landkreis Minusinsk, Jenisejsker Gouvernement. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Arbeitete in seiner privaten Wirtschaft in dem Dorf Nikolajewka; Krasnoturansker Kreis, Region West-Sibirien. Verhaftet am 17.01.1934. Angeklagt wegen Spionage und Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Am 10.03.1934 von einer Sonder-Trojka der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region West-Sibirien zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 02.10.1962 durch das Militärtribunal des Sibirschen Wehrkreises rehabilitiert (P-13603).

BETZ, Albert Karlowitsch, geb. 1913 in Sankt-Petersburg. Mittlere technische Ausbildung. Als Verbannter in der Siedlung Ule, Sajansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 19.12.1937 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Aktivitäten. Am 30.12.1937 von einer Trojka der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 05.02.1966 durch das Krasnojarsker Gebietsgericht rehabilitiert (P-14325).

BETZGOLD (Betzhold?). Familie, die aus dem Gebiet Saratow in die Ortschaft Berjosowka, Abansker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert wurde. Erinnerungen von J.I. Ledergaus I. Stremedlowskaja. Traditionen und Bräuche der Deutschen in der Ortschaft Berjosowka

BIBER, Friedrich Friedrichowitsch, geb. 1915 in der Ortschaft Alexanderfeld, Gebiet Odessa. Analphabet. Lebte in Tomsk. Verhaftet am 11.03.1952. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 10.04.1952 von einem Militärtribunal des MGB im West-Sibirischen Wehrkreis zu 25 Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus der MWD-Behörde der Stadt Tomsk eintraf; entlassen nach §§ 3 und 6 des Strafgesetzes vom 17.09.1955 in Norilsk zur weiteren Verfügung des Leiters der 4. Sonderabteilung der MWD-Behörde im Gebiet Tomsk.

BIBRICH, Gerhard Emiljanowitsch, geb. 1917 im Gouvernement Saratow. Zwangsarbeiter in der Arbeitsarmee. Arbeitete in einer Zwangsarbeiterkolonie der Siedlung Werchnjaja Tuguscha, Ilansker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 30.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter, trotzkistischer Agitation. Am 30.10.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 07.03.1955 von einer Kommission zur Überprüfung von Strafverfahren der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4624).

BIBRICH, Renata Emeljanowna, geb.  1919. Beendete 1941 die Arzthelferinnen- und Hebammenschule in Engels. Als Verbannte im Tajmyrgebiet. War dort als Ärztin tätig.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BIBRIK, Renata (oder Renate, Tochter von Emil), geb. 1919; beendete die Arzthelferinnen- und Hebammen-Schule in der Stadt Engels. 1941 deportiert aus dem Wolgagebiet in das Gebiet Krasnojarsk, ins das Autonome Gebiet Tajmyr. Ab 1942 arbeitete sie im Krankenhaus der Siedlung Woronzowo im Kreis Ust-Jenissejsk.

ABICH, Alexander Adamiwtsch. Student an der Theaterfachschule. 1941 aus Saratow in die Trudarmee mobilisiert, anschließend ins KrasLag. Schauspieler. Er verbüßte die Haftstrafe im KrasLag. Nach seiner Freilassung war er Direktor am Kansker, danach am Abakansker Theater. 07.08.90 J. Tschigischew. Das brauchen die Lebenden

BICHERT, Anna (Tochter von Jakob), geb. 1888, Mutter von S. (J.) Bichert, ab August 1942 verbannt aus dem Gebiet Saratow in der Siedlung Kostino im Kreis Turuchansk

BICHERT, Friedrich Genrichowitsch, geb. 1913 in der Ortschaft Kano, Amtsbezirk Gmelin, Landkreis Zarizyn, Gouvernement Saratow. Grundschilbildung. Sonderumsiedler. Arbeitete als Pferdepfleger in der Krasnogorsker Sowchose bei der Hauptverwaltung des Nordmeer-Seeweges im Bolschemurtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 08.06.1948 verhaftet. Angeklagt nach §58-10, Abs. 1 und § 59 „b“, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 03.10.1948 von einem Gericht im Kenisejsker Bassin zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte gemäß § 58-10, Abs. 1 verurteilt. § 59 wurde in § 111 des Strafgesetzes umgewandelt; verurteilt zu 1,5 Jahren Arbeits- und Erziehungslager. Am 20.11.1948 wurde der § 111 des Strafgesetzes durch ein Kollegium des Obersten Gerichts der UdSSR aus dem Urteil herausgenommen, die übrigen §§ blieben inkraft. Am 13.06.1991 durch die Staatsanwaltschaft der UdSSR rehabilitiert (P-20054).

BICHERT, Samuel (Sohn von Jakob), geb. 1931, befand sich mit seiner Ehefrau Frieda BICHERT (Tochter von Jegor), geb. 1931, ab August 1942 bis 07.02.1955 in Verbannung in der Siedlung Kostino, Gebiet Turuchansk. Bei kamen aus dem Gebiet Saratow. Sie arbeiteten auf einer Kolchose namens "Stalin".

BIEGLER, (oder Bigler), Emil (Sohn von Emil), geb. 1919, stammte aus der Ortschaft Sosnowka (heute Kreis Omsk im Gebiet Omsk). Einwohner der Stadt Atschinsk im Krasnojarsker Gebiet. Rotarmist im 503. Schützenregiment der 91. Schützendivision. Beendete das pädagogische Technikum. Verhaftet am 20.04.1941. Am 27.06.1941 vom Kriegstribunal des Sibirischen Wehrkreises nach § 58-1 „B“ und 58-10, Absatz 1, Strafgesetzbuch zum Tod durch Erschiessen verurteilt. Das Urteil wurde am 08.08.1941 voll-streckt. Er wurde am 26.04.1991 von der Militäranwaltschaft rehabilitiert.

BIEHL, Jakob Jakowlewitsch. Geb. Am 08.09.1908. 1941 mit seiner Familie aus der Ortschaft Kano, Gebiet Saratow deportiert: Ehefrau Maria Davidowna Lackmann (geb. am 19.03.1919) in der Ortschaft Kano, Gebiet Saratow, Kinder: Jakob (geb. 1930), Alexander (geb. 1938), Ella (geb. 1936), (Bortnowskaja, geb. 11.08.1937), Jekaterina (Katharina, geb. 1940), (Surowzewa) Lidia (geb. 1941). 1942 zur Trudarmee ins Kirowsker Gebiet mobilisiert. Kam dort bis 1948 zum Holzeinschlag, erkrankte, kehrte zurück.
«Menschen und Schicksale»

BIENEMANN, befand sich 1943 in der Arbeitsarmee im KrasLag. Galt als bester Agitator.

BIENEMANN, Alexander (Sohn von Jakob), geb. 1909, im Jahre 1941 verschleppt aus der ASSR der Wolgadeutschen in das Dorf Srednaja Kandala im Kreis Tassejewo; mobilisiert zur Arbeitsarmee ins Kraslag.

BIENEMANN, Robert (Sohn von Boris), Sohn von S. (F.) Bienemann, wurde in der Verbannung in Turuchansk geboren. Freigelassen im Jahre 1956.

BIENEMANN, Sophia (Tochter von Friedrich), geb. 1911, Mutter von R. (B.) Bienemann; Verbannte. Befand sich ab Juni 1948 in der Verbannung in Turuchansk, arbeitete als Reinmachefrau in der Bächerei No. 2. Freigelassen 1956.

BIENEMANN, Viktor (Sohn von Wladimir/Walter), geb. 1924, verschleppt aus der ASSR der Wolgadeutschen im Jahre 1941, starb in der Arbeitsarmee.

BIENEMANN, Wladimir/Walter (Sohn von Andreas), geb. 1899, zusammen mit seiner Ehefrau und den Kindern 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen vertrieben in den Irbejsker Kreis. Starb in der Arbeitsarmee. Seine Frau verstarb gleich nach der Umsiedlung. Beide Söhne (einer von ihnen Albert, geb. 1940) lebten nach dem Tod der Mutter bei M. Bock in dem Dorf Tschuchlomino im Irbejsker Kreis.

BIER, David, Verbannter in der Siedlung Nikolskij, Kreis Dudinka, im Autonomen Kreis Taymyr. Zum Vorsitzenden der Genossenschaft „Polarstern“ ernannt.

BIGEL, Stanislaw (Stanislaus?) Michailowitsch, möglicherweise Deutscher, Bau-Ingenieur. Am 04.07.37 auf offener Straße verhaftet. Verbüßte seine Lagerstrafe im Norillag. Leitete im Jahre 1950 den Bau des Hauses N° 48 (heute die technische Bibliothek), baute das Kaufhaus "Talnach", das innerhalb von vier Monaten zu Stalins Geburtstag errichtet wurde; dafür erhielten die Bauarbeiter damals eine Prämie - 2 Päckchen Machorka-Tabak.
-Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst..., Buch 6, Moskau, 2005, S. 194,(b).
-Verurteilt zu fast einem halben Jahrhundert. Sapoljarnaja Prawda, 18.05.1990

BIGLER (BIEGLER?), Emil Emilewitsch, geb. 1919 in dem Dorf Sosnowka, Landkreis Omsk, Tobolsker Gouvernement. Beendete das pädagogische Technikum. Lebte in der Stadt Atschinsk, Region Krasnojarsk. Rotarmist im 503. Schützenregiment, 91. Schützendivision. Am 20.04.1941 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-1 „b“ und 58-10, Abs. 1 des russischen Strafgesetzes der RSFSR. Am 27.06.1941 vom Militärgericht des Sibirischen Wehrkreises zur Höchststrafe verurteilt. Am 08.08.1941 erschossen. Am 26.04.1991 durch die Militär-Oberstaatsanwaltschaft rehabilitiert. Archivakte N°. P-12676 beim Archiv der Omsker Regionsverwaltung des Föderativen Sicherheitsdienstes.
Wird nicht in Vergessenheit geraten. Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Region Omsk, Bd. 1 (A-B), Omsk, 2000, S. 278

BIGLER, Otto Eduardowitsch, geb. 1917 in der Ortschaft Amirowka, Baschkirische ASSR. 10 Klassen Schulbildung. Verhaftet am 2.03.1947. Angeklagt nach § 17-58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 23.06.1947 vom Militärtribunal der Brjansker Garnison zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 13.09.1947 aus Brjansk eintraf; freigelassen am 30.09.1953 wegen guter Führung, abgemeldet nach Krasnowischersk im Gebiet Molotow.

BIGUS, Siegfried, geb. am 27.08.1924. Verbüßte seine Haftstrafe im Norillag.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst..., Buch 2, Moskau, 2002, S. 160

BICHERT, Karl Baltasarowitsch. Geb. 1904 in der Ortschaft Kano, Kanton Gmelin, ASSR der Wolgadeutschen. Familie: Ehefrau Maria Jegorowna, fünf kleine Kinder: Nikolai, Vera (Styr/Stier?), die betagte Mutter. Verhaftet am 15.12.1937. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Erschossen am 05.01.1938 in der Stadt Engels. Die Familie wurde 1941 aus der Ortschaft Kano, Kanton Gmelin, in die Ortschaft Salba, Krasnoturansker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Im Dezember wurde die älteste Tochter im Alter von 16 Jahren bis 1946 zum Holzeinschlag in die Trudarmee geschickt.
O.S. Denissowa «Schmerz und Leid sind nicht vergessen…»

BILDERT, Karl Eduardowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1904 im Mogiljewsker Gouvernement. Lebte in Norilsk. Angeklagt der Zugehörigkeit zu einer konterrevolutionären Gruppe von Kulaken. Am 07.02.1951 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in Norilsk, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 26.10.1954. Rehabilitiert von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk am 04.02.2004.

BILLE. Wurde mit seiner Familie aus dem Gebiet Saratow in den Ulus (Landkreis) Sukina, Schirinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
 L. Charitowa. «Sie hat der Sowjetmacht verziehen»

BINEK (BIENEK) Ernst-Josef, geb. 1916 in Berlin. 8 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in Luxemburg. Bäcker. Verhaftet am 03.03.1948. Angeklagt nach § 58-6 Abs.1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 10.07.1948 von einer Sondersitzung des MGB der UdSSR zu 15 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Gebiet Nowosibirsk eintraf; abgemeldet am 16.07.1953 ins Oserlag.

BIR (Bier), David. Als Verbannter in der Siedlung Nikolskij, Bezirk Dudinka, Autonomes Taijmyr-Gebiet. Zum Vorsitzenden der Genossenschaft „Polarstern“ ernannt.
-Museumsbote, Ausgabe 1. Dudinka, 2001.
-L.A. Tschurilowa, Sonderumsiedler im Taijmyrgebiet, 1999
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BIR (Bier), Emmanuel Davidowitsch. 1931-1986. íåìåö. 1941 zusammen mit den Eltern in die Region Krasnojarsk deportiert. Verbrachte die Verbannungszeit in der Siedlung Sitkowo, Bezirk Dudinka, Autonomes Tajmyrgebiet. Arbeitete von 1946 bis 1986 in der Baubehörde für Hafenbau als Schlosserlehrling, Schweißer und Vorarbeiter. In den 1960er Jahren beendete er das politechnische Technikum in Kansk. Stand von 1971 bis 1986 an der Spitze des Reviers für Spezialmontagen. Im Jahr des 50. Jahrestages des Norilsker Kombinats bekam er den Titel „Verdienter Baumeister der RSFSR» verliehen (1985). Kerze der Erinnerung.
Kerze der Erinnerung. Das Tajmyrgebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen

BIRGER, Helmut (Sohn von Iwan/Johann), 1941 deportiert aus der ASSR der Wolgadeutschen in den Kreis Biriljussy. Am 04.03.42 vom Uschurer Kriegskommissariat einberufen in die Arbeitsarmee.

BIRICH (Fischer), Amalia Jakowlewna. Geb. 1941 in der Ortschaft Bauer, Kamensker Bezirk, Gebiet Saratow. Mutter: Fischer (Fertich), Amalia Kondratewna (geb. 1917), Vater: Birich, Jakob Friedrichowitsch (geb. 1923. 7 Schulklassen, 1939 in der Trudarmee in Solikamsk; überlebte), Schmied; die Brüder Jakob und Iwan Birich wurden 1940 in den Finnischen Krieg mobilisiert, er starb in der Nähe von Leningrad. 1941 aus der Ortschaft Bauer (7267), Kamensker Bezirk, Gebiet Saratow, in die Ortschaft Mokino, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk, mobilisiert.
Mitteilung von Amalia Jakowlewna Birich. Expedition der pädagogischen W.P. Astafjew-Universität. 2017, Bezirka Karatus und Kuragino (D.W. Swirina, J.A. Franz)

BIRICH, F., gebürtig aus dem Gouvernement Saratow. 1941 deportiert in den Kuraginsker Kreis, Region Krasnojarsk. Wurde zum führenden Mechanisator des Kreises.

BIRICH, Jakob Fedorowitsch. Geb. 1922. Gebürtig und wohnhaft im Gouvernement Saratow. Traktorist in der Kolchose „Roter Stern“.Im Septemer 1941 mit seiner 9-köpfigen Familie in das Dorf Sidorowo (Grjasnucha), Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. 1942 wurden Vater und Mutter in die Trudarmee mobilisiert. Er selbst wurde zusammen mit seinem älteren Bruder am 21.01.1942 in die Trudarmee inds Wjatlag, Kirowsker Gebiet, mobilisiert. Arbeite beim Holzeinschlag. Später in Solikamsk, Molotowsker Gebiet (Usollag). 1948 kehrte er zu seiner Familie nach Sidorowo zurück. 1945 wurde ein weiterer Bruder in die Trudarmee mobilisiert, drei Kinder blieben in der Verbannung zurück (geb. 1930, 1936, 1938). Lebte 1991 auf der ersten Farm der Sowchose „Der Kuraginsker“ im BezirkKuragino, Region Krasnojarsk.
- O. Nikanorowa. Zwei Heimaten gibt es nicht, Krasnojarsker Arbeiter, 06.09.199.
- I.A. Becher, A.J. Kluge, Zur Frage der Deportation der Sowjet-Deutschen. Thesen, Vorträge und Mitteilungen der wissenschaftlichenK onferenz „Menschen und Schicksale, 20. Jahrhundert.“ Krasnojarsk 2003, S. 93.
O. Nikanorowa. Die Front hinter Stacheldraht. Iljitschs Vermächtnis (Kuragino), N° 149, 1999. Im Frühjahr sterben sie nicht. Abakan, 2005. S. 144-146.
J.W. Mogilnikow, Schüler der 11. Klasse an der städtischen Bildungseinrichtung der Roschtschinsker Schule N° 17, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk. N.M. Botschkarewa, Geschichtslehrerin. Zwei Schicksale aus meiner Familienbiographie (A.A. Wagner, E.G. Wagner und andere).
Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BIRICH, Jakob Jakowlewitsch, geb. 1922. Geboren und whnhaft im Gouvernement Saratow. Traktorist in einer Kolchose namens „Roter Stern“. Im September 1941 mit seiner neunköpfigen Familie (einer Arbeiterfamilie) in das Dorf Sidorowo (Grasnucha), Kuraginsker Kreis, Region Krasnojarsk, deportiert. 1942 wurden sen Vater und seine Mutter in die Arbeitsarmee geholt. Am 21.01.1942 wurden auch er und sein älterer Bruder in die Arbeitsarmee ins Wjatlag, Gebiet Kirow, gezwungen. Er arbeitete dort in der Holzfällerei. Danach kam er nach Solikamsk, Molotowsker Gebiet (ins Usollag). 1948 kehrte er zur Familie nach Sidorowo zurück. 1945 wurde noch ein weiterer Bruder in die Arbeitsarmee geholt. Drei der Kinder blieben in der Verbannung (geb. 1930, 1936 und 1938). Im Jahre 1991 lebte er auf der Farm No. 1 der „Kuraginskij“-Sowchose, Kuraginsker Kreis, Region Krasnojarsk.

BIRKEL, Margarita (Tochter von Klementina), geb. 1897, befand sich 1950 in der Verbannung unter Sonderkommandantur des KrasLag im 4. Lagerstützpunkt. Am 22.08.1950 wurde sie der Sonderkommandantur No. 65 bei der Nischne-Ingaschsker Kreis-Abteilung des Ministeriums für Staatssicherheit im Krasnojarsker Gebiet unterstellt.

BIRWER, Iwan Petrowitsch, geb. 1911 in Taschkent. 7 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Trudarmist des 2. Bautrupps. Buchhalter. Verhaftet am 01.04.1946. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 1 Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 17.05.1946 vom Sonderlagergericht der MWD-Behörde im Gebiet Tscheljabinsk zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 2 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 09.07.1948 vom Bauprojekt 859 eintraf; freigelassen am 24.06.1950, abgemeldet nach Norilsk.

BIRKLE, F., befand sich in dem Dorf Tigino, Kreis Bolsche-Murta, Gebiet Krasnojarsk, in der Verbannung.

BIRKLE, Genrich (Heinrich) Genrichowitsch, geb. 1892. Gebürtig und wohnhaft im Gebiet Dnjepropetrowsk. Stammte aus einer Großbauernfamilie. Verhaftet am 25.04.1935. Angeklagt nach §§ 54-2, 54-11 des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 31.10.1935 vom Dnjepropetrowsker Gebietsgericht zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 4Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.07.1936 aus dem Karlag eintraf; abgemeldet am 27.07.1944 ins Taischetlag.

BISCHEL, Peter Petrowitsch, geb. 1905 im Gouvernement Saratow. Nichtabgeschlossene mittlere Ausbildung. Trudarmist in einer Zwangsarbeiterkolonne in der Ortschaft Wjerchnjaja Tuguscha, Ilansker Lageraußenstelle des Kraslag. Am 06.01.1943 in Sachen A.J. Bachman (unter dieses Sammelverfahren fielen insgesamt 39 ersonen) verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-2, 58-11, 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 12.10.1957 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-8050).

BISMARK, Willi Adolfowitsch, geb. 1902 in Deutschland. Angehöriger eines anderen Staates.Stammte aus einer Beamtenfamilie. Lebte an der Bahnstation Stolbowaja Mosk. Automechaniker. Verhaftet am 26.03.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Verurteilt am 27.12.1937 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.06.1938 aus dem Siblag eintraf; abgemeldet am 04.03.1940 ins Butyrka-Gefängnis.

BITJUS, Siegfried, geb. am 27.08.1924 in Roslasin (Lauschburg), Pommern. Elektrotechniker. Am 25.11.1947 als sozial gefährliches Element wegen antisowjetischer Kontakte verhaftet. Am 15.05.1948 nach § 58-14 des Strafgesetzes der RSFSR zu Jahren Arbeits- und Erziejungslager verurteilt. Verbüßte die Strafe im Norillag (traf dort aus dem Nowosibirsker Gefängnis ein). Am10.07.1953 freigelassen, abgemeldet in die Region Kaliningrad.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst. Buch 2, Moskau, 2002, S. 160

BITNER (BITTNER?), Eduard Robertowitsch, geb. 1906 in der Stadt Mogiljew. Abschluß einer höheren Ausbildung für Bodenbewirtschaftung. Topograph. Lebte in der Stadt Tara, Tarsker Bezirk, Gebiet Omsk. Am 27.02.1938 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-8, 11, 58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 14.03.1938 von einer Trojka der NKWD-Behörde der Region Omsk zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Am 15.11.1955 durch das Militärtribunal des Westsibirischen Wehrkreises rehabilitiert. Zum zweitenmal am 23.03.1952 durch ein Sonder-Kollegium des MGB der UdSSR nach §§ 58-8, 58-10, Abs. 1, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR zur Verbannung in die Region Krasnojarsk verurteilt. Starb am 21.05.1954 in der Verbannung . Am 10.05.1991 durch die Staatsanwaltschaft der Region Omsk rehabilitiert. Archivakte N°. P-4730 beim Archiv der Omsker Regionsverwaltung des Föderativen Sicherheitsdienstes.
Wird nicht in Vergessenheit geraten. Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Region Omsk, Bd. 1 (A-B), Omsk, 2000, S. 285

BITSCH, Adam (Sohn von Peter), geb. 1925, und BITSCH, Alexander (Sohn von Peter), geb. 1927, Deutsche, Stiefbrüder von Fleischmann, R. (Ch.). 1949 verbüßten sie ihre Verbannungsstrafe im Dworetsker Waldpunkt, Keschemsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk.

BITSCH, Andreas, Deutscher aus Ingermanland, und seine Ehefrau Sophia BITSCH. Zusammen mit der Adoptivtochter am 18.03.1942 aus der Kolonie Nowosaratow im Kreis Prigorod, Gebiet Leningrad, nach Krasnojarsk deportiert. Im Juli 1942 mit dem Dampfer "Ordschonikidse" zur Siedlung Iskup im Kreis Turuchansk verschickt. Arbeiteten beim Fischfang. Freigelassen am 04.02.1956.
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Adolf Christianowitsch Waliser

BITSCH, Andreas (Sohn von Andreas), geb. 1890, Ehemann von M. Bitsch, Bruder von M. A. Graule, Leiter des Maschinen-und Traktorenparks in der Kolonie Nowosaratow im Kreis Prigorod, Gebiet Leningrad, früher Arbeiter im Putilowsker Kreis. Verhaftet 1934 und verurteilt zu 3 Jahren. Befreite sich 1936 und ging nach Malaja Wischera im Gebiet Nowgorod. 1937 erneut verhaftet.

BITSCH, Margarita, geb. 1890, zusammen mit ihrer Tochter Anna (Tochter von Andreas), geb. 1924, im April 1935 aus der Kolonie Nowosaratow, Kreis Prigorod, Gebiet Leningrad, deportiert in die Siedlung Slawjanka im Pachtaaralsker Kreis, Gebiet Süd-Kasachstan (heute Gebiet Tschimkent).

BITTE Erik Augustowitsch, geb. 1926 in Wladiwostok. Nicht abgeschlossene Mittelschule. Lebte in Nowotscherkassk. Verhaftet am 26.05.1945. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 13.07.1945 vom Militärtribunal des 10. Korps des Nowotscherkassker Wehrkreises zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.09.1945 mit einer Etappe aus Kiew eintraf; abgemeldet am 26.11.1946 nach Kansk.

BITTER, Amalia Konradowna, geb. 1908, Deutsche aus dem Wolgagebiet. Im September 1941 wurde sie mit ihren Kindern Viktor (Sohn von Jakob), geb. 1936, Theodor, geb. 1928, und Jakob, geb. 1938, aus der Ortschaft Schilling im Kreis Krasnokut, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert - über Krasny Kut und Kansk in den Kansker Kreis, Gebiet Krasnojarsk. Im Sommer 1942 wurde sie mit den Kindern in das Waldgebiet Goworkowo im Kreis Bogutschan, Gebiet Krasnojarsk, verschickt. Später befand sie sich mit den Kindern in der Ortschaft Saledejewo, Keschemsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk, in Verbannung. Im Januar 1956 wurden sie freigelassen. Später lebte sie mit dem jüngsten Sohn in Kansk. Sie starb 1988. Viktor begab sich nach seiner Freilassung zum Vater nach Kasachstan.
Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von Fjodor Jakowlewitsch Bitter.

BITTER, Jegor Jakowlewitsch. Mit der Familie aus dem Gebiet Saratow in die Ortschaft Berjosowka, Abansker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Ehefrau: Lidia Jakowlewna; Tochter: Ida (Rain oder Rein).
 I. Stremedlowskaja. Traditionen und Bräuche der Deutschen in der Ortschaft Berjosowka

BITTER. Jegor Jakowlewitsch, geb. 1920. Geriet an der Front in Gefangenschaft, aus der er unmittelbar nach Kriegsende als Vaterlandsverräter zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt wurde. Verstarb 2001 in der Ortschaft Beresowka, Region Krasnojarsk.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BITTERMAN(N), Ottmer Richardowitsch, geb. 1926 in der Ortschaft Worme, Beresowsker Bezirk, Gebiet Odessa. 3 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Stadt Joschkar-Ola. Verhaftet am 14.02.1951. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 10.05.1951 vom Militärtribunal des MWD der Tatarischen SSR zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag. Freigelassen am 26.05.1956 von einer operativen Kommission des Präsidiums des Obersten Sowjets nach einem Entscheid vom 23.05.1956, Strafgesetz vom 17.09.1955; abgemeldet ins Aktjubinsker Gebiet.

BITTNER, Konrad Kondratewitsch, geb. 1904 in der Ortschaft Werdner, Gebiet Tschernigow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Trudarmist des 15. Bautrupps. Verhaftet am 28.09.1945. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.12.1945 von einem Sonderlagergericht des Erziehungs- und Arbeitslagers im Gebiet Tscheljabinsk zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 09.07.1948 vom Bauprojekt 859 eintraf; freigelassen am 02.01.1950, abgemeldet nach Norilsk.

BISSING (Broimon), Margarita Jakowlewna, möglicherweise Deutsche. Geb. 1927. Zusammen mit der fünfköpfigen Familie in den Bogradsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Der Vater wurde zur Trudarmee mobilisiert. Der Bruder sprach sehr gut Russisch. Sie kamen in eine reiche Kolchose, wurden gut aufgenommen und später nach Ewenkien in die Faktorei Bolschoi Porog geschickt; 1942 kamen sie nach Tura. Der Bruder kam als Vorsitzender in eine Kolchose am Eik, sie lebten dort bis 1956.
09.05.13. 2013 Veronika Litwinowa. Fremde Erde, die zur Heimat wurde

BLAILE (Bleile), Alexander Ludwigowitsch, geb. 1903 in der Ortschaft Kandel, Gebiet Odessa. Niedrige Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Koch. Verhaftet am 28.08.1937 von der Bezirksabteilung des NKWD der Siedlung Seltz. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Verurteilt am 08.12.1937`von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 13.08.1942 aus dem Jugorlag eintraf; freigelassen am 27.08.1947, abgemeldet nach Norilsk.

BLANK, Jewgenij (Eugen) Julewitsch, geb. 1898. Gebürtig und wohnhaft in Moskau. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Ungelernter Arbeiter. Verhaftet am 06.10.1938. Angeklagt nach § 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 23.04.1939 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Butyrka-Gefängnis eintraf; abgemeldet am 11.06.1941 ins Kraslag.

BLANK, Jegor Petrowitsch, geb. 1920. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 17.07.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Nowosibirsker Gefängnis eintraf; abgemeldet am 02.10.1943 ins Juschlag.

BLANK (Blanks), Willis Gottliebowitsch, geb. 1913 im Dorf Nowaja Bulanka, Sagajsker Amtsbezirk, Gouvernement Jenisej. Deutscher (Lette), konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Mittelbauernfamilie. Goldsucher in der Miene «Alexandrowka» im Bejsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 24.02.1938 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation sowie konterrevolutionärer Tätigkeiten. Am 21.06.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSRzu 10 Jahren Arbeits-und Erziehungslager verurteilt. Verbüßte die Haftstrafe im Norillag, wo er am 09.08.1938 aus dem Minussinsker Gefängnis eintraf. Am 29.05.1946 freigelassen. Am 09.09.1949 erneut verhaftet. Aufgrund derselben Anklage verurteilt zur ewigen Zwangsansiedling in der Region Krasnojarsk. Das Verfahren wurde am 05.04.1961 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebiets Chakassien, Region Krasnojarsk, eingestellt. Am 24.05.1999 durch die Staatsanwaltschaft des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk, rehabilitiert. (P-12783).
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 1, Abakan, 1999, S. 56; Bd. 2, S. 33

BLANK-KALINITSCHENKO, Marjana Grigorjewna, geb. 1923. Gebürtig und wohnhaft im Gebiet Dnjepropetrowsk. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Ortschaft Tarasso-Grigorjewka, Gebiet Dnjepropetrowsk. Verhaftet am 22.05.1945. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der USSR. Verurteilt am 03.10.1945 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 28.07.1946 aus dem Krasnojarsker Durchgangsgefängnis eintraf; abgemeldet am 21.05.1950 nach Norilsk.

BLAUS, Jakob Jakowlewitsch, geb. 1866. Enteignet, verschleppt in die Siedlung Bokowoje, Bezirk Biriljussy; region Krasnojarsk, zusammen mit seiner Familie: Schwiegertochter Erna Petrowna (geb. 1901), den Enkeln Edgar Martinowitsch (geb. 1923, Trudarmee 22.09.1943), Imans (geb. 1926, Trudarmee 22.10.1943), Aina (geb.1928)
Bezirk Biriljussy. Administrative Umsiedler (Großbauern) 1928-1935

BLEIM, Jakob Jakowlewitsch, geb. 1914 im Gebiet Saratow. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte beim 7. Bautrupp des Ministeriums für Katastrophenschutz des NKWD. Traktorist. Verhaftet am 17.08.1945. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.10.1945 von einem Militärtribunal des NKWD im Gebiet Tscheljabinsk. Zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 04.08.1945 vom Bauprojekt 859 eintraf; freigelassen am 16.05.1952 wegen guter Führung, abgemeldet nach Dudinka.

BLEM, Pauline. Deportiert in dieRegion Krasnojarsk. Lebte lange Zeit in der kleinen Siedlung Malyschewka, Bezirk Dudinka, Region Krasnojarsk. Lebte 2003 in Deutschland.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BLIN, Robert Danilowitsch. Geb. 1889 in Polen. Deutscher, konnte lesen und schreiben. Leiter der Postabteilung in der Ortschaft Abakan-Perewos, Bogradsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Sohn Viktor, geb. 1936. Verhaftet am 22.06.1938. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Freigesprochen am 11.09.1939 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk.
Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen der Republik Chakassien, Bd. 2, Abakan, 2000, S. 33.

BLITZ, Aleksander Aleksandrowitsch, geb. 1891. Möglicherweise Deutscher. Gebürtig und wohnhaft in der Stadt Krasnojarsk, Jenisejsker Gouvernement. Arbeitete als Leiter der Instruktionsabteilung bei der Krasnojarsker sowjetischen Volkswirtschaft. Am 20.09.1920 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Das Verfahren wurde am 18.11.1920 aus Gründen, die zu seiner Rehabilitierung führten, eingestellt. Am 22.08.2003 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-6619).

BLOCH, Paul Wilhelmowitsch,.geb. 1897 in Berlin. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in Moskau. Fräser. Verhaftet am 26.07.1937.Angeklagt nach §§ 58-6, 17-58-8 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.05.1939 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zu 20 Jahren Erziehungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 21.08.1939 aus Moskau eintraf; verstarb am 21.10.1939.

BLUM. Deutsche Familie. 1941 aus dem Wolgagebiet in die Region Krasnojarsk, in das Dorf Gladka, Abansker Bezirk, deportiert.
Ksenija Wegelei. Die Geschichte der Repressionen in der UdSSR am Beispiel der Bewohner der Ortschaft Noschino.

BLUM, enteignet und aus der Republik der Wolgadeutschen verschleppt. Verbüßt seine Verbannungsstrafe im Schirinsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. War stellvertretender Kolchosvorsitzender.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 229

BLUM, David (Sohn von Jakob), geb. 1903, Vorsitzender der staatlichen landwirtschaft-lichen Genossenschaft einer Kolchose namens Tscheljuskinzi. Starb am 28.08.1943 in der Siedlung Rewutschij im Kreis Nischne-Ingasch im KrasLag.

BLUME (Blums), Georg Adolfowitsch. Geb. 1908 in der Stadt Kiew. Höhere Bildung. Stammte aus einer Adelsfamilie. Arbeitete als Ingenieur am Wärmkraft- und Fernheizwerk des Lokomotiven-Reparaturwerks in der Stadt Krasnojarsk. Am 27.04.1933 verhaftet und in der Krasnojarsker Arbeits- und Erziehungseinrichtung inhaftiert. Angeklagt nach §§ 58-6, 58-7 des Strafgesetzes der RSFSR. Der Fall wurde am 15.12.1933 von der Militärstaatsanwaltschaft der Tomsker Eisenbahn-Gesellschaft an eine Trojka der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region Ost-Sibirien geschickt. Am 13.02.1934 wurde die Akte auf Anordnung der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region Ost-Sibirien zur Abänderung des Beschlusses der Abteilung für Verkehrswege und Transportwesen der Bahnstation Krasnojarsk zur außergerichtlichen Überprüfung an ein OGPU-Kollegium übermittelt. Am 02.04.1934 vom OGPU-Kollegium zur Höchststrafe verurteilt, das Urteil wurde jedoch in 10 Jahre Arbeits- und Erziehungslager abgeändert. Verbüßte die Strafe im Jajsker Sonderlagerpunkt des Siblag (NKWD), ab 30.07.1936 Häftling des Norillag. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Am 27.09.1937 von einer Trojka der NKWD-Behörden der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe mit Konfiszierung des gesamten persönlichen Besitzes verurteilt. Am 20.10.1937 in der Stadt Norilsk erschossen. Am 14.09.1989 und 29.06.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert. (P-19959, P-17446).

BLUME, Jurij Aleksejewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1917 in der Stadt Baku. Angeklagte aus politischen Motiven. Am 20.01.2949 durch eine Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in eine Siedlung im Nord-Jenisejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Rehabilitiert am 22.01.2004 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BLUMENTHAL, Eduard Ottowitsch, geb. 1918. Gebürtig und wohnhaft in Kischinew. Höhere Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Ingenieur, Mechaniker. Verhaftet am 01.09.1944. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 23.09.1944 vom Aktjubinsker Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; abgemeldet am 12.05.1949 ins Sonderlager 2; freigelassen am 30.04.1952 nach Norilsk, Abteilung für Sonderumsiedler, 4. Abteilung.

BOB, Maria Adolfowna, möglicherweise Deutsche. Verbüßte ihre Verbannungsstrafe in der sibirischen Siedlung Wjerchheimbatsk, Bezirk Turuchansk, RegionKrasnojarsk. Unterrichtete an der Schule Deutsch.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BOBRES, Otto Jakowlewitsch, geb. 1876. Konnte nur wenig leben und schreiben. Arbeitete in seiner Privatwirtschaft in dem Dorf Sapasnoj Imbesch, Pirowsker Amtsbezirk, Jenisejsker Bezirk, Jenisejsker Gouvernement. Am 29.04.1920 verhaftet. Angeklagt wegen vydache der Kommunisten. Das Verfahren wurde am 02.05.1920 durch die Gouvernements-Tscheka wegen unrechtmäßiger Beweisstücke eingestellt. Am 17.12.2002 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert.

BOCH, Jekaterina Iwanowna, geb. 1902 in der Ortschaft Kraft, Nischegorodsker Gouvernement. Angeklagt aus politischen Motiven. Am 30.07.1949 von eoner Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in eine Siedlung im Kasatschinsker Kreis, Region Krasnojarsk. Rehabilitiert am 11.06.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BOCHINSKI, Reinhard Friedrichowitsch, geb. 1921 in der Ortschaft Warwarowka, Emisewtschansker Bezirk, Gebiet Schitomir. 6 Schulklassen. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang in Rubzowka, Gebiet Omsk. Verhaftet am 17.07.1948. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.08.1948 vom Militärtribunal der Tulsker Garnison zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 24.05.1949 aus der Abteilung für Besserungsarbeitskolonien des Orlowsker Durchgangsgefängnisses eintraf; am 26.09.1953 abgemeldet ins Siblag, Stadt Marinsk.

BOCHNER, Jossif Genrichowitsch (Grigorijewitsch), siehe BOHNER

BOK (BOCK), Andrej Andrejewitsch. Geb. 1909. Mit seiner Familie 1942 aus Leningrad deportiert in den Keschemsker Bezirk, Region Krasnojarsk, in ein Dorf am Fluss Kowa (Njedokura): Ehefrau Liliana, Kinder Klara (geb. 1938), Andrej (geb. 1934). Dorthin geriet auch die deprtierte Familie seines Vetters Peter Aidemüller (Eidemüller? Edemüller?), geb. 1930, der mit dem Mädchen Ruta aus der Familie Schuischeli, deportiert aus dem Keschemsker Bezirk, verheiratet war
„Krasnojarsker Arbeiter“, 20.06.1978, Subarew. Fremdes «Glück»

BOCK, Friedrich (Sohn von Heinrich), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen; wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau und den Kindern Andrej (oder Andreas), Wladimir, Dorothea und Karl in das Dorf Tschuchlomino im Kreis Irbej deportiert. Er starb in der Arbeitsarmee, seine Ehefrau während der Verbannung.

BOCK, Friedrich (Sohn von Friedrich), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen, wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria und den Kindern Fritz und Ella in das Dorf Tschuchlomino im Kreis Irbej deportiert. Er starb in der Arbeitsarmee.

BOK (BOCK), Peter Albertowitsch. Geb. 1931. Lebte mit seiner Familie in der Siedlung Srednaja Rogatka, Sluzker Bezirk, Gebiet Leningrad. Am 23.09.1941 wurde die Familie nach Leningrad evakuiert, im März 1942 über den Ladoga-See aus Leningrad fortgebracht und nach Krasnojarsk geschickt, wo er bis zur 8. Klasse die Schule besuchte. Er beendete die Schule in Abakan. Er absolvierte das Eisenbahn-Technikum und arbeitete bis zur Rente in der Abakansker Eisenbahn-Filiale. A
Spirina U. A. «Echo der Leningrader Blockade»

BODEMIR (Bodemer?), Leopold Wilhelmowitsch,  geb. 1899 in der Ortschaft Nischnij Armudan auf Sachalin. Konnte lesenund schreiben. Brigadeführer in der Waldwirtschaft des Kommunar-Bergwerks im Schirinsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 03.07.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 17.03.1939 vom Regionsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, RegionKrasnojarsk, zu 8 Jahren ITL verurteilt. Am 12.11.1999 durch die Staatsanwaltschaft des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk, rehabilitiert.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 2, Abakan, 2000, S. 38

BOETTCHER, Karl (Sohn von Jakob), geb. 1887, deutsche Staatsangehörigkeit, Schneider. Am 10.08. 1937 in Krasnojarsk verhaftet. Am 11.08.1938 wurde die Akte zur besonderen Behandlung und Überprüfung an das NKWD der UdSSR weitergeleitet.

BOGINSKI, Franz Antonowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1873 im Gouvernement Wolhynien. Arbeitete als Ober-Schaffner an der Station Bogotol, Region West-Sibirien. Am 14.01.1933 verhaftet. Angeklagt wegen § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 13.05.1933 aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und schlechten Gesundheitszustandes eingestellt. Am 04.03.2003 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-15651).

BOHL, geb. 1915, verhaftet in Kramatorsk, Donezgebiet. Im November 1937 verhaftet und zu 10 Jahren verurteilt. Im Frühjahr 1938 kam er mit der Gefangenenetappe in Kansk an; war im Lagerpunkt Agul des KrasLag, ab Sommer 1939 im Lagerpunkt Nowaja Schiderba. 
Verbannungs- / Lagerhaft-Bericht von Fjodor Danilowitsch Toroptschenko.

BOL (BOHL). Deutsche Familie. Im Herbst 1941 nach Sibirien deportiert. Der Vater wurde zur Trudarmee ins Taimyr-Gebiet geschickt, die Ehefrau mit vier Kindern ließ man im Keschemsker Bezirk, aber die älteste Tochter Lisa (geb. 1925) kam zum gewerblichen Fischfang in die Trudarmee, in eine Siedlung am Agata-See, Turuchansker Region. Lisa heiratete den Ewenken Nikolai Chirogir; es wurden vier Kinder geboren, darunter Nadjeschda und Lilia (geb. 1949).
Ewenkisches Leben, 08.09.2017, Lilia Chirogir «Geschichte einer Taiga-Liebe»

BOHNER (oder BOCHNER), Jossif Genrichowitsch (Grigorijewitsch), geb. 1907, Mitglied der Deutschen Kommunistischen Partei, ab 1932 Mitarbeiter der Komintern in Moskau. Am 21.08.1937 verhaftet. Butyrka-Gefängnis. Im Februar 1938 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten zu 8 Jahren verurteilt. Durchlief die Lager Jurga, Nowosibirsk, SibLag, NorilLag (Dudinka). Blieb nach dem 17.08.1945 in Dudinka. Mitte der 1950er Jahre rehabilitiert, blieb in Norilsk und arbeitete dort. Später zog er nach Moskau um. Siehe Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Jossif Grigorijewitsch BOHNER.
-Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von  Josef Grigoriewitsch BOCHNER.
-Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst..., Buch 2, Moskau, 2002, S. 157,(b).

BOJARS, O.R. Arbeitete während des Krieges im Tajmyr-Gebiet in der Siedlung Polikarpowsk als Buchhalter in der Kolchose "Roter Tajmyrer".
Kerze der Erinnerung. Das Tajmyr-Gebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen (CD)

BOKEMAIER, Walentin Eduardowitch, geb. 1913 in der Ortschaft Sulz, Warwarowsker Bezirk, Nikolajewsker Gebiet. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Stadt Onega im Gebiet Archangelsk. Sondersiedler. Am 07.12.1948 verhaftet. Angeklagt nach § 54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 08.06.1949 vom Militärtribunal des NKWD des Nikolajewsker Gebiets zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 503 eintraf, laut Entscheid des Militärgerichts des Wehrkreises Odessa vom 17.06.1955 wurde die Strafe nach§ 54-1 à umgeändert auf 54-3 mit einer Strafe von 8 Jahren sowie 2 Jahren Entzug der politischen Rechte. Freigelassen am 05.07.1955, abgemeldet zur MWD-Behörde im Gebiet Archangelsk.

BOKER, Franz. Gebürtig aus Bremen. Verbüßte seine Haftstrafe im Norillag.
Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst..., Buch 2, Moskau, 2002, S. 160

BOKK (BOCK), Andrej Andrejewitsch, geb. 1914 im Kanton Unterwalden, Gouvernement Saratow. Höhere Bildung. Lehrer. Als Trudarmist in einer Arbeitskolonne in der Siedlung Wjerchnjaja Tuguscha, Ilansker Sonderlagerpunkt des NKWD-KrasLag. Àm 06.01.1943 in achen A.J. Bachmann verhaftet (unter diese Sammelakte fielen insgesamt 39 Personen). Angeklagt nach §§ 19-58-2, 58-10 Abs. 2, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 20.10.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Umerziehungslager verurteilt. Verbüßte die Haftzeit im NorilLag. Am 22.09.1952 wegen guter Führung vorzeitig entlassen, danach als Sondersiedler in Norilsk.. Am 12.10.1957 durch das Krasnojarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-8050).

BOL (BOHL), Jegor Jakowlewitsch. 1905-1977. Lebte in der Ortschaft Guk, Bezirk Balzer, Gebiet Saratow. 1941 zusammen mit der Familie in die Ortschaft Irba, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert. Ehefrau: Jekaterina (Katharina) Jakowlewna (geb. 1906); Kinder: Irma (geb. 1938), Schwester (geb. 1936), drei Brüder (geb. 1935, 1941, 1947). War in der Trudarmee.
Mitteilung von Irma Georgiewna Jelzowa. Expedition der Krasnojarsker Staatlichen Pädagogischen W.P. Astafjew-Universität zum Projekt "Volksgruppen in Sibirien: Bedingungen zu Wahrung der kulturellen Erinnerung", 2017, Bezirke Karatus und Kuragino.

BOLDT, Jelena (Helene) Gerhardowna,.geb. 1912. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Gladen, Altai-Gebiet. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 15.09.1943. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.05.1944 auf einer Außensitzung des Altaier Gebietsgerichts in der Stadt Slawgorod zu 6 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 07.03.1945 aus der Barnauler Verwaltung der Arbeits- und Besserungslager eintraf; abgemeldet am 15.04.1945 ins Taischetlag.

BOLINGER, Reinhold Rudolfowitsch, geb. 1923 in der Ortschaft Tarte, Grossulowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Grundschulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang an der Bahnstation Bos-Au, Stadt Tschirtscvhik, im Gebiet Taschkent. Schlosser. Verhaftet am 10.04.1951. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.11.1951 vom Militärtribunal des Turkestaner Wekrkreises zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, abgemelder ins Berlag, Magadan, am 27.07.1953.

BOLT, Wladimir Michailowitsch (möglicherweise Deutscher), geb. 1870 in der Stadt Nischnij Nowgorod. Mittlere Bildung. Stammte aus einer Adelsfamilie. Lebte ohne besondere Beschäftigung in dem Dorf Goltjawino, Bogutschansker Kreis, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 25.02.1938. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation. Von einer „Trojka“ der NKWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk am 15.04.1938 zur Höchststrafe verurteilt. Erschossen am 28.04.1938 in der Stadt Kansk. Rehabilitiert durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk am 13.04.1995. (P-21713).

BOMMER (möglicherweise Deutscher), Spezialist für Kokerei-Chemie. 1937 verhaftet, das Untersuchungsverfahren erfolgte in der Ljubjanka. Während der Ermittlungen wurde er gefoltert, an den Füßen aufgehängt. Âefand sich 1952-1953 als Verbannter in der Ortschaft Bolschoj Uluj, Region Krasnojarsk.
Irina Witoldowna Majewskaja «Freie Ansiedlung», Ìoskau, 1993

BOMSBERG, Wilhelm. Geb. 1897. Gebürtig und wohnhaft auf dem Vorwerk Schutysch, Iwanowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Stammte aus einer Bauernfamilie. Anstreicher. Verhaftet am 21.11.1936.Angeklagt nach §§. 17-54-10, 29-54-11 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 10.03.1937 vom Militärtribunal des NKWD in Charkow zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Orlowsker Gefängnis eintraf; starb am 06.11.1943.

BONDAR, Filipp Fedorowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1895 im Gouvernement Wolhynien. Lebte in Atschinsk. Telegraf an der Bahnstation. Am 15.02.1928 verhaftet. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurde am 27.02.1928 durch den operativen Sektor der OGPU aus Gründen, die ihn rehabilitierten, eingestellt (P-13447).

BONI, Maria, im September 1941 zusammen mit den Eltern aus der Ortschaft Gattung im Kanton Unterwalden, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert. Befand sich von 1948-1950 mit den Eltern in der Siedlung Jerlykowa, Magansker Dorfsowjet, im Sowjetsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk, in Verbannung. 
Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von Maria Boni.

BONN, Katharina (Tochter von Heinrich), geb. 1899, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert in die Ortschaft Orlowka, Kreis Biriljussy. Am 11.02.1943 einberufen zur Arbeitsarmee nach Atschinsk.

BOOL, Josef Filatowitsch, geb. 1912 in der Ortschaft Marino, Uspensker Bezirk, Gebiet Krasnodar. Grundschulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in Klein-Mlyschew, Gebiet Rowno. Schlosser. Verhaftet am 31.08.1944. Angeklagt nach § 54-1á des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.06.1945 vom Militärtribunal des Ukrainischen Panzer-Militär-Lagers zu 10 Jahren Erziehung- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.09.1945 mit einer Gefangenen-Etappe ais Charkow eintraf; freigelassen am 24.10.1952, abgemeldet nach Norilsk. Rehabilitiert.

BOOS, Emil Jakowlewitsch, geb. 1912. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Tanaj, Kulajsker Bezirk, Gebiet Krim. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Schuster. Verhaftet am 22.12.1944. Angeklagt nach § 58-10 Abs .2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.04.1945 von einem Sonder-Kollegium des NWD der UdSSR zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; freigelassen am 30.07.1951, abgemeldet nach Norilsk.

BOOS, Iwan Iwanowitsch, geb. 1908 im Kreis Freidorf, Krim-Gebiet. Lebte im Nischne Serginsker Kreis, Gebiet Swerdlowsk. Angeklagt aus politischen Gründen. Am 02.06.1951 verurteilt zur Verbannung in eine Siedlung im Bogutschansker Kreis, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 13.09.1954. Rehabilitiert am 25.02.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BOOS, Lydia Iwanowna, geb. 1912 in Marxstadt, Gouvernement Saratow. Konnte lesen und schreiben. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Ohne festen Arbeitsplatz, lebte eine Zeit lang in der Ortschaft Ust-Jarul, Irbejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 27.12.1945 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 14.02.1946 vom Krasnojarsker Regionsgericht zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Die Haftzeit wurde am 28.12.1954 durch das Oberste Gericht der RSFSR auf 9 Jahre Besserungsarbeitslager verkürzt. Am 22.12.1966 durch das Plenum des Obersten Gerichts der RSFSR rehabilitiert (P-14444).

BOOS, Pauline Christoforowna, geb. 16.06.1913 in der Ortschaft Dudinkowo, Sofijewsker Amtsbezirk, Gebiet Saporoschje. Deportiert in die Siedlung Anagrskij, Bogutschansker Bezirk, Region Krasnojarsk, wo sie starb und begraben liegt.
-T.A. Friesen. Rückkehr der Namen, Siedlung Angarskij, Bogutschansker Bezirk, Region Krasnojarsk   

BOOS (Schein (Schön)), Pailine Benediktowna,
geb. am 23.08.1928. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Lebte 2004 in Dudinka.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BOOS, Peter Ignatewitsch, geb. 1906. Gebürtig und wohnhaft in Schönchen, Bezirk Unterwalden, Gebiet Saratow. Höhere Bildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Mitglied der WKP (B). Drechsler. Verhaftet am 19.06.1941. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 27.08.1941 vom Militärtribunal des Wolga-Wehrkreises zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Slobinsker Gefängnis eintraf. Erneut verurteilt vom Nowosibirsker Gebietsgericht am 15.01.1944 zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillg. wo er am 24.08.1944 aus der Verwaltung der Beseerungs-/Arbeitslager und –Kolonien des Nowosibirsker Gebiets eintraf; freigelassen am 17.01.1954, abgemeldet nach Norilsk. Rehabilitiert.

BOPP, August (Bruder von Heinrich), geb. 1897, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert in die Ortschaft Wostotschnoje im Kreis Ujar. Mobilisiert in die Arbeitsarmee.

BOPP, Sohia (Tochter von Jakob), geb. 1904, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert in die Ortschaft Satschulymka im Kreis Biriljussy. Am 11.02.1943 zur Arbeitsarmee nach Atschinsk einberufen.

BORCHART (Borchers), Rolf, geb. 1889 in Hannover. Höhere technische Ausbildung.  Deutscher Wissenschaftler, Ratgeber Hitlers in Fragen der Schwerindustrie. Nach dem Krieg bot Wilhelm Pieck ihm den Posten des Ministers für Schwerindustrie der DDR an. Borchart sagte, dass er dies als Vaterlandsverrat betrachten würde. Am 30.07.1947 in Berlin verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-4, 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 28.11.1947 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 20 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt (nach anderslautenden Angaben zu 25 Jahren Arbeits- und Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte). Verbüßte die Strafe im Norillag (traf dort am 14.04.1948 aus dem Butyrka-Gefängnis ein), in Kajerkan, 2. Lagerabteilung. Am 16.07.1953 ins Oserlag abgemeldet.
-B. Witman „Norilsk – ein Ort für Menschen mit standhaftem, kräftigen Geist...“, Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst ...., Buch 1, Moskau 2001, S. 151; Bd. 6, 2005, S. 590-592.

BORCHWALD (oder BORGWALD), Albert (Sohn von Eduard), 1941 aus Leningrad deportiert. War in der Arbeitsarmee, litt danach lebenslang an Lungentuberkulose, heiratete die Verbannte Christine (Tochter von Andrej (oder Andreas)) Kasper. Starb 1972 in der Siedlung Beret im Kreis Berjosowka.

BORGARD, Bogdan/Gottlieb (Sohn von David), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen; 1941 zusammen mit den Kindern Viktor, geb. 1940, und Irma, geb. 1940, in die Ortschaft Schpagino im Kreis Biriljussy deportiert. Beide Kinder starben am 21.10.1941.

BORGARD, Emilia (bzw. Emilie, Tochter von Friedrich), geb. 1926, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert zur Station Jelowka im Kreis Biriljussy. Am 11.02.1943 zur Arbeitsarmee nach Atschinsk einberufen.

BORGARD, Paulina (Tochter von David), geb. 1926, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert nach Biriljussy, Gebiet Krasnojarsk. Am 11.02.1943 zur Arbeitsarmee nach Atschinsk einberufen.

BORK, Wladimir/Walter (Sohn von Christoph), geb. 1930, Deutscher aus ASSR der Wolga-deutschen, ab Juni 1943 in Verbannung in der Ortschaft Nowo-Turuchansk, Gebiet Turuchansk. Traktorist in der Fischfabrik.

BORMAN (oder Bormann oder Warman/Warmann), höhere Bildung, ehemaliger Konsul in Persien. Agronom. Auf administrativem Wege wurde angeordnet, ihn aus Moskau ins Krasnojarsker Gebiet zuverschleppen. Er arbeitete kurze Zeit in dem Produktionsbetrieb „Pad“ im Kreis Bolschaja-Murta, ihm wurde bald gekündigt. Repressionsopfer des Jahres 1937.

BORNEMANN. Fjodor Fedorowitsch, geb. 1910 im Gouvernement Saratow. Sonderumsiedler in der Stadt Abakan, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Holzflößer beim Abakaner Reederei-Kontor. Am 14.12.1942 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Am 14.12.1942 vom Regionsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien, Region Krasnojarsk, zu 5 Jahren Arbeits- und Erziehungslager sowie 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Am 20.07.1992 duch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-20416).
Buch der Erinnerung an die Opfe rpolitischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 1, Abakan, 1999, S. 63

BORONOWSKI, Georgij Dmitrijewitsch, geb. 1921 in der Stadt Sarapul, Tatarische Autonome SSR. 9 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Lebte eine Zeit lang in Moskau. Verhaftet am 12.10.1946. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.02.1937 vom Militärtribunal des Weißrussischen Wehrkreises zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Nowosibirsker Durchgangsgefängnis eintraf. Freigelassen am 31.01.1955 aufgrund des Ukas vom 14.07.1954, abgemeldet zur Kommandantur ¹12 in Norilsk

BORT, Semjon Michailowitsch. Geb. 1914 in der Ortschaft Tschepanowka, Guljaipolsker Bezirk, Gebiet Dnjepropetrowosk. Ukraine-Deutscher. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Lebte an der Station Aleksejewka, Stalinsker Bahnlinie. Lehrer. Verhaftet am 07.12.1937 nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 11.12.1937 von einer Troika der NKWD-Behörde im Dnjepropetrowsker Gebiet zu 8 Jahren Besserungs-/Arbeitslager (später wurde die Haftstrafe auf 8 Monate herabgesetzt). Traf am 27.03.1938 aus dem Charkower Gefängnis im KrasLag ein: Kansker Abteilung am 27.03.1938, Irbeij am 21.02.1939, Irbej am 22.01.1939, Kandalsker Außenlagerstelle am 19.05.1939, Tugatsch am 01.01.1941; er arbeitete in der "Rekord-Sektion" beim Holzeinschlag in der Lageraußenstelle Kuscho, eioner Tugatscher Unterabteilung. Abgemeldet am 07.04.1945 wegen Beendigung der Haftstrafe, blieb als frei lebender Arbeiter an seinem Arbeitsplatz.
Siehe Verbannungs- / Lagerhaftbericht von Alexej Iwanowitsch Miljuschkin

BORUTO (Buruto, Baruta), Roman Michailowitsch. Möglicherweise Deutscher. 49 Jahre. Lebte in der Ortschaft U-Karaskir, Troitzker Dorfrat, Abakansker (heute Krasnoturansker) Bezirk, Minussinsker Gebiet. Familie: Ehefrau Emma (49 Jahre), Kinder: Berta (15), Marta (14), Maria (8). 1931 Entzug der Wahlrechte, im selben Jahr aus dem Bezirk ausgesiedelt (Krasnoturansker Bezirksarchiv, Fond R-1/377, Verz. 3, Akte 45, 4, 9)

BOSERT, Bogdan/Gottlieb (Sohn von Fjodor/Friedrich), geb. 1901, Deutscher aus der ASSR der Wolga-deutschen. 1941 verbannt in die Ortschaft Aban im Gebiet Krasnojarsk. Zur Arbeitsarmee ins KrasLag mobilisiert.

BOSTRON, Adolf (Sohn von Adolf), geb. 1889, Deutscher aus der ASSR der Wolga-deutschen. 1941 zur Station Surly im Tscharsker Kreis, Gebiet Semipalatinsk, Kasachstan, in die Verbannung geschickt. Zur Arbeitsarmee ins KrasLag mobilisiert.

BOTT, Jakob Alexandrowitsch, geb. 1916 im Gouvernement Saratow. Zwangsarbeiter in der Arbeitsarmee. Arbeitete in der Zwangsarbeiterkolonie Werchnjaja Tuguscha, Ilansker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 30.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter, trotzkistischer Agitation. Am 30.10.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 07.03.1955 von einer Kommission zur Überprüfung von Strafakten der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4624).

BOTZMANN, Alexander Michailowitsch, geb. 1890. Möglicherweise Deutscher. Angeklagt nach §§ 58-1à, 59-3 des Strafgesetzes er RSFSR. Verurteilt am 25.04.1943 vom Militärtribunal der Armarwirsker Garnison zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Haftstrafe im Norillag, wo er mit einer Häftlingsetappe aus Barnaul eintraf; abgemeldet am 16.07.1943 zur Sykowsker Massenarbeitskolonie in der Region Krasnojarsk.

BOUMGERTNER (BAUMGÄRTNER), Karl Andrejewitsch. Lebte in der Ortschaft Anton, Bezirk Balzer, Gebiet Saratow. Familie: Ehefrau Amalia Karlowna, Sohn Genrich (Heinrich, geb. 1938), zwei Töchter, Vater und eine Schwester, die Invalidin war. Im September 1941 mit der Familie in die Region Krasnojarsk deportiert und sofort zum Holzeinschlag in die Trudarmee mobilisiert. Die anderen kamen in die Siedlung Kosylka, Region Krasnojarsk.
J. Kriwonossowa «Die Tragödie der Wolgadeutschen»

BOVAR, Iwonna Viktorowna, geb. 1902 in Genf. Schweizerin. Geigerin. Heiratete 1932 den Polen M-G. Schalks. Ende 1933 geriet ihr Ehemann als politischer Emigrant nach Moskau. Am 08.03.1936 begab sie sich zu ihm nach Moskau. Arbeitete als Schreibmaschinen-Sekretärin in der französischen Redaktion des Rundfunkkomitees. Ihr Ehemann wurde im Oktober 1940 verhaftet und starb 1942 in irgendeinem Lager des Dalstroj. Sie selbst wurde am 27.11.1940 in Moskau verhaftet. Am 07.04.1941 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Arbeits.- und Erziehungslager verurteilt. Verbüßte die Haftstrafe im SewkusbasLag (Nördliches Lager des Kusnezker Beckens), am Sonderlagerpunkt-1, an der Bahnstation Jaja im Gebiet Kemerowo. Im Lager erwarb sie sich eine spezielle Fertigkeit – kunstvolle Stickerei. Am 30.09.1948 wurde sie als Invalidin der 3. Gruppe entlassen. Mit einer Häftlingsetappe wurde sie in die Verbannung abtransportiert – in eine Siedlung in der Stadt Jenisejsk. Sie traf dort am 20.10.1948 ein. Lange Zeit konnte sie keine Arbeit finden. Im Mai 1952 zog sie nach Podtjossowo um und arbeitete dann dort als Sanitäterin im Eisenbahn-Krankenhaus. Sie bemühte sich intensiv um ihre Ausreise in die Schweiz. Aus der Verbannung freigelassen am 23.10.1953, nachdem sie einen schweizer Paß erhalten hatte. Reiste in die Schweiz aus, wo sie 1984 verstarb. Über sie wurde ein Dokumentar-Videofilm gedreht..
-21.08.98 Anatolij Ferapontow. Ach, Mädchen, heiratet doch bloß keinen Kommunisten: ihr werdet es BEREUEN
-30.04.99 Alexander Schaidt. Iwonna Bovars Geige

BRACHTMAN(N), Roman. Möglicherweise Deutscher. Lebte in Moskau. Student. Verhaftet. Angeklagt wegen des Versuchs der Flucht nach Israel. Von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. 1952 verbüßte er seine Haftstrafe in der 5. Lageraußenstelle des Gorlag. Am 29.05.1959 reiste er mit seiner Familie nach Polen aus, später nach Israel, danach in die USA. Lebt heute in New York.
-Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst ...., Buch 1, Moskau 2001, S. 151; Bd. 6, 2005, S. 178, 339, (b);.Buch 8, 2006
-J. Badasch., Kolyma, du mein Kolyma! S. 65

BRACK, siehe BRAK

BRAGA, Margarita Filippowna, geb. 1914 in der Ortschaft Gukk, Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen. Deportiert in den Bogradsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 19.09.1943 zur Trudarmee ins Tagillag mobilisiert. Am 13.04.1944 in die Freiheit entlassen.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 311.

BRAIT, Alexander Iwanowitsch (Brait , A.J..). Geb. 1926. Lebte als Verbannter in der Siedlung Polikarpowsk, Ust-Jenisejsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Arbeitete als stellvertretender Vorsitzender in der Kolchose "Roter Tajmyrer".
Kerze der Erinnerung. Das Tajmyr-Gebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen.

BRAKK (BRACK?), Gottlieb Gottliebowitsch. Geb. 1920 in der Ortschaft Swinarew Kurt, Asowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Diente in der Armee in Moskau. Im September 1941 zusammen mit anderen Militärdienst leistenden Deutschen zur Trudarmee nach Dschambul in die Kasachische SSR geschickt. Verhaftet am 28.10.1942. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer antisowjetischen, aufständischen Organisation. Verurteilt am 04.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 8 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Traf am 23.09.1943 aus dem Aktjubinsker NKWD im KrasLag ein: Kansker Außenlagerstelle am 23.09.1943; Tugatsch am 11.10.1944; Tugatsch am 15.11.1944, „Tsch“-Punkt am 18.05.1947; Lagerstützpunkt 1 am 03.04.1949; Lagerstützpunkt 5 am 03.05.1950; Lagerstützpunkt 7 am 13.09.489; Lagerstützpunkt 2 am 20.09.1948. Abgemeldet am 06.05.1950.
Verbannungs-/ Lagerhaft-Berichte von Heinrich Genrichowitsch Wolf 
Verbannungs-/ Lagerhaft-Berichte von A.I. Miljuschkin.

BRAK, Gottlieb Friedrichowitsch, geb. 1903 im Dorf Schäfer (Schefer), Bezirk Krasnojar, Gebiet Saratow. Im August 1941 deportiert nach Biriljussy. Heiratete in der Verbannung Lydia Filippowna Bauer (geb. 1901). Diente vom 23.01.1942-10.05.1944 in der Roten Arbeiter- und Bauern-Armee. Verbrachte die Verbannung in Biriljussy. Heiratete in Biriljussy am 16.02.1962. Weiteres Schicksal nicht bekannt.
Die Wolga-Deutschen. Bezirk Biriljussy

BRAK, Eduard Andrejewitsch, geb. 1910. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Lipowki, Karpantalsker Bezirk, Gebiet Saratow. Wolgadeutscher, niedere Schulbildung. Ober-Reparatur-arbeiter an der Bahnstation Orel. Verhaftet am 27.06.1938. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 27.10.1938 von einer Troika der NKWD-Verwaltung des Orlowsker Gebiets zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Haftstrafe im Norillag, wo er am 09.08.1942 aus dem Juchnowlag eintraf; entlassen am 20.07.1946.

BRAKKER, Georgij Borisowitsch, möglicherweise Deutsche, geb. 1896 in Moskau. Konnte lesen und schreiben. Befand sich zur Heilung im Militärhospital der Stadt Krasnojarsk. Am 16.08.1920 verhaftet. Angeklagt, weil er in der Koltschak-Armee gedient hatte. Am 28.08.1920 durch die Krasnojarsker Gouvernements-Tscheka zu 5 Jahren Konzentrationslager verurteilt. Am 30.06.1998 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-23092).

BRAMAN(N), (Áðàìîí), Jan (Iwan) Karlowitsch. Geb. 1892. Lebte in der Ortschaft Werchnaja Bulanka, Bolsche-Burlansker Bezirk, Dorfrat Bezirk Karatus, Minussinsker Gebiet. Familie: Ehefrau Susanna (Susanne) Antonowna (geb. 1894), (Sohn, geb. 1912, Sohn geb. 1913?), Malia (geb. 1913), Paulina (geb. 1914). 1931 Entzug der politischen Rechte; flohen vor der Ausweisung
-Archivabteilung der Verwaltung des Bezirkes Karatus, Bestand 33/ 511, Verz. 3, Dossiers 23, 38
Jan Karlowitsch Braman (es existiert ein Foto)

BRANDT, Boris Leontjewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1901 in der Stadt Minsk. Lebte in dem Dorf Kudrjawez, Chwostowsker Kreis, Gebiet Kaluga. Angeklagt wegen der Zugehörigkeit zu einer konterrevolutionären Gruppe von Rechtsgerichteten. Am 16.02.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zr Verbannung im Nord-Jenisejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 20.09.1954. Rehabilitiert am 04.02.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BRANDT, Eduard Iwanowitsch, geb. 1913 in der Kolonie Sturm, Donezker Gouvernement (Donbas-Gebiet). Angeklagt wegen Zugehörigkeit zu einer antisowjetischen nationalistischen Organisation. Am 09.12.1950 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in den Dolgomostowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Rehabilitiert von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk am 27.02.2004.

BRANINGER, David Karlowitsch geb. 1912. Angeklagt nach §58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag; abgemeldet am 10.10.1943 in die Ladeisker Massenarbeitskolonie.

BRANT, Hubert (Sohn von Julius), geb. 1912, stammte aus Kajdor im Gebiet Kiew. Kolchosbauer auf dem Einzelgehöft Ljubinski im Kreis Poltawa, Gebiet Omsk. Verhaftet am 18.11.1937. Am 09.12.1937 von der Trojka der UNKWD im Omsker Gebiet nach §58-10 Strafgesetzbuch verurteilt zu 8 Jahren. Wurde ins KrasLag geschickt. Am 07.05.1989 von der Staatsanwaltschaft des Gebietes Omsk rehabilitiert.

BRASCH, Anton Klementewitsch, geb. 1887 in Wien. Deutscher. Arbeitete als Wäscher in der Erz-Zeche in Krasnojarsk. Am 11.06.1938 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Das Verfahren wurde am 08.12.1939 von der DTO des NKWD der Region Krasnojarsk aus Gründen, die zu seiner Rehabilitierung führten, eingestellt (Art. 204, Punkt b der Straf- und Prozeßordnung der RSFSR). (P-5836).

BRASS, Otto Ottowitsch, geb. 1900 in Remscheid, Deutschland. Häftling des KrasLag in Kansk. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Kam 1935 als Emigrant in die UdSSR. Höhere Schulbildung, parteilos. Elektro-Ingenieur. Verhaftet am 28.08.1937. Angeklagt wegen § 58-10, Abs. 1 des Strefgesetzbuches der RFSFR. Verurteilt am16.02.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeitsbesserungslager. Rehabilitiert am 16.02.1940 vom Obersten Sowjet des Krasnojarsker Regionsgerichtes (P-196).

BRAUN, Abraham Andrejewitsch, möglicherweise Deutscher. Lebte in der Stadt Atschinsk. Familie: Ehefrau Maria Jakowlewna. Entzug der Wahlrechte 1934 als „Kulaken“. (Archiv der Stadt Atschinsk. Fond 310, Verz. 1-Ñ. Dossier 958)

BRAUN, Adam Nikolajewitsch, geb. 1892 in der Ortschaft Urbach, Bezirk Marienthal, Gebiet Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang in der Stadt Frunse. Vorarbeiter, Bauarbeiter. Verhaftet am 19.11.1941. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.04.1942 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag; abgemeldet am 28.07.1944 ins Taischetlag.

BRAUER, Adolf Iwanowitsch (möglicherweise Deutscher), geb. 1878 im Subilowsker Gouvernement. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Bergmann in der Ortschaft Innokentjewka, Idrinsker Kreis, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 01.03.1938. Beschuldigt der Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären Organisation sowie der konterrevolutionären Agitation. Von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR am 23.05.1938 zur Höchststrafe verurteilt. Erschossen am 02.08.1938 in Minusinsk. Rehabilitiert am 20.06.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk. (P-18570).

BRAUN, Abraham Andrejewitsch, möglicherweise Deutscher. Lebte in der Stadt Atschinck. Familie: Ehefrau Maria Jakowlewna. Entzug der Wahlrechte 1934 als „Kulaken“ (Großbauern). (Archiv der Stadt Atschinsk, Bestand 310, Verz. 1-S. Dossier 958)

BRAUN, Alexander Fjodorowitsch, geb. 1902. Gebürtig und wohnhaft im Leningrader Gebiet. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Kolchosarbeiter. Verhaftet am 22.08.1941. Angeklagt nach §§ 58-10, 58-14 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 19.11.1946 von einem Militärtribunal des NKWD* zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 03.06.1942 eintraf; abgemeldet am 09.09.1942 ins Juschlag zur Verfügung des ÃÓËÀà 787.

BRAUN, Andrej Adamowitsch, geb. 1900. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Worobewo, Zenrikowsker Bezirk, Gebiet Odessa. 3 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 25.03.1946. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.06.1946 vom Militärtribunal der 6. Artillerie der Mosyrsker Rotbanner-Division der Reserve des Oberkommandos zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.09.1946 mit einer Krasnojarkser Häftlingsetappe eintraf; auf Grundlage der einer Anordnung des Militärtribunals der sowjetischen Okkupationstruppen in Deutschland vom 09.08.1946 abgeändert auf 10 Jahre Erziehungs- und Arbeitslager; abgemeldet am 04.04.1949 zur Verwaltung der Besserungsarbeitslager und – Kolonien im Gebiet Tscheljabinsk.

BRAUN, Arkadij Iwanowitsch, geb. 1911 in der Stadt Rowno, gehobene Bildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Ortschaft Paj, Ordynsker Bezir, Gebiet Nowosibirsk. Agronom. Verhaftet am 10.11.1942. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 03.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.10.1944 mit einer Krasnojarsker Häftlingsetappe eintraf; entlassen am 04.10.1952 wegen guter Führung, Wohnort Norilsk.

BRAUN, Christian Genrichowitsch, geb. 1907 in der Stadt Tschernigow. Niedere Bildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Siedlung Nowoorsk. Traktorfahrer. Verhaftet am 19.09.1937. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 22.09.1937 von einer Troika der NKWD-Verwaltung der Region Ordschonikidse zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 09.08.1942 aus dem Jugorlag eintraf; entlassen am 09.09.1947, abgemeldet nach Norilsk zur Stadtabteilung des MWD. Rehabilitiert. Bescheinigung vom 27.05.1961.

BRAUN, Erika (Tochter von Jegor/Georg), geb. 1904; im Jahre 1941 deportiert aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Ortschaft Podkamenka im Kreis Biriljussy. Am 11.02.1942 zur Arbeitsarmee nach Atschinsk einberufen.

BRAUN, Florian (Sohn von Iwan/Johann), Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen. 1941 zusammen mit den Kindern Elvira, geb. 1939, und Edward (oder Eduard), geb. 1940, in die Ortschaft Tschepuschowo, Kris Biriljussy, deportiert. Leiter der Kyjtatsker Maschinen- und Traktoren-Werkstatt. Die Kinder starben 1941, die Tochter im Oktober, der Sohn im Dezember.

BRAUN, Frieda Karlowna, geb. 1911 in der Ortschaft Nowospasskoje, Gebiet Saporoschje. Konnte lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 12.08.1945. Angeklagt nach § 58-1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 25.02.1946 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 27.06.1949 aus der Nowosibirsker Abteilung für Besserungsarbeitskolonien eintraf; abgemeldet ins Tschernogorsker Sonderlager.

BRAUN, Georgij Georgiewitsch (Jegor Jegorowitsch). Geb. 1896. Befand sich am 09.12.1943 in der Trudarmee in Atschinsk. 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert. Zusammen mit seiner Familie umgesiedelt in die Siedlung Bokowoje, Biriljussker Bezirk, Region Krasnojarsk: Ehefrau Emolia (Amalia? Emilia? geb. 1900, befand sich am 8.05.1943 in der Trudarmee), Kinder: Emma (geb. 1924), Edgar (geb. 1929), Fjodor (geb. 1930), Alexander (geb. 1940), Mutter Maria Andrejewna (geb. 1871). Arbeitete als Lagerarbeiter.
Biriljussker Bezirk. Auf dem Verwaltungsweg Umgesiedelte (Großbauern) 1928-1935 Repressionen in den Nachkriegsjahren.

BRAUN, Jakob (Sohn von Alexander), geb. 1898-1976, Wolgadeutscher aus Blumendeld, Kanton Gmelin, ASSR der Wolgadeutschen. Wurde zusammen mit seiner Ehefrau Anna-Elisabeth Georgiewna, 1899-1979, und den Kindern Alexander, 1922-1994, dessen Ehefrau Emma Friedrichowna, geb. 1919, Viktor, geb. 1929, Viktoria, geb. 1936, Reinhold, 1938-1988, Ewald, 1924-1980, Emma, geb. 1926, und Jakob, geb. 1919, am 03.09.1941 deportiert - mit dem Gefangenentransport No. 822 in das Dorf Sergejewo, Nischne-Nasimowsker Dorfsowjet, Kreis Jarzewo, Gebiet Krasnojarsk. Anfang 1942 wurde er gemeinsam mit den Söhnen zur Arbeitsarmee ins TagilLag verschleppt. 1945 freigelassen, kehrte in das Dorf Sergejewo zurück und arbeitete dort in der Kolchose. Anfang 1956 aus der Verbannung befreit. Seine Ehefrau arbeitete in der Kolchose beim Fischfang. Alexander, Ewald und Jakob blieben nach der Arbeitsarmee im Ural in der Verbannung. 1956 wurden sie aus der Verbannung freigelassen. Alexanders Ehefrau erhielt 1945 die Erlaubnis zu ihrem Mann in den Ural zu gehen. Die Familie wurde 1998 rehabilitiert. 
Verbannungs- / Lagerhaft-Bericht von Viktoria Jakowlewna Scharoglasowa.

BRAUN, Jegor/Georg (Sohn von Jegor/Georg), geb. 1896; im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolga-deutschen deportiert in das Dorf Podkamenka im Kreis Biriljussy, Gebiet Krasnojarsk. Am 19.06.1942 zur Trudarmee nach Atschinsk einberufen.

BRAUN, Josef Jakowlewitsch, geb. 1898. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Lug, Bezirk Marienthal, ASSR der Wolgadeutschen. Lebte in der Landwirtschaftssowchose 93, Bezirk Marienthal. Tischler, Arbeiter. Verhaftet am 26.04.1935.Angeklagt nach § 58-10 Abs.1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 14.08.1935 vom Obergericht der ASSR der Wolgadeutschen zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag; starb am 02.03.1946.

BRAUN, Karl Karlowitsch, geb. 1914. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Kamenka, Nikolajewsker Bezirk, Gebiet Schitomir. 2 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer verarmten Bauernfamilie. Schuster. Verhaftet am 06.05.1945. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.05.1945 vom Militärtribunal der 106. Schützendivision zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.09.1945 aus dem Gebiet Archangelsk eintraf; entlassen am 23.06.1953 wegen guter Führung, Wohnort Norilsk

BRAUN (Stainbrais, Steinbreis), Olga Jakowlewna. Geb. 1935. verbüßte die Verbannungsstrafe, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter, in dem Dorf Kostino, Turuchansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Schwor sich, dass sie niemals in einer Kolchose wie eine Zwangsarbeiterin arbeiten würde. Eines Nachts, im Winter, lief sie, mit einem Bündel Sachen in der Hand, ins 60 km entfernte Turuchansk, um sich dort eine Arbeit zu suchen. Dort wurde sie vom Kommandanten verhaftet. Sie weigerte sich, freiwillig nach Kostino zurückzukehren. Der Kommandant drohte ihr, sie in eine Zelle mit inhaftierten Männern zu stecken. Der Bevollmächtigte aus Kostino setzte sich für sie ein. Sie wurde freigelassen und fand eine Arbeit im Kindergarten. Heiratete einen Deutschen.
Ljudmila Kotijewa, Sonderumsiedler im Bezirk Turuchansk, Region Krasnojarsk, Leiterin S.S. Subowo, 2008. Turuchansker Zentrum für Kinder- und Jugend-Kreativität  „Storch“, Kollektiv „Nordländer“. Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BRAUN, Raphael Nagan, geb. 1919 in der Ortschaft Tamkowka, Komintern-Bezirk, Gebiet Odessa. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in Odessa. Schlosser. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 23.02.1946 vom Militärtribunal des MWD des Ural-Wehrkreises zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 24.06.1950 aus Kirow eintraf; entlassen am 25.12.1953 wegen guter Führung; abgemeldet nach Norilsk zur Stadtabteilung des MWD.

BRAUN, Rosa (Tochter von Vinzenz), verschleppt aus dem Wolgagebiet nach Korkino im Nasarowsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk.

BRAUN, Tadäus (Sohn von Franz), verschleppt aus dem Wolgagebiet, aus der Stadt Balzer (heute Krasnoarmejsk), und unverzüglich nach Korkino, Nasarowsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk gebracht. Von 1942-1948 in der Arbeitsarmee in Orenburg. Lebt in Korkino, Gebiet Krasnojarsk.

BRAUN, Viktor Aleksandrowitsch, geb. 1910 im Gouvernement Saratow. Zwangsarbeiter in der Arbeitsarmee. Arbeitete als Brigadier in der Zwangsarbeiterkolonie Werchnjaja Tuguscha, Ilansker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 16.10.1942 verhaftet. Angeklagt wegen rechter, trotzkistischer Agitation. Am 30.10.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 07.03.1955 von einer Kommission zur Überprüfung von Strafverfahren der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-4624).

BRAUSMANN, Katharina (Tochter von Alexander), Tochter von A. Winter, Schwester von D. (A.) Winter und K. (A.) Bengel. Im September 1941 zusammen mit der Familie aus Straub im Kanton Kukkus, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert nach Karatus im Gebiet Krasnojarsk.

BRASE, Helmut Franzewitsch, geb. 1905 in Deutschland. Lebte eine Zeit lang in Moskau. Beamter. Verhaftet am 05.02.1936. Angeklagt nach §§ 58-1, 58-6, 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 13.07.1937 vom Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zu 6 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte  die Haftstrafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Orlowsker Gefängnis eintraf; am  04.06.1946 entlassen. Rehabilitiert.

BRECHSTEDT, Gottfried (Sohn von Iwan/Johann), geb. 1870. Im Jahre 1950 befand er sich in der Siedlung Nischnaja Pojma im Nischne-Ingaschsker Kreis in der Verbannung; Invalide.

BRECHT, Boris Gustavowitasch, geb. 1912. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Saleskoje Pole, Bezirk Taurien, Gebiet Omsk. 5 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schmied. Verhaftet am 04.03.1947.Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.06.1947 vom Militärtribunal der Barnauler Garnison zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.08.1947 aus Barnaul eintraf; entlassen am 10.03.1954 wegen guter Führung; abgemeldet nach Anscherka im Gebiet Kemerowo.

BREDRICH, Viktor Rudolfowitsch. Geb. 1889 in Simbirsk. Höhere Bildung. Stammte aus dem Bürgertum. Ungelernter Arbeiter im Mühlenkombinat in der Ortschaft Balachta, Balachtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 30.05.1938. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 16.03.1939 vom Krasnojarsker Regionsgericht zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Rehabilitiert am 20.02.1963 vom Obersten Gericht der RSFSR (P-13661).
04.11.05 J. Dobrjanskij. Noch einmal über sie

BREIDER, Josef Josifowitsch, geb. 1914 im Kanton Seelmann, Gouvernement Saratow. Deportiert in den Askisker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Am 13.09.1943 zur Trudarmee ins Tagillag mobilisiert. Starb am 29.03.1945 im Lager.
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 3, Abakan, 2006, S. 312, (b).

BREINERT, Pawel Pawlowitsch, geb. 1915 in der Ortschaft Reifana, Molotschajsker Bezirk, Gebiet Saporoschje. Mittlere Bildung. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in der Stadt Satka. Lehrer. Verhaftet am 17.08.1945.Angeklagt nach §§ 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 15.12.1945 vom Gebietsgericht der Region Tscheljabinsk zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; entlassen am 13.04.1953 wegen guter Führung; Wohnort Norilsk.

BREININGER, Iwan Iwanowitsch, geb. 1896. Möglicherweise Deutscher. Angeklagt nach  §§ 58-10, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.04.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Traf mit einer Häftlingsetappe aus Tscheljabinsk ein; abgemeldet am 16.07.1943 in die Ladeisker Massenarbeitskolonie der Verwaltung der Besserungsarbeitslager und – Kolonien in der Region Krasnojarsk.

BREIVOGEL, Iwan Andrejewitsch, geb. 1892 in der Stadt Feodosia, Gebiet Taurien. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Lebte in der Ortschaft Liden, Nord-Kaukasus-Kreis. Buchhalter, Lehrer. Verhaftet am 07.12.1944. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Verurteilt am 28.08.1935 zu 5 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 28.08.1936 aus dem Karlag eintraf; entlassen am 11.06.1939.

BREM (ANGARSKAJA), Maria Fedorowna, geb. 1918 im Priwolschsker Bezirk, Gebiet Saratow. Schulbildung: 2 Klassen. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Arbeitete auf der Halbinsel Tajmyr, 1948 nach Sachalin angeworben. Dorte lebte sie eine Zeit lang in der Siedlung Alexandrosk, Sachalinsker Bezirk. Arbeitete in der Fischfabrik. 1956 aus dem Status des Sondersiedlers abgemeldet und von der Verwaltungsaufsicht der Organe des MWD der UdSSR befreit.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BRENDEL, Engelbert Rausowitsch, geb. 1919 in der Ortschaft Nowoandriaschewka, Bezirk Tiraspol, Moldawische SSR. Lebte in der Ortschaft Maklakowo, Jenisejsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 19.08.1947 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-1á, 58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 19.11.1947 vom Militärgericht des Sibirischen Wehrkreises zu 25 Jahren Arbeits-/Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Die Strafe verbüßte er im Norillag; freigelassen am 15.10.1955, Strafgesetz vom 07.09.1955 § 3 Pkt 6; abgemeldet zur Sonderansiedlung ins Gebiet Krasnojarsk

BRENER, Wilhelmina Leonowna, geb. 1927. Gebürtig und wohnhaft in der Siedlung Fredenau, Radezker Bezirk, Deutschland. Verhaftet am 30.01.1945 in der Stadt Luzk, Gebiet Wolhynien. Angeklagt nach § 54-12 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 02.04.1945 vom Militärtribunal des MWD im Gebiet Wolhynien zu 8 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo sie am 29.07.1945 mit einer Häftlingsetappe aus Kiew eintraf; entlassen am 01.12.1952.

BRENER, Andrej Alexandrowitsch, geb. 1911. Gebürtig und wohnhaft im Bezirk Seelmann, ASSR der Wolgadeutschen. Niedere Schulbildung. 1. Arbeitsbataillon der Verwaltung für Material-Versorgung des NKWD der UdSSR. Verhaftet am 18.12.1942. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 26.09.1943 aus der Slatoustowsker Besserungsarbeitskolonie eintraf; starb am 26.09.1943.

BRENNING, Frieda Johannessowna. Mit Eltern und Familie aus der ASSR der Wolgadeutschen in die Region Krasnojarsk deportiert.
W. Djebkow «Warum haben sie uns die Kindheit genommen?»

BRENING, Johannes (Sohn von Konrad), 1907-1949, Deutscher aus der ASSR der Wolgadeutschen, zusammen mit der Mutter Katharina BRENING, geb. 1870, seiner Ehefrau Elisabeth (Tochter von Johannes), 1907-1971, und den Kindern Alexander, geb. 1939, Katahrina, geb. 1935-1941, Johannes, geb. 1937, und Emanuel, geb. 1940, Anfang September 1941 mit dem Gefangentransport No. 817 aus der Ortschaft Kutter im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert nach Otschur im Daurischen Kreis. Im Januar 1942 wurde er zur Trudarmee ins WjatLag gejagt, arbeitete in der Holzfällerei. Aus dem Lager freigelassen Ende 1945, war mit seiner Familie in der Verbannung im Dorf Ust-Pogromnaja, Daurischer Kreis. Kam 1949 in der Verbannung ums Leben. Die Ehefrau befand sich ab 1943 mit den Kindern in dem Dorf Ust-Pogromnaja in der Verbannung. Am 19.02.1956 wurden sie freigelassen. Die Mutter kam in der Verbannung ums Leben. Katharina, Johannes und Emanuel leben heute in Deutschland. 
Verbannungs-/Lagerhaft-Bericht von Alexander Johannowitsch Brening.

BRENING, Robert (Sohn von Heinrich), geb. 1893, zusammen mit seiner Ehefrau Katharina (Tochter von Konrad), geb. 1900, und den Kindern Viktor, geb. 1927, Lydia, geb. 1922, Maria, geb. 1924, Elvira, geb. 1933, Theresa (verheiratete Bender bzw. Mekel), geb. am 20.04.1920, sowie Emma, geb. 1928, im September 1941 aus dem Gebiet Saratow verschleppt in den Partsiansker Kreis, Gebiet Krasnojarsk. Theresa arbeitete vom 07.10.1946 bis zum 12.09.1948 im Dicksoner Kontor der Haupthandelsgesellschaft für Seetransport des Ministeriums für Flottenwesen. Sie wurde aus der Sonderansiedlung am 13.12.1955 freige-lassen, lebt in Scharypowo im Gebiet Krasnojarsk.

BRENNING, Iwan (Johann) Iwanowitsch, geb. 1935, und Schwester Lydia Iwanowna, geb. um 1939; wurden 1941 zusammen mit der Mutter aus dem Kanton Gmelin, Gebiet Saratow, in das Dorf Bartat, Kreis Bolschaja Murta, Region Krasnojarsk, deportiert. 
Verbannungs-/Lagerhaftbericht von Alexander Alexandrowitsch Hoerlitz.

BRESCHIN, Wilhelm Hermanowitsch, geb. 1925. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Panika, Sol-Ilensker Bezirk, Tschkalowsker Gebiet. Niedere Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Auto-Transportarbeiter, Traktorfahrer. Verhaftet am 30.12.1944. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 28.08.1945 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; entlassen am 02.08.1952 wegen guter Führung; abgemeldet in den Ossipenkowsker Bezirk, Gebiet Saporoschje.

BRESSEM, Boris Ottowitsch, geb. 1902 in der Ortschaft Konstantinowka, Jekaterinoslawsker Gouvernement. War lese- und rechtschreibkundig. Arbeitete im Kontor „Sagotschiwsyr“ als Fischer und Jäger der Faktorei Kamenka, Uderejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 25.07.1941 verhaftet. Angeklagt nach § 58-1a des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 13.05.1942 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 14.10.2003 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-23408).

BRESTER (Putrina), Jewegenia Alexandrowna, geb. am 23.02.1938. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Lebte 2004 in der Stadt Dudinka.
-Kerze der Erinnerung. Das Tajmyrgebiet in den Jahren der Repressionen. Erinnerungen
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BRETZ, Adolf (Sohn von Iwan/Johann), geb. 1926, wurde als Deutscher während des Kriege aus Krasnodar ins NorilLag verschickt.

BRETZER, Sergej (Sohn von Konstantin), Arbeitsarmist in der Tungusker Abteilung des KrasLag. Verhaftet 1945.

BREUS, Peter, mögliherweise Deutscher). Lebte in der Ortschaft Nowoiwanowka, Nowoiwanowsker Dorfrat, Abakansker (heute Krasnoturansker Bezirk), Minussinsker Gebiet. Großbauer (Krasnoturansker Bezirksarchiv, Fond R-1/377, Verz. 3, Akte 36)

BRIKMAN(N) oder BRICKMAN(N), Jakob Jakowlewitsch, geb. 1909 im Gouvernement Saratow. Zwangsarbeiter in der Arbeitsarmee. Arbeitete im 2. Trupp der mobilisierten Deutschen in der Nischnepojmensker Abteilung des KrasLag, Nischneingaschsker Kreis, Region Krasnojarsk. Helfer des Truppleiters bei alltäglichen Angelegenheiten. Am 24.04.1943 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Propaganda. Am 11.12.1943 von einem Sonder-Kollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 13.02.1956 von einer Kommission zur Überprüfung von Strafverfahren der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-6034).

BRILZ, Michael Franzewitsch, geb. 1925. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Dobreje, Baschtansker Bezirk, Nikolajewsker Gebiet. 4 Klassen Schulbildung. Verhaftet am 10.04.1947. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 02.06.1947 vom Militärtribunal der Barnauler Garnison zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 18.08.1947 aus Barnaul eintraf; entlassen am 30.06.1953, über das Gefängnis N° 1 in Krasnojarsk ins Gefängnis der Stadt Barnaul zur Verfügung des Leiters der Abteilung „P“.

BRISSEL, Grigorij Emiljewitsch, geb. 1913 in Deutschland. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Lebte in der Ortschaft Nowaja Guta, Malinsker Bezirk, Gebiet Schitomir. Traktorfahrer. Verhaftet am 01.12.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Verurteilt am 10.01.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 19.07.1938 aus dem Karlag eintraf; entlassen am 30.11.1947, abgemeldet nach Kischlak Jangi, Raraschsker Bezirk, Gebiet Samarkand.

BROD, Georgij Georigiewitsch, geb. 1886 in der Ortschaft Schermalik, Jekaterinoslawsker Gebiet. Stammte aus einer Mittelbauern-Familie. Lebte im Donbas in einer Kolchose namens Stalin. Zimmermann. Verhaftet am 06.10.1936. Angeklagt nach §§ 17-54-9, 54-11 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 05.07.1937 * zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Orlowsker Durchgangsgefängnis eintraf; starb am 08.11.1941.

BRODOWSKI, Karl Gustavowitsch, geb. 1909. Gebürtig und wohnhaft im Gebiet Stalingrad. Stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schlosser. Verhaftet am 27.08.1936.Angeklagt nach §§ 17-54-9, 54-11 des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 28.01.1937 * zu 6 Jaren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Mariinsker Gefängnis eintraf; entlassen am 29.05.1946.

BROKOP, Albart (Albert) Friedrichowitsch, geb. 1884 im Gouvernement Podolien. Konnte nur wenig lesenund schreiben. 1930 Entzug der politischen Rechte, Enteignung, Verschleppung in die Region Krasnojarsk. Als ungelernter Arbeiter in der „Petschenga“-Mine im Uderejsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 16.05.1938 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Das Verfahren wurdeam 04.09.1939 aus Gründen, die zu seiner Rehabilitation führten, eingestellt. Er wurde aus der Haft entlassen (P-7552).

BROMBERG, Michail Jakowlewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1892 im Dschankojsker Kreis, Krimgebiet. Angeklagt der Zugehörigkeit zu einer trotzkistischen Organisation. Von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR am 27.08.1949 zur Verbannung im Kasatschinsker Kreis, Region Krasnojarsk, verurteilt. Freigelassen am 18.05.1954. Rehabilitiert von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk am 30.12.2003.

BRONSIN, Friedrich Iwanowitsch, geb. 1932 im Jekaterinoslawsker Gouvernement. Grundschulbildung. Häftling in Krasnojarsk-45. Am 28.05.1959 verhaftet. Angeklagt wegen Mitgliedschaft in einer konterrevolutionärenOrganisation. Am 10.09.1959 von einem Sondergericht zu 15 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Am 05.02.1992 vom Obersten Gericht der UdSSR rehabilitiert (P-20166).

BROSE, Helmut Franzewitsch, geb. 1905 in der Stadt Krolow, Deutschland. Lebte in Norilsk. Angeklagt der Spionage. Von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR am 29.11.1950 zur Verbannung in den Dolgo-Mostowsker Kreis, Region Krasnojarsk, verurteilt. Am 01.10.1954 in die Freiheit entlassen. Rehabilitiert am 25.05.2004 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BROST, Margarita (Tochter von Josef), 1942 zusammen mit ihren drei Kindern im Alter von 5 bis 1 Jahren verschleppt ins Industriegebiet Staraja Chantajka im Gebiet Krasnojarsk.

BROT, Amalia. Geb. 1928. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmeezone des Krasnojarsker Metallhüttenwerkes (Postfach 121).
A.F. Lorej. Liste der Trudarbeiter, die sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmeezone des Krasnojarsker Hüttenwerkes (Postfach 121), an der Station Sorokino, Bezirk Mana, Region Krasnojarsk, befanden, (a).

BROT, Friedrich Samuilowitsch, geb. 1908. Gebürtig und wohnhaft in Engels, Rostowsker Gebiet. Kolchosarbeiter. Verhaftet am 17.12.1937. Angeklagt wehen konterrevolutionärer Tätigkeiten. Verurteilt am 16.01.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag. Entlassen am 16.12.1947, abgemeldet in die Ortschaft Snamenka, Snamensker Bezirk, Gebiet Omsk.

BROTT, Alexander Jakowlewitsch, geb. 1908 in der Ortschaft Alt-Warenburg, Gouvernement Saratow. Lebte in Nowosibirsk. Angeklagt nach § 19-58-9, 59-10, Abs. 1, 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 15.06.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR verurteilt zur Verbannung in den Bogutschansker Kreis, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 07.09.1954. Rehabilitiert am 13.02.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BROTZMAN(N). Mit der Familie aus dem Gebiet Saratow in die Faktorei Tutontschany, Ewenkien, deportiert. Ewenkisches Leben, 0
8.09.2017, Lilia Chirogir «Die Geschichte einer Taiga-Liebe»

BRUCH, geboren im Gouvernement Saratow, wo er auch lebte. Im September 1941 mit seiner 5-köpfigen Familie deportiert in die Region Krasnojarsk. Verbüßte die Verbannungsstrafe im Kuraginsker Kreis. Arbeitete als Buchhalter. Arbeitete nach der Freilassung als Leiter der staatlichen Planungsabteilung der UdSSR.

BRUCH, deutsche Familie, 5 Personen. Verschleppt in den Bezirk Kuragino, Region Krasnojarsk.
J.W. Mogilnikow, Schüler der 11. Klasse an der städtischen Bildungseinrichtung der Roschtschinsker Schule N° 17, Kuraginsker Bezirk, Region Krasnojarsk. N.M. Botschkarewa, Geschichtslehrerin. Zwei Schicksale aus meiner Familienbiographie (A.A. Wagner, E.G. Wagner und andere). Wettbewerbsarbeit, vorgestellt beim Allrusischen Wettbewerb historischer Arbeiten von Schülern der höheren Klassenstufen „Der Mensch in der Geschichte. Rußland – 20. Jahrhundert“

BRUCH (KRIEGER), Maria Andrejewna. Geb. 1938 in der Ortschaft Bauer, Bezirk Engels, Gebiet Saratow. Lebt in der Ortschaft Kotschergino, Kuraginscker Bezirk, Region Krasnojarsk; sie hat drei Söhne.
Unterricht an der Kotscherginsker Schule, Pädagoge K.A. Grigorjan

BRUDERER, Viktor Arnoldowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1883 in Moskau. Höhere Schulbildung. Arbeitete als Buchhalter in der „Koopchleb“ (Getreide-Kooperative) in der Ortschaft Bolschaja Murta, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 08.01.1930. Angeklagt nach § 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 09.02.1930 von einer Sonder-Trojka der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU im Sibirischen Gebiet zur Höchststrafe verurteilt. Am 23.03.1930 in der Stadt Krasnojarsk erschossen. Rehabilitiert am 12.09.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk. (P-18648).

BRUG, Maria Petrowna, geb. 1891 in der Ortschaft Bauer, Gouvernement Saratow. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Sonderansiedlerin in Melnitschnoje, Turuchansker Kreis, Region Krasnojarsk. Angeklagt nach § 58-10 des Strafgesetztes der RSFSR. Am 26.04.1946 verhaftet. Am 12.08.1946 wurde das Verfahren von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk wegen Mangel an Tatbeständen und aus Gründen, die ihn rehabilitierten, eingestellt (P-4245).

BRUGEMAN(N) / BRÜGEMANN, Alexander Alexandrowitsch. In den 1950er Jahren als Sonderaussiedler in der Sowchose "Tajoschnij", Suchobusimsker Bezirk, Region Krasnojarsk.
11.03.16 O. Wawilenko. «Und es schien, als ob die gebrandmarkten Söhne dem Lande immer noch nicht genügten»

BRUMER, Oskar Jakowlewitsch, geb. 1898 im Ternopolsker Gouvernement. Lebte in der Stadt Tutajew, Gebiet Jaroslawl. Angeklagt nach § 58-1a des Strafgesetzbuches der RSFSR. Verurteilt am 06.04.1949 von einer Sonderberatung des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR zur Verbannung nach Dudinka, Region Krasnojarsk. Freigelassen am 17.09.1954. Rehabilitiert am 30.01.2004 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk.

BRUMMET, Friedrich Alexandrowitsch, geb. 1908 in der Ortschaft Zürichthal, Igninsker Bezirk, Autonomes Gebiet Krim. Konnte lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in der Ortschaft Baschewo, Durtulinsker Bezirk, Ufimsker Gebiet. Verhaftet am 30.08.1942. Angeklagt nach § 58-10 Abs.2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.12.1942 von einem Sonderkollegium des Obersten Gerichts der Autonomen Sowjetrepublik Baschkirien zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus der Verwaltung der Besserungsarbeitslager und –Kolonien der Baschkirischen ASSR eintraf; entlassen am 16.09.1951, abgemeldet nach Norilsk.

BRUNGARDT (Brunhardt (Schmück)), Anna Petrowna, geb. am 01.05.1925. 1941 in die Region Krasnojarsk deportiert. Lebte 2004 in der Siedlung Potapowo, Bezirk Dudinka.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BRUNHARDT, Karl (Sohn von Peter). Zusammen mit der Ehefrau Katharina (Tochter von Karl) und den Kindern Robert, geb. 1928, Wladimir, 1926-1994, Emilie, geb. 1922, Erna, 1930-1965, und Reinhold, geb. 1935, 1941 aus der Ortschaft Grimm im Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen, deportiert nach Tschastoostrowskoje im Kreis Jemeljanowo, Gebiet Krasnojarsk. Wladimir und Emilie wurden in die Arbeitsarmee mobilisiert. 1952 wurde die ganze Familie während eines 24-stündigen Transportes in das Dorf Majskaja, Kreis Jemeljanowo, Gebiet Krasnojarsk, verlegt. Karl (Sohn von Peter) starb 1950, Katharina (Tochter von Karl) fand 1955 während der Verbannung den Tod, Robert, Karl und Reinhold (die Söhne von Karl) leben in Krasnojarsk. Emilie (Tochter von Karl) ging nach Deutschland.

BRUNMEIER, Alfred Eduardowitsch, geb. 1925 in der Ortschaft Wormas, Beresowsker Bezirk, Gebiet Odessa. Geringe Bildung. Stammte aus einer Mittelbauern-Familie. Lager 252. Verhaftet am 18.04.1947. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der UdSSR. Verurteilt am 12.05.1947 vom Militärtribunal des MWD im Brjansker Gebiet zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 13.09.1947 mit einer Etappe aus Brjansk eintraf; abgemeldet am 31.10.1948 ins Sonderlager N° 2. Entlassen am 22.06.1955, abgemeldet nach Turuchansk.

BRUNNER, Arthur Davidowitsch, geb. 1926. Zusammenmit der Familie deportiert. Arbeitete beim gewerblichen Fischfang in Dorofewka, Ust-Jenisejsker Bezirk. War später an der Verladestation des Staatlichen Tajmyrer Fischfangkonzerns tätig. Lebte 2006 im Moskauer Raum.
-L.O. Petri, V.T. Petri . Wahre Begebenheiten aus dem Tajmyr-Gebiet.

BRUNSCH, Franz Pawlowitsch, geb. 1907 an der Bahnstation Nowomichailowka, Sinelnikowsker Bezirk, Gebiet Dnjepropetrowsk. Lebte in Tscheljabinsk; Drechsler, Mechaniker, Traktorfahrer. Angeklagt nach § 58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 05.06.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 11.09.1943 aus dem Slatouster Gefängnis eintraf; entlassen am 26.12.1943 ins Taischetlag.

BRUSCHINSKI, Franz Franzewitsch, geb. 1912 in dem Dorf Chlebnikowo, Perewolozker Bezirk, Tschkalowsker Gebiet. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte in Perewolozk. Zimmermann, Bauarbeiter. Verhaftet am 27.06.1941. Angeklagt nach §§ 58-10, 58-11 des Strafgesetztes der RSFSR. Verurteilt am 06.09.1941 vom Tschkalowsker Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er vom Bauprojekt 859 eintraf; entlassen am 12.07.1950 wegen guter Führung, abgemeldet nach Norilsk.

BUB, Jakob Friedrichowitsch, geb. 1916 im Autonomen Gebiet Krim. Höhere Bildung. Lebte in Alma-Ata, Lehrer. Verhaftet am 17.10.1947. Angeklagt nach §§ 58-1à, 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 20.02.1948 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 24.06.1948 aus Semipalatinsk eintraf; abgemeldet am 10.08.1956 zur Verwaltung der Besserungsarbeitslager und –Kolonien in der Region Krasnojarsk.

BUB, Peter Iwanowitsch, geb. 1913 in der Ortschaft Karassula, Thälmann-Bezirk, Autonomes Gebiet Krim. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Pferdehüter im Bulajewsker Bezirk, Kasachische SSR. 1939 verurteilt wegen Arbeitsbummelei. Verhaftet am 06.01.1942. Angeklagt nach§ 58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 13.06.1942 von einem Sonderkollegium der Kasachischen SSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 01.09.1942 mit einer Krasnojarsker Etappe eintraf; abgemeldet am 26.08.1943 zum Bau der Metallhütte in Krasnojarsk, wo er am 20.11.1951 von der Fabrik 169 eintraf; entlassen am 10.01.1952, abgemeldet zur Sonderansiedlung beim MWD MGB der Stadt Petropawlowsk im Nord-Kasachstaner Gebiet.

BUCHBINDER, Naum Michailowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1908 in Newel, Twersker Gouvernement. Jude. Stammte aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, mittlere Schulbildung, parteilos. Lebte eine Zeit lang in der Siedlung Chromowo, Ilansker Kreis, Krasnojarsker Region. Technischer Leiter des Pojmensker Holzbeschaffungsreviers. Verhaftet am 29.09.1937. Angeklagt wegen Spionage. Am 10.01.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Arbeitsbesserungslager verurteilt. Verbüßte seine Strafe um UnschLag des NKWD an der Station Suchobeswodnoje, Kalininsker Gebiet. Rehabilitiert vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises am 30.07.1957 (P-7697).

BUCHGAMMER (Buchhammer), Maria-Jekaterina (Katharina) Friedrichowna. Geb. am 23.10.1922 im Dorf Sobatschina, Gebiet Saratow. 1941 zusammen mit der Familie in die Ortschaft Wtoroi Islai, Altai-Gebiet, deportiert. Arbeitete als Melkerin in der Kolchose «10. Oktober». 1953 wurde die Familie rehabilitiert. Zog in den Kasatschinsker Bezirk. Seit 2004 lebt sie in der Ortschaft Jarzewo, Jenisseisker Bezirk, Region Krasnojarsk. Mitteilung von Maria-Jekaterina Friedrichowna Buchgammer.
 Irina Moissejewa. «Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten».

BUCHGOLZ (BUCHHOLZ), Egbert Leonowitsch. Geb. 1900. Tuberkulose-Spezialist, HNO-Arzt und Röntgenologe. Verhaftet in der Stadt Engels, ASSR der Wolgadeutschen. Verbüßte seine Haftstrafe und kam anschließend an die Angara in Verbannung; ab 1950 in Juschno-Jenisseisk, Udereisker Bezirk, Region Krasnojarsk, wo er am Kreiskrankenhaus in der Tuberkulose-Abteilung tätig war. Freigelassen 1956, reiste nach Riga aus.
- «Irgendwann im Norden», Auda Sitschenko, «Krasnojarsker Arbeiter». 18.11.1989.
- Mitteilung von Anton Josifowitsch Mironow.
- Mitteilung von Maria Andrejewna Goschewa W. Gorossow. «Unterbrochener Flug»

BUCHHOLD (oder BUCHGOLD), Herbert (Sohn von Leon bzw. Leo), geb. 1900, Tuber-kulose-Spezialist sowie Hals-Nasen-Ohren-Arzt, Röntgenologe. Verhaftet in der Stadt Engels, ASSR der Wolgadeutschen, verbüßte seine Haftzeit und lebte danach an der Angara in Verbannung, ab 1950 in Juschno-Jenissejsk im Uderejsker Kreis, wo er im Kreis-Krankenhaus in der Tuberkulose-Station arbeitete. Freigelassen 1956; ging anschließend nach Riga.

BUCHGOLZ (BUCHHOLZ), Egbert Leonowitsch. Geb. 1900. Tuberkulose-Arzt, HNO-Arzt und Röntgen-Facharzt. Erhaftet in der Stadt Engels, ASSR der Wolgadeutschen, verbüßte seine Haftstrafe, wurde anschließend zur Verbannung an die Angara geschickt, ab 1950 mit seiner Ehefrau in Juschno-Jenisseisk, Udereisker Bezirk, Region Krasnojarsk. Dort arbeitete er im Bezirkskrankenhaus auf der Tuberkulose-Station. 1956 in die Freiheit entlassen, begab sich nach Riga.
- W. Gorossow. «Der unterbrochene Flug»
09.07.13 Egbert Leonowitsch Buchgolz
09.07.13 Die Dekabristin
-Verbannungs-/ Lagerhaft-Bericht von Iossif Anton Mironow.
-Verbannungs-/Laherhaft-Bericht von Maria Andrejewna Goschewa.

BUDNER, Theodor Iwanowitsch, geb. 1888. Arbeitsumsiedler, Fahrer in der Waldwirtschaft in der Siedlung Chromowo, Ilansker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 18.12.1937 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Propaganda. Während des einzigen Verhörs unterschrieb er seine „Schuldanerkenntnis“. Am 30.12.1937 von einer Trojka der NKWD-Behörden der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 09.01.1938 in der Stadt Kansk erschossen. Am 21.02.1959 vom Krasnokarsker Regionsgericht rehabilitiert (P-10495).

BUETTNER, Tatjana (Tochter von Georg), geb. 1910, Schauspielerin, gemeinsam mit dem Ehemann und der Mutter verschleppt aus Tallin, verbrachte die Lagerhaft im KrasLag. 1950 befand sie sich in der Siedlung Nischnaja Pojma im Nischne-Inkgaschsker Kreis unter Sonderkommandantur des KrasLag in Verbannung, arbeitete in der Warenabteilung als Schneiderin. Am 21.08.1950 wurde sie der Sonderkommandantur No. 67 des Nischne-Ingaschsker Kreises überstellt. Sie lebte in Reschoty. Leitete im Klub den Musik- und Dramaturgiekreis und unterrichtete einige Jahre an der Musikschule. 1968 kehrte sie nach Tallin zurück. Sie befaßte sich mit Malerei, und es gab eine persönliche Ausstellung.

BUCHGAMER (Buchhamer?), M.F. Verschleppt in den Jenisejsker Bezirk, Region Krasnojarsk.
I.N. Moisejewa. Zur Frage der Deportation der Wolgadeutschen auf das Territorium des Jenisejsker Bezirks (1941), Momente der Geschichte. Sammelband mit Materialien zum Thema «Politische Repressionen in der UdSSR» (1989-2009), Êrasnojarsk, 2009, S. 121.

BUHRGARDT, siehe BURGARDT

BUHRHARDT, siehe BURGARDT

BUJATZEK (oder BUJAZEK), Paul (Sohn von Thomas), geb. 1903, stammte aus Oberschlesien in Deutschland, Koch im Restaurant der Konsumgenosenschaft in Saosjorny im Rybinsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk. Verhaftet am 27.08.1937. Am 11.12.1937 von der Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR verurteilt zum Tod durch Erschießen. Das Urteil wurde am 14.01.1938 in Krasnojarsk vollstreckt.

BUKALL, Theodor, geb. 1927. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Bad Frankenhausen, Deutschland. 8 Klassen Schulbildung. Verhaftet am 19.09.1948. Angeklagt nach § 58-6 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 29.12.1948 vom Militärtribunal des Truppenteils 48240 zu 25 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er mit einer Orschansker Etappe eintraf. Starb am 02.08.1952, Standesamt Krasnojarsk.

BULACH, Nikolai Iwanowitsch. Geb. 1904. Lebte in der Ortschaft Kandel, Rasdeljansker Bezirk, Gebiet Odessa. Familie: Ehefrau Dorothea Jakowlewna (geb. 1908), Kinder: Nikolai (geb. 1932), Bernadetta (geb. am 12.01.1933), Theresa (geb. 1939). Die Familie wurde 1944 von den Deutschen deportiert und später von den Russen nach Jenisseisk repatriiert. Der Vater und Theresa starben durch die schwere Arbeit und Hunger. Bernadetta heiratete 1952 Andrej Christianowitsch Arnst. Die beiden haben fünf Kinder. 1956 rehabilitiert.
Olga Kruschinskaja. Sibirier gezwungenermaßen, Bernadetta Nikolajewna Arnst, Jenisseisk, 2012

BULACH, Rudolf Michailowitsch. Geb. 1916 in der Ortschaft Kandel, Gebiet Odessa. Seemann auf dem Schwarzen Meer. Familie: Ehefrau Maria Bernhardowna (geb. 1916), Kinder: Iwan (geb. am 11.04.1941), Magdalena (1944-1949), Theresa (1945- 1947). Beim Rückzug der Deutschen 1944 wurden sie von diesen deportiert und lebten dann in Polen. 1945 wurden sie mit der Familie nach Jenisseisk repatriiert. Er wurde in die Trudarmee mobilisiert, arbeitete auf einer Werft. Sie standen «unter Kommandantur», litten an Hunger und Kälte. Der Bruder
BULACH, Semjon Michailowitsch wurde ebenfalls mit seiner Familie repatriiert und bis 1949 in die Trudarmee mobilisiert; die Familie lebte in einer Siedlung im Babajewsker Bezirk, Wologodsker Gebiet. Familie: Ehefrau Juliana Leonowna; Kinder: Maria (geb. am 30.11.1938), Jekaterina (Katharina), Rosa, Nadjeschda, Michail. Im November 1956 rehabilitiert. Sie zogen um in die Ortschaft Werchpaschino im Jenisseisker Bezirk.
Olga Kruschinskaja. Sibirier gezwungenermaßen. Mitteilung von Iwan Rudolfowitsch Bulach
-I. Moissejewa. Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten. Krasnojarsk, 2018

BULACH, Semjon Michailowitsch. Lebte mit seiner Familie in der Ortschaft Kandel, Rasdeljansker Bezirk, Gebiet Odessa. Ehefrau Juliana, Kinder: Ìàðèÿ (geb. 30.11.1938), Rosa, Jekaterina. Sie lebten im Wohlstand. Im März 1944 wurde die Familie über Polen nach Deutschland fortgebracht. Im August 1945 zur Sonderansiedlung ins Wologodsker Gebiet repatriiert. Semjon Michailowitsch wirde in die Trudarmee geschickt, er kehrte 1959 zurück. Es wurden die Kinder Michail und Nadjeschda geboren, die Tochter starb im Alter von 9 Monaten. Die Familie wurde am 02.11.1956 rehabilitiert. Bruder Rudolf Michailowitsch war in Sonderansiedlung im Jenisseisker Bezirk, Region Krasnojarsk. Sie zogen nach Jenisseisk. Tochter Maria Semjonowna lebte 2017 in der Ortschaft Wjerchnepaschino. Jenisseisker Bezirk.
-Mitteilung von M.S. Bulach.
-08.05.14 Wl. Moissejew. Die Deutschen – Die Sieger,
 -I. Moissejewa. Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten. Krasnojarsk, 2018

BULACH, Semjon Michailowitsch. Lebte mit seiner Familie in der Ortschaft Kandel, Rasdeljansker Bezirk, Gebiet Odessa: Ehefrau Juliana Leonowna, den Kindern Maria (geb. am 30.11.1938), Rosa, Jekaterina (Katharina). Wohlhabend. Im März 1944 wurde die Familie über Polen nach Deutschland deportiert. Im August 1945 wurden sie zur Sonderansiedlung ins Wologodsker Gebiet repatriiert. Senjon Michailowitsch wurde in die Trudarmee geschickt, er kehrte 1959 zurück. Es wurden Kinder geboren: Michail und Nadjeschda; sie starb im Altr von 9 Monaten. Die Familie wurde am 02.11.1956 rehabilitiert. Semjons Bruder Rudolf Michailowitsch befand sich in Sondersiedlung im Jenisseisker Bezirk, Region Krasnojarsk. Sie zogen nach Jenisseisk. Maria Semjonowna lebte 2017 in der Ortschaft Werchnepaschino, Jenisseisker Bezirk.
Mitteilung von M.S. Bulach, I, Moissejewa. Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten. 2018. Krasnojarsk

BULLER, Genrich (Heinrich) Genrichowitsch. Geb. 1905 in der Stadt Slawgorod, Gouvernement Cherson. Goldwäscher an der Goldmine Aleksandrowka, Askissker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien. Kinder: Andrej (geb. 1932), Wladimir (geb. 1929), Jekaterina (Katharina), geb. 1930). Verhaftet am 24.02.1938. Verurteilt am 21.06.1938 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren. Rehabilitiert am 05.04.1961 vom Gebietsgericht des Autonomen Gebietes Chakassien.

BUNDEN, August Iwanowitsch, geb. 1905, lebte in der Ortschaft Knadentaun (Gnadentau), Gebiet Saratow. Familie: Ehefrau Anna Karlowna, Kinder: August (geb. 1927), Lidia (geb. 1929), Maria (Goweller, geb. am 31.03.1930), Klara (geb. 1932), Olga (geb. 1935), Polina (Pauline, geb. 1939), Karl (geb. 1941). Elektriker und Maschinist, vielseitiger Meister; die Ehefrau arbeitete als Melkerin und in einer Gemüseanbau-Brigade. 1941 mit der Familie in das Dorf Gamurino, Kasatschinsker Bezirk, deportiert, 1945 ins Dorf Dudowka. 1941 zur Trudarmee in den Ural (Swerdlowsk) geschickt.
 Irina Moissejewa. «Die Deutschen aus Jenisseisk. Familien-Geschichten». Mitteilung von Maria Augustowna Goweller (Bunden)

BUNSCH, Iwan Jakowlewitsch, geb.1913. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Prischib, Molotschansker Bezirk, Gebiet Saporoschje. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 12.04.1945. Angeklagt nach §54-1b des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 21.07.1945 vom Militärtribunal der Garnison Stalino zu 15 Jahren Besserungs-/Arbeitslager und 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 10.09.1945 mit einer Etappe aus Charkow eintraf. Auf Beschluss des Militärtribunals des Kiewer Wehrkreises vom 07.10.1955 wurde die Strafe auf Grundlage von § 6 des Strafgesetzes vom 17.09.1955 auf 10 Jahre abgemildert, mit gleichzeitigem Erlass der Vorstrafen; abgemeldet zur Sonderansiedlung nach Norilsk.

BURBACH, Amelia, geb. 1924 ind er Ortschaft Kutter, Kanton Balzer, ASSR der Wolgadeutschen. Deportiert. Befand sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmeezone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121) an der Station Sorokino, Mansker Bezirk, RegionKrasnojarsk.
A.F. Lorej. Liste der Personen, die sich in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre in der Trudarmeezone des Krasnojarsker Metallhüttenwerks (Postfach 121), Station Sorokino, Region Krasnojarsk, befanden

BURGARDT (bzw. BUHRGARDT, oder BURHARDT, bzw. BUHRHARDT), Alexander (Sohn von Georg), geb. 1911, im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen verbannt oin die Ortschaft Minino im Kreis Jemeljanowo. Mobilisiert zur Arbeitsarmee ins KrasLag.

BURGARDT, Andrej Lawrentjewitsch, geb. 1916 in der Ortschaft Durnejewka, Tschkalowkser Bezirk, Tschkalowsker Gebiet Tschkalowo. Lebte in Krasnojarsk. Mitglied der Allrussischen Leninistischen Kommunistischen Jugendorganisation. Student. Am 30.12.1948 verhaftet. Angeklagt nach § 58-1b des Strafgesetzes der RSFSR. Am 11.05.1949 vom Militärgericht des Sibirischen Wehrkreises zu 25 Jahren Arbeits-/Erziehungslager sowie 5 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Die Haftstrafe verbüßte er im Norillag. Am 25.10.1955 nach §§ 3 und 6 des Strafgesetzes vom 17.09.1955 in die Freiheit entlassen; abgemeldet zur Sonderansiedlung in Krasnojarsk.

BURGARD (Burkhard?), Hilarius Georgiewitsch, geb. 1926 im Kanton Komel, Gebiet Saratow. Höhere Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Rote Arbeiter- und Bauern-Armee. Pädagoge. Verhaftet am 16.03.1942. Angeklagt nach §58-12 es Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.04.1942 vom Militärtribunal der Tomsker Eisenbahn zu 5 Jahren Besserungs-/Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 07.05.1942 aus Mariinsk eintraf; entlassen am 14.03.1947, abgemeldet nach Norilsk zur städtischen Abteilung des MWD.

BURGARDT (Burghardt?), Jewgenij-Eduard Germanowitsch, geb. 1890 in der Ortschaft Jedinzy, Chotinsker Bezirk, Gebiet Bessarabien. Mittlere technische Ausbildung. Lebte eine Zeit lang in Umann. Mechaniker. Verhaftet am 11.04.1946. Angeklagt nach §54-1à des Strafgesetzes der Ukrainischen SSR. Verurteilt am 22.12.1946 vom Militärtribunal des MWD im Gebiet Kiew zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 20.06.1947 aus Kiew eintraf. Abgemeldet am 06.09.1947 zur Sykowsker Massenarbeits-Kolonie, Region Krasnojarsk.

BURGARDT, Nikolaj Franzewitsch, geb. 1910 in der Ortschaft Straßburg, Gouvernement Odessa. Konnte lesen und schreiben. Arbeitete als ungelernter Arbeiter an der Station Katscha der Krasnojarsker Eisenbahn in der Kalkfabrik, die dem Ministerium für Verkehrswesen unterstellt war. Am 13.09.1946 verhaftet. Angeklagt nach 58-10 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 18.01.1947 vom krasnojarsker Regionsgericht zu 6 Jahren Besserungsarbeitslager verurteilt. Am 31.07.1992 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-20382).

BURHARDT, siehe BURGARDT

BURI, Jonat Gustowitsch, geb. 1912 in der Ortschaft Chatki, Tschelowsker Bezirk, Gebiet Schitomir. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Arbeitete als Koch und Schneider in der Ortschaft Mostowskoje, Bolschemurtinsker Bezirk, Region Krasnojarsk. Am 12.10.1946 verhaftet. Angeklagt nach § 58-10, Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 03.12.1946 durch außergerichtlichen Beschluss des Krasnojarsker Regionsgerichts zu 10 Jahren Arbeits- und Erziehungslager verurteilt. Verbüßte die Strafe im Norillag, traf dort am 23.04.1947 aus dem Nasarowsker Arbeits- und Erziehungslager ein; am 27.06.1953 abgemeldet in den Zuständigkeitsbereich der Verwaltung der Arbeits- und Besserungslager bei der MWD-Verwaltung der Region Krasnojarsk.

BURMEISTER, Gleb Ernestowitsch, geb. 1912 in der Stadt Gomel. Deutscher; konnte nur wenig lesen und schreiben. Erdarbeiter beim Bau des Schienenwegs an der Station Orositjelnyj der Krasnojarsker Eisenbahnlinie. Am 19.07.1942 verhaftet. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Am 14.11.1942 vom Chakassischen Gebietsgericht zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager verurteilt. Am 25.12.1995 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk rehabilitiert (P-21856).
Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Rehabilitationen in der Republik Chakassien, Bd. 2, Abakan, 2000, S. 41.

BURMEISTER, Iwan Pawlowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1869 in Brjansk. Lebte eine Zeit lang in Krasnojarsk. Stammte aus einer Beamtenfamilie, konnte lesen und schreiben. Rechnungsführer am Krankenhaus im Jenisejsker Becken. Verhaftet am 31.10.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Am 03.11.1937 von einer Trojka des UNKWD der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 04.11.1937 in Krasnojarsk erschossen. Rehabilitiert am 03.03.1961 vom Krasnojarsker Gebietsgericht (P-13257).

BURR, Iwan Jakowlewitsch. Geb. 1914 in der Ortschaft Borobewka, Gebiet Odessa. Mittlere Schulbildung. Lebte eine Zeit lang in Odessa. Verhaftet am 27.12.1933. Angeklagt nach § 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 09.03.1934 von einer Troika der Bevollmächtigten-Vertretung der OGPU der Region Krasnojarsk zu 5 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im NorilLag, wo er am 25.07.1936 aus dem KarLag eintraf. Anklage wegen antisowjetischer Agitation. Am 27.09.1937 von einer Troika der NKWD-Behörden der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Erschossen am 29.09.1937 in der Stadt Norilsk. Rehabilitiert am 07.06.1989 durch die Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk. (P-17880). Norilsker Memorial. Ausg. 3, «Nationalität: Häftling»

BURSTEIN, Jakob Weniaminowitsch (Benjamin), möglicherweise Deutscher. Geb. 1890 im Gouvernement Poltawa. Jude. Arbeitete als Buchhalter in der Schirinsker Landwirtschafts-kolonie. Verhaftet am 20.10.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Am 07.01.1938 von einer Kommission des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 26.01.1938 in Mnusinsk erschossen. Rehabilitiert am 15.03.1960 vom Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises (P-11964).

BURSTEIN, Jurij Jakowlewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1911 im Sakaspijsker Gebiet, Turkestan. Jude. Einwohner von Krasnojarsk. Mittlere Schulbildung. Verhaftet am 15.07.1935. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Der Fall wurde am 23.12.1935 aufgrund von Umständen, die seine Rehabilitierung rechtfertigten und aus Mangel an Beweisen eingestellt. Arbeitete als Fahrer bei der „Rasdolstroj“, Uderejsker Kreis, Region Krasnojarsk. Am 12.03.1938 erneut verhaftet. Angeklagt wegen Spionage. Das Verfahren wurde aus Mangel an Beweisen eingestellt. Rehabilitiert am 08.12.1958 durch das Militärtribunal des Sibirischen Wehrkreises (P-10300).

BURSTIN (Burstein?), Wulf Jakowlewitsch. Möglicherweise Deutscher. Geboren in Frankreich. Studierte an der Pariser Universität Sorbonne. Wurde überzeugter Marxist. Lebte in Deutschland. Als die Faschisten an die Macht kamen ging er in die UdSSR. Besuchte die Militärakademie. Konnte Französisch und Deutsch. Ende der 1930er Jahre verhaftet. Seine Familie (Ehefrau und Tochter) blieb in Moskau. Seine Haftzeit verbüßte er im Norillag. Leitete das Konstruktionsbüro der Behörde für Metallhüttenwerke. Nach seiner Freilassung begab er sich von Norilsk nach Swerdloswsk.
-R. Korolko „Talente wie Burstin waren es auch, die das Norilsker Kombinat erbauten“.
-Über die Zeit, über Norilsk, über sich selbst ..., Buch 1, Ìoskau, 2001, S. 203; (b), Buch 2, Moskau, 2002, S. 88

BURTSCH, Pawel Moisejewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1899 im Gouvernement Wolhynien. Arbeitete als Schmied bei der Forstverwaltung in der Siedlung Dscheb, Artemowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 29.03.1938. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Propaganda. Am 11.04.1938 von einer Trojka des UNKWD der Region Krasnojarsk zur Höchststrafe verurteilt. Am 03.05.1938 in Minusinsk erschossen. Rehabilitiert am 26.06.1958 durch das Krasnojarsker Gebietsgericht (P-9711).

BUSCH, David (Sohn von Alexander), geb. 1899, Vater von V. (D.) Busch, befand sich im Jahre 1943 in der Arbeitsarmee im KrasLag, an der Station Reschoty im Nischne-Ingaschsker Kreis, Gebiet Krasnojarsk

BUSCH, Friedrich Christianowitsch, geb. 1900 in der Ortschaft Morgentau, Kanton Pallassowka, Gebiet Saratow. 4 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Bauernfamilie. Lebte eine Zeit lang in Rybzowska, in der Gemüse-Sowchose N° 1. Schuster. Verhaftet am 18.04.1946. Angeklagt nach §58-10 Abs.2 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 17.07.1943 vom Altaier Gebietsgericht zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 27.08.1946 aus dem Barnauler Gefängnis N° 1 eintraf; abgemeldet am 13.06.1948 ins Siblag.

BUSCH, Heinrich (Sohn von Heinrich) 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert in denKreis Biriljussy. Wurde am 04.03.1942 zur Arbeitsarmee ins Kreis-Militärkomitee nach Uschur einberufen.

BUSCH, Josef Josefowitsch, geb. 1921 in der Ortschaft Oberhausen, Düsseldorf er Gebiet, Deutschland. 8 Klassen Schulbildung. Lebte eine Zeit lang in Grünwald. Verhaftet am 15.04.1945. Angeklagt nach §§58-2, 58-6 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 16.06.1945 vom Militärtribunal der 47. Armee zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Siblag eintraf; abgemeldet am 10.07.1953 zur Verwaltung der Besserungs-/Arbeitslager- und Kolonien im Gebiet Kaliningrad

BUSCH, Konstantin Josifowitsch, geb. 1914 in Tscheljabinsk. Arbeitsarmist im KrasLag des NKWD im Nischneingaschsker Kreis, Region Krasnojarsk. Verhaftet am 10.04.1943. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Propaganda. Von einem Sonderkollegium des NKWD der UDSSR am 11.12.1943 zu 8 Jahren Arbeitsbesserungslager verurteilt. Am 13.02. 1956 von der Personen-Überprüfungskommission der Krasnojarsker Region rehabilitiert (P-6034).

BUSCH, Pawel (Paul) Davidowitsch, geb. 1924 in der Ortschaft Alt-Weimar, Kanton Palassowka, Gebiet Saratow. Grundschulbildung. Stammte aus einer Mittelbauern-Familie. 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen verschleppt. 1942 zu 6 Monaten Besserungszwangsarbeit mit 25%igem Lohnabzug verurteilt. Die Verbannungszeit verbrachte er in der Siedlung Ust-Port, im Autonomen Taimyr-Gebiet, Region Krasnojarsk. Traktorist in der Fischkonserven-Fabrik. Am 03.03.1943 verhaftet. Angeklagt nach §§ 58-10, Abs. 2 und 58-14 des Strafgesetzes der RSFSR. Am 09-10-1943 vom Taimyrer Gebietsgericht zu 7 Jahren Besserungs- und Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug aller politischen Rechte verurteilt. Die Strafe verbüßte er im Norillag, wo er am 15.10.1943 mit einer taimyrer Häftlingsetappe eintraf. Er starb am 06.03.1944 in der stationären Krankenabteilung der 7. Lageraußenstelle des Norillag. Am 03.08.1956 durch eine Sonderkommission des Obersten Gerichts der RSFSR rehabilitiert (P-5970).

BUSCH, Viktor (Sohn von David), geb. 1940, befand sich im Jahre 1943 zusammen mit seinen Brüdern Karl, geb. 1923, Otto, geb. 1928, Theodor, geb. 1927, sowie seiner Mutter Maria (Tochter von Jakob), geb. 1899, im Kreis Suchobusimo in der Verbannung.

BUSCH, Wilfred, geb. 1923. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Langula, Mühlhausen, Thüringen. Mittlere Bildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Verhaftet am 02.01.1948. Angeklagt nach §58-6 Abs. 1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 26.06.1948 von einem Sonderkollegium des MWD der UdSSR zu 25 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Gefängnis 1 in Brest eintraf. Abgemeldet am 01.08.1954 ins Oserlag.

BUSCHEL, Jewgenij Michailowitsch, geb. 1912. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Christino, Gebiet Odessa. Konnte nur wenig lesen und schreiben. Stammte aus einer Bauernfamilie. Verhaftet am 19.04.1947. Angeklagt nach §58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 30.06.1947 vom Militärtribunal des NKWD des Ural-Wehrkreises zu 10 Jahren Besserungs-/ Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßt die Strafe im Norillag, wo er am 18.08.1947 mit einer Etappe aus Swerdlowsk eintraf; abgemeldet am 02.02.1949 in die 4. Lagerabteilung des Norillag; am 30.06.1953 entlassen.

BUSCHMAN(N), Andrej Andrejewitsch, geb. 1911. Gebürtig und wohnhaft in der Ortschaft Brschilowki, Stepanowsker Bezirk, Gebiet Ordschonikidse. Geringe Schulbildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Buchhalter. Verhaftet am 21.06.1938. Angeklagt nach §58-10 Abs.1 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.06.1939 vom Gericht der Region Ordschonikidse zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 13.08.1942 aus dem Jugorlag eintraf; entlassen am 27.06.1948, abgemeldet in den Parfenowsker Bezirk, Altai-Gebiet.

BUCHMAN(N), Eduard Viktorowitsch, geb. 1921 in Tjumen. Verhaftet am 17.05.1937. Angeklagt nach §58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 04.12.1937 von einer Troika der NKWD-Behörde des Moskauer Gebiets zu 6,5 Jahren Besserungs-/Arbeitslager sowie 3 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.07.1939 aus dem Siblag eintraf; entlassen am 30.11.1947, abgemeldet in den Adamsker Bezirk, Tschkalowsker Gebiet.

BUSCHMANN, Grigorig (Georg), geb. etwa 1925. Verbüßte seine Haftstrafe in der 4. Lagerabteilung des NorilLag, war von 1946-1947 Brigadeführer der Ladearbeiter, danach wurde er zur 6. Lagerabteilung des GorLag geschickt. 
Verbannungs- / Lagerhaft-Bericht von Jaroslaw Dmitriewitsch Skalisch.

BUSIK, Friedrich Alexandrowitsch, geb. 1899 in der Ortschaft Priwolschskoje, Gebiet Saratow. Höhere Bildung. Stammte aus einer Beamtenfamilie. Mitglied der Allrussischen Kommunistischen Partei (Bolschewiken). Trudarmee in Tscheljabinsk. Arzt, Chirurg. Verhaftet am 27.02.1943. Angeklagt nach §§ 58-10 Abs. 2, 58-11 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 24.04.1943 von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR zu 10 Jahren Erziehungs- und Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 17.10.1943 mit einer Gefangenen-Etappe aus Tscheljabinsk eintraf; abgemeldet am 06.05.1952 ins Sonderlager N° 2, entlassen am 14.01.1953 wegen guter Führung; abgemeldet zur Verfügung der Krasnojarsker Abteilung der MGB-Behörde beim Gorlag.

BUSS, Andrej Fjodorowitsch, geb. 1905 im Gebiet Saratow. Rote Arbeiter- und Bauern-Armee. Schmied. Verhaftet am 04.10.1945. Angeklagt nach §58-10 des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 08.12.1945 vom Militärtribunal der Moskauer Garnison zu 10 Jahren Besserungs-/Arbeitslager. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er am 30.03.1951 aus der Sanitäts- und Epidemie-Verwaltung des Besserungs-/Arbeitslagers 11 eintraf. Abgemeldet am 03.08.1951 zum Jenissejstroi.

BUSS, Anna Andrejewna. Im September 1941 aus dem Gebiet Saratow in die Siedlung Gornij (Dorf Orlowka), Atschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
 J. Galmis «Die Schicksale der Menschen, die unter den stalinistischen Verfolgungen leiden mussten»

BUSS, Jekaterina (Katharina) Andrejewna. Aus dem Gebiet Saratow deportiert. Verbüßte ihre Strafe im Dorf Pokamenka, Biriljussker Bezirk, wo sie 1995 starb.
Die Wolgadeutschen. Biriljussker Bezirk. Ergänzte Liste

BUSS, Emilia Iwanowna. Im September 1941 aus dem Gebiet Saratow in die Siedlung Gornij (Dorf Orlowka), Atschinsker Bezirk, Region Krasnojarsk, deportiert.
J. Galmis «Die Schicksale der Menschen, die unter den stalinistischen Verfolgungen leiden mussten»

BUSS, Iwan/Johann (Sohn von Karl), geb. 1896; im Jahre 1941 aus der ASSR der Wolgadeutschen deportiert nach Krasnojarsk, Gebiet Krasnojarsk, zur Arbeitsarmee ins BogoslowLag einberufen. Am 18.09.1942 im Lager verstorben.

BUTERS (Buterus), Adam Adamowitsch, geb. 1897 im Gouvernement Saratow. Beendete die Dorfschule. Lebte eine Zeit lang in dem Dorf Jermakowskoje, Jermakowsker Kreis, Region Krasnojarsk. Leiter in der Genossenschaft für Invaliden. Verhaftet am 30.07.1937. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Am 04.02.1938 von einer Kommission des NKWD und er Staatsanwaltschaft der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt. Am 03.03.1938 in Minusinsk erschossen. Rehabilitiert am 18.10.1960 von einer Sonderkommission des Obersten Sowjet der UdSSR(P-12450).

BUTSCH, Rochus Rochusowitsch, geb. 1915 in der Ortschaft Katharinenthal, Warwarowkser Bezirk, Nikolajewsker Gebiet. 7 Klassen Schulbildung. Stammte aus einer Großbauern-Familie. Lebte eine Zeit lang in Tschirtschik, Usbekische SSR. Verhaftet am 25.10.1947. Angeklagt nach §58-1à des Strafgesetzes der RSFSR. Verurteilt am 05.01.1948 vom Militärtribunal des MWD der Usbekischen SSR zu 25 Jahren Besserungs-/ Arbeitslager sowie 5 Jahren Entzug der politischen Rechte. Verbüßte die Strafe im Norillag, wo er aus dem Pestschanlag eintraf; am 18.07.1956 auf Beschluss einer Kommission des Präsidiums des Obersten Sowjets vom 12.07.1956 und des Strafgesetzes vom 17.09.1955 entlassen; abgemeldet nach Akmolinsk.

BUTSCH, Viktoria Eduardowna. Ärztin. Verbüßte 1946 eine Haftstrafe in einem Sonderlager in der Stadt Tschernogorsk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk.
-W. Samarina. Sie nannten mich Walja-Sonnenscheinchen.
-Buch der Erinnerung an die Opfer politischer Repressionen in der Republik Chakassien, Band 2,
Abakan , 2000, S. 306

BUTZ, Grigorij Matwejewitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1899 in Kamenka, Irbejsker Wolost, Landreis Kansk, Jenisejsker Gouvernement. Stammte aus einer Großbauern-Familie, konnte nur schlecht lesen und schreiben. Einzelbauer in dem Dorf Petruschkowo, Kansker Bezirk, Gebiet Ost-Sibirien. Verhaftet am 01.06.1930. Angeklagt nach § 58-7, 10, 14 des Strafgesetzbuches der RSFSR. Am 10.10.1930 von einer Trojka der Bevollmächtigtenvertretung der OGPU des Gebietes West-Sibirien zu 3 Jahren Konzentrationslager verurteilt. Rehabilitiert am 13.05.1989 von der Staatsanwaltschaft der Region Krasnojarsk (P-15826).

BUTZ, Iwan Jakowlewitsch, geb. 1893 in Kronstadt. Arbeiter am Jenisejsker Schlachthof „Sagotskot“ in der Stadt Jenisejsk. Verhaftet am 19.02.1936. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Von einem Sonderkollegium des NKWD der UdSSR am 10.07.1936 zu 5 Jahren Arbeitsbesserungslager verurteilt. Rehabilitiert am 01.02.1958 durch das Krasnojarsker Gebietsgericht (P-8950).

BUTZ, Konstantin Platonowitsch, möglicherweise Deutscher, geb. 1938 in Kamenka, Irbejsker Wolost, Landkreis Kansk, Jenisejsker Gouvernement. Stammte aus einer Familie von Mittelbauern. Kursteilnehmer an der Schule für Militärtechnik in Krasnojarsk. Verhaftet am 26.04.1941. Angeklagt wegen antisowjetischer Agitation. Vom Krasnojarsker Gebietsgericht am 12.07.1941 verurteilt zu 5 Jahren Arbeitsbesserungslager. Rehabilitiert am 07.02.1957 vom Obersten Gericht der RSFSR (P-6322).

BUTZ, Martin Davidowitsch. Geb. 1909 im Gouvernement Sankt-Petersburg. Verbannter. Arbeitete als Pferdeführer einer Mine im Saralinsker Bezirk, Autonomes Gebiet Chakassien, Region Krasnojarsk. Tochter: Jelisaweta (Elisabeth). Verhaftet am 05.02.1938. Angeklagt wegen konterrevolutionärer Agitation. Verurteilt von einer Kommission des NKWD und dem Staatsanwalt der der UdSSR am 23.05.1938 zur Höchststrafe. Erschossen am 31.08.1938 in der Stadt Abakan. Rehabilitiert am 14.11.1959 vom Präsidium des Obersten Gerichts der RSFSR (P-11447).
-Buch der Erinnerung an die Opfer der politischen Repressionen in der Republik Chakassien, Bd. 2, Abakan, 2000, S. 42
-Die unschuldig Erschossenen (Martyrolog), Abakan, 2004, S. 52


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